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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

1.474 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, Bremerhaven, Cuxhaven ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

12.05.2024 um 15:56
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Denkbar wäre das selbstverständlich. Ich glaube aber nicht dran. Und selbst wenn er Auftragskiller in Sachen Göhrde gewesen wäre, wäre er es dann wohl nicht bei BM oder in den anderen bekannten Fällen gewesen. Dann liebe immer noch die Frage, welche Taten hat er über diese hinaus noch begangen, entweder einerseits als Auftragskiller und eben auch andererseits einerseits aus Privatvergnügen?
Ich finde diese Fragestellung ganz interessant: Profi-Killer / Privat-"Vergnügen"

Ich hatte in den letzten Tagen kreuz und quer durchs WWW gegoogelt, ob es eigentlich Beispiele für Serienkiller mit variierenden Modi Operandi gibt - und wie man das erklärt.
Hierbei bin ich nicht sehr fündig geworden. In einem amerikanischen Forum meinte aber jemand, dieses wäre nicht so ohne weiteres möglich, weil sich diese Tatbegehungsweisen aus der Persönlichkeitsstruktur des Täters ergäben.
Andererseits zeichnen sich Psychopathen (wie Wichmann) auch durch Manipulationen in allen Lebenslagen aus.
Als erfahrerner Killer könnte er möglichweise ganz bewusst (zur Täuschung) Region, Opfertyp und Modus Operandi gewechselt haben.

Der (bisher bekannten) Serie Wichmanns am ähnlichsten finde ich (immer noch) diejenige des Waliser Doppel-Pärchenmörders John Cooper.
Wikipedia: John Cooper (serial killer)
Die Göhrde-Morde (Seite 20) (Beitrag von GonzoX)

Dieser wurde ebenfalls als Psychopath diagnostiziert und war multikriminell.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

12.05.2024 um 16:04
Ich hatte es schon einmal angemerkt, dass man KWW -so glaube ich es- nicht für alle möglichen Morde, wie hier im Thread "Frauenmorde Elbe/Weserraum" verantwortlich machen / verdächtigen kann. Mein Bauchgefühl sagt mir, das kann nicht sein. Ja, er wird einige Morde begegangen haben (auch vielleicht deutschlandweit), aber doch "nur" einige. Wie gesagt, das ist lediglich mein Bauchgefühl.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

12.05.2024 um 16:50
Zitat von AnMAAnMA schrieb:nicht für alle möglichen Morde, wie hier im Thread "Frauenmorde Elbe/Weserraum" verantwortlich machen
Für welche der hier im Thread diskutierten Fälle wird kww denn verantwortlich gemacht?

Wir diskutieren hier gerade aktuell den Ansatz der ARD-Doku.
Gibt es denn mehr als Bauchgefühl, dass kww zweifelsfrei ausschließen kann?

Möchte man klären, inwiefern ein Täter oder Tatverdächtiger für Verdachtsfälle verantwortlich sein könnte, guckt man sich eben u.a. die Möglichkeiten und Situationen usw an. Man sucht Zeugenaussagen, Hinweise, Bezüge, die diese Person und die Taten in Zusammenhang bringen könnten. kww hat offenbar so einige Zusammenhänge zum Weser-Elbe-Raum. Das ist also hinreichender Grund da genau hinzugucken und ihn dann zweifelsfrei auszuschließen. Man guckt auch, hat er ähnliche Fälle vielleicht schonmal begangen, wenn auch durchaus nach anderem Muster? Man guckt auch nach dem möglicherweise passenden Täterprofil. Passt das Profil möglicherweise zu den ungeklärten Taten? Das trifft ja auf diverse ungelöste Fälle im Weser-Elbe-Raum zu. Welche Kriterien gibt es, die ihn für "alle" Fälle im Weser-Elbe-Raum ausschließen?

