brigittsche schrieb:Und wenn es jemand wäre, der auch unter seinem realen Namen Briefe geschrieben hat, dann müsste man dieses Getue über XY nicht veranstalten sondern könnte ihn direkt ansprechen. Mal abgesehen von der Frage, ob denn überhaupt die Vergleichsdaten aller Briefe an die Polizei einfach so auf Vorrat gespeichert werden (dürfen)- was ich sehr bezweifle. Daher glaube ich nicht, dass die Ermittler den Namen bereits auf diesem Weg ermittelt haben.
Nun, wenn jemand schrifltich Hinweise gibt, zu einem konkreten Fall, dann werden diese wohl, unabhängig von ihrer Sachdienlichkeit, in der entsprechenden Fallakte landen. Die Frage, die sich mir stellt, ist vielmehr, wie lange das originale, papierhafte Schreiben aufbewahrt wird, wenn die Akte irgendwann in digitaler Form geführt wird - und ob bei der Digitalisierung die Yellow Dots überhaupt erhalten bleiben. Jedenfalls werden Briefe an die Polizei wohl nicht irgendwo zentral erfasst, sondern der Akte des jeweiligen Falles zugeordnet- eine Suche auf diese Weise könnte eine mühselige Angelegenheit sein, bei der ja erst hinterher feststellbar ist, ob sich der Aufwand überhaupt gelohnt hat.
Was viele nicht wissen: Es gibt, grob gesagt, zwei unterschiedliche Datenbanken bei der Polizei. Eine, in der Verdächtige, zur Fahndung ausgeschriebene Personen, Täter usw. gespeichert werden, und eine zweite, in der u.a. Hinweisgeber gespeichert sind.
Wenn der Briefeschreiber also schon unter seinem Realnamen zu allen möglichen Fällen Hinweise gegeben haben sollte, wie sachdienlich diese gewesen sein mögen, oder eben auch nicht, dann ist er in dieser zweiten Polizeidatenbank erfasst, und jeder folgende Hinweis durch ihn steht unter dem Rubrum "notorischer Hinweisgeber".
Sollte dem Briefeschreiber, der dieses Mal glaubt, wirklich etwas zur Lösung des Falles beitragen zu können, dies bewusst sein, könnte auch das ein Grund für die Anonymität seines Hinweises sein - und vielleicht liegt er ja dieses Mal tatsächlich zum ersten Mal richtig.
Anders gesagt, der Briefeschreiber könnte unter den zahlreichen Leuten zu suchen sein, die zu mehr oder weniger jedem Fall etwas mitzuteilen haben. Nur dieses Mal, da könnte er einen Treffer gelandet haben.
Man sollte sich Hinweise in ähnlichem Schreibstil und mit ähnlichem regionalen Bezug bei der Polizei mal genauer anschauen. Wird man dann fündig, könnte man dann auch nach gelben Pünktchen auf den Schriftstücken suchen.