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Der Fall Sonja Engelbrecht

22.731 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wald, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Sonja Engelbrecht

Der Fall Sonja Engelbrecht

06.03.2023 um 21:58
Zitat von voltagovoltago schrieb:Und Landsberger ist wiederum nicht so verschlafen wie der Stiglmaierplatz. Theoretisch hätte man sie also auch woanders abgreifen können, nur so dass man sich nicht zu sehr auf den Stiglmaierplatz versteift.
@voltago
Es wird ja eigentlich auch nur gesagt, dass sie vor hatte ihre Schwester anzurufen.
Theoretisch könnte sie Skrupel gehabt haben, ihre Familie nachts um halb drei zu wecken und wenn ich mich
recht erinnere, hatte sie die neue Nummer ihrer Schwester auch nicht.
Wenn sie also ihre Familie nicht anrief, kein Geld für ein Taxi hatte, die Tram nicht zeitnah fuhr, ist sie wahrscheinlich
wirklich gelaufen. Ich hätte das auch so gemacht. Ich hätte um die Zeit niemanden aufwecken wollen.
Und ich bin bei solche nächtlichen Spaziergängen dann auch angequatscht worden.
Einmal nahm mich ein Taxifahrer umsonst mit. Das fand ich total nett.
Da hab ich keine Sekunde gezögert einzusteigen, weil Taxifahrer einen sehr guten Ruf hatten.
In Berlin zumindest. Die waren damals sehr hilfsbereit, haben erste Holler geleistet, wenn es nötig war.
Eine Freundin hatte mal einen Unfall mit ihrem Motorrad. Der schuldige Autofahrer wollte sich davonmachen. Ein Taxifahrer hat ihn festgehalten und an Ort und Stelle geregelt, dass der den Schaden bezahlt.
Diese Geschichte war damals "typisch Taxifahrer".

Aber ich kenne auch eine andere Geschichte.
Eine Bekannte von mir ist in München von einem Taxifahrer vergewaltigt worden.
Das muss jetzt ca. 20 Jahre her sein. (mindestens 15 Jahre) Sie hat das bis heute nicht verarbeitet.
Sie hat mir mal gesagt, dass sie besonders belastet hat, dass das damals in der Zeitung stand. Da war ihr Nachname zwar abgekürzt worden, aber ihr Alter stand dabei. Und da hat jeder, der sie kannte gewusst, dass sie das Opfer war.
Komisch, dass mir diese Geschichte erst jetzt einfällt.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

06.03.2023 um 22:20
Von einem Taxifahrer als sie der Fahrgast war? Das ist ja schrecklich. Man freut sich, dass endlich das Taxi kommt und man in Sicherheit ist und dann sowas...

Wurde eigentlich die Wohnung der beiden Minderjährigen durchsucht/überprüft? Wo waren deren Eltern?


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Der Fall Sonja Engelbrecht

06.03.2023 um 22:27
Zitat von hofratschusterhofratschuster schrieb:Ich habe mir heute noch mal den Vermisstenfall Bettina Trabhardt angesehen
Zitat von hofratschusterhofratschuster schrieb:Ich weiß das ist keine wasserdichte Story, zerreißt mich nicht, aber ich wollte sie doch aufschreiben
Ich hab mir den Fall gestern auch angesehen. Da sie nicht gefunden wurde (gutes Versteck oder Zufall), kann man halt nicht wirklich Verbindungen ziehen. Suizid ist wohl auch nicht ausgeschlossen.

Aber ja, sicher nicht ausgeschlossen, dass sie auch in irgendeiner Felsspalte liegt. Solange sie nicht gefunden wird, wird es aber schwer sein, einen möglichen Zusammenhang zu erkennen.
Zitat von MonacofeeMonacofee schrieb:in er Landsbergerstr. war aber 1995 soweit ich mich erinnere Straßenstrich. Da geht ein junges Mädchen nicht mal einfach so vorbei.
Ach doch, bei sowas darf man nicht von sich auf andere schließen. Ich bin in Sonjas Alter auch oft am Straßenstrich (Hannover) vorbei, einfach weil es der kürzeste Weg nach Hause war. Schön war das nicht aber effizient.