Das ist noch kein Beweis, dass er für einen oder viele oder "alle" Taten verantwortlich ist. Aber man kann ihn auch nicht aufgrund von fehlenden DNA-Spuren o.ä. oder gar wegen Bauchgefühl ausschließen. Schon gar nicht, wenn man nicht einmal Leichen und Tatorte kennt.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Ich hatte in den letzten Tagen kreuz und quer durchs WWW gegoogelt, ob es eigentlich Beispiele für Serienkiller mit variierenden Modi Operandi gibt - und wie man das erklärt.
Hierbei bin ich nicht sehr fündig geworden.
Es gibt ein paar Beispiele, zB in Deutschland Thomas Rung. Ich habe dazu mal verschiedene Artikel oder Bücher gelesen und Podcasts gehört, ich müsste aber diese konkret selbst erst raussuchen und überlegen. Ich meine, es war u.a. von Alexander Horn.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Als erfahrerner Killer könnte er möglichweise ganz bewusst (zur Täuschung) Region, Opfertyp und Modus Operandi gewechselt haben.
Auf welche möglichen Verdachtsfälle das nun zutrifft, ist eine andere Frage. Aber ich halte kww für intelligent genug und eben auch psychopathisch genug, als lernender Täter über Jahre hinweg seine Methoden anzupassen. Über diese Jahrzehnte hinweg ändern sich ja auch zudem Situationen, Möglichkeiten, Bedürfnisse und Motive einen Täters. Auch die Persönlichkeitsentwicklung, die Persönlichkeitsstörung, die Psychodynamik uvm eines Täters ändern und variieren sich ja je nach äußeren Beeinflussungen, Lebenslagen, Bezügen, Möglichkeiten, Situationen, Ereignissen, Stimuli und Trigger, etc.

kww hatte Bezüge in den Weser-Elbe-Raum (Beruflich, familiär, usw) und hatte weitere Möglichkeiten dahin und er war Cruiser. Er könnte also aus den bekannten Taten in jüngeren Jahren gelernt haben, zB der Vergewaltigung und versuchten Ermordung 1970 (Ich gehe nie wieder ins Gefängnis o.ä. soll er anschließend gesagt haben).


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

12.05.2024 um 17:15
KWW ist 1949 geboren. Heute wäre er 75 Jahre alt. Es muss sehr viele Menschen geben, die noch leben und ihn kannten.

Ob sich diese Menschen bei Chedor melden? Hat Chedor Interesse daran? Es haben sich ja Frauen gemeldet, auf die KWW Jagd gemacht hatte und diese haben sich gemeldet gemäß Dreiteiler.

Es muss noch viel mehr Leute geben, die etwas wissen könnten, zum Beispiel zu den Ankerpunkten im Elbe-Weser-Gebiet. Vielleicht melden sich mal Bäcker, Kiosk- oder andere Ladenbesitzer und sagen, dass KWW Stammgast bei ihnen war. Daraus ergibt sich ein weiteres Puzzle-Teil des Bildes von KWW.

Vielleicht haben sich die oben genannten Gruppen bereits gemeldet und wir wissen es nicht? Das sind Hinweise, die einerseits nicht so spannend sind wie die uns bekannten Hinweise, andererseits ist es auch besser für die Polizei, solche Ankerpunkte für sich zu behalten, um den Mittäter nicht aufzuschrecken.

Ich gehe davon aus, je näher man KWW kommt, desto näher kommt man dem Mittäter.


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14.05.2024 um 20:52
Immer noch merkwürdig finde ich, dass die Lüneburger Polizei sich erst im Juni 22 an die Öffentlichkeit wandte, auf der Suche nach einem Hamburger Telefonbuch aus dem Jahr 1987. Der Zettel mit der privaten Hamburger Telefonnummer wurde schließlich beim Umgraben KWW 's Grundstück gefunden, also etliche Jahre zuvor. Vielleicht führt die Spur doch zum Prostituiertenmörder aus Bremerhaven. Er sollte ja ein paar Jahre jünger sein als KWW. Beide benutzten das gleiche Klebeband (im Handel nicht erhältlich). Der Prostituiertenmörder ist ein bundesweit gesuchter Serientäter, finde ich auch sehr spannend. Kommissar R. Brenner ermittelte in diesem Fall. Mittlerweile macht er Podcasts über Cold Cases...auch ungewöhnlich.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

