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Mordfall Claudia Wilbert

1.037 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

22.10.2024 um 01:13
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Du meinst dann also, das er im Brief schrieb das er wüsste wer der Täter ist, und dieser auch noch lebt, das war dann eine Lüge nur damit der Fall noch mal in die Medien kommt. Hätte man das dann unbedingt auf diese Weise machen müssen?
Wenn die etwas anderes einfällt ist auch gut, aber so könnte es eben gewesen sein. Warum nicht?


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22.10.2024 um 07:20
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich denke nicht, dass er jemanden verdächtigt. Er wollte nur, dass der Fall noch einmal in die Medien kommt.
Aber ein ehemaliger Ermittler hat doch immer die Möglichkeit, mit seinen Kollegen zu sprechen und ihnen diesen Fall noch mal ans Herz zu legen. Und wenn es tatsächlich Ansätze gibt, die es sinnvoll erscheinen lassen, den Fall in die Öffentlichkeit zu bringen, dann kann man das doch tun.

Und wenn es keine weiteren Ansätze gibt, dann muss man auch (als ehemaliger Ermittler) keinen anonymen Brief faken. Weil man genau weiß, dass eine Veröffentlichung dann auch nichts bringt.

Und auch wenn es einige hier nicht gerne hören wollen: Anders als es irgendwelche True-Crime-Podcast suggerieren kann man nicht jeden Fall lösen indem man ihn einfach nur oft genug bei Aktenzeichen XY bringt oder genug ehemalige Ermittler zu einer Cold-Case-Einheit zusammenführt, die sich dann irgendwo einschließt und einen Fall nach dem anderen löst. Oder irgendein genialer Ex-Ermittler der auf eigene Faust loszieht und, natürlich gegen viele Widerstände, die Fälle kraft seiner Genialität ganz alleine löst.

Denn, um auf den Brief zurückzukommen: Solange man nur einen solchen Brief hat, wird man nicht alleine deshalb die Öffentlichkeit suchen. Alleine schon weil man weiß, dass man nur alleine aufgrund der Behauptung von irgendwem, der es noch nicht einmal für nötig hält, seinen Namen zu nennen, niemanden verhaften kann. Und selbst wenn der Anonymus aus der Deckung kommt und den Namen des vermeintlichen Täters nennt, dann muss man noch einiges mehr haben um nach so langer Zeit jemanden zu verhaften und bestenfalls auch zu verurteilen.

Das heißt also, dass es neben diesem Brief auch noch andere Dinge geben muss, die im Zweifelsfalle weiterhelfen. Und die ein ehemaliger Ermittler auch als Argument vorbringen könnte um die Sache noch mal in die Öffentlichkeit zu bringen.

Dann würde ich sogar eher noch davon ausgehen, dass das Ganze ein Bluff der Ermittler ist und sie diesen anonymen Brief lanciert haben um jemanden zu beobachten und zu schauen, ob er nervös wird. Aber auch das halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich, weil man dazu schon jemand sehr, sehr konkret im Verdacht haben müsste um eine so lückenlose Überwachung zu rechtfertigen, wie sie in dem Szenario notwendig wäre.


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22.10.2024 um 07:52
@brigittsche
Ich glaube nicht, dass die Ermittler noch irgend etwas anderes hatten. MMn. kam der Fall nur wg. des Briefes in XY und daher halte ich einen ehemaligen Ermittler für den idealen Briefschreiber. So sehe ich das.


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22.10.2024 um 10:05
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Wenn sich wer so ins Gespräch bringt, sogar mit Bedingungen, hat er verdammt nochmal die Pflicht, sich zu offenbaren!
Imho.
Weil du das möchtest? Oder warum genau?
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ah ja, okay, so verstehe ich, was du meinst.
Der Ex- Ermittler hat demnach geblufft, er hat gar keinen Verdächtigen im Visier. Vielleicht eine Vermutung, aber die ist halt nur das...
Jetzt ist das schon eine Tatsache, dass es ein Ex-Ermittler ist?


