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Der Mensch Jens Söring

40.337 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 16:20
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Mal abgesehen davon, dass es die Todesstrafe gibt,
das ist das einzige was ich nachvollziehen kann. Diese wird in immer mehr Bundeststaaten abgeschafft bzw. nicht mehr vollstreckt.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 16:21
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:suche selber mal, da findest du einige Statistiken die das belegen.
Was soll belegt werden? Deine Behauptung? Der ziemlich simpel geschriebene Artikel für die WELT?

Kennst Du überhaupt irgendeine echte Rückfallstatistik und die dazugehörende Auswertung?

Und noch mal: Es ist doch etwas vollkommen anderes, wenn ein Verurteilter Mörder nach 20 Jahren Haft nach fünf Jahren einen Diebstahl begeht und dafür verurteilt wird, als wenn er wieder einen Mord begeht. Der von Dir verlinkte Artikel macht dazu aber keinen Unterschied.

Die einschlägigen Rückfallquoten sehen anders aus, als uns der WELT Artikel glauben machen möchte.


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22.01.2020 um 16:26
@breakup
Das ist nicht nur deiner Meinung nach so. Den Tweet find ich super und so passend...


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22.01.2020 um 16:29
@RinTin
Eine Verknüpfung der jetzt vorliegenden drei Untersuchungen, die im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz erstellt worden sind, erlaubt die Überprüfung über einen insgesamt neunjährigen Zeitraum und zeigt, dass die Rückfallraten bei einer Verlängerung des Beobachtungszeitraumes von drei auf sechs Jahre zwar mäßig, aber dennoch deutlich von 35 Prozent auf 44 Prozent und im Verlauf weiterer drei Jahre nur noch gering, nämlich um rund 3 Prozent auf 48 Prozent ansteigen. Die überwiegende Mehrzahl der Rückfalltaten ereignet sich aber innerhalb der ersten drei Jahre, die Hälfte sogar innerhalb des ersten Jahres nach Verurteilung oder Entlassung.

Bei Betrachtung der einzelnen Deliktsgruppen zeigen sich deutliche Unterschiede: So weisen Straßenverkehrsstraftäter (ausgenommen Fahren ohne Fahrerlaubnis) und wegen Tötungsdelikten Verurteilte mit weniger als 20 Prozent die niedrigsten Rückfallraten auf. Dagegen werden Täter von Raubdelikten und schweren Formen des Diebstahls zu mehr als 50 Prozent rückfällig.
https://www.bmjv.de/SharedDocs/Artikel/DE/2016/12132016_Rueckfalluntersuchung.html (Archiv-Version vom 14.06.2018)


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22.01.2020 um 16:35
Zitat von synthiasynthia schrieb:Meine Erinnerungen haben mich nicht im Stich gelassen. Wrights Puzzlebild ist Bestandteil von Gardners Bilder Collage
aus dem ZDF Bericht - JS - 21 Jahre unschuldig im Gefängnis (bei youtube, 2. Teil, 0:52)
Was puzzelt er denn da aber eigentlich zusammen? Irgendeine Art Zettel liegt doch da vor ihm?


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22.01.2020 um 16:38
@Venice2009

Vielen Dank für den Link. Das BMJV bietet die Untersuchung zu Rückfallwahrscheinlichkeit verurteilter Straftäter zum Download an. Das PDF hat 358 Seiten.

Die beiden von Dir zitierten Absätze sind leider aus dem Zusammenhang gerissen. Mir scheint, hier will jemand ganz doll, das etwas so ist, wie es sich vorgestellt wird.


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22.01.2020 um 16:41
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Die beiden von Dir zitierten Absätze sind leider aus dem Zusammenhang gerissen. Mir scheint, hier will jemand ganz doll, das etwas so ist, wie es sich vorgestellt wird.
aus dem Zusammenhang gerissen? Inwiefern, es ist das Ergebnis der Rückfalluntersuchung. Aber gut, es hat wohl wenig Sinn, wenn alles angezweifelt wird.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 16:51
Zitat von synthiasynthia schrieb:Wenn er bzw. beide "bereits psychotisch" in einer Planung jeweils zwischen den literarischen Zeilen versunken sind, wie denkst Du ist der Austausch erfolgt. Bei Mondlicht? "When shall we two meet again?"
Ich frage deshalb, weil weder in nachfolgendem Briefverkehr noch im publikationsvorreifen Tagebuch von EH derartige Verknüpfungsansätze zur Literatur zu finden sind.
Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Sie hatten eigentlich gar nicht viel Zeit zusammen.
- Anfang Dezember sind sie erst als Paar zusammengekommen.
- Dann waren sie über Weihnachten vom 21.12.1984 bis zum 14.1.1985 getrennt (er war in Detroit, sie war im Urlaub in Jugoslawien).
- Dann fing das Semester wieder an bis Anfang März.
- Anfang März waren dann 1 oder 2 Wochen "Spring Break" (falls ich das falsch recherchiert habe, möge mich jemand korrigieren, den exakten Termin konnte ich nicht rauskriegen, da die Seite der UVA die Termine erst ab 1990 aufführt). JS selber schreibt in Mortal Thoughts, dass EH Anfang März zum Ski-Urlaub in Colorado war: "In fact Elizabeth gave me almost exactly the same speech now that she had written me three weeks earlier in the letter from her spring skiing vacation in Colorado" (Quelle: Mortal Thoughts, Kapitel 4, Seite 59, http://web.archive.org/web/20100126235430/http://lucy.ukc.ac.uk:80/Soering/chapter04.html#59)
- Und dann, am 30.03., eine Woche nach DHs Geburtstag (Spekulation: auf dem vielleicht etwas vorgefallen ist, JS war offenbar als neuer Freund ihrer Tochter gar nicht eingeladen), wurde dann die Tat ausgeführt.