15.05.2024 um 15:00
Zitat von MollyblueMollyblue schrieb:Vielleicht führt die Spur doch zum Prostituiertenmörder aus Bremerhaven. Er sollte ja ein paar Jahre jünger sein als KWW. Beide benutzten das gleiche Klebeband (im Handel nicht erhältlich). Der Prostituiertenmörder ist ein bundesweit gesuchter Serientäter, finde ich auch sehr spannend.
Meinst Du den blonden Lockenkopf, 1,85 m groß, größer als KWW, mit Bauchansatz? Das Phantombild zu diesem Prostituiertenmörder hat @mq-9 hochgeladen.

Mord an Vanessa Wardelmann & Anja Witt (1992/1993) Bremerhaven (Seite 4) (Beitrag von mq-9)

Ich finde es eher gruselig als spannend, dass dieser Serientäter immer noch frei herumläuft, sollte er derjenige sein, der bereits in den 1980igern einige Morde im Elbe-Weser-Dreieck begangen hat.

@Mollyblue , welches, nicht im Handel erhältliche Klebeband, meinst Du?


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

15.05.2024 um 18:34
Zur Erinnerung: auf den Phantombildern, gezeigt in der Sendung Aktenzeichen xy 2019, war der gesuchte Prostituiertenmörder dunkelhaarig. Nur als kleine Anmerkung, nach Veröffentlichung des Ph.Bildes in der o.g. Sendung, tat sich gewaltig etwas in den Cold cases...seitdem gibt es immer wieder häppchenweise Neuigkeiten für die Öffentlichkeit, in Sachen KWW, Moormörder, Discomörder, oder täusche ich mich?Klebeband, welches? GonzoX schrieb am 28.11.2019 um 21.12 Uhr u.a. folgendes in die Gruppe:"Und nun taucht auch noch dieses spezielle Klebeband, das wir aus der Göhrde kannten, wieder 1992/93 in Bremerhaven auf. Nur dummerweise war KWW zum Zweitpunkt des Mordes an Anja W seit neun Tagen tot. "Entweder war es ein Zufall oder vielleicht doch geplant? Ich finde es daher gar nicht so abwegig, dass er auch als Komplize KWW 's eine Rolle spielen könnte.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.05.2024 um 12:25
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 06.05.2024:Ich sehe dabei aber sehr unterschiedliche Motive, Bedürfnisse, Vorgehensweisen und Methoden, etc. Ich sehe bei kww keinen festen Modus operandi außer Macht, Kontrolle, Dominanz und Gewalt in unterschiedlichen Ausprägungen und Formen, welche in den Jahren immer mehr zunahmen. kww ist dann kein Täter der eine eigene hervorstechende "Handschrift" hat
Mich interessiert es weiterhin, Wichmanns Modus Operandi und Persönlichkeitsstruktur
- so wie Chedoor + Co. es offensichtlich analysiert haben -
mit dem was wir für den Elbe-Weser(-Heidelberg-Münster)-Killer vermutet hatten, zu vergleichen.

In der Doku, Film 3, min 23:15

https://www.ardmediathek.de/video/der-menschenjaeger-neue-spuren-des-goehrde-moerders/neue-zeuginnen-s02-e03/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS80OTg1XzIwMjQtMDQtMjYtMDItMTU (Archiv-Version vom 07.05.2024)

wird dies u.a. deutlich:

- "ist nicht festzulegen auf ein bestimmtes Verhalten, hat verschiedene Modi Operandi"
- "ist geographisch nicht auf einen Ort festzulegen"
- "möglicherweise bewusste Täter-Strategie einzelne Tathandlungen in verschiedene Bundesländer zu legen"

Die Kriminalpsychologin kommt immer wieder zu Wort und wendet quasi die komplette "Psychopathie-Checklist" auf Wichmann an.
Wikipedia: Robert D. Hare#Psychopathy Checklist
u.a.

