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Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

7.131 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Belästigung, Anmache ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

11.01.2018 um 16:14
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Die Kampagne an sich ist beleg genug. Was willste mehr?
das ist so etwas von lächerlich, die Kampagne an sich ist ein Beleg dafür, dass Vergewaltigung, Pfiffe, Anmache etc. auf die gleiche Stufe gestellt werden? Es ging darum, Erfahrungen mit unangemessenem Verhalten, Sexismus, Belästigung, Missbrauch und allem, was damit einher geht, zu teilen. Da wird nichts auf die gleiche Stufe gestellt, sondern Menschen teilen ihre Erfahrungen mit anderen. Erst schreibst Du "teilweise" und dann ist es die Kampagne an sich der Beleg. Vielleicht siehst Du ja den Widerspruch, ganz davon abgesehen, dass Dein Vorwurf so oder so falsch ist.


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Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

11.01.2018 um 16:53
@FF
Wer macht das denn bitte?
Persönlich habe ich diesen Eindruck beim Fall von Matt Damon gewonnen bzw. bei dem Shitstorm, der nach der Aussage

"I do believe there’s a spectrum of behaviour … There’s a difference between patting someone on the butt and rape or child molestation, right? ...Both of those behaviours need to be confronted and eradicated without question, but they shouldn't be conflated.”

über ihn hereingebrochen ist (siehe z.B. http://www.independent.co.uk/arts-entertainment/matt-damon-sexual-assault-comments-minnie-driver-harvey-weinstein-louis-ck-rehab-rape-a8114261.html). Wobei ich nicht bewerten will, wie angemessen das ist, da ich nicht den gesamten Hintergrund der Aussage kenne.


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11.01.2018 um 18:35
ist ja ordentlich was los, wegen dieser petition "pour un autre parole".

vielleicht hat das ja jetzt erst angefangen ...

hier kann man noch mal das original lesen:
Une autre parole
http://pouruneautreparole.blogspot.de/2018/01/des-femmes-liberent-une-autre-parole.html

perlentaucher bringt ne kurze übersicht
Französischer als dieses Papier, das bei Spiegel online schon verlegen kommentiert wird, geht es nicht. ...
https://www.perlentaucher.de/9punkt/2018-01-10.html#a64682

darin auch erwähnt, @interrobang , auch interessant:
‘FEMINISM HAS BEEN HIJACKED’
CHRISTINA HOFF SOMMERS

The myth-busting feminist on why she’s mortified by feminism in 2017.
http://www.spiked-online.com/newsite/article/feminism-has-been-hijacked/20696#.Wlea4K6nGM_

ein langes interview, daraus nur zur frage:
review : Apropos realitätsbasierte Politik: Was sagen Sie zur Epidemie sexueller Belästigung, die sich gegen Ende dieses Jahres im #MeToo-Phänomen ausbreitet? Sind Frauen wirklich ständig in Gefahr, am Arbeitsplatz belästigt zu werden?
Hoff Sommers: Dafür gibt es keine Beweise. Fälle wie Harvey Weinstein oder Charlie Rose beziehen diese sehr profilierten Männer in ungewöhnliche Umgebungen ein, in denen es keine Verantwortlichkeit gab. Sie sind also atypisch. Wenn Sie in einem Büro oder an einem typischen Arbeitsplatz arbeiten, mit einem Personalchef oder einem Chef, der einige Standards für Höflichkeit und Respekt hat, sind ernsthafte Probleme viel weniger wahrscheinlich.

