Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

Guten Abend,

ich habe seit gestern Abend nun den gesamten Thread gelesen. Mir geht es wie vielen von euch und auch ich habe den Gedanken, dass diese Häufung von verschwundenen Frauen doch kein Zufall gewesen sein kann.
Dabei ist mir eingefallen dass gerade auch der Fall der in Hamburg verschwundenen Beata Sienknecht https://www.welt.de/regionales/hamburg/article167382692/Nach-einem-Streit-mit-ihrem-Ehemann-verschwindet-sie-spurlos.html
neu aufgegriffen wurde. Die Umstände sind ganz andere (Mutter statt jungem Mädchen, keine Tramperim...), jedoch stellt sich mir auch dort die Frage wie jemand einfach so verschwinden kann.

Nun, jetzt einmal ganz spekulativ in die Runde geworfen: hat jemand von euch schon mal eine Täterin in Betracht gezogen? Oder ggf. ein gemeinsam agierendes Paar?

Zudem habe ich eine Frage: weiter vorne im Thread wird erwähnt dass der Täter, laut Profilern, eventuell "aus der Textilbranche" kommen könnte. Wisst ihr was darauf hindeutet? Die beiden anderen Varianten (Soldat und noch etwas anderes) ist ja nachvollziehbar. Aber das?

(Bitte entschuldigt mein zweites posting, ich habe zu lange zum bearbeiten des Beitrags oben gebraucht).

@Nuxe

Das mit der Textilbranche hat wohl etwas mit dem Bewegungsmuster zu tun - die logische Verbindung waere entweder die Universitaet, die Armee oder eben die Textilbranche. Es wurde aber nie weiter erlaeutert.

Zwei Taeter... auch bei dem Mord an der Prostituierten? Ansonsten hat es das ja schon bei den Moor Murders gegeben, da waren die Opfer allerdings Kinder.

Nuxe schrieb:Dabei ist mir eingefallen dass gerade auch der Fall der in Hamburg verschwundenen Beata Sienknecht

Ich finde generell Vermisstenfälle aus den 80ern interessant. Denn davon gibt es nicht so viele, wie man denkt.
Aber diese Dame fällt wohl vom Alter doch zu sehr aus den bisher zugeordneten Fällen.
Auch agierte der Täter meist im kleinstädtischen und ländlichen Raum.

Nuxe schrieb:hat jemand von euch schon mal eine Täterin in Betracht gezogen? Oder ggf. ein gemeinsam agierendes Paar?

Frauen als Tramperinnen-Jägerinnen bzw Sexualmörderinnen sind wirlich sehr selten.........aber wer weiß.....
Ein gemeinsam agierendes Paar bzw ein Duo könnte ich mir allerdings durchaus vorstellen. Man muss sich ja auch die Frage stellen, wie der Täter es allein schaffte, Uta F am hellichten Tage zu kidnappen. Er musste sie überfallen, ins Auto ziehen, ruhig stellen, das Fahrrad einladen..........und das alles gleichzeitig.

Nuxe schrieb:Zudem habe ich eine Frage: weiter vorne im Thread wird erwähnt dass der Täter, laut Profilern, eventuell "aus der Textilbranche" kommen könnte.

Diese Profilerstellung bezieht sich auf eine Kombination der Münsterländer und Heidelberger Serie. Also die norddeutschen Taten spielten hierfür sicher keine Rolle.
1975 fand man (nach der Ausstrahlung der XY-Sendung) eine Feuerstelle in einem Wald, mit der Handtasche eines der Opfer und außerdem auch ein Sakko, welches man dem Täter zuordnete. Und da das Opfer zu werktätiger Zeit in einen Mercedes einstieg, schlussfolgerte man wohl, der Täter könnte gut ein (Textil)-Vertreter sein. Es gab dort in der Region wohl zahlreiche derartige Unternehmen. Vielleicht fand man ja auch noch spezielle Stoffe im Feuerchen - wurde aber nicht bekanntgegeben.

