Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

@Tussinelda

Okay, verstanden. DEINE persönliche Empfindung, die Du eben nicht zur Richtschnur allgemeinen Handelns machst. Damit kann ich gut leben.

@schtabea
wäre ja auch noch schöner, könntest Du es nicht. So, das war eine schwere Geburt sozusagen, aber immerhin, es ist geschafft, Du hast verstanden, was ich schrieb. :)

@Tussinelda

Mich würde mal interessieren, wie Du Dich ganz konkret in so einer von mir beschriebenen Situation verhältst : Gruppe, gemeinsame schöne Zeit, Verabschiedung, die meisten umarmen sich und einige Männer wie Frauen wollen auch Dich umarmen, breiten ihre Arme aus, gehen auf Dich zu. Was machst Du konkret ?

@schtabea
ich sage, dass ich nicht umarmt werden möchte, ganz konkret.

Gut. Völlig in Ordnung. Würde ich selbstverständlich akzeptieren, ist doch klar.

Das Interessante ist nur : Bei vielleicht 1000, 2000, 3000 Umarmungen hat mir noch nie jemand gesagt, daß er , sie nicht umarmt werden möchte. Woran liegt das ? Bist Du die einzige unter 2000, die nicht umarmt werden will oder trauen sich 200 nicht Nein zu sagen ?
Wieviele unter 1000 trauen sich nicht Nein zu sagen nach Deiner persönlichen Einschätzung ?

@schtabea
keine Ahnung, ich führe ja keine Statistik. Es liegt daran, dass es quasi Gruppenzwang, Höflichkeitszwang oder eben sich nicht der Peinlichkeit aussetzen gibt. Ist so meine Erfahrung.

Vielleicht auch, das man der Person, von der die gut gemeinte Geste ausgeht, nicht vor dem Kopf stoßen möchte.

Mr.Mystery1990 schrieb: Ehrlich gesagt, ja. Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio eine Feministin, die gegen unseren Text argumentierte. Und sie erklärte genau das: Man dürfe nicht mehr unterscheiden, man müsse einen Mann, der einem irgendwie lästig wird, sofort anzeigen. Ich finde das verrückt. Es gibt doch wohl sehr viele sehr unterschiedliche Formen des Lästig-Seins. Manche davon sind schlimm, viele sind es nicht. Die zu unterscheiden, die graduellen Nuancen nicht einfach zu verwischen, das scheint mir essentiell.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/catherine-millet-ueber-metoo-nicht-alle-sind-opfer-15393444.html

ja das ist gut auf den Punkt gebracht.
.... nicht das es dann irgendwann wirklich so kommt das man schon als "bestialisches Schwein" bezeichnet wird wenn man bei einer Frau auf bestimmte Körperstellen guckt....eben grade im Freibad, Strand etc...

naja.... immerhin einen "Burkini" gibt es ja für diese Fälle schon....

aber ok, gut jetzt.

@Tussinelda

Zum einen, sehr schön so kann man damit was anfangen und es ist ordentlich :Y:

Zum anderen, ünterstützt das meiner Ansicht nach wohl eher die Aussage von @Ataraxie. Wobei nicht das Ausdauertrainig eine zusätzliche Ausstattung ist, wie von dir geschrieben, sondern das theater.

knopper schrieb am 31.01.2018:naja.... immerhin einen "Burkini" gibt es ja für diese Fälle schon....

Naja, wenn das die Zukunft ist die wir uns alle wünschen, dann Prost Mahlzeit!

Gegen berechtigte und an der Praxis orientierte Gesetze ist nichts zu sagen.
Was mir an der Debatte allerdings Sorgen macht, ist die zunehmende Radikalisierung vieler Bürger. Man sollte doch eigentlich annehmen können, das in einer Mitteleuropäischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts eine vernünftige und sachliche Diskussion von so ziemlich jedem Thema möglich ist.

Wenn angeblich schon die Hälfte der Deutschen ein härteres Sexualstrafrecht fordert ist mein erster Gedanke natürlich: warum? Sind etwa all diese 40 Millionen momentan durch eine zu weiche Rechtsprechung benachteiligt oder haben die alle einfach nur Angst vor etwas das niemand genau benennen kann?