Es ist schwer, gute Nachforschungen über sexuelle Belästigung zu finden - es ist schwer zu definieren und die Zahlen sind überall. Aber die angesehenste Studie, die ich gesehen habe, wurde von der Allgemeinen Sozialerhebung an der Universität von Chicago durchgeführt. (Dies ist wahrscheinlich die vertrauenswürdigste Datenquelle in den Sozialwissenschaften.) Und im Jahr 2014 haben sie eine Stichprobe von amerikanischen Frauen gefragt: "Wurden Sie in den letzten 12 Monaten von jemandem sexuell belästigt, während Sie arbeiteten?" Und 3,6 Prozent sagten ja. Das war ein Rückgang von 6 Prozent im Jahr 2002. Nun, diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es ein Problem ist, aber keinen massiven Krieg gegen Frauen am Arbeitsplatz. Das wissen wir.
review : Wenn das der Fall ist, warum gibt es diese akzeptierte Weisheit, dass sexuelle Belästigung auf epidemischem Niveau ist?

Hoff Sommers: Die Leute lassen sich von Geschichten mitreißen. Und es ist ein Prinzip der intersektionalen Theorie, dass man sich nicht auf Statistiken verlassen kann, um zu erkennen, was wirklich im drückenden, kapitalistischen Patriarchat vor sich geht. "Sie sind geprägt von maskulinen Denkweisen, hört Frauengeschichten zu", heißt es. Sie hören sich Frauengeschichten an und schreiben ihnen Glaubwürdigkeit zu, denn es ist auch ein Grundsatz, dass man Frauen glauben und nicht skeptisch sein sollte. Aber Sie müssen wissen, ob diese Geschichten wahr sind und ob sie die Erfahrung der meisten Frauen darstellen. Die beste Forschung, die wir haben, deutet darauf hin, dass sie dies nicht tun.

Der Feminismus muss sich der Wichtigkeit eines fairen Prozesses bewusst sein. Und nicht Schuldgefühle voraussetzen - schuldig, weil angeklagt ist nicht nur moralisch falsch, es ist sozial ätzend. Männer und Frauen arbeiten zusammen, wir arbeiten zusammen. Und zum größten Teil ist es gut.

Ich dachte letzte Nacht, was wird das Ergebnis all dieser #MeToo-Panik sein? Und ich denke nur, dass es viel Isolation und Einsamkeit geben wird. Es wird für viele Menschen für eine Weile beängstigend sein, am Arbeitsplatz zu interagieren - vor allem, wenn Sie nicht beaufsichtigt werden. Weil jede Frau nun die Macht hat, einen Mann mit einer einzigen Anklage zu vernichten, sogar mit einer falschen.



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Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

11.01.2018 um 19:13
Zitat von FFFF schrieb:Möchten wir jetzt jede einzelne mögliche Bemerkung darauf untersuchen, ob, warum, wie sehr und in welchem Kontext sie eine Belästigung darstellt?
Möchte ich nicht, im Gegenteil - ich wollte, auch mit einem anderen Beispiel vom Kampfsport, zeigen, dass nicht jede Bemerkung automatisch in böswilliger, in dem Fall belästigender Absicht erfolgt. UND zusätzlich der Sender gar nicht immer wissen KANN, was die Empfängerin oder der Empfänger von einer Aussage halten werden. Sprache ist nicht eindeutig.

Wofür ich plädiere, ist, sexuelle Belästigung und vor allem Vorwürfe selbiger nicht ausschließlich davon abhängig zu machen, dass sich jemand angegriffen fühlt.
Was ist denn mit der Unschuldsvermutung passiert, frage ich mich? Gilt die nicht mehr und Männer haben so ganz generell böse Absichten, wenn sie den Mund aufmachen? Das ist doch sehr fragwürdig.

Man muss auch beachten und erforschen, was für eine Intention der Sender hatte. Ob er überhaupt eine hatte oder nur so dahergequatscht hat.

Selbst wenn es gar nicht zu Gerichtsverfahren kommt, kann der falsche und vorschnelle Vorwurf sex. Belästigung desaströse Auswirkungen für den angeblichen Täter haben.


