Jamegumb schrieb:@Edelstoff
Das wäre ein Job für die Dame, die Prinz Andrew zerlegt hat. Aber auch in Deutschland gibt es Journalisten, die soetwas könnten. Es macht nur niemand.
Aus nachvollziehbaren Gründen.
Es gibt ein Urteil, gesprochen vor 30 Jahren in einem Rechtssystem, welches uns in einigen Facetten fremd ist. Die dort präsentierten Indizien sind bekannt, es gibt da wenig für einen Journalisten zu rechnerchieren, was zum Erkenntnisgewinn beitragen könnte.
JS Kritik an seinem Urteil ist ebenfalls bekannt und absolut legitim. Es gibt keine allgemeine Rechtspflicht für Verurteilte, sich wohlwollend über ihr Urteil zu äußern oder öffentliche Kritik zu unterlassen. Das gilt sowohl in unserem, als auch im US-Amerikanischen Rechtssystem.
Die Strafe ist abgesessen, die Diskussion, ob er's wirklich war, von geringem öffentlichen Interesse, jedenfalls wenn man die Medien verfolgt. Seine Ankunft in Deutschland ist wichtiger. Heute mittag bei SPON Top-Nachricht am Anfang der Seite.
Ich bin sicher, alle großen Medien werden Dienstag auch von der PK am Flughafen berichten.
Das eingentliche Kernproblem wird ganz gut in dem FAZ Artikel dieses Übersetzers aus der Ecke der JS-Kritiker beschrieben: Kritik an den Medien bzgl. der unreflektierten Darstelung von Sörings Sicht. Das ist aber keine Staatsaffäre, die die komplette Medienlandschaft erschüttert. Die Medien werden sich hier nicht selbstkritisch gegenseitig zerfleischen. Dazu ist der Anlass nicht bedeutend genug.