Der Mensch Jens Söring

alianus schrieb:Wann ist bei Euch hier im Forum als Gruppe die Gewissheit gereift, dass JS der Täter ist?

Ich stieß schon mit Skepsis ins Forum (als stiller Mitleser) - und fing echt an mit Seite 1. Schon am Anfang gab es dort Gegenwind gegen Sörings Unschuldsbehauptung ... die sketischen Nachfragen der unermüdlichen @MissMary und das sektenhafte, aggressive Verhalten der Söringverteidigerin Jessica (und anderen) haben mich ratzfatz von Sörings Täterschaft überzeugt.

@alianus

Genau weiß ich das nicht mehr. Der erste Beitrag im Forum ist ja von 2014. Ich mich schon zuvor mit dem Fall beschäftigt.
Mein Einstieg in den Fall war die Doku "Lebend begraben". War so 2007 glaube ich. Da habe ich mit der Recherche begonnen. Kurz danach hat es bereits "klick" gemacht.

Ich habe Kerners frühes Interview mit Söring im Gefängnis gesehen und war nicht von seiner Unschuld überzeugt. Den Film "Das Versprechen" fand ich nicht besonders entlastend für Söring, vermutlich auch, weil ich da schon erhebliche Skepsis hatte. Der erste Artikel von Andrew Hammel in der FAZ hat mir dann Gewissheit gegeben.

alianus schrieb:Der erste Artikel von Andrew Hammel in der FAZ hat mir dann Gewissheit gegeben.

Bis dahin wusste ich z.B. überhaupt nicht, dass Söring sich geweigert hatte Proben bei der Polizei abzugeben, Elizabeth das aber getan hatte. Oder, dass er die Fingerabdrücke in Wohnung und Auto abgewischt hat vor der Flucht. Oder die entlarvenden Tagebucheinträge. Ich konnte überhaupt nicht begreifen, warum ich solche Informationen und viele mehr nach all den Jahren der Berichterstattung zum ersten Mal hörte.

@blorgempire
Das Verhalten einer anderen Person (als Jens Söring) hat dich von seiner Täterschaft überzeugt? Naja, also gut, dass so keine Kriminalfälle gelöst werden.

@Butterkuchen18

Butterkuchen18 schrieb:Das Verhalten einer anderen Person (als Jens Söring) hat dich von seiner Täterschaft überzeugt? Naja, also gut, dass so keine Kriminalfälle gelöst werden.

Nein, werte Butterkuchen: Mich bewegte das Verhalten dieser zwei Personen, mich näher mit dem Fall zu beschäftigen. Was heißt: Den Terry-Wright-Report zu lesen, der dann alle Fragen beantwortet. Hast du doch sicher auch, oder?

@blorgempire
Sicher, allerdings ist dieser Report für mich nicht so Augenöffnend, wie für dich. Allerdings möchte ich hier nicht beginnen 400 Seiten zu diskutieren, denn ehrlich gesagt wäre dieses Verhalten für mich auch "Sektenartig".

Butterkuchen18 schrieb:Allerdings möchte ich hier nicht beginnen 400 Seiten zu diskutieren

Das ist hier auch gar nicht mehr erlaubt - siehe den Hinweis:

Da es in diesem Thread nicht mehr ausschließlich um den Fall geht, für den
JS über 30 Jahre im Gefängnis saß, immer mehr darüber diskutiert wird, wie er versucht
aus seinem Schicksal Geld zu machen, verschieben wir das Ganze jetzt hier her.
Ansonsten würden sich die Regelverstöße im Krimibereich häufen und wir müssten
zu viel löschen.

blorgempire schrieb:der dann alle Fragen beantwortet.

Das ist ein wenig zu hoch gegriffen.... Es werden nicht alle Fragen beantwortet sondern im Gegenteil er (Wright) widerlegt die vielen plumpen Behauptungen von ihm (JS).... Die teilweise hanebüchen sind!

Ich habe heute Teil 6 gehört. Wirklich krass, wie das "Team Söring" die Fakten manipuliert hat.

Die Krönung war der Kommentar von KS. Sie hätte jahrelang objektiv berichtet. Dazu fällt mir nichts mehr ein...

