abberline schrieb:Immerhin musste er eine ganze Strecke laufen und kannte eine Stelle, due selbst für Pilzwanderer eher uninteressant und schwierig ist. Der Täter wird eher nicht auf gut Glück durch den Wald gelaufen sein.
abberline schrieb:Dazu kommt, dass er in der Tatnacht (an einem Wochentag) nachts in München unterwegs war, also über 100 km entfernt.
Ich bin der Ansicht, dass er in München gewohnt hat und die Gegend, an der die Leiche gefunden wurde, aus früherer Zeit kannte und zwar sehr gut, denn sonst hätte er die Stelle nicht gekannt. Das betont auch der Komissar im Studio.
Ich gehe davon aus, dass Sonja ihn zumindest flüchtig gekannt hat. Früher hieß es immer, dass sie nie zu einem fremden ins Auto gestiegen wäre.
Es muss kein enger Bekannter oder gar Freund gewesen sein, sonst wäre es sicher als zu ihrem aktiven Bekanntenkreis ermittelt worden, eine sehr flüchtige Bekanntschaft reicht aus, z.B. zweimal kurz in einer Kneipe gesehen und 5 Worte gewechselt, damit man nicht das Gefühl hat, zu einem Fremden ins Auto zu steigen. Wenn der sie beschwätzt, dass er sie nachher nach Hause bringt, er sie aber vorher noch kurz auf einen Drink, Absacker, Kaffee zu sich einlädt, kann ich mir auch vorstellen, dass sie mit zu ihm in die Wohnung gegangen wäre.
Rotmilan schrieb:Das stimmt in der Mehrzahl der Fälle sicherlich. Aber was ist Eure Vorstellung, der Täter hat mit Sonja in jener Nacht die 110 km nach Kipfenberg über die A9 zurückgelegt.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Sonja nicht in MC irgendwo festgehalten wurde, das ist mir zu wenig realistisch.
Ich bin sogar ziemlich sicher, dass sie nicht lebend nach Kipfenberg gebracht wurde und der Fundort auf keinen Fall der Tatort ist. Die Plane, die offenbar mit dem Klebeband um die Leiche fixiert war, machen doch nur Sinn, wenn man die Leiche transportieren wollte und zwar so, dass nicht jeder, der einem zufällig begegnet denkt, dass man da eine Leiche unterm Arm oder über der Schulter hat.
Es macht absolut keinen Sinn, die lebende Sonja, ob betäubt, eingeschüchert oder meinetwegen gefesselt nach Kipfenberg in den Wald zu bringen, dort zu vergewaltigen und zu töten und die Leiche dann in eine Plane einzuwickeln, bevor man sie in der Felsspalte versenkt.
Die Decke könnte den Zweck gehabt haben, die Form des Körpers zu kaschieren und abzupolstern, so dass es wie ein Teppich aussieht.
Rotmilan schrieb:Bei Audi Ingolstadt arbeiteten damals doch fast nur Männer und Audi hat ca. 50.000 Beschäftigte. Von Ingolstadt bis Kipfenberger Forst sind nur 20 km.
Da könnten Mitarbeiter durchaus ortskundig sein oder sogar Nähe Kipfenberg wohnhaft.
Ich habe den Komissar so verstanden, dass die Stelle tatsächlich außergewöhnlich abgelegen ist und dass ortskundig in diesem Zusammenhang deutlich mehr bedeutet, als im Umkreis von 20 km um den Fundort herum zu wohnen.
So eine Stelle kennt vielleicht jemand, der dort länger gewohnt hat, vielleicht aufgewachsen ist und als Kind im Wald gespielt hat. Oder der Hobbys hat, bei denen man im Wald abseits der Wege rumstreift (Vogelbeobachtung, Botanik, Jagen, Pilze sammeln (wobei der Kommissar das wörtlich als unwahrscheinlich benannt hat), Survival-Training, Pfadfinder, Paintball (gab es das damals überhaupt schon?), Mineralien und Steine sammeln (waren ja komische Steinformationen...) etc.).
Ich könnte keinen Ort in der Entfernung von 20 km rund um meine Wohnadresse sagen, an dem ich eine so abgelegene Stelle kenne. So etwas kenne ich höchstens hier vor Ort im Wald, und das auch nur, weil ich öfter im Wald unterwegs bin.
frauZimt schrieb:Das ist doch nur eine Annahme.
nein, der Komissar hat das recht deutlich und ausdrücklich gesagt, dass man von einem Einzeltäter ausgeht. Normalerweise kommt an der Stelle auch immer der Appell an Mitwisser, ihr Gewissen zu erleichtern und die Erklärung, dass eine Hilfe bei der Vertuschung der Tat, also z.B. bei der Entsorgung der Leiche, verjährt ist, um den Mitwisser zu motivieren, sich zu melden. Davon war mit keinem Wort die Rede.
Deshalb glaube ich, dass die Polizei recht konkrete Anhaltspunkte dafür hat, dass es tatsächlich nur ein Täter war.