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Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

11.01.2018 um 19:30
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:ja, das ist ein weites feld. liebe, sex, objektivierungen ... da ließe sich lang und breit philosophisch drüber reden.
Wenn es sich um sexualisierten Machtmissbrauch handelt, ist das eben keine philosophische Frage mehr.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:"Vor allem sind wir uns bewusst, dass die menschliche Person nicht monolithisch ist: Eine Frau kann am selben Tag ein professionelles Team führen und es genießen, das sexuelle Objekt eines Mannes zu sein, ohne eine "Schlampe" oder ein abscheulicher Komplize des Patriarchats zu sein. Sie kann dafür sorgen, dass ihr Gehalt dem eines Mannes entspricht, sich aber nicht durch ein Reiben in der U-Bahn traumatisiert fühlen, auch wenn es als Delikt gilt. Sie kann es sogar als Ausdruck großer sexueller Misere oder sogar als Nicht-Ereignis betrachten."
Damit machen sie die Frauen dafür verantwortlich, wenn sie sich belästigt fühlen.
Eine Frau kann aber nicht frei entscheiden, ob das Reiben in der U-Bahn zu tolerieren oder gar gewünscht ist: Es wird einfach gemacht, ungefragt. Und das ist das Problem - nicht, dass manche Frauen vielleicht schon ein unabsichtliches Rempeln als Übergriff empfinden.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:"Als Frauen erkennen wir uns in diesem Feminismus nicht wieder, der jenseits der Denunzierung von Machtmissbrauch dem Hass auf Männer und Sexualität gegenübersteht. Wir glauben, dass die Freiheit, zu einem sexuellen Vorschlag nein zu sagen, nicht ohne die Freiheit ist, sich zu sorgen."
Zunächst mal hat das nicht nur mit Feminismus zu tun: Männer sind von Sexismus und übergriffigem Machtmissbrauch auch betroffen. Nur seltener und anders.

Dass man sexuelle Selbstbestimmung nicht mit Prüderie erreicht, wie tatsächlich manche meinen, ist auch klar. Um Prüderie als Lösung kann es aber nicht gehen, wenn Frauen sich darüber empören, dass eine Frau, die mit nackten Brüsten auf einem Festival herumläuft, angegrapscht wird.

Für mich werfen die Unterzeichnerinnen so ziemlich alles durcheinander. Sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung heißt eben nicht, dass jemand übergriffig sein darf und andere das zu tolerieren haben, aus welchen Gründen auch immer.
Oder dass die Opfer es als "sexuelle Misere", als "ungeschickte Anmache" oder dergleichen zu tolerieren hätten, damit sie nicht von solchen Feministinnen wie Deneuve als schwache Püppchen betrachtet werden.

Natürlich kann man sowas als "Nicht-Ereignis" empfinden.... und dann wundern sich später alle, wie jemand jahrzehntelang so etwas getan haben kann, auch mit anderen Opfern für die das durchaus ein Ereignis war und bei denen der Übergriff sehr viel weiter ging, und warum niemand mal was gesagt hat.
Meine Meinung dazu ist: Die, die stark und selbstbewusst sind, sollten einem Weinstein oder U-Bahn-Grapscher sagen, dass er damit aufhören muss. Und es nicht denen überlassen, die sich dem ausgeliefert fühlen.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:"Wurden Sie in den letzten 12 Monaten von jemandem sexuell belästigt, während Sie arbeiteten?"
Geht es denn nur um Arbeitsplätze? Oder auch das restliche Leben? Und gibt es vielleicht Branchen, in denen es häufiger vorkommt als in anderen?
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:review : Wenn das der Fall ist, warum gibt es diese akzeptierte Weisheit, dass sexuelle Belästigung auf epidemischem Niveau ist?
Weil es nicht nur Arbeitsplätze betrifft und fast jede Frau schonmal ein hässliches Erlebnis hatte, oder mehrere.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:Weil jede Frau nun die Macht hat, einen Mann mit einer einzigen Anklage zu vernichten, sogar mit einer falschen.
Nunja, wenn Frauen die Möglichkeit bekommen, sich zu wehren, dann kann es auch Missbrauch geben. Hat es aber erstens schon zuvor gegeben und ob das jetzt häufiger ausgenutzt wird, ist noch gar nicht erwiesen, und es kann kein Argument dafür sein, alles so zu belassen, wie es war: Dass Frauen um ihren Job, ihre Existenz und Selbstbestimmung bangen mussten, wenn sie sich nicht fügen wollten (und manchmal auch, wenn sie sich gefügt haben).
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es ging darum, Erfahrungen mit unangemessenem Verhalten, Sexismus, Belästigung, Missbrauch und allem, was damit einher geht, zu teilen. Da wird nichts auf die gleiche Stufe gestellt, sondern Menschen teilen ihre Erfahrungen mit anderen. Erst schreibst Du "teilweise" und dann ist es die Kampagne an sich der Beleg. Vielleicht siehst Du ja den Widerspruch, ganz davon abgesehen, dass Dein Vorwurf so oder so falsch ist.
Danke.


