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Der Mensch Jens Söring

40.372 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 19:18
Zitat von JackiJacki schrieb:Nicht nur nicht zur freien Verfügung sondern gar nicht. Zumindest nicht dort, wo er war.
ich habe das auch noch so in Erinnerung, dass er lediglich Mails schreiben und empfangen durfte. Dafür musste er dann auch noch bezahlen.


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Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 19:34
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:ich habe das auch noch so in Erinnerung, dass er lediglich Mails schreiben und empfangen durfte. Dafür musste er dann auch noch bezahlen.
möglicherweise hat jemand den Thread mit seiner Emailadresse aboniert bzw. an seine Adresse weitergeleitet. Wer weiss das schon.


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Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 19:51
Nachdem @Melusine so eindrucksvoll auf die diversen Anspielungen auf Macbeth hingewiesen hat, habe ich auch nochmals über die Nackfotos nachgedacht.

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass diese Nacktfotos auf NH´s Wunsch hin entstanden sind.

Aber die Tatsache, dass die Fotos EH mit einem Shakespeare-Buch (Macbeth?) zeigen, bringt mich auf die Idee, dass es gar nicht NH war, die diese Fotos von EH haben wollte, sondern EH selbst, die NH gebeten hat, die Fotos von ihr zu machen.


Mir ist bzgl. der Alibi-Geschichte noch aufgefallen, dass weder der Kaufbeleg von dem angeblichen Messerkauf noch die Lunch-Quittung vorgelegt wurde. Stattdessen wurden aber die Kinokarten "aufbewahrt". Das an sich ist ja schon auffällig.

Warum hat man den Lunch und das Messer nicht mit der Visa-Karte von JS Vater bezahlt, wenn man doch angeblich nicht mehr genug Bargeld dabei hatte? Warum will man stattdessen irgend wann im Laufe des Tattages im Hotel über die Visa-Karte Bargeld besorgt haben?
Ich war 1985 erstmals in den USA auf Geschäftsreise mit meinem Vater, der bei jeder Gelegenheit die Firmen-Kreditkarte eingesetzt hat. Da wurde nichts bar bezahlt, jedenfalls nicht in einem Restaurant oder Geschäft.

Auf mich wirkt das so, als ob man bewußt keine überprüfbaren Transaktionen über die Kreditkarte produzieren wollte.
Man konnte den Lunch nicht mit der Kreditkarte bezahlen, denn dann wäre klar gewesen, ob es diesen Lunch überhaupt gegeben hat und um wieviel Uhr.
Natürlich konnte man auch die Kinokarten nicht über die Visa zahlen, denn auch dann wäre offenkundig geworden, wann diese gekauft wurden.
Und letztendlich wollte und konnte man natürlich auch das Tanken auf der Hin- oder Rückfahrt zum Tatort nicht über die Visa abrechnen, denn dann wären auch bereits in der Vorhandyzeit ihr Bewegungsmuster an diesem Tag nachprüfbar gewesen.


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Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 20:20
Zitat von asadehasadeh schrieb:Aber die Tatsache, dass die Fotos EH mit einem Shakespeare-Buch (Macbeth?) zeigen, bringt mich auf die Idee, dass es gar nicht NH war, die diese Fotos von EH haben wollte, sondern EH selbst, die NH gebeten hat, die Fotos von ihr zu machen.
aber NH hat das Foto nicht nur gemacht sondern es auch im Freudeskreis gezeigt. Das wir EH kaum gefallen haben.
..Zum Zweiten sagte Mrs. Waitie aus, dass Mrs. Haysom ihr und anderen Freundinnen die Nacktfotos ihrer Tochter gezeigt habe, die sie angeblich als Studien für ihre Aquarellmalerei brauchte.
Auszug aus: Jens Söring. „
Zweimal lebenslänglich / Wie ich seit drei Jahrzehnten für meine Freiheit kämpfe"
iBooks.


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Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 20:31
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:aber NH hat das Foto nicht nur gemacht sondern es auch im Freudeskreis gezeigt. Das wir EH kaum gefallen haben.
Ja sicher nicht, unabhängig davon, ob die Fotos NH´s oder EH´s Idee waren; zumindest wenn das Herumzeigen der Fotos im Freundes-/Bekanntenkreis nicht mit EH abgesprochen war.


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Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 21:12
Ich muss gestehen, dass ich auch schon kurz Angst hatte, ich kriege jetzt vielleicht Post, dass ich mich lieber nicht so genau mit der Sache beschäftigen soll. Aber ich kann angesichts dieser verzwickten Story gar nicht mehr aufhören, weiterzudenken. Heute morgen dachte ich schon, bei mir wäre der "finale Groschen gefallen" und ich hätte den ultimativen Plot aufgedeckt, aber mittlerweile glaube ich, ich bin einfach nur total übermüdet.