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06.03.2023 um 22:39
Zitat von hpoirothpoirot schrieb:Von einem Taxifahrer als sie der Fahrgast war? Das ist ja schrecklich. Man freut sich, dass endlich das Taxi kommt und man in Sicherheit ist und dann sowas...
@hpoirot
Ja, das war ein ganz normaler Taxifahrer, hat sie erzählt. Es hab auch einen Prozess.
Der Täter wurde verurteilt.

Wenn sie doch gelaufen ist, ist nicht klar, in welche Richtung.
Die hier vorgeschlagene Richtung ist sicher logisch, aber vielleicht wollte sie sich auch die Beine vertreten?

Ist denn in der Nacht überhaupt noch eine Tram gefahren?
Bis die erste wieder regulär fuhr, war es ja auch nicht mehr so lang. Wann wäre das denn gewesen?
Um 04:30?


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06.03.2023 um 22:39
Zitat von xKrabbexxKrabbex schrieb:Einige schreiben hier was von Bravo Girl...die gab es erst ab 1998
Nein, die Bravo Girl kam 1988 heraus (Erstausgabe).
Quelle: Wikipedia: Bravo Girl
Nur zur Korrektur.

Ich war zu der Zeit 1995 Teenie und habe mir die Zeitschrift manchmal gekauft. Ich erinnere mich an solche Motive wie auf der Decke, allerdings eher als Poster. Ich persönlich würde das auch eher einem Mädchen oder einer jungen Frau zuordnen.


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06.03.2023 um 22:59
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Wenn die Decke zum Ziehen und Schleifen verwendet wurde, war sie am Schwerpunkt der Leiche so stark beschädigt oder verschmutzt, dass es sich evtl nicht mehr lohnte, sie wieder mitzunehmen.
Ich glaube nicht das der Täter Sonja mit der Decke über den Waldboden gezogen hat. Stelle mir das bei den Unebenheiten im Wald schwierig vor, und es hätte evtl. noch eine bis zur Felsspalte gegeben.
Wahrscheinlich hat er sie getragen weil es schneller geht mMn.


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06.03.2023 um 23:03
Meinte es hätte eine Schleifspur zur Felsspalte gegeben.


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06.03.2023 um 23:06
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Ich hab mir den Fall gestern auch angesehen. Da sie nicht gefunden wurde (gutes Versteck oder Zufall), kann man halt nicht wirklich Verbindungen ziehen. Suizid ist wohl auch nicht ausgeschlossen.
Suizid in München und 25 Jahre nicht gefunden werden. Ich weiß nicht.
Wie auch immer die Leiche von Sonja gefunden wurde, vielleicht sollte man sich tatsächlich noch andere Felsspalten in diesem Wald ansehen. Aber ist zu dieser Jahreszeit wohl nicht drin, bei Sonja wurde die Suche auch verschoben.


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06.03.2023 um 23:24
Ein User schrieb kürzlich, dass er in Erinnerung hatte, dass längst nicht alle Knochen (kein Schädel?) und ein paar Zähne gefunden wurden.

Das wurde widerlegt

Ich hab zufällig diese eine Quelle gefunden
Der Knochen und einige Zähne waren im Rahmen einer großen Suchaktion in dem unübersichtlichen Waldstück zwischen zwei Felswänden gefunden worden. Das Skelett ist nicht mehr vollständig, weil vermutlich Wildtiere einige der Knochen weggeschleppt haben.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/mordfall-sonja-engelbrecht-hoffen-auf-den-durchbruch-art-870834

Keine Ahnung, wie sauber das recherchiert ist aber es wirft für mich zumindest Fragen auf.


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06.03.2023 um 23:29
Sonja war ja schon müde als sie noch mit den Jungs in dessen Wohnung war, und wollte dort schon ihre Schwester anrufen. Damit will ich sagen das sie bestimmt keine Lust hatte noch eine Stunde zu Fuß nach Laim zu laufen. Wenn sie nicht schon am Stiglmaierplatz auf ihren Mörder traf, dann vielleicht auf dem Weg zum Bahnhof. Denn von da aus wäre sie nach einiger Zeit mit der Tram nach Laim gekommen laut ortskundiger User.