- Narzissmus / überhöhtes Selbstbild
- Manipulation
- fehlende Empathie
- Jugendkriminalität

Wichmanns Tatverhalten wird so beschrieben (an verschiedenen Stellen im Film):

- junge Tramperinnen überfallen, Tötungsversuch, Vergrabensversuch (70er Vergewaltigung) >>>> Elbe/Weser-Disco-Vermisstenserie
- Opfer werden mit Schusswaffe bedroht (Göhrde) >>>> Disco Altenwalde
- Souvenirs werden mitgenommen (vergrabene Gegenstände in seinem Garten) >>>>> Münster-Serie
- ist Schuh-Fetischist (hochhackige Schuhe im Garten und Filmaufnahmen)


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.05.2024 um 20:35
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:- ist Schuh-Fetischist (hochhackige Schuhe im Garten und Filmaufnahmen)
Was mich sehr gewundert hat, ist, dass die Schuhe, Stiefel und Handtaschen, die KWW in seinem Garten vergraben hatte, bisher niemandem zugeordnet werden konnten. Sie gehörten anscheinend keinem der vermissten Mädchen aus dem Raum Cuxhaven, aber irgendeine Frau muss sie doch in den 70-er/80-er Jahren getragen haben. Oder vielleicht hat es doch positive Identifikationen gegeben und will die Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen dazu nichts sagen.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

17.05.2024 um 20:35
@GonzoX
Ob das nun alles kww zuzuordnen ist, ist ja noch gar nicht geklärt. Ich finde es aber schon spannend, seine bekannten Taten, inklusive Göhrde und BM, anzugucken. Alleine daraus wird ja schon ein Bild deutlich. Das zu erweitern mit dem, was man über ihn weiß, verhalten, Psyche, Kriminalität, Sex, etc. Ergibt auch ein ordentliches Bild. Dann seine Orte und Beweglichkeit, usw.

Da kommt man mEn durchaus dahin, dass eine Vermisstenserie sehr gut zu ihm passen könnte. Und das Weser -Elbe - Dreieck passte da auch wunderbar. Deswegen muss man ihn mAn zweifelsfrei für die Fälle ausschließen können oder den Verdacht erhärten.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

24.05.2024 um 19:57
@darkstar69
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 17.05.2024:Da kommt man mEn durchaus dahin, dass eine Vermisstenserie sehr gut zu ihm passen könnte. Und das Weser -Elbe - Dreieck passte da auch wunderbar.
Man vermutete also analog Wichmanns Verhalten zur 1970er-Vergewaltigung auch seine Täterschaft in der Elbe-Weser-Vermisstenserie.

Als dann Sielaff, Püschel + Co und später die Lüneburger Kripo seinen Garten und Haus auseinandernahmen, erhoffte man sich sicher auch weitere Leichen (der Cuxhavenerinnen ?) oder zumindest Souvenirs seiner Opfer zu finden.

Als Resultat bleibt allerdings dass man genau eine Leiche fand (Birgit), eine DNA-Spur (die von Birgit) und keines der "Souvenirs" den Disco-Tramperinnen zugeordnet werden konnte.

Ich finde, man muss dann auch mal aussprechen, dass dieses einen Rückschlag für jene Theorie "Wichmann-als-Discokiller" darstellt.

Folgerichtig sucht nun die Chedor-Gruppe nach einem "Ankerpunkt" KWWs im Cuxland.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

24.05.2024 um 23:07
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:.....und keines der "Souvenirs" den Disco-Tramperinnen zugeordnet werden konnte.
Dabei muss man jedoch Einiges berücksichtigen. Hat die Polizei 40 Jahre nach den Verbrechen noch DNA-Spuren an den ausgegrabenen Gegenständen sichern können? Wenn nicht, kommt es auf die Erinnerung von Verwandten an. Vielleicht gibt es nicht mehr viele Zeugen von damals, die noch was zu diesen Gegenständen aussagen können. Die Mutter von Anja Beggers ist jetzt 83-84. Leben die Mütter von Anke Streckenbach, Angelika Kielmann oder Christina Bohle noch? Hatten die Mädchen Geschwister, eine ältere Schwester z.B., die sich noch an die Stiefel ihrer Schwester erinnern kann? Wissen die männlichen Verwandten, die möglicherweise noch am Leben sind, genau Bescheid über die Schuhe und die Handtaschen, die ihre Schwestern, Cousinen oder Tanten in den Siebzigern getragen haben?