Ich will den EX-Ermittler ja gar nicht komplett ausschließen, aber das scheint sich hier gerade zur Tatsache zu verselbständigen.

Mal eine Frage:
Angenommen es ist so. Wie hat er dann glaubhaft machen können, wie er an die Details gekommen ist?
Er wird ja kaum geschrieben haben, dass er ein Ex-Ermittler ist, oder glaubt ihr das?
Wenn er sich eine Story dazu aus den Ärmeln gezogen hat, die nachvollziehbar ist, warum könnte diese denn nicht auch gleich von Max Mustermann, Staubsaugervertreter, stammen, der dies tatsächlich so erlebt haben könnte?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber ein ehemaliger Ermittler hat doch immer die Möglichkeit, mit seinen Kollegen zu sprechen und ihnen diesen Fall noch mal ans Herz zu legen. Und wenn es tatsächlich Ansätze gibt, die es sinnvoll erscheinen lassen, den Fall in die Öffentlichkeit zu bringen, dann kann man das doch tun.
So sehe ich das auch.

Ich hoffe nicht, dass jetzt noch die Theorie kommt, jemand aus einer gewissen Redaktion stecke dahinter...


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22.10.2024 um 10:28
Der BriefschreiberIN könnte eben sehr direkt mit dem Täter verbandelt sein.
Z,b.: Könnten SchreiberIN und Täter seit Jahrzehnten verheiratet sein und ein soweit zufriedenes Rentnerdasein leben.

Der Täter/Ehemann hat die „Jugendsünde“ irgendwann der Frau gebeichtet. Sich aber seither zum Guten gewendet und seither nichts mehr zu Schulden kommen lassen. Ist seit Jahrzehnten der fürsorgliche Ehepartner, Familienvater usw.. hat beruflich einiges erreicht und ist weitherum angesehen und geachtet.

Da steht die (angenommene) Ehefrau schon vor der Frage, ob sie nun ihren Mann in den Knast schicken will, und damit wohl ihr eigenes, beschauliches Leben in den alten Tagen noch komplett auf den Kopf stellen und quasi „ruinieren“ will, inkl Status in Familie/Gesellschaft.
Oder es könnte auch zb der Bruder sein, welcher mit seiner Familie ein ebenso beschauliches Leben führt, welchen man erstens „verraten“ und auf seine alten Tage noch in den Knast schicken würde, und, zweitens das zufriedene Leben dieser Familie, mit welcher man ansonsten gut steht, „ruinieren“ würde, was ja wohl ebenfalls Auswirkungen auf das eigene Leben/status in der Familie, nach sich ziehen würde.

Da könnte man eben schon in Zweifel geraten, ob man auf seine alten Tage endlich mal sein Gewissen erleichtern sollte, oder ob man, aus obigen Gründen, die „alte Geschichte/Jugendsünde“ dem Familienfrieden zu liebe besser ruhen lassen sollte…


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22.10.2024 um 10:41
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber ein ehemaliger Ermittler hat doch immer die Möglichkeit, mit seinen Kollegen zu sprechen und ihnen diesen Fall noch mal ans Herz zu legen
So sehe ich das auch.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dann würde ich sogar eher noch davon ausgehen, dass das Ganze ein Bluff der Ermittler ist und sie diesen anonymen Brief lanciert haben um jemanden zu beobachten und zu schauen, ob er nervös wird.
Für Fake halte ich ihn absolut nicht. Wenn so ein Brief eingeht wird er auf Echtheit überprüft. Nur um jemandem eine Falle zu stellen, braucht man das nicht im Fernsehen präsentieren. Da würde man sich doch einen anderen Weg einfallen lassen, um jemanden aufzuschrecken.
Bestimmt gibt es Einzelfälle, in denen man die Echtheit nicht zu 100% bestätigen kann und wenn dem hier so gewesen wäre, hätte man nicht XY als Plattform bemüht. Ich denke, dass man bei der Polizei einiges dazu gelernt hat, was die Überprüfung von Dokumenten anbelangt. Hier denke ich an die Hitlertagebücher, die Herr Kujau im Jahr 1983 als Fälschung geschrieben hat. Inzwischen sind 41 Jahre vergangen und ich nehme im Fall C.W. an, dass es heutzutage bessere Möglichkeiten gibt, um solche Schriften auf Echtheit zu prüfen.