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07.03.2023 um 04:28
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich denke, dass an der Fundstelle mit archäologischer Genauigkeit gearbeitet und dokumentiert wurde, denn die Chance alles zu erfassen, gab es ja nur einmal.
Das glaube ich nicht. Die Ermittler haben es ja nicht Mal geschafft die Decke ausfindig zu machen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber genau das meinte ich. Wenn also eine Zirarettenkippe nach 15 Jahren vollständig verrottet ist, dann kann ich, wenn ich sie ca. 13 Jahre nach dem Wegwerfen finde, anhand des Verrottungsgrades nicht feststellen, ob sie 12 Jahre und 9 Monate oder 13 Jahre und 2 Monate dort lag. Das sind zudem auch Durchschnittswerte, die individuelle Verrottungsdauer wird durch viel Faktoren beeinflusst, z. B. dem Mikroklima (Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Regenmenge, Kontakt zum Boden, Zusammensetzung des Bodens, Temperaturschwankungen etc.).
Ich bin sicher, man könnte feststellen, ob jemand eine Kippe vor 3 Tagen oder eher vor 3 Monaten oder 3 Jahren weggeworfen hat. Aber man kann im Anbetracht des Liegezeit anhand solcher Sachen nicht feststellen, ob der Täter so eine Kippe ein paar Tage nach der Ablage, ein paar Monate nach der Ablage oder sogar erst nach einigen Jahren nach der Ablage dort hinterlassen hat.
Ist es nicht auch uninteressant, ob eine kippe da nun 13 Jahre und einen Monat lang oder 12 Jahre und 11 Monate lag? Wichtig ist doch nur, dass er zweimal dort war und irgendetwas hinterlassen hat, was ihm zugeordnet werden konnte.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es dazu Datenbanken gibt, die müsste es ja auch noch für jede Menge ander mögliche Tatobjekte geben...
Es gibt doch sogar ein Wolldecke Museum....
Zitat von LentoLento schrieb: Über die Häufigkeit haben die Ermittler auch nichts gesagt
Zweimal haben sie doch gesagt.
Zitat von hpoirothpoirot schrieb:Das stimmt nicht. Es wurde ein "Großteil des Skeletts" geborgen, auch "der Schädel ist unter den Fun
Ich Bezug mich auf diesen Artikel. Dort stand nur etwas vom Teil eines Unterkiefers mit Zähnen. Daraus schloss ich das.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sonja-engelbrecht-knochen-kipfenberg-dna-abgleich-1.5558222


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07.03.2023 um 04:31
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Eine kleine andere Frage habe ich auch noch. Ich habe mir soeben nochmal den XY-Film angesehen. Dabei fiel mir auf, dass man neben der Telefonzelle am Stiglmaierplatz einen Bully platziert hat, der etwas länger im Bild gezeigt wurde. Wenn ich es recht überlege, vermute ich dahinter keinen Zufall. Hatte davor noch nie darüber nachgedacht. Möchte die Polizei eventuell auch in diese Richtung lenken?
Hmmm, irgendwie verliere ich gerade etwas den Faden, weil wieder so viel diskutiert wurde. Daher: Entschuldigung, falls dir jemand bereits geantwortet hat..

Mich wundert, warum du diese Frage stellst.. Mir ist nämlich genau der gleiche Bulli in einem anderen Filmfall noch einmal aufgefallen. (Genau wie in zwei Fällen der Sendung der Name Amir verwendet wurde.)
Entweder war das Filmteam diesmal nicht besonders kreativ, oder die Filme sollten ursprünglich zu verschiedenen Terminen ausgestrahlt werden - wurden dann aber in dieser Sondersendung zusammengefasst. Oder man dachte sich: hach, wo wir gerade den einen Beitrag abgedreht haben, schieben wir doch einfach den nächsten hinterher und recyclen die Requisiten einfach. Kostengründe und so.
Von daher ist für mich eine versteckte Botschaft wenig wahrscheinlich...