Leider konnte nämlich mein Gehirn nicht abschalten. Es ratterte und ratterte. Ich fühlte mich, als hätte mich jemand auf eine Schnitzeljagd durchs Internet geschickt. Was will der guiltyascharged-Blog? Ist er pro oder contra JS? Neulich wurde deutlich auf das Buch „Mortal Thoughts“ hingewiesen. Wäre der Blogeintrag nicht gewesen, dann hätte ich das Buch gar nicht gelesen (siehe JS-Wiki, Link oben). Ich hatte plötzlich das Gefühl, hier winkt jemand mit einem sehr, sehr großen Zaunpfahl. Aber mein Gehirn hatte jetzt schon um viel zu viele Ecken gedacht. Ich wusste gar nicht mehr: Kommt da noch eine Ecke oder bin ich am Ende der Schnitzeljagd angelangt oder schieße ich geradewegs übers Ziel hinaus?

Ich sah in seinem Buch (bzw. generell) zwei Ebenen:
1. Was angeblich geschah (= JS Geständnis, er tat es alleine, Widerruf, er ist unschuldig, sie war es allein => alles Bullshit)
2. Versteckte Anspielungen, was wirklich geschah (= sie taten es gemeinsam) und was ihre Motive dafür waren

Es waren für mich zwei ganz große Fragen offen:
- WIE taten sie es?
- Warum gestand ER die Tat und nahm die Schuld auf sich?

JS winkte mit dem Zaunpfahl: Die Lösung liegt bei Macbeth und "A tale of two cities".
Man musste blind sein (oder ein "Yokel"), wenn man in Macbeth nicht die offensichtlichen Parallelen sieht:
- Vorverlegung des Alibis
- Zurücklegen der Messer an den Tatort
- Anstiftung durch Lady Macbeth
- teuflische Symbole
- ...
Das beantwortete so halbwegs den ersten Teil der Frage. Staatsanwalt James Updike hatte möglicherweise die "Shakespeareschen" Anspielungen gar nicht gesehen, sondern sich einfach nur von der offensichtlichen Tatsache, dass Lady Macbeth die Anstifterin und Macbeth der Mörder ist, leiten lassen, siehe Englade:
“Your Shakespeare is certainly much better than mine,” said Updike, whose undergraduate degree was in English literature, “but it seems to me, if I recall, that Lady Macbeth encouraged old Macbeth to commit murder, didn’t she?” The replies came like gunshots.
“Yes, she did,” agreed Elizabeth.
“Persuaded him—”
“Yes.”
“Encouraged him—”
“Yes.”
“And that’s how you saw yourself,” Updike said, making his point, “with reference to Jens Soering.”
(Quelle: Ken Englade, Beyond Reason, Kapitel 47)

JS beschrieb selber, dass beide sehr viel lasen und evtl. in Büchern nach Inspirationen für einen perfekten (theoretischen? tatsächlichen?) Mord-Plan suchten. Laut „Mortal Thoughts" schrieb JS Mitte März ein Theaterstück über einen Mord mit einem exotischen Gift:
„Separating from Liz, even if only for the nine days of spring break in March, seemed too painful to contemplate. But we had no choice: I had to catch up on all the schoolwork I had neglected, and she had commitments with her family. As soon as Elizabeth left I threw myself into work, convinced that this was the only cure for the agony of being without my love. My main project was to complete two thirds of a film script for my creative writing course. (…) Now I just needed to supply a corpse for my script's hero, a detective who used the philosophy of Zen to solve crimes. Dozens of devilishly ingenious plans for the perfect murder landed in my trash can before I finally settled on a slow poison made from the skin of a tropical fish or frog found in the far east. Of course my Zen detective missed none of the tiny important clues which cleared him and pointed to the real murderer. This was a movie, after all, not reality!
(Quelle: „Mortal Thoughts“, Kapitel 3, S. 55+56, http://web.archive.org/web/20100126235232/http://lucy.ukc.ac.uk:80/Soering/chapter03.html#55)


MOOOMENT! Gerade, bevor ich dieses Posting final abschicken will, sehe ich die (jetzt von mir fettmarkierten) Sätze. Ist das eine versteckte Anspielung? Sagt er hier indirekt, dass in etwas, was er schreibt, kleine Hinweise auf den Mörder enthalten sein werden? Winkt er hier mit dem Holzpfahl oder sehe ich schon Gespenster?

Auf jeden Fall hatte er offensichtlich tausend Ideen. EH wusste immerhin, dass sie einen Mittäter brauchte. Und sie wusste, dass ihr Plan genial sein musste, damit sie damit durchkommt. Warum also nicht mit einem superschlauen Typ einen Plan aushecken? Möglicherweise wusste JS nicht, dass sie es dann später tatsächlich in die Tat umsetzen wollte. (Im Weihnachtsbrief sieht man, dass JS ein Meister der Gedankenspiele und unendlich umständlichen Gedankengänge ist.)
Vielleicht dachten sie aber auch, dass sie zusammen superschlau hoch 2 sind ... und sind dann am Tachostand gescheitert.