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22.10.2024 um 10:42
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich hoffe nicht, dass jetzt noch die Theorie kommt, jemand aus einer gewissen Redaktion stecke dahinter...
Diese Theorie gefällt mir! Gibt es nicht genug Leute (Journalisten) mit Presseausweis, die Zugang zu uns nicht zugänglichen Quellen haben? Die vielleicht nach alten CC-Fällen/Morden recherchieren um ein Buch zu schreiben? Eventuell konnte da sogar mal ein Blick in eine alte Akte geworfen werden?

Es gibt eine Buchreihe "Blutspur durch Thüringen", gibt es analog einen Journalisten der über "Ungeklärte Morde in Nordrhein-Westfalen" berichtet?


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22.10.2024 um 12:42
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Hier denke ich an die Hitlertagebücher, die Herr Kujau im Jahr 1983 als Fälschung geschrieben hat. Inzwischen sind 41 Jahre vergangen und ich nehme im Fall C.W. an, dass es heutzutage bessere Möglichkeiten gibt, um solche Schriften auf Echtheit zu prüfen.
Wie willst Du denn einen solchen Brief anhand des Materials auf "Echtheit" prüfen? Der Brief ist ja erst Ende 2023 angekommen und nicht schon 1979

https://www.ksta.de/region/rhein-sieg-bonn/bonn/aktenzeichen-xy-spektakulaere-wende-im-cold-case-claudia-wilbert-1-861309

und

https://www.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/cold-case-claudia-wilbert-anruferin-bei-aktenzeichen-xy-sagt-sie-kennt-den-moerder-66e2d832c7372f265f645e3f

Er ist also auf jeden Fall neu, d. h. wenn ich das Material untersuchen lasse, dann kommt dabei z. B. heraus, dass das Papier aus einer Produktion stammt, die 2023 mal in allen deutschen Filialen von Aldi verkauft wurde und der Drucker ein HP Modell irgendwas war, erhältlich bei Media-Markt und Saturn.

Und was sagt das dann aus? Gerade mal nichts, dann hat derjenige, der den Brief geschrieben hat, eben sein Papier bei Aldi und seinen Drucker bei Media-Markt oder Saturn gekauft. Und den Brief 2023 geschrieben, als er auch angekommen ist- was aber nie in Zweifel stand.

Damit ist aber die Frage, ob der Briefschreiber wirklich den Täter kennt und wer den Brief geschrieben hat, doch überhaupt nicht beantwortet. Jeder kann sein Papier bei Aldi und seinen Drucker bei Media-Markt kaufen, ein echter Zeuge genauso wie ein Spinner oder die Polizei, die einen Brief faken will. Und von mir aus auch ein ehemaliger Ermittler, der den Fall wieder ans Laufen bringen will.

Das mit den Hitler-Tagebüchern (oder ähnliche Fälle) ist doch gar nicht vergleichbar, weil es dabei um angeblich mehrere Jahrzehnte alte Schriftstücke ging, die aber erst viel später geschrieben wurden.

Diese Frage stellt sich aber doch hier gar nicht, sondern es geht darum, ob der Briefschreiber tatsächlich weiß, was er in seinem 2023 geschriebenen Brief zu wissen behauptet. Da hilft eine Untersuchung des Papiers der des Druckbildes doch gar nicht weiter.


