Mordfall Claudia Wilbert
gestern um 00:16Nachdem hier einige User aufgrund der Ausdrucksweise und des typografischen Bildes Rückschlüsse auf das Alter des Autors bzw. der Autorin herleiten, hier einige Anmerkungen. Bis auf den "transitierenden Straßenverkehr" ist das für mich eine vollkommen normale Sprache.
Was den Wortschatz anbelangt, so schreibt der Duden:
Der Wortschatz hängt natürlich mit dem Bildungsstand zusammen, und dieser sollte eigentlich nichts mit dem Alter zu tun haben.
Vieles deutet darauf hin, dass der Verfasser des Briefes recht geübt ist, Sätze zu formulieren, aber diese vielleicht nicht selbst zu tippen. Ich bin ja zunächst von einer Verfasserin ausgegangen. Grund dafür könnte das saubere Schriftbild sein, oder auch die Wahl der Schriftart, denn Männer nehmen nach meinen Beobachtungen gerne "verschnörkelte" Schriftarten wie Times New Roman, Frauen favorisieren in der Regel die runderen Schriftarten wie Arial.
Was mir bei dem Erscheinungsbild des Briefes aufgefallen ist, sind die fehlenden Seitenzahlen. So schreibt jedenfalls niemand, der im Job Briefe schreibt.
Aber ich halte den Brief nicht für authentisch. Die Frage nach der DNA ist geradezu grotesk. Das Inaussichtstellen der Preisgabe der Identität nach Beantwortung der Frage nach der DNA ist lachhaft, da nicht einzufordern. Der unmotivierte Hinweis auf einen Ford Granada (Limousine, kein Kombi) ist vermutlich eine False Flag. Und schließlich erscheint mir der Versuch, Frau und Kinder mittels Schreckschusspistole und Schlagstöcken zu Hause beschützen zu wollen, mehr als naiv. Einerseits hätten sich Grundschulkinder kaum gegen einen ins Haus eindringenden Gewalttäter verteidigen können, darüber hinaus werden Frau und Kinder regelmäßig das Haus verlassen haben. Wer hat sie denn da beschützt?? Diese Details wurden meines Erachtens nur eingepflegt, um die Anonymität des Autors und die Gefährlichkeit des mutmaßlichen Täters zu erklären. Weniger ist manchmal mehr.
Wir finden dies und jenes nicht logisch, nicht nachvollziehbar, aber wir tun das auf der Grundlage unseres eigenen Handelns. Wir präparieren keine Beifahrertüren so, dass sie nicht mehr geöffnet werden können, wir überfallen keine Menschen und zerren sie ins Auto. Der mutmaßliche Täter geht anders mit den Dingen um. Warum sollte nicht jemand, der in jungen Jahren aus welchen Gründen auch immer eine Frau entführt und getötet hat, sehr ambivalente Gefühle haben zwischen Gewissensbissen und der Hoffnung, dass er nicht erwischt wird.
Was den Wortschatz anbelangt, so schreibt der Duden:
Im Durchschnitt benutzt ein Muttersprachler oder eine Muttersprachlerin etwa 12 000 bis 16 000 Wörter, darunter sind rund 3500 Fremdwörter. Verstanden wird aber viel mehr: Mit mindestens 50 000 Wörtern ist der passive Wortschatz um ein Mehrfaches größer.Quelle: https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Zum-Umfang-des-deutschen-Wortschatzes#google_vignette
Der Wortschatz hängt natürlich mit dem Bildungsstand zusammen, und dieser sollte eigentlich nichts mit dem Alter zu tun haben.
Was den individuellen Wortschatz einer Person anbelangt, kann aufgrund seriöser sprachwissenschaftlicher Untersuchungen davon ausgegangen werden, dass mit zunehmendem Bildungsstand auch der Wortschatz eines Menschen zunimmt. Schätzungen gehen hier von einer Breite von 3 000 bis hin zu 200 000 Wörtern je nach Bildungsstand einer Person aus. Bei Goethe, dem wohl berühmtesten deutschen Dichter, konnte auf Grund einer Auszählung in seinem Gesamtwerk ein Wert von gut 90 000 aktiv gebrauchten Wörtern ermittelt werden.Quelle: https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20100911
Vieles deutet darauf hin, dass der Verfasser des Briefes recht geübt ist, Sätze zu formulieren, aber diese vielleicht nicht selbst zu tippen. Ich bin ja zunächst von einer Verfasserin ausgegangen. Grund dafür könnte das saubere Schriftbild sein, oder auch die Wahl der Schriftart, denn Männer nehmen nach meinen Beobachtungen gerne "verschnörkelte" Schriftarten wie Times New Roman, Frauen favorisieren in der Regel die runderen Schriftarten wie Arial.
Was mir bei dem Erscheinungsbild des Briefes aufgefallen ist, sind die fehlenden Seitenzahlen. So schreibt jedenfalls niemand, der im Job Briefe schreibt.
Aber ich halte den Brief nicht für authentisch. Die Frage nach der DNA ist geradezu grotesk. Das Inaussichtstellen der Preisgabe der Identität nach Beantwortung der Frage nach der DNA ist lachhaft, da nicht einzufordern. Der unmotivierte Hinweis auf einen Ford Granada (Limousine, kein Kombi) ist vermutlich eine False Flag. Und schließlich erscheint mir der Versuch, Frau und Kinder mittels Schreckschusspistole und Schlagstöcken zu Hause beschützen zu wollen, mehr als naiv. Einerseits hätten sich Grundschulkinder kaum gegen einen ins Haus eindringenden Gewalttäter verteidigen können, darüber hinaus werden Frau und Kinder regelmäßig das Haus verlassen haben. Wer hat sie denn da beschützt?? Diese Details wurden meines Erachtens nur eingepflegt, um die Anonymität des Autors und die Gefährlichkeit des mutmaßlichen Täters zu erklären. Weniger ist manchmal mehr.
Wir finden dies und jenes nicht logisch, nicht nachvollziehbar, aber wir tun das auf der Grundlage unseres eigenen Handelns. Wir präparieren keine Beifahrertüren so, dass sie nicht mehr geöffnet werden können, wir überfallen keine Menschen und zerren sie ins Auto. Der mutmaßliche Täter geht anders mit den Dingen um. Warum sollte nicht jemand, der in jungen Jahren aus welchen Gründen auch immer eine Frau entführt und getötet hat, sehr ambivalente Gefühle haben zwischen Gewissensbissen und der Hoffnung, dass er nicht erwischt wird.