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

24.05.2024 um 23:55
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Ich finde, man muss dann auch mal aussprechen, dass dieses einen Rückschlag für jene Theorie "Wichmann-als-Discokiller" darstellt.
Das der erhoffte Beweis nicht erfolgte, ist durchaus tragisch. Aber es stellt im Gegenzug ja auch keinen Beweis für seine Unschuld dar. Das ist ja das Dilemma. Nicht vorhandene Beweise beweisen in diesem Kontext ja zunächst nix.

In speziell diesem Fall ist es ja auch so, dass er das Haus im Streitmoor ja auch erst Ende 1984 erbte. Wir wissen nicht konkret, wie er zuvor dort wohnte (mit Alice). Zuvor wohnte er zeitweise auch noch bei Helga H. Wir wissen also nicht, welche Möglichkeiten er zuvor hatte oder nutzte, um Gegenstände im Garten seiner Eltern zu vergraben. Möglicherweise kann (jetzt mal unter der Annahme kww war der Täter) gar nicht viel von der "Disco-Mord-Serie" im Streitmoor gefunden werden.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Folgerichtig sucht nun die Chedor-Gruppe nach einem "Ankerpunkt" KWWs im Cuxland.
Genau. Bezüge zur Gegend und Bezüge zu konkreten Orten und möglicherweise Opfern und Taten nahe zu kommen. Das Bild verdichten.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

25.05.2024 um 19:27
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:GonzoX schrieb:
Folgerichtig sucht nun die Chedor-Gruppe nach einem "Ankerpunkt" KWWs im Cuxland.

Genau. Bezüge zur Gegend und Bezüge zu konkreten Orten und möglicherweise Opfern und Taten nahe zu kommen. Das Bild verdichten.
Ich glaube, dass für die Cuxland-Serie genauso wie für die Münsterland-Serie gilt, dass es einfach keinen Bezug gibt. Beide Serien zeichneten sich dadurch aus, dass sie fast ein regelmäßiges Zeitschema hatten - ein Fall pro Jahr.

KWW hatte zu jener Zeit gerade keinen besonderen räumlichen Bezug dorthin. Während der Münsterland-Serie war er im Knast und hatte zuweilen Freigang, aber schon seine Freundin im Raum Heidelberg/Karlsruhe. In der Zeit jährlich einmal - bei allgemeiner Zeitknappheit - in einen eng begrenzten Raum zu fahren um einen Mord zu begehen, erscheint wenig plausibel. Die Cuxland-Serie passt zeitlich mäßig. Das Verschwinden von Anja Beggers fällt noch in seine Heidelberg-Zeit, später ist sein Hauptbezugspunkt wieder im Raum Lüneburg. Auch hier eine Regelmäßigkeit und ein eng begrenzter Raum 'abseits'.

Die Göhrdemorde und der Mord an Birgit Meier fallen hingegen in sein näheres räumliches Umfeld und einen ganz engen Zeitraum, wie eine regelrechte 'Explosion' der Gewalt.