Steinbergers Rechercheleistung beschränkte sich darauf, Sörings Talkingpoints abzuklappern und mit einem Privatdetektiv Jim F. in seinem privaten Umfeld aufzulauern ... bar jeder Grundlage. Widerwärtiges Verhalten, was diese Journalistin an den Tag gelegt hat.

blorgempire schrieb:mit einem Privatdetektiv Jim F. in seinem privaten Umfeld aufzulauern ... bar jeder Grundlage.

Klar, das zeigt das JS faktisch das Drehbuch geschrieben hat.

Genauso schlimm sind die manipulieren Sequenzen über EH. Was hat EH ihr getan? Wie kann diese Dame noch in den Spiegel sehen?

ElvisP schrieb:Wie kann diese Dame noch in den Spiegel sehen?

Hat ihr und Vetter dennoch eine Nominierung für den Dokumentarfilmpreis 2017 eingetragen:

https://www.filmportal.de/nachrichten/die-nominierungen-fuer-den-deutschen-dokumentarfilmpreis-2017-stehen-fest

Eine Schande eben auch für die Sender SWR, ARTE, BR und die Filmförderung Baden-Württemberg, die deutschen Filmförderfonds ... hier wurden in jeder Hinsicht journalistische Anforderungen mißachtet.

Ich vermute, K.S. hasst die US-Justiz mit den drakonisch langen Haftstrafen und fand es ungerecht, dass Söring damals bereits rund 30 Jahre gesessen hatte. Hinzu kommen die oben genannten "journalistischen" Motive, Die Story verkauft sich erst mit der Unschuldsnummer.

Annabel H. beschreibt ja auch, dass es an der Gegenseite lag, dass Söring und die Journalisten solange seine Unschuldslegende reiten konnten. Elizabeth H. hätte sicherlich noch Insiderinformationen, die Sörings Geschichte demaskieren.

@alianus

Das rechtfertigt aber nicht, dass sie EH und JF so in den Dreck zieht. Das geht gar nicht. Diese Dame hat keine Moral.

alianus schrieb:Annabel H. beschreibt ja auch, dass es an der Gegenseite lag, dass Söring und die Journalisten solange seine Unschuldslegende reiten konnten. Elizabeth H. hätte sicherlich noch Insiderinformationen, die Sörings Geschichte demaskieren.

Naja ... was hätte es denn EH gebracht, sich da zu äußern? Sie wäre nur von Vetter und Steinberger vorgeführt worden. Man sieht ja, wie sie Ricky Gardner porträtiert haben. Wobei der ja sichtlich genervt war von den Fragen der Steinberger ... aber @higan7 hat mal aus ihrer Sicht geschildert, dass Gardner borniert und unsympathisch rüberkam - und ja, so wurde er auch im Schnitt dargestellt.
EH hätten sie ebenso verzerrt dargestellt. Sie hätte nichts, aber auch gar nichts gewonnen.
Ich denke, Annabel H hat in diesem Punkt unrecht.

@ElvisP
In dem Moment wo Frau KS Söring persönlich kennengelernt hat, musste sie zwingend EH mit den Augen von JS sehen. Also als Feindbild übernehmen. Als Filmschaffende allerdings ist das ein absolutes Armutszeugnis. Wenn sie nun behauptet Objektivität hätte sie geleitet, so ist das lächerlich. Sie hat in mehreren Interviews ihre Tiefe Symphatie für Söring und das beinahe private Vertrauensverhältnis geschildert. Da kann man nicht mehr objektiv sein. Als Frau eine Frau zu bashen ist eine Sache, aber als professionelle Film Künstlerin ist es einfach nur peinlich. Weil so offensichtlich. Es könnte auch sein, dass sie verärgert war, dass Elizabeth Haysom dem Filmteam jegliches Interview oder Statement bzw Kontakt versagt hat. Mich wundert es bis heute, dass niemand der Privatpersonen, die ungefragt in den Film mit reingezogen worden sind, dass keiner denen mit Unterlassungsklage gedroht hat. Man stelle sich das ganze umgekehrt vor, ein US amerikanisches Filmteam rückt hier an und bedrängt Privatpersonen mit Namen und Adresse.