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Venom ehemaliges Mitglied

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11.01.2018 um 19:39
Ich lese in letzter Zeit vermehrt so einen Dünnschiss wie "Wow, man darf heutzutage eine Frau nicht mal angucken wenn man nicht aussieht wie Brad Pitt". Manche gehen einen Schritt weiter mit dem Sexismus und bringen auch Politik ins Spiel. "Der DEUTSCHE Mann darf heute nix mehr sagen zu einer Frau" und das wird dann halt mit irgendeinem chauvinistischem Scheiß dazu ergänzt sei es im Bezug auf Migranten oder auf Flüchtlinge, etc.

Eine Frau hat doch das Recht zu entscheiden wer sie anfassen darf und wer nicht. Und wenn es der Brad darf dann heißt es noch lange nicht, dass es auch der Hansi oder wer auch immer darf.


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11.01.2018 um 19:46
Ich denk man sollte bedenken dass man nicht jeden Tweet der mit #metoo gekennzeichnet ist, aber kaum was enthält, als Argument gegn #metoo verwenden.
Natürlich gibts auch gehässige Leute, auch Frauen, die sagen dass sie sich bedroht fühlten, weil der Sitznachbar die kurz anschaute oder gemütlich breitbeinig in der Nähe im Waggon saß. Aber erstens können sich darunter auch manchmal Trolle verstecken (während des Endes von Gamergate wurde das relativ krass, da waren fast alle auf 4chan gelinkten 2-like Tweets von Fake Accounts erstellt, um Transgender etc dumm daarzustellen, Stichwort "Einhorn-Gender" und sowas). Und zweitens könnens wie gesagt auch manche Frauen sein die einfach frustriert sind und Männer hassen und deswegen alles Mögliche anbringen. Aber da darf man nicht der Kampagne die Schuld geben, weil man solche Einzeltweets schlecht verbieten oder löschen kann, nur weil man findet, dass die am Thema vorbeigehen.
Zumal sich die allerwenigstens Frauen über sowas beschweren. Bei den meisten gehts ja echt um mehr und Dinge die eben eindeutig sind, wie zeitweise Stalken, Arschgegrabsche, Drohungen oder krasserer Missbrauch.


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11.01.2018 um 20:00
Zitat von gardnergardner schrieb:Die Einstellung von Frau Deneuve ist, nun ja, schon etwas naiv.
Klar, eine Frau in ihrer Position und mit ihrer Lebenserfahrung hat damit vielleicht keine Probleme, aber viele andere, im normalen Leben stehende Frauen sehr wohl.
sie hat offensichtlich keinen schaden in ihrer filmkarriere durch sexuelle belästigungen erlitten, die sicher auch stattgefunden haben.
ich finde ihre aussage zwar schwammig, aber spielt ihre persönliche einstellung wieder und finde ich in ordnung.
eine frau, egal in welcher position, kann sich vor ort verbal gegen eine sexuelle belästigung wehren, wenn sie es als solche wahr nimmt. wer das nicht kann, sollte sich zwischenmenschlich weiter bilden. vergewaltigung ist hier nicht das thema.