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22.10.2024 um 15:04
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Er ist also auf jeden Fall neu, d. h. wenn ich das Material untersuchen lasse, dann kommt dabei z. B. heraus, dass das Papier aus einer Produktion stammt, die 2023 mal in allen deutschen Filialen von Aldi verkauft wurde und der Drucker ein HP Modell irgendwas war, erhältlich bei Media-Markt und Saturn
Es ist bei vielen Druckern möglich, eine gedruckte Seite einem bestimmten Drucker zuzuordnen: der Drucker druckt mikroskopisch kleine Codes mit aus, aus denen sich die Seriennummer lesen lässt. Wissen die Wenigsten.
Yellow Dots, Tracking Dots oder Machine Identification Code – diese Begriffe bezeichnen
mikroskopisch kleine, für das bloße Auge nicht sichtbare und in einem Raster angeordnete
gelbe Punkte, die einen Ausdruck so eindeutig kennzeichnen, dass er bis zum Drucker
zurückverfolgbar ist.
...
Neben Dateinamen sowie Datum und Zeitstempel der Erstellung des Dokuments werden
auch der Hersteller, Gerätetyp (in der Abbildung geschwärzt) und eine eindeutige Kennung,
die UUID (Universally Unique Identifier [2]), in den Metadaten gespeichert
...
Quelle: https://www.datenschutzzentrum.de/uploads/it/2019_ULD_Report-Yellow-Dots.pdf


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Mordfall Claudia Wilbert

22.10.2024 um 16:28
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Jetzt ist das schon eine Tatsache, dass es ein Ex-Ermittler ist?
Nö.
Ich präferiere noch immer wen anderen.

Das war gestern Nacht sozusagen Brainstorming mit @JosephConrad, und ich kann seine Sicht verstehen und finde sie nicht so "ausgeleiert" wie, "naher Angehöriger".


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22.10.2024 um 16:37
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Es ist bei vielen Druckern möglich, eine gedruckte Seite einem bestimmten Drucker zuzuordnen: der Drucker druckt mikroskopisch kleine Codes mit aus, aus denen sich die Seriennummer lesen lässt. Wissen die Wenigsten.
Schon klar, aber das nützt ja nun nichts, wenn man keinen Drucker kennt, der dafür in Frage kommt sondern nur den Brief als solchen. Das macht erst dann Sinn, wenn man jemanden hat, der als Verfasser des Briefes in Frage kommt und dem man dies nachweisen will indem man einwandfrei feststellt, dass der Brief mit seinem Drucker ausgedruckt wurde. Dann kann das interessant sein.

@xoxalb wollte ja darauf hinaus, ob man mit naturwissenschaftlichen Methoden feststellen kann, ob der Brief "echt" d. h. wirklich von jemandem geschrieben worden ist, der über Informationen verfügt. Und das kann man nur anhand des Briefes eben nicht.


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22.10.2024 um 18:00
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:ob man mit naturwissenschaftlichen Methoden feststellen kann, ob der Brief "echt" d. h. wirklich von jemandem geschrieben worden ist, der über Informationen verfügt.
Erstmal meinte ich, dass der Brief kriminaltechnisch untersucht werden kann, um unterschiedliche Erkenntnisse zu Material, Drucker etc. zu gewinnen. Falls der Verfasser keine Handschuhe getragen hat, könnte man günstigstenfalls sogar Fingerabdrücke oder DNA herausfiltern. Z.B. Schweiß- und Fettrückstände bei glattem Papier oder Hautschüppchen.


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22.10.2024 um 20:15
Vielen Dank für die interessante Info zu den Yellow Dots, @JosephConrad .

Wir wissen allerdings nicht, von wann das Equipment des Briefeschreibers datiert - vielleicht werkelt da ja noch in irgendeinem Hobbykeller ein HP Deskjet 500 an einem PC mit 386 SX - zum Briefeschreiben unter MS Word 4.0 reicht das allemal auch heute noch.

