frauZimt schrieb:Ich habe das Gefühl, der Täter hatte beruflich mit Renovierungen zu tun. Das kann bestimmt anhand der Fundstücke analysiert werden.
Alternativ: Er hatte Zugriff auf dieses Material. (Familienbetrieb). Oder das Material blieb von einer Renovierung in seinem Haus/wohnung zurück)
hofratschuster schrieb:In diesem Fall stehen die Chancen, verwertbare DNA zu bekommen, eigentlich sehr gut.
An der klebenden Seite des Klebebandes.
hofratschuster schrieb:Ich interpretiere die Bilder der Folien so, dass das Klebeband die ganze Zeit darauf klebte und mögliche DNA so konserviert sein worden könnte.
Mit heutigen Methoden kann man das Band vom Träger lösen, ohne DNA auf der Klebeseite zu zerstören.
Nichtsdestotrotz wird das eine fitzelige Aufgabe sein.
Ja, und das gleiche gilt für Fingerabdrücke. Im Fall Johanna Bohnacker konnte an der Innenseite des Klebebandes, mit dem der Kopf des Opfers umwickelt war, ein Teil-Fingerabdruck nachgewiesen werden.
Wenn man ein Klebeband von einer Rolle abzieht, fasst man es ja meist mit ein oder zwei Fingern auf der klebenden Seite an. Heute müsste es problemlos möglich sein, aus den dort haften gebliebeneen Hautzellen DNA zu gewinnen. Die Zellen waren dadurch, dass das Klebeband auf der Folie pappte, sehr gut vor Witterungseinflüssen (v.a. Feuchtigkeit) und auch UV-Licht geschützt. Ich bin sicher, dass man an den Klebebändern an mehreren Stellen DNA finden konnte.
Cpt.Germanica schrieb:Ja, aber alles Stand 1995. Das nachzuvollziehen dürfte wohl unmöglich sein.
Ich denke, es geht nicht darum, in irgendeine Kaufhof oder Karstadt-Filiale zu gehen, die Verkäuferinnen von damals ausfindig zu machen und sie zu fragen, ob sie sich noch erinnern, wie die Personen aussahen, die vor 28 bis 30 Jahren so eine Decke an ihrer Kasse bezahlt haben...
Aber wenn die Polizei bis heute kein Vergleichsstück finden konnte und auch in keinem alten Katalog o.ä. so eine Decke finden konnte, dann liegt es nahe, dass sie z.B. nur im Ausland verkauft wurde. Oder in einem dieser kleinen Importläden bestimmter Nationalität, die allen möglichen Kram aus dem jeweiligen Heimatland hatten, von Lebensmitteln und Gewürzen bis hin zu Haushaltsgegenständen. Daraus könnte man z.B. auf die Nationalität eines Käufers zurückschließen. Natürlich wäre das kein Beweis für die Nationalität des Täters, aber eben ein kleines Puzzlestück und ein weiterer Ansatz, von dem man sich aus weiter vor arbeiten könnte.
Oder diese Decken gab es in einigen wenigen besonders exquisiten Münchner Einrichtungshäusern, woraus man schließen kann, zu weelcher Gesellschaftsschicht der Käufer gehört haben könnte. (Und nein, damals was 100% Polyacryl noch nicht so als Billigramsch verschriehen, eher als moderne, pflegeleichte, knitterfreie und langlebige Qualitätsfaser....)
frauZimt schrieb:Es gibt Decken, die zur Einrichtung passen und offen daliegen und es gibt Decken, die im Schrank liegen, weil sie farblich nicht mehr passen. Wir werfen Decken nicht weg. Ich glaube, fast jeder hebt alte Decken auf.
Ja, aber eben auch für eher schmuddelige Zwecke. Also als Ersatzdecke für den kranken, kotzenden Hund mit Durchfall, als Unterlage und Abdeckung bei Malerarbeiten etc. Und oft genug ist sie danach so verramscht, dass sie dann doch irgendwann weggeworfen wird. Eh uralt, schmuddelig und für den heutigen Geschmack befremdlich häßlich...