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11.01.2018 um 20:02
Zitat von FFFF schrieb:Wenn es sich um sexualisierten Machtmissbrauch handelt, ist das eben keine philosophische Frage mehr.
da sind wir einer meinung.

das war hier aber unklar:
Zitat von FFFF schrieb:Es möchten einige Frauen aber auch nicht eingestehen, dass gegen sie stattgefundene Übergriffe kein "unbeholfenes Flirten" waren, dass es nicht schmeichelhaft war, dass sie überhaupt nicht als Person gemeint waren, sondern nur als verfügbares Objekt.
darauf hatte ich mich bezogen. nicht schmeichelhaft, nicht als person gemeint, ja das ist ein weites und philosophisches feld.
Zitat von FFFF schrieb:Um Prüderie als Lösung kann es aber nicht gehen, wenn Frauen sich darüber empören, dass eine Frau, die mit nackten Brüsten auf einem Festival herumläuft, angegrapscht wird.
darüber muss man nicht groß reden. ich denke nicht, dass es der petition "pour une autre parole" darum geht.
Zitat von FFFF schrieb:Für mich werfen die Unterzeichnerinnen so ziemlich alles durcheinander.
so können sich die ansichten unterscheiden. ich sehe da eher den versuch, teilweise provokant die debatte zu bereichern und in etwas andere bahnen zu lenken.

ich finde das gut.
Zitat von FFFF schrieb:Meine Meinung dazu ist: Die, die stark und selbstbewusst sind, sollten einem Weinstein oder U-Bahn-Grapscher sagen, dass er damit aufhören muss.
Hat Juliette Binoche getan. Bzw. sie hatte ihn durchschaut und ihre Distanz gewahrt, sagte sie. Die Jobs hat sie trotzdem bekommen und ihrer Karriere hats nicht geschadet.
Zitat von FFFF schrieb:Nunja, wenn Frauen die Möglichkeit bekommen, sich zu wehren
es kommt aber auch darauf an, wie.
Zitat von FFFF schrieb:wie es war: Dass Frauen um ihren Job, ihre Existenz und Selbstbestimmung bangen mussten, wenn sie sich nicht fügen wollten (und manchmal auch, wenn sie sich gefügt haben).
ist das so?

oder anders, wie ich schon sagte, der feminismus sollte marxistischer werden und seine wurzeln nicht vergessen.

das sah ich bei #metoo eher nicht oder nur bedingt.

sagt christina hoff summers auch, etwas differenzierter:
review : Gibt es etwas Positives für junge Frauen, die sich heute für Feminismus engagieren, oder sind Sie besorgt über die aktuelle Entwicklung?

Hoff Sommers: Manchmal denke ich, na ja, vielleicht gibt es etwas Bewunderungswürdiges bei diesen jungen Frauen, die sich einfach nicht mit Dingen abfinden, die wir in der Vergangenheit erdulden mussten. Vielleicht wird es Fortschritte geben. Und ich denke tatsächlich, dass etwas Gutes aus dem Bewusstsein für Belästigung entstehen könnte und dass vielleicht Männer und Frauen zusammenarbeiten und den Arbeitsplatz dem Standard des 21. Jahrhunderts anpassen.

Aber meine Sorge ist, dass wir, anstatt jungen Frauen zu sagen, dass sie stark und belastbar sind und Männern gleichstehen, sie anweisen, Männer zu fürchten. Die Sprache des Traumas und der Verletzlichkeit ist nicht befreiend, sie ist handlungsunfähig. Ich bin also zuversichtlich, dass diese welle von Interesse und Aktivismus moderater wird und gerechter und fairer wird. Aber ich habe noch keine Anzeichen davon gesehen.