Man sieht ja, dass er, während er Briefe schrieb, nebenbei verschiedene Bücher las und dann „Gedankenblitze“ einwebte. An einer anderen Stelle fragt er sich zum Beispiel beim Lesen des Buches "Humboldt's Gift", ob „Gift“ im Yiddischen „Poison“ bedeutet, so wie es im Deutschen ist:
„Below is jewish -- I wonder whether Gift means poison in Yiddish as it does in German? I wonder whether this is important (implied no)? Odd choice of words, anyway. In the book it's always referred to as "the legacy", never the gift.”
(Quelle: Weihnachtsbrief, S. 17, https://soeringguiltyascharged.files.wordpress.com/2019/06/jens-soering-letter-dec-jan-1984-85-complete.pdf)
Wäre beim Mord Gift verwendet worden, hätte man sich vermutlich gefragt, ob das hier eine versteckte Anspielung ist.

Okay, genug dazu.

Ich habe gestern Nacht beschlossen, in „A tale of two cities“ reinzuschauen. (Ein Code funktioniert nicht, wenn das Gegenüber ihn nicht versteht.)
Ich hatte bis jetzt noch nie von diesem Buch gehört. Die Zusammenfassung bei Wikipedia klang verworren und kompliziert.
JS erzählte immer wieder von „Sidney Carton“, der am Ende sein Leben opfert. Der Artikel über "Sydney Carton" auf Wikipedia ist kurz und nur auf Englisch.

Sydney Carton, Sydney Carton … also was ist mit dem?
Also fing ich an, „A tale of two cities“ (auf deutsch) zu lesen. Der Text ist bei gutenberg.org zu finden, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch.

Das Buch besteht aus 3 Teilen und war damals (1859) eine (laaange) Fortsetzungsgeschichte in Zeitschriften. In England kennt die Geschichte jeder (also auch EH, die in englischen Internaten aufwuchs), laut Wikipedia ist das eine der berühmtesten Geschichten der Weltliteratur. JS könnte annehmen, dass andere Menschen dieses Buch ebenfalls kennen. (Nur ging das mal wieder daneben, ich kannte das Buch nicht und verstand daher die Anspielungen nicht und tue es auch wahrscheinlich immer noch nicht.)

Die Story ist lang. Ich sah zwar immer wieder Parallelen („A tale oft wo cities“ spielt teilweise in London, wo sie verhaftet wurden; die Hauptperson heißt Lucie, Lucy war auch der Deckname von EH, als sie geschnappt wurden), aber vielleicht wurde ich schon langsam verrückt?

Irgendwann fing ich an, den Text nur noch zu überfliegen. Irgendwann musste doch dieser Sydney Carton auftauchen?
Schließlich kam er in Kapitel 13: Sydney Carton gesteht Lucy seine Liebe. Sydney Carton kann kein besseres Leben mehr führen, er wird nie mehr besser sein als er ist, er fühlt sich "wie Einer der schon gestorben ist", sein Leben ist vorbei.

Das hier klang doch ähnlich wie ihre Tat (wenn man mal davon ausgeht, dass JS Gewissensbisse hatte. Vielleicht hat EH das Sujet aufgenommen (sie muss das Buch gekannt haben) und ihm solche Passagen vorgelesen? (Ich glaube, hier geht gerade meine Fantasie mit mir durch, wie sie abends im Bett liegen und sie ihm solche Stellen vorliest und ihm einredet, er sei wie Sydney Carton):
"Sie sollen wissen, daß Sie der letzte Traum meiner Seele gewesen sind. In meiner Gesunkenheit bin ich nicht so gesunken, daß der Anblick von Ihnen und Ihrem Vater und dieses Heimwesens und wie Sie es zu dem gemacht haben, was es ist, nicht in mir alte Schatten geweckt hätte, die ich längst für gestorben hielt. Seit ich Sie gekannt habe, hat mich eine Reue gequält, die ich für immer verlernt zu haben glaubte und habe ich alte Stimmen mir zurufen hören, mich zu erheben, von denen ich längst meinte, sie wären verstummt. Es kamen mir halbfertige Gedanken vom Frischen zu streben, neu anzufangen, Trägheit und Sinnlichkeit abzuschütteln, und mich wieder in den aufgegebenen Kampf zu stürzen. Träume, nichts als Träume, die in Nichts enden, aber ich hege den Wunsch, Sie wüßten, daß Sie dieselben in mir veranlaßt hätten.“"
.
(Quelle: https://www.gutenberg.org/files/58145/58145-h/58145-h.htm#Zweites_Buch_Dreizehntes_Kapitel (Archiv-Version vom 26.10.2018))

Könnte es das sein? JS wollte sich opfern, weil sein Leben sowieso vorbei war? Er könnte seinem Leben, in dem andere immer nur "Potential", aber keine wirkliche Schaffenskraft sahen (siehe Weihnachtsbrief), endlich einen Sinn geben. Er könnte seinem Leben einem Sinn geben, indem er sich für die Frau, die er liebt, opfert. (Vielleicht könnte das ein verwirrter 19-jähriger wirklich glauben??)

Ich las weiter: Sydney Carton konnte nur deswegen mit einem anderen den Platz und die Kleidung tauschen (= Gefängnis auf dem Weg zur Guillotine), weil sie sich sehr ähnlich sahen. Und die Fußabdrücke von EH und JS sahen sich sehr ähnlich! Letztendlich wurden sie ihm zugeordnet (und ich glaube, sie stammen auch tatsächlich von ihm).