Auch die Vergewaltigung 1970 und frühere Taten sind im relativen Nahraum passiert. Nach diesem Kriterium passen eher noch die Fälle Burmester und Gerkens in Schema, und dieser Komplex könnte eine erste solche 'Explosion' sein. Und es gibt hier eher konkrete Hinweise als auf die 'Serien'

Dazu würden eher noch die Heidelberg-Serie oder einzelne andere Taten passen, aber so ein 1x-pro-Jahr-Muster? Aber gut - ausschließen lässt sich natürlich kaum, dass es sowohl bei Wichmann solche 'Explosionen' als auch solche 'Serienmuster' gab.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

25.05.2024 um 21:19
@teq
Man weiß eben nicht, was war. Deswegen sucht man ja Zeugen und Hinweise und Bezüge und Orte usw. Aber dass kww gewisse Bezüge zum Cuxland hatte, wissen wir. Er hat dort gearbeitet und kannte sich also aus. Er hatte einen gut befreundeten Cousin (Familie?) in Wilhelmshaven, der womöglich noch heute Hinweise geben könnte, wo das Cuxland quasi in der Mitte zwischen Lüneburg/Hamburg und Wilhelmshaven auf dem Weg über Bremervörde und Bremerhaven liegt. Er hatte Straßenpläne vom Cuxland. Er war ein Cruiser.
Raus sind damit der tote Friedhofsgärtner und ein möglicher Kompagnon noch lange nicht. Denn, so Speich: „Es gibt Anhaltspunkte, dass sich Kurt-Werner W. zum Zeitpunkt der Disco-Morde dort in der Gegend aufgehalten hat.“
Quelle: https://www.bild.de/regional/bremen/hannover-aktuell/6-frauen-verschwanden-wird-ihr-killer-endlich-ueberfuehrt-86571120.bild.html#:~:text=Cold-Case-Chef%20%C3%BCber%20Disco-Morde&text=Von%20Vorn%3A%20Sechs%20junge%20Frauen,und%20Jutta%20Schneefu%C3%9F%20(1986).

Zu den Zeitabständen könnte es verschiedene Erklärungen geben. Das könnte Urlaub sein, dass könnten bestimmte Anlässe sein, zu denen man in der Region ist. Es könnte sein, dass es eine Bezugsperson in der Region gab, wie zB Freundin oder Familie oder Bekanntschaften.

Deswegen würde ich die sogenannte Disco-Mord-Serie nicht vorschnell in Sachen kww ausschließen, ohne dass es konkrete Hinweise sowie tragfähige Belege dafür gibt. Das fehlen dieser belegt in diesem Fall eben nicht automatisch die Unschuld. genauso wie man eben Belege für den Tatverdacht suchen muss, muss man eben auch Belege für die Unschuld finden.

Daher finde ich es "Folgerichtig", dass eben potentielle Zeugen konsequent öffentlich angesprochen und gesucht werden. Das war bislang in dieser Weise so nicht geschehen und mögliche Zeugen fühlten sich womöglich nicht angesprochen.

Wir wissen selbstverständlich auch insgesamt nicht, was hinter den Kulissen bekannt ist. Gibt es zB Bezüge der gefundenen Asservate ins Cuxland und angrenzende Landkreise, aber keine hinreichende DNA? Gibt es weitere Zeugenaussagen, die kww mit der Region in Zusammenhang bringen? Wir wissen auch nicht, welche Hinweise nach der xy - Sendung und nach der Doku eingegangen sind.

Die Ermittlerteams würden bestimmtes Wissen aus gutem Grund ja nicht preis geben. Die Ermittler geben ja an, keine belastbaren Hinweise gegen kww zu haben. Welche aber haben sie? In der NDR-Doku sind die cuxhavener Ermittler zu sehen, wie sie die Vermisstenserie (sogar ergänzt um den Fall Angela Marks) besprechen, für die Doku in sachen kww. Was ermitteln sie also aktuell?


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

25.05.2024 um 23:14
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Er hatte einen gut befreundeten Cousin (Familie?) in Wilhelmshaven, der womöglich noch heute Hinweise geben könnte, wo das Cuxland quasi in der Mitte zwischen Lüneburg/Hamburg und Wilhelmshaven auf dem Weg über Bremervörde und Bremerhaven liegt. Er hatte Straßenpläne vom Cuxland. Er war ein Cruiser.
Lüneburg - Cuxhaven sind 2 Autostunden. Das ist ja nichts für einen Cruiser. Schlafsack und Mundvorrat brauchte er gar nicht.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