Ich war immer ein Befürworter des klassischen Equity-Feminismus. Das sieht Frauen als Individuen an. Equity Feminismus will für Frauen, was sie für alle will: faire Behandlung, Respekt und Würde. Aber in den letzten Jahren wurde es vollständig von dem überschattet, was ich Ohnmachts-Couch-Feminismus nenne. Ich nehme den Ausdruck von jenen Frauen des 19. Jahrhunderts, die ohnmächtig werden oder in eine elegante Chaise zurückfallen würden, in Anwesenheit männlicher Vulgarität. (Was wahrscheinlich wegen ihrer engen Korsetts war, aber das ist ein anderes Thema.)
Diese Ohnmächtigen sehen Frauen als zerbrechlich und traumaanfällig an. Und sie wollen Warnungen und sichere Räume und Mikroaggressionsüberwachung. Ihr Fokus ist also nicht Gleichheit mit Männern, sondern Schutz vor Männern. Als Equity-Feministin aus den 1970er Jahren sehe ich das als Rückschlag für Feminismus und für Frauen. Wir sind keine zerbrechlichen kleinen Vögel.
original hier:

http://www.spiked-online.com/newsite/article/feminism-has-been-hijacked/20696#.Wlex4a6nGM_


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Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

11.01.2018 um 20:08
Zitat von KcKc schrieb:ich wollte, auch mit einem anderen Beispiel vom Kampfsport, zeigen, dass nicht jede Bemerkung automatisch in böswilliger, in dem Fall belästigender Absicht erfolgt.
Basics der Kommunikation, ja. Darum hatte ich Dir genau aufgedröselt, warum
Zitat von KcKc schrieb:,,Wow, du siehst ja top aus heute, wie ein Covergirl!"
in vielen Fällen am Arbeitsplatz nicht angebracht ist.
Bedenke, dass Covergirls regelmäßig größere Brüste und schmalere Taillen verpasst werden...
Zitat von KcKc schrieb:UND zusätzlich der Sender gar nicht immer wissen KANN, was die Empfängerin oder der Empfänger von einer Aussage halten werden. Sprache ist nicht eindeutig.
Und meinst Du denn, dass wegen der uneindeutigen Fälle und Missverständnisse die eindeutigen Fälle weniger brisant sind?
#metoo will Frauen bestärken, sich nicht mehr zu schämen und zu schweigen - hältst Du das für falsch, weil vielleicht manche sehr empfindlich reagieren?
Zitat von KcKc schrieb:Wofür ich plädiere, ist, sexuelle Belästigung und vor allem Vorwürfe selbiger nicht ausschließlich davon abhängig zu machen, dass sich jemand angegriffen fühlt.
Was ist denn mit der Unschuldsvermutung passiert, frage ich mich? Gilt die nicht mehr und Männer haben so ganz generell böse Absichten, wenn sie den Mund aufmachen? Das ist doch sehr fragwürdig.
Natürlich gilt die noch. Wenn Du aber Deiner Kollegin sagst, dass sie "heute wie ein Covergirl" aussieht, wenn sie Dir den Bericht vorlegt, den Du angefordert hast, ist das ziemlich eindeutig unangebracht - außer ihr kennt euch auch privat und Du weißt, dass sie solche Komplimente mag.
Zitat von KcKc schrieb:Man muss auch beachten und erforschen, was für eine Intention der Sender hatte. Ob er überhaupt eine hatte oder nur so dahergequatscht hat.
Leider ist "nur mal so dahingequatscht" genau so eine lahme Erklärung wie eine "sexuelle Misere". Es geht nämlich genau darum, einfach mal nicht so drauflos zu quatschen, nicht das x-te unwillkommene Kompliment zumachen, nicht einfach ein bisschen ungeschickt zu sein.
Was spricht dagegen, auf das Äußerliche bezogene Komplimente lieber in passenden Situationen zu machen, und ansonsten einfach mal die Klappe zu halten oder die Kompetenz der Person zu loben?
Männer und Frauen tragen Verantwortung für das, was sie sagen und tun, und wenn etwas falsch verstanden wird und jemand genervt ist, dann hilft in 99% der Fälle eine Entschuldigung und eine Änderung des Verhaltens.