Ich las weiter und weiter. Bis ich am Ende ankam und den Satz sah. Er stand direkt neben dem anderen ("A far, far better thing", das ist der Titel eines JS-Buchs). War das eine Botschaft? Ich habe den ganzen heutigen Tag darüber nachgedacht. Ich weiß es nicht:
„Ich sehe das Kind, das an ihrer Brust lag und meinen Namen trug, zum Manne werden, und sich glücklich auf der Lebenslaufbahn vorwärts arbeiten, die einst die meinige war. (…) „Was ich thue ist etwas viel, viel Besseres, als ich jemals gethan; die Ruhe zu der ich eingehe ist viel seliger, als ich sie jemals gekannt habe.“
(Quelle: Eine Geschichte von zwei Städten, Vierter Teil, Kapitel 15, ganz am Ende: https://www.gutenberg.org/files/58145/58145-h/58145-h.htm#Vierter_Teil_Fuenfzehntes_Kapitel)

Englisch:
„I see that child who lay upon her bosom and who bore my name, a man winning his way up in that path of life which once was mine. (…) It is a far, far better thing that I do, than I have ever done; it is a far, far better rest that I go to than I have ever known."
(Quelle: https://www.gutenberg.org/files/98/98-h/98-h.htm#link2H_4_0048)

Ich weiß, es klingt verrückt, aber könnte das ein Hinweis sein? Könnte eine Schwangerschaft ein mögliches Motiv für das Geständnis sein? Ken Englade schreibt in „Beyond Reason“ (und da hatte ich mich schon gewundert, warum er das überhaupt erwähnt), dass JS im Februar große Panik schob, das EH evtl. schwanger sei:
„Wright noted that there were only a couple of entries left in the journal and they had not yet described how they developed the idea to defraud Marks & Spencer. Unhappily, the document that started so interestingly ended on a whine. On February 18, Jens wrote that he was worried that Elizabeth was pregnant. On February 21 he seemed close to panic. Then, on February 23, he wrote with obvious relief that it had all been a false alarm.
(Quelle: Ken Englade, Beyond Reason, Kapitel 22).

Eine Schwangerschaft auf der Flucht wäre eine Katastrophe gewesen. Würde sich ein Mann dann nicht doch vielleicht „opfern“ für seine Frau, so wie Sydney Carton es für seinen Freund sowie dessen Frau und KIND tut?

Ich weiß nicht, wie man im Jahr 1986 eine Schwangerschaft hätte feststellen können. Laut Wikipedia wurde der erste Heim-Schwangerschaftstest von Clearblue 1985 auf den Markt gebracht, siehe Wikipedia: Clearblue_(Marke)
Bestimmt schieße ich gerade kilometerweit über das Ziel hinaus, aber für mich wäre das ein starkes Motiv, die Tat auf sich zu nehmen. Es würde vielleicht auch erklären, warum die Ermittler die Tonbänder ausschalteten?

Mal angenommen, die beiden hatten nach dem 23. Februar weiterhin Sex, dann hätte sie am 30.4. bei ihrer Verhaftung schwanger sein können. Evtl. könnte man den Satz im Liebesbrief vom 28.5.1986
„My dearest Jens, Have you forgiven me yet? I've grown up lots!
(Quelle: https://killingforlove.com/love-letters/ (Archiv-Version vom 26.11.2019))

als geheime Botschaft verstehen? Am 8.6. legte er sein erstes Geständnis ab.

Aber nein, das kommt jetzt selbst mir zu abgefahren vor.

Vielleicht dachte JS einfach doch "nur", er müsste sich opfern wie Sydney Carton es tat. Ohne tieferen Sinn dahinter.


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Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 21:17
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Leider konnte nämlich mein Gehirn nicht abschalten
Ohne Häme, wäre es vielleicht für dich besser, eine Pause einzulegen. Zu lange in das Gehirn eines Mörders zu schauen, kann einem selber schwer schaden. Ich habe es erlebt.


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Der Mensch Jens Söring

07.01.2020 um 22:10
@Melusine
Es freut mich sehr, dass Du Deinen Beitrag mit korrekten Zitaten nochmals eingestellt hast. Er ist nämlich genau dann verschwunden, als ich ihn lesen wollte.

Deine Ausführungen zu Shakespear finde ich sehr interessant. Es wurde schon vorher gemutmaßt, dass JS und EH ihren Mordplan bei Shakespear abgekupfert haben könnten. Da verdichten sich durch Deine Beiträge die Hinweise immer mehr,

Dazu als Alibi die drei Filme "die Rache", "der Zeuge" und "die Rocky-Horror-Picture-Show". Sein erstes Werk nennt er "Mortal Thoughts", und auf der Rückfahrt hört er/man "Psycho-Killer". Das passt alles zu einer arroganten, kranken Persönlichkeit.

Inwieweit die 666 + 3 Meilen auf dem Tacho des Mietwagens Zufall sind oder Teil eines Katz-und Maus-Spiels, wie von @Sector7 vermutet, das wäre auch interessant zu wissen.