29.05.2024 um 22:07
Zitat von teqteq schrieb am 25.05.2024:Die Göhrdemorde und der Mord an Birgit Meier fallen hingegen in sein näheres räumliches Umfeld und einen ganz engen Zeitraum, wie eine regelrechte 'Explosion' der Gewalt.
Ich finde, dass ist ein guter Punkt.
Der fiktive MünCuxHeid-Killer - bzw. die drei separaten Killer (falls es denn überhaupt Serien waren...) - bestechen durch den Rhytmus seiner (ihrer) Taten. So sehr dass die jeweilgen Ermittler immer schon auf das nächste Opfer warteten.
Man könnte auch anführen, dass diese(r) fast ausschließlich im Frühling und Herbst zuschlug(en), was ungewöhnlich für Tramperinnen-Morde ist.

Wichmann dagegen tötete fünf Menschen im Spätfrühling / Sommer 1989.
Es ist zu vermuten, dass er sich in dieser Zeit in einem Ausnahmezustand befunden hat. Ein besonderes Ereignis in seinem Leben muss diese Taten ausgelöst haben.

Am 9. August 1989 gab es übrigens einen weiteren scheinbar motivlosen ungeklärten Mord an einer mittelalten Frau (mit Dauerwelle) - der Taxifahrerin Ingrid Grimm (59).
Sie nahm in der Nacht einen Gast am S-Bahnhof Hamburg-Bergedorf auf und wurde am frühen Morgen in ihrem ausgebrannten (Mazda-)Taxi in Köthel bei Trittau tot aufgefunden.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

01.06.2024 um 11:09
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Man könnte auch anführen, dass diese(r) fast ausschließlich im Frühling und Herbst zuschlug(en), was ungewöhnlich für Tramperinnen-Morde ist.

Wichmann dagegen tötete fünf Menschen im Spätfrühling / Sommer 1989.
Es ist zu vermuten, dass er sich in dieser Zeit in einem Ausnahmezustand befunden hat. Ein besonderes Ereignis in seinem Leben muss diese Taten ausgelöst haben.
Dazu müsste man ja erneut gucken, welche der Vermissten- und Mordfälle denn nun zu einer möglichen Serie gehören könnten. Bleibt man mal bei den Fällen im Elbe-Weser-Dreieck, dann stellt man fest, dass viele dieser Fälle im Mai oder Juni und im Oktober und November erfolgten. So zB die Fälle Beggers, Kielmann, Streckenbach, Martens, Marcks, Schneefuß. Die Fälle Bohle, Flemming, Warnke, Schwarz usw fanden aber in den Monaten Februar, Juli, August und September statt.

Mai und Juni sowie Oktober und November sind durchaus gewisse Urlaubsmonate an der Nordsee, in dem die Region touristisch noch nicht überfüllt ist. Zugleich wären es auch entsprechende Monate für Gärtnerarbeiten.

Gerade die weiteren Fälle, deren Zeitpunkte vom möglichen Muster der zuerst genannten Fälle abweichen, sind allesamt (außer der Fall Schwarz) erst zum Ende diese möglichen Serie und kurz vor den "Göhrde-Morden". Daraus lässt sich für mich jetzt kein Anhaltspunkt erkennen, dass kww nicht für diese Fälle verantwortlich sein könnte. Das ist eine Entwicklung über Jahre. Da ändern sich Lebenssituationen und Interessen und Möglichkeiten.

Ob die Morde an den "Göhrde-Opfern" und BM nun unbedingt aufgrund eines Ausnahmezustands oder besonderen Ereignisses erfolgten, bin ich mir auch nicht sicher. Möglich wäre es, zB irgendeine Stressbelastung oder ein Stimmungshoch. Es kann aber einfach auch nur völlige Mordlust aufgrund einer Machtfantasie gewesen sein. Was beispielsweise den Opfern der Vermisstenfälle zugestoßen ist und welche Gewalt dort eine Rolle spielte, wissen wir nicht.