Siehe auch diesen Artikel:
https://www.welt.de/vermischtes/article172452673/Vorbild-Schweden-Haelfte-der-Deutschen-fuer-schaerferes-Sexualstrafrecht.html

@Chefheizer
Bin jetzt kein Deutscher, aber ich bin auch für schärfere bzw härtere Sexualstrafrechte. Ich persönlich habe keine Angst aber dafür habe ich alleine schon in meinem Heimatland die Lage der Frauen beobachten können. Ich hatte den Sexismus quasi vor meinen Augen. Und mir ist es wurscht wenn jetzt jemand Angst hat mit einer Frau zu schlafen, keiner zwingt ihn dazu und keiner redet ihm ein nicht mit ihr zu schlafen. Das hat er sich selbst zu verdanken wenn er es nicht tut. Doch um diese Leute geht es nicht sondern um die die kein "nein" akzeptieren oder den betrunkenen Zustand einer Person ausnutzen. Wir werden halt noch sehen wie sich das Gesetz in Schweden so schlagen wird, wenns gut läuft bleibe ich weiterhin der Befürworter. Wenn nicht dann ändere ich meine Meinung.

@Venom
Aber warum bist du dafür? Es genügt doch, die bestehenden Gesetze richtig auszulegen und umzusetzen. Warum müssen also härtere Gesetze sein? Die Lage in deinem Heimatland wird das auch nicht verbessern.

@Chefheizer
Weil ich das Gefühl habe, dass der Sexismus wieder salonfähig gemacht wird von manchen, speziell jetzt wo man auch den Rassismus salonfähig machen will oder kurz gesagt der Chauvinismus. Das mag jemand anders sehen, ich sehe das so wie ich das sehe. Und als Kontra für solche Leute wünsche ich mir halt härtere Gesetze gegen Chauvinismus und dazugehörigen (Straf)taten etc.

Dazu kommen auch persönliche Sachen die ich beobachten durfte.

Venom schrieb:Weil ich das Gefühl habe, dass der Sexismus wieder salonfähig gemacht wird von manchen, speziell jetzt wo man auch den Rassismus salonfähig machen will oder kurz gesagt der Chauvinismus.

Und da helfen Gesetze um die Ursache zu bekämpfen? Wohl nur sehr eingeschränkt.
Letztlich ist es doch nur ein Abwälzen der eigenen Verantwortung auf ein schwer zu fassendes übergeordnetes Gebilde namens Staat, der letztlich doch nur wieder wir selbst sind. Was soll das bringen und was versprichst du dir davon?

Chefheizer schrieb:Und da helfen Gesetze um die Ursache zu bekämpfen? Wohl nur sehr eingeschränkt.

Wenn sie nur eingeschränkt helfen, was kann stattdessen geändert werden? Und was sind deiner Meinung nach die Ursachen?

@Chefheizer
Naja alternativ kann man Selbstjustiz ausüben, wie bei mir in Serbien. Soll schon vorgekommen sein, dass man dort den Peiniger kastriert hat und der an Folgen starb. Habe null Mitleid für solch einen. Ist also vll doch besser, dass der Staat was tut.

Hatori schrieb:Und was sind deiner Meinung nach die Ursachen?

Macht? Dominanz? Gehören sicherlich dazu.

Hatori schrieb:Wenn sie nur eingeschränkt helfen, was kann stattdessen geändert werden

Kontinuierliche Sensibilisierung für das Thema durch Workshops und ggf. auch Weiterbildung. Gerade in Firmen sollte das ja wohl möglich sein.

Venom schrieb:Naja alternativ kann man Selbstjustiz ausüben, wie bei mir in Serbien. Soll schon vorgekommen sein, dass man dort den Peiniger kastriert hat und der an Folgen starb. Habe null Mitleid für solch einen. Ist also vll doch besser, dass der Staat was tut.

Das ist ja ein ganz „innovativer“ Vorschlag. Zumal dann beide in den Knast kommen da Selbstjustiz genauso verboten ist. Und zu Recht.

Weiter sage ich dazu mal nichts, denn was Du beschreibst zeichnet eine rückwärts gewandte Gesellschaft und keine fortschrittliche Gesellschaft aus. Ich will zum Beispiel nicht im Mittelalter leben, bin gerne Demokrat und überzeugt davon das die Demokratie die einzige richtige Staatsform ist.

Chefheizer schrieb:Kontinuierliche Sensibilisierung für das Thema durch Workshops und ggf. auch Weiterbildung.

Finde ich gut. Jedoch stelle ich mir die Frage: Bringt das wirklich was? Ist das dem Belästiger nicht vielleicht sogar egal, weil er denkt "Ist doch nicht so schlimm, sei nicht so empfindlich!"? Er denkt, "Ich tue nichts Falsches". Ob man solche Menschen sensibilisieren kann?

@Hatori
Nein, es wird auch nach wie vor diese Belästiger geben. Genauso wie es immer Mörder geben wird, oder Verkehrssünder, oder Steuerbetrüger. Die menschliche Natur wird sich dadurch nicht ändern, aber das Verhalten lässt sich in gewissen Grenzen durchaus durch Bildung beeinflussen.