MisterEko schrieb:puuhh auf der einen Seite ist München also so groß (geografisch und auf die Einwohner bezogen) das es unwahrscheinlich ist Bekannte zu treffen, auf der anderen Seite dann steigt die Wahrscheinlichkeit in riesigen Menschenansammlungen auf Bekannte zu stoßen?:)
Nicht falsch verstehen, ist nicht als Angriff gemeint.
Na man muss dazu wissen, dass München zwar weitläufig ist, aber zentrale Plätze hat. Wenn man das z.B. mit Berlin vergleicht (so kenn ich es aus zahlreichen Besuchen dort), dann gibt es in Berlin fast immer ums Eck irgendwelche Einkaufsmöglichkeiten, also im Sinne von Einkaufszentren etc. Man muss also nicht zwingend weit weg fahren, um shoppen zu gehen. In München ist bzw. war das lange anders. Da ist der Marienplatz DAS Zentrum zum Shoppen. Einkaufszentren sind erst in den letzten Jahren einige dazu gekommen wie Riem Arcaden, Pasing Arcaden etc. Die gab es früher nicht (Riem Arcaden eröffnet 2004, Pasing Arcaden 2011). Viele Menschen sind also samstags zum Shoppen mehr oder weniger gezwungenermaßen in die City gefahren, weil sie in ihrer Nähe kein Einkaufszentrum hatten. Ein paar gab es zwar natürlich vorher auch schon, aber dann ist da die Auswahl an Geschäften teils auch kleiner als in der Stadt. Von daher war die Wahrscheinlichkeit, jemanden Samstag Nachmittag in der Innenstadt zu treffen, vergleichsweise nicht so gering (insbesondere als es noch kein Online Shopping gab).
Das gilt aber natürlich nicht für nachts. Wenn ich nachts in der Innenstadt rumlaufe, dann werd ich wohl eher weniger einen Bekannten da treffen.
Bei Clubs ist es dasselbe. Es gab früher einen zentralen Ort zum Feiern, Kunstpark Ost/später Kultfabrik/Optimolwerke. Da waren 20-30 Clubs direkt nebeneinander auf einem großen Platz (ehemalige Pfanni-Werke). Es konnte also schon mal vorkommen, dass ich in einen Club dort gegangen bin und Bekannte in einen anderen Club auf dem Areal und irgendwo, während man raus geht und woanders hin oder heim, läuft man sich über den Weg.
Mittlerweile sind die Clubs weitläufiger über die Stadt verteilt. Es kann schon vorkommen, dass man auf einer bestimmten Veranstaltung, z.B. ein besonderer DJ legt auf, jemanden trifft, der auch da hin gegangen ist, weil es eben grad ein cooles Event ist. Oder es gibt nur eine handvoll Rock-Clubs, da weiß ich, wenn ich da hingehe, dann könnte es gut sein, dass ich den Bekannten XY treffe, der jedes Wochenende in Rock-Clubs rumhängt.
Und da es mittlerweile am Stachus die sog. "Feierbanane" mit mehreren Clubs (Pacha, 089, Rote Sonne usw.) gibt, ist es auch gut möglich, am Stachus jemanden zu treffen, der auch in einem der Clubs da war. Dort fahren dann ja auch Nachttrambahnen und -busse, zu denen jeder muss bzw. die U-/S-Bahn, wenn sie noch/wieder fährt.
Es ist aber wesentlich unwahrscheinlicher, an irgendeinem anderen, unbelebten Platz gerade wie hier bei Sonja unter der Woche um 2.30 Uhr, wo so ziemlich alles geschlossen hatte, jemanden zu treffen. Das ist ja kein Ort, an dem der Bär steppt und alle lang mussten. Das meine ich halt damit. Da ist es schon extrem unwahrscheinlich, dass zufällig da auch grad jemand lang musste. Die meisten Bekannten und Freunde von Sonja werden wohl auch im Bett gewesen sein und wenn man mit Ferien argumentiert, dann müsste ihr Mörder ein (Mit-)Schüler gewesen sein.