Die Rettungsgeschichte von Charles Dickens kann ich aber nicht allzu wörtlich zu nehmen. Da hat sich Söring in der Literatur bedient, um uns seine Lügen zu plausibilisieren. Maximal hat er hier EHs Teilschuld auf sich geladen, und nachher konnte er nicht mehr zurück, ohne sich selbst zu belasten.

@Melusine
Übers Ziel hinaus schießt Du aber m.E., wenn Du Deine Kurzsichtigkeit auf Sörung überträgst. "Nur in den Hals gestochen" und nach dem Verlust der Brille sei Söring selbst kampfunfähig gewesen. So blind ist kaum ein Mensch, den ich kenne, und vom Vorwurf des Mordes kann das auch nicht entlasten.


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 00:16
Ebenfalls wie Melusine bin ich in der Vorweihnachtszeit auf diesen Fall aufmerksam geworden und habe mich über Weihnachten sehr darin vertieft, die Tagebücher, Briefe, alte Zeitungsartikel und das psychologische Gutachten und auch hier im Forum die verschiedenen Theorien gelesen.

Und für mich ist es jetzt nicht verständlich, wie man so fest zu einer Meinung kommen kann wie hier im Forum immer wieder (es gibt ja geradezu zwei "Parteien"). Jede der Theorien hat ihre deutlichen Einwände, die teilweise in Fehlern im Gerichtsverfahren, teilweise an der späten Entdeckung des Mordes und der anfänglichen Ratlosigkeit in welche Richtung zu ermitteln ist, aber auch am Verwischen der Tatortspuren und dass die beiden Hauptverdächtigen so spät geschnappt wurden und nicht zuletzt deshalb, weil sie so viel Zeit hatten sich eine Geschichte zurechtzulegen. Dass beide außerdem hochintelligent waren/sind und gleichzeitig alles andere als perfekt (Drogen, emotionale Unstetigkeit, etc.) trägt ebenfalls nicht zur Vereinfachung der Geschehnisse bei, da man die zweifelhafte Tatsachen sowohl als Lügen als auch als versehentliche Fehler ansehen kann. Dass gerade in den ersten Geständnissen wahnsinnig viel gelogen wurde, bedeutet aber auch nicht, dass darin alles falsch ist und umgekehrt ist es vielleicht naiv, die Aufklärungen zu späterer Stunde einfach zu glauben. Beide haben in entsprechenden Interpretationen des Tathergangs immer ein Interesse dem jeweils anderen die Schuld hinzuschieben und so ist das Misstrauen durch die Parteien noch gestärkt.
Wie Melusine entdeckt hat, gibt es sehr viele Parallelen zu Shakespeares Lady MacBeth. Dies lässt sich auch wieder verschieden interpretieren; entweder als krankhaftes Real-Life-Theater der beiden oder aber weil Söring einfach sein (und Elizabeth ihr) erstes Geständnis an Lady MacBeth orientiert hat, wie er ja selber aussagt. Letzterer Fall spräche wohl eher für seine Unschuld.

Es ist also alles unglaublich schwer zu erfassen und ich wollte nochmal folgende Punkte ansprechen:

- Wie lässt sich der hohe Alkoholpegel im Blut der Ermordeten zu erklären: 2,2 Promille?! Hätten die Eltern wirklich tagsüber so viel getrunken, wenn Söring anwesend gewesen wäre? Hätten die Täter selbst mitgetrunken, so wäre nicht klar, wie sie die lange Strecke zurück zum Kino/Hotel fahren könnten. Aber dass sie in der Lage waren, wird besser verständlich, sogar nur einer der beiden alleine. In einem Zeitungsartikel von 1985 wurde Söring auch als "fencer"/ Fechter bezeichnet. Er wäre wohl durchaus in der Lage gewesen, zumindest körperlich.

- Wenn man die Briefe gelesen hat, wird verständlich, warum Söring so verdächtig ist, denn dass so emotionale Gedanken nur Gedanken bleiben, halte ich fast für ausgeschlossen. Das triftet jetzt ins Psychologische bis Esoterische, aber das ist genau die Formel die sich zum Beispiel in "Think and grow rich" wiederfinden lässt, wiederholende Gedanken, mit denen sich stark identifiert wird und eine starke emotionale Verbindung da ist, werden sich sozusagen per Naturgesetz auch in Wirklichkeit umsetzen bzw. eine Form annehmen. Das funktioniert sowohl im Positiven wie im Negativen. So etwas schreibt ja auch Söring in den Briefen, dass ihm das so bewusst ist bzgl den Mordfantasien... Finde das auch schon etwas unheimlich, auch, dass er in seinem Alter schon so viel wusste und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, also zu Psychologie, Freud, Selbstprogrammierung etc. Ich bin sicher, dass Söring wirklich glaubt, er sei unschuldig, aber er hätte auch das Wissen sich umzuprogrammieren, dass er es glaubt.