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11.01.2018 um 20:20
Zitat von FFFF schrieb:Bedenke, dass Covergirls regelmäßig größere Brüste und schmalere Taillen verpasst werden...
das stimmt nicht.

bei emily :lv: (ratajkowski) wurden für ein mode cover die brüste fototechnisch verringert . darüber regte sie sich auf , auf insta.

:)


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11.01.2018 um 20:29
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:Wir sind keine zerbrechlichen kleinen Vögel.
absolut nicht. aber manche frauen verhalten sich so.
die gleichberechtigung von frauen hat nicht viel gebracht.
zu meiner zeit in den 68 jahren war gleichberechtigung noch ein thema. beruflich und privat. bis alice schwarzer kam.. die hat soviel kaputt gemacht mit ihren fragwürdigen thesen, dass männer auf die barrikaden gingen.
was dabei raus gekommen ist?
dass viele frauen offensichtlich sich nur noch über ihre äußerlichkeiten definieren, um paradoxerweise männern gefällig zu sein? fehlender respekt und der untergang der gleichberechtigung vor frauen kann eine folge davon sein?


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Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

11.01.2018 um 21:01
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb: nicht schmeichelhaft, nicht als person gemeint, ja das ist ein weites und philosophisches feld.
Ist das echt so kompliziert? Als Schülerin, Studentin oder Mitarbeiterin, als aus beruflichen Gründen anwesende Person ist "Sie würden ein Dirndl gut ausfüllen, mit der Oberweite" auch ohne Philosophie als Objektivierung zu erkennen.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:"Diese Ohnmächtigen sehen Frauen als zerbrechlich und traumaanfällig an. Und sie wollen Warnungen und sichere Räume und Mikroaggressionsüberwachung. Ihr Fokus ist also nicht Gleichheit mit Männern, sondern Schutz vor Männern. Als Equity-Feministin aus den 1970er Jahren sehe ich das als Rückschlag für Feminismus und für Frauen. Wir sind keine zerbrechlichen kleinen Vögel."
Solche Argumentationen gab es aber schon in den 70ern, dass Männer grundsätzlich zu aggressiv wären, als dass man ihnen den Umgang mit Frauen und Kindern erlauben dürfe. ;)
Später wurden alle Männer verdächtigt, Kinder zu missbrauchen.
Jetzt ist auch der tägliche Umgang im Beruf ein Minenfeld.
Entsprechende Klischees zu Frauen werden wurden und werden jeweils entgegen gesetzt.

Solche Extrempositionen bilden aber nicht den Kern der #metoo-Kampagne ab, und das geht auch an den Problemen weit vorbei.
Viele Frauen sind tatsächlich wehrlos und schutzbedürftig, weil sie aufgrund eines Altersunterschiedes oder Abhängigkeiten nicht Nein sagen können, oder ihr Nein ignoriert wird. (Von "Hab Dich nicht so" bis "Du wolltest es doch".) Das ist, was ich an dem Schreiben der Französinnen kritisiere: Diesen Punkt vergessen sie. Es sind eben nicht alle Frauen gleichberechtigt.
#metoo dreht sich darum, sich überhaupt mal zu trauen, darüber zu berichten, was einem passiert ist, und sich nicht zu schämen. Also eben nicht ohnmächtig auf die Couch zu sinken, sondern Verbündete zu suchen, um nicht nur das eigene Verhalten und Empfinden, sondern auch das des Belästigers zu ändern. Möglich, dass er sich keiner Schuld bewusst ist... aber macht es das besser? Wohl kaum.