Zum Fall Beata Sienknecht gibts Neuigkeiten, er gilt als geklärt.
Sie wurde von einem Bekannten ermordet.
http://www.bild.de/regional/hamburg/vermisste-personen/mord-an-beata-nach-36-jahren-aufgeklaert-53358312.bild.html
Noch nicht sehr ergiebig, ausserdem fehlt noch immer die Leiche.
Der Täter hat jedoch gestanden.

@AnnaKomnene
@Rollingdeep
@GonzoX
@neugierchen

Ich bin wieder back ! Hatte beruflich unendlich viel zu tun und war Seit einigen Monaten nicht mehr online !

Toll was ihr erarbeitet habt .

In dem Zeitraum wurde auch ein 11 jähriges Mädchen, Anke Jasper in Leuchtenburg, in der Nähe von Bremen ermordet. Das muss 1981 gewesen sein. Leider findet man fast nichts über die Tat.

@Samson96

Anke Jasper wurde am 02. August 1980 im Wald ermordet. Sie war 12 Jahre alt. Der Mord war auch ein Studiofall in Aktenzeichen XY einige Jahre später. Einen Zusammenhang zu den Morden und Vermisstenfällen in diesem Thread sehe ich keinen.

Kurt-Werner W. wurde ja nun aufgrund von DNA sozusagen als der Göhrde-Mörder überführt, ebenso an dem Mord von Birgit M. und steht im Verdacht zu weiteren Taten. (s. die entsprechenden Threads) Er soll einen Komplizen gehabt haben. KWW war wegen Vergewaltigung und Quälerei und versuchtem Mord (meine Worte) an einer Anhalterin vorbestraft. Es gibt in Norddeutschland/Raum Bremen/Hamburg/Lüneburg bis hin nach Cuxhaven ja diverse ungeklärte Vermissten- und Mordfälle. Er kann sicherlich nicht für alle in Frage kommen (saß im Knast usw) aber eben mglw doch für einige davon.

@darkstar69
Denke ich auch .

@darkstar69 @AnnaKomnene @RalexS u.a.

Es ist sicher berechtigt, über eine Täterschaft Wichmanns auch in einigen Fällen im "Todesdreieck" nachzudenken.
Vor allem hat er bewiesen, dass er in der Lage war, die Leiche eines Mordopfers für Jahrzehnte verschwinden zu lassen.

Was mich aber vor allem nachdenklich stimmt, ist dieses Datum 24. August, das ja anscheinend für W eine besondere Bedeutung gehabt haben muss: er sammelte diverse Ausgaben Zeigungen dieses Datums in seinem "beerdigten" Auto.
Und tatsächlich gibt es ja auch eine Häufung von Mordfällen (älterer Damen) in der Region - allerdings am 23. August.

Rätselhaft war mir schon immer, warum es dieses Phänomen auch im Elbe-/Weserraum gibt:

- 24.08.81 Swanhilt Starke
- 23.08.86 Irene Warnke
- 23.08.87 Sonja Ady
- 22.08.88 Melanie Pfrenger

Für die Morde Swanhilt und Melanie sitzen Verurteilte (ohne Geständnis) im Knast.
Im Fall Sonja gab es gleich zwei Verfahren gegen einen Verdächtigen, der jeweils freigesprochen wurde.
Der Fall Irene ist ungeklärt, fand aber genau am gleichen Tag des Mordes an Elsbeth M. statt, welchen man ja auch Kurt-Werner W zuschreibt.
In der Diskussion "auf der Suche nach dem Großen Killer" tendieren wir dazu, eine Verbindung der norddeutschen Vermisstenfälle mit den Anhalterinnen-Morden in Münster und Heidelberg zu sehen. Falls wir richig liegen, scheidet KW aus, da er am Beginn der Serie eingelocht war.
Außerdem suchen wir dort nach einem Täter, der Sexualmorde beging - dabei aber auf die Vergewaltigung / Penetration verzichtete.

Es erscheint also als sehr unwahrscheinlich, dass was die oben aufgeführten Fälle betrifft, KW am Werk war.
Trotzdem würde ich auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es nicht doch so war.