Wann hätten sie vorab noch groß Briefe darüber austauschen können?

Ich könnte mir sogar vorstellen (auch wenn ich mich damit wahrscheinlich seeehr weit aus dem Fenster lehne), dass die Tat eigentlich nicht wirklich komplett von vorne bis hinten von zwei Hoch-IQ-Intelligenzbestien durchgeplant war, sondern eher spontan durchgeführt wurde (EH hat das Hotel und das Auto gemietet, das Kino-Alibi ist dilettantisch).

Ich habe irgendwie im Kopf, dass ich irgendwo mal aufgeschnappt habe, dass EH so etwas ähnliches sagte wie: "And suddenly we were conspiring on committing murder" oder so ähnlich. Falls jemand die Quelle weiß, bitte posten, ich finde es nicht mehr wieder.


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22.01.2020 um 16:57
Zitat von Judith123Judith123 schrieb:Nur wenn man das amerikanische Strafrecht kritisiert und die Strafen als inhuman betrachtet, dann muss das AUCH für E.H. gelten. Diese Einseitigkeit nervt.
Wer hat denn Haysom hiervon ausgenommen? Hast du das von einem der hier Diskutierenden gelesen, dass jemand geschrieben hat, für Haysom soll das nicht gelten? Ich nicht. Aber du kannst es ja dann zitieren.
Und wieso soll es nicht auch für Frau Haysom gelten, dass sie lange genug gesessen hat? M.W. hat das hier keiner bestritten, im Gegenteil: es wurde begrüßt, dass sie auch entlassen wurde.
Aber Fakt ist, sie ist nun mal Kanadierin, die ihre Tat in den USA begangen hat, so dass zu keiner Zeit das bundesdeutsche oder europäische Strafrecht für sie relevant gewesen wäre. Das kann man bedauern, ist aber so.
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Was mich nervt ist immer dieser erhobene Zeigefinger Richtung der USA. Warum müssen wir uns immer in Dinge einmischen, die uns nichts angehen und andere belehren wie sie es besser zu machen haben, insbesondere, wenn es bei uns selber auch nicht so gut läuft.
Ich möchte niemanden belehren. Wenn die USA dieses Rechtssystem für richtig halten, ist das die Entscheidung eines souveränen Staates, der nach demokratischen Regeln aufgestellt ist. Und von daher ist das unbedingt zu tolerieren.
Ich für meinen Teil halte allerdings das bundesdeutsche Rechtssystem für humaner und auch für effektiver. Auch, aber nicht nur, wegen der in 29 US- Staaten noch geltenden Todesstrafe. Unter anderem halte ich auch den Resozialisierungsansatz, der hier gilt, für angemessener.
Und das darf ich natürlich auch. Mit erhobenem Zeigefinger hat das nichts zu tun.
Natürlich ist auch unser System nicht perfekt, sondern immerwährend verbesserungswürdig und auch - fähig. Vorbild in dieser Hinsicht sind für mich die skandinavischen Staaten.


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22.01.2020 um 17:07
Sehen wir uns die von @Venice2009 zitierten Absätze und die Ursprungsmeldung doch noch mal an:

https://www.bmjv.de/SharedDocs/Artikel/DE/2016/12132016_Rueckfalluntersuchung.html (Archiv-Version vom 14.06.2018)

Was besagt sie? In 9 Jahren gibt es eine Rückfallquote von 48% Prozent. Bei allen Delikten, die das Strafrecht so hergibt, also vom Schwarzfahren über den Ladendiebstahl bis zum Mord. Die schweren Delikte (Verbrechen, Mindeststrafe 1 Jahr) sind nur ein sehr kleiner Teil der Gesamtkriminalität.