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11.01.2018 um 21:04
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:zu meiner zeit in den 68 jahren war gleichberechtigung noch ein thema. beruflich und privat. bis alice schwarzer kam..
Selten so einen Unfug gelesen! :D


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11.01.2018 um 21:07
Zitat von FFFF schrieb:Selten so einen Unfug gelesen! :D
Echt mal. Die Leistung die Alice Schwarzer in Deutschland für den Feminismus erbracht hat, ist kaum abzuschätzen.


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11.01.2018 um 21:10
Zitat von FFFF schrieb:Selten so einen Unfug gelesen! :D
danke!


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11.01.2018 um 21:16
@cesare
Nur hat kaum jemand in den 70ern regelmäßig die Emma gelesen, es glauben nur alle, darüber Bescheid zu wissen.
Meine Mutter hatte sie abonniert und es wurde bei uns viel darüber diskutiert. Auch in der Emma gab es keine einheitlichen Positionen. (Alice Schwarzer war Herausgeberin, nicht die einzige Autorin.)

Wie sehr sich die Emanzipation auch noch in den letzten 30 Jahren ausgewirkt hat, wird gern übersehen oder als "natürlich" empfunden, als hätten all die Freiheiten und Rechte nicht auch erkämpft werden müssen.


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11.01.2018 um 21:20
@FF


Da stimme ich dir zu. Die Emma lohnt heute noch einen Blick, ich hab eine Kollegin, die sie mir ab und an mit ihren Notizen mitbringt. Ich bin auch nicht immer geschlossen einer Meinung mit den Schreibenden, aber unterschiedliche Perspektiven sind immer gut.

(Und Alice Schwarzer mochte ich "trotz allem" immer irgendwie gerne. Aber das ist seeehr subjektiv, ich weiß...)


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11.01.2018 um 21:29
Zitat von FFFF schrieb:Nur hat Doors Dich nicht angesprochen, Du ihn aber persönlich der Beleidigung bezichtigt, wie mich auch. Das ist kein Zynismus, sondern Unfug.
Ja. Das nennt man angemesene antwort.
Zitat von FFFF schrieb:Das ist nicht mehr als ein "Doch!" oder "Nein". Ich finde keine Argumentation in dem, was Du schreibst.
So wie hier:
Zitat von FFFF schrieb:Das ist keine "Lüge" sondern eine Meinung, die von Deiner abweicht. So interpretiere ich den Text, den die Frauen verfasst haben, soweit er mir bekannt ist.
Naja.. Du lügst halt. Du behauptest etwas was nachweislich nicht stimmt. Wie nennst du das sonst? Fake News?
Und dann eben kein "Kavaliersdelikt" ist, sondern ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, ähnlich wie Mobbing.
Sicher. Flirten oder die hand auf die schulter legen ist zu vergleichen mit Professionelen zusammenschlaggen und jahrelangen psychischen terror. Lächerlich.

@gardner
Quellen dafür.
ich weis das du ein reiner troll bist und dir auch mit lesen schwer tutst.. also wiederhole ich mich für dich:
Die Kampagne an sich ist beleg genug. Was willste mehr?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:sondern Menschen teilen ihre Erfahrungen mit anderen
Schon lange nicht mehr. Mittlerweile ist es ein reiner internetpranger welcher teilweise versucht den rechtsstaat auszuhebeln. Mehr nicht.
Zitat von KcKc schrieb:Was ist denn mit der Unschuldsvermutung passiert, frage ich mich?
Die wurde abgeschafft.


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Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

11.01.2018 um 21:37
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Schon lange nicht mehr. Mittlerweile ist es ein reiner internetpranger welcher teilweise versucht den rechtsstaat auszuhebeln. Mehr nicht.
ach echt? Beleg das bitte.


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