Allerdings hatte ich auch schon bei seinem eigenen Prozess, ich glaube 1990, als er erklärte, dass er zuerst gelogen habe, nämlich um Elizabeth zu schützen und dann auf Updikes teilweise dreisten Beschuldigungen teilweise lachend reagiert das Gefühl, er sage die Wahrheit, weil es einfach so natürlich und angemessen rüberkam, und seine Antworten meist so schnell und gefühlt ohne Taktieren/ Überdenken kamen, dass ich da einfach keine Lüge aus seinem Gesicht herauslesen konnte im Gegensatz zu Elizabeth. Ich hatte kurz vor Weihnachten Schuld und Sühne gelesen und der psychologische Zustand eines Mörders wie bei Roskolnikov lässt sich bei Söring meiner Meinung nach nicht wiederfinden, viel eher bei Elizabeth.


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 00:33
Mittlerweile sollte doch auch EH aus der Abschiebehaft (ICE in Georgia) zurück in die Freiheit sein.
Da sie Literatur liebt und im Gefängnis die Blindenschrift erlernt hat, wird es doch ein leichtes sein eine gut bezahlte Stellung als Übersetzerin zu bekommen.

EH hat Familie in den USA und laut der Washington Post ebenso in Kanada.

Dass so gar nichts an die Öffentlichkeit durchdringt?


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08.01.2020 um 01:15
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Übers Ziel hinaus schießt Du aber m.E., wenn Du Deine Kurzsichtigkeit auf Sörung überträgst. "Nur in den Hals gestochen" und nach dem Verlust der Brille sei Söring selbst kampfunfähig gewesen. So blind ist kaum ein Mensch, den ich kenne, und vom Vorwurf des Mordes kann das auch nicht entlasten.
Offensichtlich war er ja nicht kampfunfähig.

Dass der Mord als großes Rätselraten inszeniert wurde glaube ich nicht. EHs Eltern sollten einfach weg, die Motivlage ist bekannt.

Später wollten beide nur noch ihre Haut retten. Da war kein Platz mehr für mörderische Poesie.


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 01:56
Zitat von mentalesementalese schrieb:Hätten die Täter selbst mitgetrunken, so wäre nicht klar, wie sie die lange Strecke zurück zum Kino/Hotel fahren könnten.
Ist ja nicht gesichert, ob sie bzw. er überhaupt was getrunken haben oder "nur" einen Schluck.
Elizabeth soll ja drogenabhängig gewesen sein, das spricht ebenfalls dagegen das nur sie zurück nach Bedford gefahren ist u. noch die Übersicht hatte, Spuren am Tatort zu verwischen, vom Töten ihrer Eltern mal ganz zu Schweigen.
Zitat von mentalesementalese schrieb:. Ich hatte kurz vor Weihnachten Schuld und Sühne gelesen und der psychologische Zustand eines Mörders wie bei Roskolnikov lässt sich bei Söring meiner Meinung nach nicht wiederfinden, viel eher bei Elizabeth.
Ich denke, der psychologische Zustand anderer lässt sich nicht auf Söring übertragen.
Zitat von mentalesementalese schrieb:Es ist also alles unglaublich schwer zu erfassen
Absolut u. selbst, wenn man alles durchgeackert hat, steht nicht fest, wer wirklich am Tatort war, ich meine, man findet nicht die absolute Wahrheit.
Zitat von mentalesementalese schrieb:Ich bin sicher, dass Söring wirklich glaubt, er sei unschuldig, aber er hätte auch das Wissen sich umzuprogrammieren, dass er es glaubt
Ich denke, er hält sich in dem Sinne für unschuldig, weil er E. von ihren Eltern befreit hat, also eine "gute" Tat begangen hat.
Warum sollte er dann schuldig sein?

Genauso hält er es mit seiner "heldenhaften Rettung". Das er damit, wenn es gestimmt hätte, der Gesellschaft einer Gefahr ausgesetzt hätte, hat er wohl beiseite gewischt oder war ihm nicht wichtig... keine Ahnung.


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08.01.2020 um 02:02
Sorry, weder auf Söring noch auf Elizabeth..


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08.01.2020 um 03:14
Na, wenn JS hier nicht mal Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis wird? Der erste, dem es gelang, nicht nur Shakespeare sondern dazu auch noch Dickens (und vielleicht sogar Dostojewski?) zu vereinen und deren literarische Erfindungen in eine echte Tat umzusetzen? Das hat es so wahrscheinlich noch nie gegeben und ist doch wirklich "preiswert!"


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 07:47
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Na, wenn JS hier nicht mal Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis wird? Der erste, dem es gelang, nicht nur Shakespeare sondern dazu auch noch Dickens (und vielleicht sogar Dostojewski?) zu vereinen und deren literarische Erfindungen in eine echte Tat umzusetzen? Das hat es so wahrscheinlich noch nie gegeben und ist doch wirklich "preiswert!"
sehe ich auch so.

Wieso kann JS nicht einen ganz gewöhnlichen Mord verübt haben, warum muss es etwas besonderes sein? Ich verstehe es nicht. Ist mir in dieser Art auch aus keinem anderen Kriminalfall bekannt.
Er scheint wirklich besondere Menschen anzuziehen die viel in ihm sehen, obwohl es vielleicht gar nicht wirklich soviel zu sehen gibt.