Ist das kriminalpolitisch nun gut oder schlecht? Da muss man sich nun die Delikte und Zeiträume genauer ansehen. Bei Jugendlichen ist es z.B. häufig so, dass sie in einem relativ kurzen Zeitraum (zwischen 14 und 18) relativ viele Delikte begehen. Und dann ist wieder Ruhe. Häufig sind es auch die sozialen Rahmenbedingungen, die zu einer hohen Strafbelastung und damit auch zur Rückfallgefährdung führen. Wie hier schon ausgeführt wurde, ist die Gewaltfreiheit der Erziehung ein ganz wesentlicher Aspekt. Deshalb muss Jugendhaft (die unweigerlich Gewalterfahrungen mit sich bringt) mit ihren negativen Folgen sehr mit dem etwaigen Nutzen abgewogen werden.

Schließlich kommt es auch auf die Taten an. Für "Gewohnheitsverbrecher" gibt es die Maßregeln der Sicherung und Besserung. Aus Sicht des Strafrechts ist ein Jugendlicher, der mit dem Messer zugestochen hat und 8 Jahre später erstmals wieder wegen einer Unfallflucht auffällig wird, ein voller Erfolg. Auch der Ladendieb, der im Jahrestakt beim Klauen von Krawatten erwischt wird, ist aus Sicht der Kriminalpolitik nicht weiter dramatisch. Dramatisch können aber durchaus die Folgen für ihn sein. In Berlin sitzen viel zu viele Strafgefangene im Knast, weil sie die Geldstrafe für Bagatelldelikte (v.a. Schwarzfahren) nicht zahlen können.

Und zuletzt: Wir begehen alle Straftaten. Wer das für sich ausschließt, hat entweder fehlendes Unrechtsbewusstsein oder keine Ahnung vom Recht. Schwarzfahren erwähnte ich schon. Beim Ausparken die Stoßstange des Vordermanns zerkratzen, einen Joint rauchen, bei der Steuererklärung eine gefakte Rechnung über Handwerkerleistungen oder Spenden geltend machen, auf der Autobahn zu dicht auffahren (überhaupt die Verkehrsdelikte), an der Supermarktkasse zu viel zurückgegebenes Geld einfach behalten, jemanden den Stinkefinger zeigen usw. Alles Straftaten.
Zitat von ligalaligala schrieb:Unter anderem halte ich auch den Resozialisierungsansatz, der hier gilt, für angemessener.Und das darf ich natürlich auch. Mit erhobenem Zeigefinger hat das nichts zu tun. Natürlich ist auch unser System nicht perfekt, sondern immerwährend verbesserungswürdig und auch - fähig. Vorbild in dieser Hinsicht sind für mich die skandinavischen Staaten.
Das sehe ich auch so. In den USA ist die Mordrate mehr als 5 bis 7fach höher. Damit werden dann die drakonischen Strafen dort begründet. Aus wissenschaftlicher Sicht haben die aber keinen abschreckenden Effekt, weil die Ursachen der Gewaltkriminalität (u.a. die Schusswaffenproblematik, die soziale Spaltung, die alttestamentarische Gewaltkultur usw.) unangetastet bleiben. Der mitteleuropäische Resozialisierungsansatz ist einfach viel rationaler.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 17:18
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Ich habe mich ein paar Tage vom Strang ferngehalten, denn ich habe gelesen, gelesen, gelesen (und einige Filme geschaut). Ich habe versucht, in JSs Gedankenwelt von 1984 einzutauchen. Ich habe für mich bereits entdeckt, wo er geistig "falsch abgebogen" ist und welche Gedanken die Lunte entfacht haben. Leider kann ich in diesem Posting noch nicht alle Gedanken ausformulieren, es wird noch ein Posting in den nächsten Tagen folgen.
Ich wünsche dir viel Kraft beim Durchleben dieser Gedankenwelt!

Und ja, eine beachtliche Textmenge. Allerdings muss ich sagen, dass deine Bemühungen einen eigenen Thread verdient hätten da hier nun verschiedene Diskussionsstränge mit teils sehr laaaaaaangen Beiträgen enthalten sind die beim Lesen eher irritieren.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 17:22
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und ja, eine beachtliche Textmenge. Allerdings muss ich sagen, dass deine Bemühungen einen eigenen Thread verdient hätten da hier nun verschiedene Diskussionsstränge mit teils sehr laaaaaaangen Beiträgen enthalten sind die beim Lesen eher irritieren.
Ich habe vorhin von mehreren Usern eine Info bekommen, dass es einen anderen Strang gab, der inzwischen geschlossen ist. Es tut mir wirklich leid, dass meine Beiträge jetzt den Strangfluss etwas "stören", aber ich kann jetzt nicht aufhören, da offenbar niemand die genannten Bücher wirklich gelesen hat (aus Wikipedia-Artikel kann man die Inhalte nicht erfassen).
Ich möchte das jetzt noch für mich "rund" machen. Ich brauche nur noch ein bisschen Zeit.
Es geht nur noch um
- Saul Bellow: Humboldts Vermächtnis
- Alan Watts: The Book on the Taboo against knowing who you are
- Benjamin Hoff: The Tao of Pooh
und dann werde ich meine finalen Schlussfolgerungen posten.


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