GonzoX schrieb:Rätselhaft war mir schon immer, warum es dieses Phänomen auch im Elbe-/Weserraum gibt:
- 24.08.81 Swanhilt Starke
- 23.08.86 Irene Warnke
- 23.08.87 Sonja Ady
- 22.08.88 Melanie Pfrenger

Da gibt es durchaus noch mehr im Norddeutschen Raum:

23.8.1982 Franziska D. aus Mehrhoog (wurde ermordet, vergraben und im letzten Dezember gefunden)

Dazu die KW zugeschriebenen Fälle:

23.08.1984 Mord an Irma Busch
23.08.1986 Mord an Elsbeth M. bei Jarlitz

In der Reihe aus den 80ern fehlen eigentlich nur noch Fälle um/an diesem Datum aus den Jahren 1980, 1983 und 1989 in Norddeutschland...

@Kaietan

Zum möglichen Mord an Franziska D. aus Mehrhoog wurder der Ehemann massiv beschuldigt, ihm konnte jedoch nichts nachgewiesen werden:

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/vermisste-frau-nach-35-jahren-in-hamminkeln-tot-aufgefunden-id212699335.html

Ich habe nochmal eine Frage zum Fall Irene Warnke. In einem Bericht wurde etwas von einer Opelkette berichtet. Was ist eine Opelkette?
Ist das eine einfache Halskette mit dem Schriftzug bzw. Buchstaben "O P E L". Ist das so ne Art wie damals bei den Opel Mantafahrern so ne Art auffällige Kette die die Opelfahrer getragen haben, sowie Fuchsschwanz, Mantaletten usw. alles was dazugehörte? Was kann man sich darunter vorstellen. Warum wurde wenn die evtl. am Tatort/Fundort gefunden wurde, warum wurde in der Zeitung kein Bild davon gezeigt, ob jemand evtl. weiss wem diese Kette gehört? Warum gibt es keine Infos darüber ob die Kette jemals nach DNA untersucht wurde? Der Fall ist solange her von 1986. Wie will man den Fall jemals aufklären, wenn man Fehler macht und nicht mit solchen Details an die Öffentlichkeit geht. Evtl. hätte ja jemand Tips/Hinweise gegeben, wer solche eine Kette evtl getragen oder seit dem Zeitpunkt nicht mehr getragen hat, da er diese verloren hatte.

@curt
Deine Fragen finde ich gut. Frage doch einfach mal per Mail beim zuständigen Polizeirevier an, ob die Kette jemals auf DNA untersucht wurde und ob es einen Verdächtigen gäbe.

darkstar69 schrieb:und ob es einen Verdächtigen gäbe.

Meinst Du nicht Informationen für die Öffentlichkeit werden veröffentlicht? Oder soll ein es Hinweise sein, nimm mal DNA ihr Stümper?

@curt

Du kannst bei Opel Merchandising nachschauen, es handelt sich um eine Kette mit dem Opel-Symbol. Mich würde interessieren, in welchem Bericht das erwähnt wurde.

@neugierchen
Man kann durchaus bei der Polizei anfragen und bekommt oft auch Antworten. Sie werden natürlich nicht alles sagen oder sich bedeckt halten. Das wäre dann so. Vielleicht würden sie aber heute Wissen preis geben, was sie früher nicht wollten. Strategien ändern sich. Und wenn dieser Fall oder die anderen lange nicht im Fokus waren, könnten sie theoretisch auch wieder aufgerollt werden. Nur wer fragt, kann eine Antwort kriegen und wenn es die ist, wir geben keine Info raus.

Hallo @curt u.a.

In diesem Abendblatt-Artikel vom 2.9.86 wird die Kette erwähnt:

https://www.abendblatt.de/archiv/1986/article203566451/Frau-lag-tot-im-Graben.html

Was mich wundert: Irene Warnke ist im Graben beschwert aufgefunden worden. Wie kann denn eine Kette neben ihr gefunden worden sein? Die kann doch höchstens vor dem Graben irgendwo gefunden worden sein, aber nicht im Graben neben ihr, da der voll Wasser war.