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 07:52
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Na, wenn JS hier nicht mal Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis wird? Der erste, dem es gelang, nicht nur Shakespeare sondern dazu auch noch Dickens (und vielleicht sogar Dostojewski?) zu vereinen und deren literarische Erfindungen in eine echte Tat umzusetzen? Das hat es so wahrscheinlich noch nie gegeben und ist doch wirklich "preiswert!"
Nein, genau DAS habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass er NACHTRÄGLICH verschlüsselte Botschaften in sein Buch aufnahm, um jemanden, der nachdenkt, NACHTRÄGLICH auf die richtige Fährte zu bringen.

Nochmal zum Thema Sydney Cartons Tausch mit dem Gefangenen im Gefängnis aufgrund der großen Ähnlichkeit.
Welche Schuhgröße hatte EH und welche Schuhgröße hatte JS? (Ich bin gerade zwischen Tür und Angel.)
Seine waren in etwa gleichgroß oder nur etwas größer als ihre, oder?

Ich versuche immer noch, das 2. Paar Fußabdrücke zuzuordnen (das, was von der Tür nach links geht, um die Schuhe sauberzuwischen). Das 1. Paar flüchtet unter den Baum. Ich denke, das war JS (geschilderter Fluchtreflex). Offensichtlich dachte man ja schnell, 1 Person lief zweimal, dabei konnten 2 Personen die Verursacher sein. Hätte er Schuhgröße 48 und sie Schuhgröße 36 gehabt, wäre das sofort aufgefallen.

Von daher finde ich seinen Vorwurf, Ken Englade hätte in seinem Buch "Beyond Reason" (das überall vor seinem Prozess zu kaufen war) bereits einen unrealistischen Tatablauf (aufgrund des unvollständigen Geständnisses) skizziert und damit die Geschworenen beeinflusst, durchaus berechtigt. (Ich habe bei den Zitaten von der Beschreibung der Luminolspuren die Bemerkungen Englades extra herausgenommen, um klarer denken zu können, Englade schreibt nämlich das:
"Once the lights were out and the luminol had been sprayed, the killer’s path showed up just as clearly outside as it had inside, even though it had rained several times since the murders. Footprints led from the door to the driveway and across it to two large trees. They circled the trees several times, as though the person who left the prints had sought to hide behind the trunks.
“Maybe he came out and was getting in his car and something spooked him,” one of the investigators suggested.
“Could be,” agreed Brown.
Interestingly, there was a second set of prints. Instead of going off to the right, the second set led to the left out into the yard. They went out about eight feet and stopped, then went back. Where they stopped there was an area several feet square that was covered by what Brown described as “swishing marks.” The killer walked out into the grass, vigorously rubbed his bloody feet back and forth as though he were using a doormat, then went back to the porch.
The size and shape of the prints indicated both sets were made by the same person. To investigators, this meant one thing: The killer had been in the house twice. They theorized he attacked the Haysoms, left, and then came back. They speculated the second trip was to make sure they were dead by slitting their throats."
(Quelle: Ken Englade, Beyond Reason, Kapitel 4, Amazon-Kindle-Version: Seite 30 von 375)

Und das Buch von Englade liest sich sehr flüssig inkl. einer Nacherzählung der Tat aufgrund des Geständnisses. Da kann man schnell denken: Ja, so war es.

Ich halte JS durchaus für mitschuldig, aber die Verurteilung als einzeln handelnder Doppelmörder für ungerecht. Wie ich gestern abend schon schrieb, hatte er sich in seinem 1. Semester vor der Tat intensiv mit dem Thema "verschiedene Tötungsarten" für seinen Unikurs "Kreatives Schreiben" beschäftigt. Durch den intensiven Kontakt mit EH und die "folie a deux", die sich zwischen beiden entwickelte, nahm die Geschichte dann einen fatalen Verlauf. ER hatte die Ideen (oder beide gemeinsam) und SIE hatte ein Motiv.
Zitat von mentalesementalese schrieb:Psychologische bis Esoterische, aber das ist genau die Formel die sich zum Beispiel in "Think and grow rich" wiederfinden lässt, wiederholende Gedanken, mit denen sich stark identifiert wird und eine starke emotionale Verbindung da ist, werden sich sozusagen per Naturgesetz auch in Wirklichkeit umsetzen bzw. eine Form annehmen.
Mentalese, danke für deinen Beitrag und die zusätzlichen Aspekte. Leider habe ich von Psychologie keine Ahnung, daher ist es toll, wenn dazu noch etwas beigetragen wird. :-)
Zitat von mentalesementalese schrieb:Allerdings hatte ich auch schon bei seinem eigenen Prozess, ich glaube 1990, als er erklärte, dass er zuerst gelogen habe, nämlich um Elizabeth zu schützen und dann auf Updikes teilweise dreisten Beschuldigungen teilweise lachend reagiert das Gefühl, er sage die Wahrheit, weil es einfach so natürlich und angemessen rüberkam, und seine Antworten meist so schnell und gefühlt ohne Taktieren/ Überdenken kamen, dass ich da einfach keine Lüge aus seinem Gesicht herauslesen konnte im Gegensatz zu Elizabeth.
Bis jetzt wollte ich eigentlich kein Geld für "Das Versprechen - Extended Cut" ausgeben, aber ich glaube, ich werde nachher die 10 Euro opfern und mir den ganzen Film inkl. der alten Gerichtsausschnitte nochmal anschauen. Seine natürliche bzw. unnatürliche Körpersprache in "Das Versprechen" war für mich damals der Grund, mich näher mit der Sache zu beschäftigen.


