Übermorgen nun kommt also die 8. und letzte Folge des Podcasts "Das System Söring".
Ein dickes Lob an die Macher.
:Y:In seiner sachlichen und unaufgeregten Art hebt er sich wirklich angenehm ab von den meisten Formaten.
Dafür nehme ich dann sogar das grässliche Gendern in Kauf.
:DJedenfalls rückt der Podcast nach den ganzen einseitigen Medienauftritten der vergangenen Monate mein Weltbild wieder etwas gerade.
Als ich vor Jahren das erste Mal von dem Fall hörte, von diesen schlimmen Briefen, wo drin stand, was man den Eltern alles antun könnte, von der Fahrt nach Washington, die ja wohl eigens zur Durchführung dieses Plans stattgefunden hatte, war ich gespannt, wie um alles in der Welt Söring erklären wollte, er selbst hätte mit dem Doppelmord nichts zu tun.
Ein Alibi zu erfinden, ist schließlich nicht so einfach, das hat man ja in etlichen anderen Fällen hier auch schon gesehen.
Und dann kam sie, diese unglaublich dünne und durchschaubare Geschichte von ihm. Die angebliche Drogenfahrt, er selbst im Kino, um mit den Karten den Eltern zu suggerieren, ihre Tochter hätte nichts mehr mit Drogen am Hut. Wie bitte? Ich konnte es nicht fassen, dass es Leute gab, die ihm diesen Unsinn abkauften.
In einem Punkt bin ich ihm allerdings auch auf den Leim gegangen, und zwar was die Wahrnehmung von Elizabeth als Femme fatale betrifft. Tatsächlich stammte dieses Bild ja nur aus seiner Feder. Raffinierterweise formuliert er es aber immer, als hätten "andere" sie so gesehen und bezeichnet.
Damals hörte ich auch in einem Radiointerview, wie die Bitburger Lehrerin haargenau die gleichen Worte wie ihr Jens gebrauchte und dabei nicht mal die indirekte Rede (Er sagt, er sei im Kino gewesen.) verwendete. "Er WAR im Kino."
:palm:Über die Gruppendynamik und das damit verbundene Verhalten solcher Freundeskreise wurde ja hier und im Podcast schon einiges gesagt.
Umso höher ist die klare Sprache von Annabel H. zu bewerten und wie nachvollziehbar sie ihr eigenes Handeln reflektiert.
Sie dafür anzugreifen, ist natürlich extrem schwach.
Aber man kennt es ja auch von den Unterstützern anderer Täter, z.B. dem Böhringer-Neffen, dass die Mitglieder zwar lautstark die Version ihres Schützlings vertreten und Andersdenkende heftig angehen können, ansonsten aber eher feige agieren und sich einer realen Diskussion nicht stellen.
Ich glaube, dass dieser Podcast ab jetzt an Söring kleben wird. Sozusagen eine Art Damoklesschwert für ihn ist.
Wann immer er zukünftig in den Medien erscheint oder ein Event ansteht, dürfte es jemanden geben, der die Teilnehmer auf dieses Format aufmerksam macht.
Jetzt braucht man ja, um sich zu informieren, nicht mal mehr längere Texte zu lesen oder einen Film anzuschauen. Ein Podcast lässt sich quasi nebenher anhören, beim Autofahren, bei der Hausarbeit, im Gartenstuhl, wherever.
Und wer danach noch an die Unschuld des selbsternannten Helden glauben möchte, der darf das gerne tun und am besten noch ordentlich dafür bezahlen.
:}Großen Respekt an diejenigen, die so viel Zeit, Mut und Engagement für die Wahrheitsfindung investiert und sich öffentlich geäußert haben.
Die Wahrheit lässt sich auf Dauer eben doch nicht unterdrücken.
Früher oder später bahnt sie sich ihren Weg an die Oberfläche.
Spoiler
Die Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze.
Man kann sie ruhig unter einen Felsen vergraben,
sie stößt trotzdem durch, wenn es an der Zeit ist.
(Frank Thiess)