monstra schrieb:Der Betroffene kann sein subjektives Erleben über alles stellen.
Und müsste sich keinerlei kritische Fragen gefallen lassen, wenn sie von einem gestandenen Journalisten kämen?
Nichts gegen Markus Lanz, aber als investigativer Journalist verdient er bekanntlich sein Geld nicht. Gut, das weiß man im voraus, wenn man sich seine Sendungen anschaut.
Aber so als Gebührenzahler für die Öffentlich-Rechtlichen frage ich mich doch schon, ob ich beim ZDF für Plattformen bezahlen muss, wo Leute - ohne Nachfrage der Moderation - stets ihr subjektives Erleben über alles stellen können/sollen/dürfen. Ist so eine unkommentierte einseitige Wiedergabe von Betroffenheitsdarstellungen Aufgabe der Öffentlich-Rechtlichen??
Wobei mir klar ist, dass es dort genug Quasselbuden in Form von Talkshows gibt. Die erheben aber per se keinen Anspruch auf seriösen Journalismus. Markus Lanz tut es schon, wenn er einem einzigen Talkgast die Bühne freimacht, um dessen Betroffenheitsgeschichte wiederzugeben. Dann aber muss Lanz auch mal Nachfragen stellen und nicht die Bühne allein dem Talkgast und seiner Geschichte freimachen, zumal diese Geschichte ja nun bekanntlich sehr umstritten ist.
Oder man bucht das Ganze wie Unterhaltung bei sonstigen Talkshows ab. Das aber würden vermutlich weder Söring noch Lanz wollen. Was also sollte das am Ende in der Sache nicht besonders erhellende Spektakel? Es war jedenfalls Sendezeit gefüllt, und Andrew Hammel hat recht damit, dass ein Elton John bzw. Markus Lanz nicht Richard Wagners "Ring des Nibelungen" bzw. eine ernstzunehmende Hintergundsendung zu einem bestimmten Thema dirigieren sollten.