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 08:12
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Ich habe gesagt, dass er NACHTRÄGLICH verschlüsselte Botschaften in sein Buch aufnahm, um jemanden, der nachdenkt, NACHTRÄGLICH auf die richtige Fährte zu bringen.
also nachträglich hat er MacBeth eingebaut obwohl er den Mord ganz gewöhnlich verübte? Hast du nicht zuvor genau das Gegenteil geschrieben, er bzw. beide hätten sich MacBeth als Vorlage für die Morde genommen? Mir geht es wie dir.... ich bin verwirrt.


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 08:25
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:also nachträglich hat er MacBeth eingebaut obwohl er den Mord ganz gewöhnlich verübte? Hast du nicht zuvor genau das Gegenteil geschrieben, er bzw. beide hätten sich MacBeth als Vorlage für die Morde genommen? Mir geht es wie dir.... ich bin verwirrt.
Nein, das sage ich nicht. Er sagt: Unsere Story hat mit Macbeth und mit "A tale of two cities" (in dieser Reihenfolge!) zu tun. Jeder, der sich die Geschichte durchliest, versteht:
- bei Macbeth geht es um Mord
- bei "A tale of two cities" geht es um eine geplante Verwechselung

Diese zwei Teile kann man nicht switchen. Bei "A tale of two cities" gibt keinen Mord und bei Macbeth gibt keine Flucht und kein Geständnis.

Er winkt also mit dem Zaunpfahl und sagt: LIES ES DIR DURCH!
Wer es nicht durchliest, wird immer nur sehen:
- Lady Macbeth stiftet Macbeth zum Mord an (= Verurteilung)
- Sydney Carton geht für Charles Darnay aufs Schaffott

Wer es sich aber durchliest, müsste schon extrem blind sein, um die Parallelen nicht zu sehen:
- Mord: Zeit nach vorne verlegen, Messer in der Schublade, satanische Symbole
- A tale of two cities: Verwechselung, Strafe für eine nicht begangene Tat


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 08:26
Mich irritiert immer noch die Rolle dieser Kim. Warum hat sie denn das Alibi aufgeschrieben? Sie muss doch gefragt haben ,wofür oder für wen sie das aufschreibt. Ist sie eigentlich von der Polizei verhört worden? Sie ist doch Mitwisserin!


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Der Mensch Jens Söring

08.01.2020 um 08:28
bis Ende November 2019 war das hier, ein irgendwie halbwegs , interessanter Place to be , wenn man denn mal Lust hatte sich gut zu unterhalten . Inzwischen haben sich einige tatsächliche Protagonisten zurückgezogen hier, was ich sehr gut verstehen kann . Seit hier der neue " da Vinci Code " und anderes als ernste Grundlage debattiert wird . Schade , aber nicht mehr zu ändern .
Hier wird neuerdings diskuttiert, ob JS bald die ganze Wahrheit erzählt, oder EH bald als hundetrainer oder blinden Übersetzer arbeitet ?
Boulevard Meets Doppelmord .

@Melusine

Ich möchte dir persönlich nicht zu nahe treten , aber inzwischen empfinde ich deine sehr langen Ausführungen schon recht realitätsfern .
Ist das nicht alles etwas Zuviel des guten ? Dichtet man dem Herrn diplomatensohn und der Frau stahlmagnatentochter , da nicht etwas zu viel in die Handlungen ?
Ein Code? Wie weit soll es denn nun noch gehen?
In Anlehnung an H.Heine ? "Denk ich an Söring in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht ? "
Für meinen Geschmack geht das alles zu weit.
Das böse ist so simple und anscheinend muss deshalb etwas drumherum gestrickt werden , damit es erträglicher wird .
Das hier bei allmy, ist doch eher als ein lockerer Austausch zu sehen oder ?

Wir hatten hier schon mal eine Userin die sich nächtelang und seitenlang hier reingesteigert hat und eines Tages hat ihr irgendjemand den Stecker gezogen und sie ward nicht mehr gesehen .
Du wirkst etwas wie der duracell Hase. Und dadurch, dass du hier ständig Zuspruch und Lob bekommst , fühlst du dich ermuntert , deinen Schlaf für JS zu opfern .
Mach mal einen Break und Pause . Bringt dir nichts und dem Fall sowieso nicht. Der wurde bereits mit dem Urteil geklärt und bedarf keiner Korrektur mehr .

Vielleicht ist es hilfreich, sich auch mal zu vergegenwärtigen , die Personen um die es geht , sind absolut fremde und kennen dich nicht und du sie nicht . Deine Mühe hier bringt weder ihnen noch dir irgendeinen Benefit. Außer Schlafmangel für dich .

PS Danksagung an @Rick_Blaine
@Venice2009
Und all den anderen die hier unermüdlich dabei sind und alles sachlich sehen , als das , was es war und bis heute ist .


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