Auch die weiteren bekannten Taten kww´s fanden mWn nicht alle im Frühling und Herbst statt. Man findet die Daten aber nicht mehr so konkret im Netz.

Welche Entwicklungen ein Mörder und seine Persönlichkeit, dessen vielfältige Fantasien, dessen unterschiedliche Bedürfnisse, dessen komplexes Leben über einen jahre- und jahrzehntelangen Zeitraum durchmachen, ist unterschiedlich und kann nicht einfach so grob abgeglichen werden. Wenn es einen (oder verschiedene) mögliche Mittäter gegeben haben sollte, spielen mglw auch dessen (deren) Entwicklungen und Fantasien eine Rolle.
Genau das macht es hier ja so schwer.

Wenn man sich nun auf kww als möglichen Serienmörder auch im Elbe-Weser-Raum bezieht, ist es eben tatsächlich relevant zu wissen, wie war sein damaliges Bewegungsprofil und Lebenssituation und -alltag? Was sagen damalige Bekannte, Verwandte, Freunde, Kollegen, usw dazu?


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

04.06.2024 um 14:48
Ich hab hier Youtube: Die Todesspur entlang der A27
Die Todesspur entlang der A27
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nochmal ein kurzes Video der Nordsee-Zeitung.
Es sagt nicht allzuviel aus. Es ist von Carlo Eggeling. Reinhard Chedor fährt zusammen mit einer unbekannten Frau eine Strecke im Cuxland entlang. Sie schildert eine unheimliche Begegnung mit einem fremden Mann, der offenbar kww gewesen sein könnte. Weshalb man davon ausgeht, wird nicht gesagt. Es wird nix gesagt, was Täterwissen oä sein könnte oder sonstwas inhaltlich preis gegeben.

Interessant daran aber finde ich, dass der Mann ein Fahrrad gehabt haben soll. Wenn es kww war, muss er dort einen Ankepunkt gehabt haben, von dem aus er Rad fahren konnte.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

04.06.2024 um 15:12
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 01.06.2024:Dazu müsste man ja erneut gucken, welche der Vermissten- und Mordfälle denn nun zu einer möglichen Serie gehören könnten. Bleibt man mal bei den Fällen im Elbe-Weser-Dreieck, dann stellt man fest, dass viele dieser Fälle im Mai oder Juni und im Oktober und November erfolgten. So zB die Fälle Beggers, Kielmann, Streckenbach, Martens, Marcks, Schneefuß. Die Fälle Bohle, Flemming, Warnke, Schwarz usw fanden aber in den Monaten Februar, Juli, August und September statt.
Die Münster-/Heidelberg-Serie spielte sich fast ausschließlich (Ausnahme Marlies Hemmers) im Frühling und Herbst ab. Deswegen kam man auch auf die Idee, dass dort ein Student im Semester-Rhytmus tötete.
Die norddeutsche Serie folgte dann weiterhin diesem Schema bis zum Fall Andrea Martens (Nov. 1980).
Frauenmorde in Münster und Heidelberg
Auch die Taten Britta Schilling (Okt. 1981) und Angela Marks (Mai 1982) passen noch gut in dieses Muster. ("Teufelsmoor-Serie")
Die ersten "Ausreißer" wären dann Heike Schnier (Febr. 1982) und Christina Bohle (August 1982).

Übrigens fand Wichmanns Lüneburger Vergewaltigung + Mordversuch (wegen der er im Knast saß) im November 1970 statt - auf den Tag genau (?) ein Jahr bevor die Münsteraner Serie startete.
(siehe eingestellter Zeigungsartikel im "Menschenjäger-Film" min. 18:44)
https://www.ardmediathek.de/video/der-menschenjaeger-neue-spuren-des-goehrde-moerders/wichmann-psychogramm-eines-serienmoerders-s02-e02/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS80OTg1XzIwMjQtMDQtMjYtMDEtNDU

Ulrike Burmester verschwand am 14. Mai 1969. Das zweite der Münsterländer Opfer (Barbara Storm) wurde letztmalig am 15. Mai 1972 (in einer Disco) gesehen.


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