Überhaupt wissen wir ja überhaupt nicht, auf welche Weise der Brief verfasst wurde. Sogar eine Typenradmaschine mit Diskette ermöglicht einen dreifachen Ausdruck, und selbst eine mechanishe Schreibmaschine mit zwei Durchschlägen wäre denkbar - der Verfasser kann ja durchaus ein älteres Semester sein, und seine von früher gewohnten Bürogerätschaften noch in Gebrauch haben. So etwas kennt sicher so mancher aus der eigenen Verwandtschaft.

Interessant wären die Yellow Dots eines modernen Druckers, wenn es sich um jemanden handelt, der schon öfter, auch unter seinem Realnamen, mit dem gleichen Drucker Eingaben an die Poilizei verfasst hat. In diesem Fall könnte die Polizei ihn identifizieren - wenn sie es nicht inzwischen schon hat.


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22.10.2024 um 20:24
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Erstmal meinte ich, dass der Brief kriminaltechnisch untersucht werden kann, um unterschiedliche Erkenntnisse zu Material, Drucker etc. zu gewinnen.
Dann ist aber der Vergleich mit den Hitler-Tagebüchern falsch. Und es bleibt dabei, dass diese Erkenntnisse überhaupt nichts nützen um die "Echtheit" des Briefes zu bestimmen, sondern erst relevant werden, wenn man jemanden hat, dem man diesen Brief zuordnen will.


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22.10.2024 um 20:32
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Interessant wären die Yellow Dots eines modernen Druckers, wenn es sich um jemanden handelt, der schon öfter, auch unter seinem Realnamen, mit dem gleichen Drucker Eingaben an die Poilizei verfasst hat. In diesem Fall könnte die Polizei ihn identifizieren - wenn sie es nicht inzwischen schon hat.
Es würde aber sehr wahrscheinlich eher gegen die "Echtheit" des Briefes im Sinne von "der Schreiber hat wirklich Informationen" sprechen, wenn es sich um das Werk eines notorischen anonymen Querulanten handelt, der immer wieder irgendwelche anonymen Behauptungen aufstellt. Denn dass eine Person die, sagen wir mal, schon zehn anonyme Briefe in unterschiedlichen Dingen geschrieben hat, jedesmal auch wirklich etwas Wichtiges zu sagen hat, ist doch eher unwahrscheinlich.

Und wenn es jemand wäre, der auch unter seinem realen Namen Briefe geschrieben hat, dann müsste man dieses Getue über XY nicht veranstalten sondern könnte ihn direkt ansprechen. Mal abgesehen von der Frage, ob denn überhaupt die Vergleichsdaten aller Briefe an die Polizei einfach so auf Vorrat gespeichert werden (dürfen)- was ich sehr bezweifle. Daher glaube ich nicht, dass die Ermittler den Namen bereits auf diesem Weg ermittelt haben.


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22.10.2024 um 21:04
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und wenn es jemand wäre, der auch unter seinem realen Namen Briefe geschrieben hat, dann müsste man dieses Getue über XY nicht veranstalten sondern könnte ihn direkt ansprechen. Mal abgesehen von der Frage, ob denn überhaupt die Vergleichsdaten aller Briefe an die Polizei einfach so auf Vorrat gespeichert werden (dürfen)- was ich sehr bezweifle. Daher glaube ich nicht, dass die Ermittler den Namen bereits auf diesem Weg ermittelt haben.
Nun, wenn jemand schrifltich Hinweise gibt, zu einem konkreten Fall, dann werden diese wohl, unabhängig von ihrer Sachdienlichkeit, in der entsprechenden Fallakte landen. Die Frage, die sich mir stellt, ist vielmehr, wie lange das originale, papierhafte Schreiben aufbewahrt wird, wenn die Akte irgendwann in digitaler Form geführt wird - und ob bei der Digitalisierung die Yellow Dots überhaupt erhalten bleiben. Jedenfalls werden Briefe an die Polizei wohl nicht irgendwo zentral erfasst, sondern der Akte des jeweiligen Falles zugeordnet- eine Suche auf diese Weise könnte eine mühselige Angelegenheit sein, bei der ja erst hinterher feststellbar ist, ob sich der Aufwand überhaupt gelohnt hat.

Was viele nicht wissen: Es gibt, grob gesagt, zwei unterschiedliche Datenbanken bei der Polizei. Eine, in der Verdächtige, zur Fahndung ausgeschriebene Personen, Täter usw. gespeichert werden, und eine zweite, in der u.a. Hinweisgeber gespeichert sind.

Wenn der Briefeschreiber also schon unter seinem Realnamen zu allen möglichen Fällen Hinweise gegeben haben sollte, wie sachdienlich diese gewesen sein mögen, oder eben auch nicht, dann ist er in dieser zweiten Polizeidatenbank erfasst, und jeder folgende Hinweis durch ihn steht unter dem Rubrum "notorischer Hinweisgeber".

Sollte dem Briefeschreiber, der dieses Mal glaubt, wirklich etwas zur Lösung des Falles beitragen zu können, dies bewusst sein, könnte auch das ein Grund für die Anonymität seines Hinweises sein - und vielleicht liegt er ja dieses Mal tatsächlich zum ersten Mal richtig.

Anders gesagt, der Briefeschreiber könnte unter den zahlreichen Leuten zu suchen sein, die zu mehr oder weniger jedem Fall etwas mitzuteilen haben. Nur dieses Mal, da könnte er einen Treffer gelandet haben.

Man sollte sich Hinweise in ähnlichem Schreibstil und mit ähnlichem regionalen Bezug bei der Polizei mal genauer anschauen. Wird man dann fündig, könnte man dann auch nach gelben Pünktchen auf den Schriftstücken suchen.


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Mordfall Claudia Wilbert

22.10.2024 um 21:23
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Anders gesagt, der Briefeschreiber könnte unter den zahlreichen Leuten zu suchen sein, die zu mehr oder weniger jedem Fall etwas mitzuteilen haben. Nur dieses Mal, da könnte er einen Treffer gelandet haben.
Naja, das ist jetzt aber wieder der Wunsch der Vater des Gedanken, "nein nein, diesmal hat er Recht, nee, ganz sicher, er hat zwar schon x-mal Blödsinn geschrieben aber diesmal ist alles ganz anders, bestimmt..." - wenn es wirklich jemand sein sollte, der immer wieder anonym irgendwelche Leute anschwärzt und deshalb gespeichert ist.

Und das betrifft dann auch die Idee, dass er anonym bleiben will, weil er schon unter seinem echten Namen ständig irgendwelche nicht gerade zielführenden Hinweise gegeben hat aber nun ausgerechnet wirklich etwas zu sagen hat - und warum tut er das dann nicht unter seinem echten Namen? Wenn es doch angeblich so inhaltsreich ist, wie hier immer angenommen wird, dann wird man ihn schon ernst nehmen, auch wenn man mit ihm schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Und wenn es keinen Inhalt hat, dann nicht, egal ob nun unter seinem Namen oder anonym.


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22.10.2024 um 22:31
@sallomaeander
Das mit der Identifikation war ja auch nur ein Aspekt. Wenn es die Punkte auf dem Brief gäbe, könnte man ja die Seriennummer des Duckers auslesen. Die könnte dann mögl. bis zum Händler führen. Wenn der digitale Bestellunterlagen hat, dann vielleicht bis zum Käufer. Viele registrieren ihren Drucker wg. der Garantie auch direkt beim Hersteller. Man wird das jetzt hier nicht machen, aber bei Fällen, wo das zum Täter führen könnte, wäre es mit etwas Glück schon möglich, den Käufer des Druckers zu ermitteln. Das nur am Rande.


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