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07.03.2023 um 04:45
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:versteckte Botschaft
Warum überhaupt sollte die Polizei versteckte Botschaften senden? Es geht doch um die Aufklärung von Verbrechen nicht um eine Schnitzeljagd für gelangweilte Zuschauer mit Gewinn für den kreativsten.


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07.03.2023 um 04:49
@Aberacadabera

Die Frage stammt ja nicht von mir - ich kann es mir auch nicht vorstellen.

Ich schaue mir den Film gerade noch einmal an. Der Bulli kam ab etwa Minute 6:30 ins Bild.
Kurz vorher war übrigens im Hintergrund ein neuer Wagen vorbei gefahren... Und weder ein Bulli aus den 70ern noch ein Auto von heute passen so ganz zu 1995... 😅


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07.03.2023 um 05:48
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Mal ganz abgesehen davon, dass eben dieser Bus auch in einem der anderen Fälle der Sendung zu sehen war. Man wird wahrscheinlich einfach nicht allzuviele alte Autos gemietet haben für die Dreharbeiten.

Aber das ist halt auch so eines der Dinge, die hier in den Diskussionen immer wieder vorkommen: Irgendwann diskutiert man dann halt darüber, welche tiefere Botschaft in den roten Küchenvorhängen des Mordopfers stecken mag und was die Filmemacher damit unterschwellig suggerieren möchten....
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Mich wundert, warum du diese Frage stellst.. Mir ist nämlich genau der gleiche Bulli in einem anderen Filmfall noch einmal aufgefallen. (Genau wie in zwei Fällen der Sendung der Name Amir verwendet wurde.)
Entweder war das Filmteam diesmal nicht besonders kreativ, oder die Filme sollten ursprünglich zu verschiedenen Terminen ausgestrahlt werden - wurden dann aber in dieser Sondersendung zusammengefasst. Oder man dachte sich: hach, wo wir gerade den einen Beitrag abgedreht haben, schieben wir doch einfach den nächsten hinterher und recyclen die Requisiten einfach. Kostengründe und so.
Von daher ist für mich eine versteckte Botschaft wenig wahrscheinlich...
Ich sehe da auch keine "versteckte Nachricht." Um die Sache ein wenig realistischer zu machen, nutzt man ein paar Requisiten, die in die Zeit des Fimbeitrags passen, bei Aussenaufnahmen also ein paar Autos aus der Zeit. Da logischerweise heute solche Fahrzeuge nicht durchs Bild fahren, stellt man irgendwo den einen oder anderen oldtimer hin, damit der Beitrag ein wenig das Flair der damaligen Zeit hat. Und da man solche Requisiten mühsam besorgen muss, wird durchaus mal das gleiche Fahrzeug in verschiedenen Beiträgen, die in der gleichen Zeit spielen sollen, verwendet. Mehr sehe ich da auch nicht als den offensichtlichen Hinweis: Leute, wir reden von einer Zeit, in der solche Bullies etc. zum Strassenbild gehörten.

Würde die Polizei speziell das Augenmerk auf so einen bully lenken wollen, würde das angesprochen werden. Es gab vor einiger Zeit mal einen Fall, da schien ein solcher VW zum Fall zu gehören, aber das abgebildete Fahrzeug war nicht einmal genau das Modell, was zeigt, dass es gar nicht so einfach ist, solche Requisiten zu besorgen. Hier gab es nun dieses Fahrzeug und man hat es einfach eingebaut, um das Flair deutlich zu machen.

Es ist bis heute unbekannt, wo Sonja auf den Täter getroffen ist, und wie dieser unterwegs war. Das Einzige was man sagen kann ist, dass es wahrscheinlich ist, dass er motorisiert war. Das ist alles.

Aufschlussreicher ist die doch relativ versteckte "Felsspalte" am Auffindeort, wo die Polizei m.E. mit Recht annimmt, dass der Täter einen Bezug zur Gegend hatte, wobei nicht gesagt wird und wohl auch nicht gesagt werden kann, dass der Täter zur Tatzeit noch dort wohnte. Es kann sein, dass er dort wohnte und nur zufällig in München war, als er auf Sonja traf, es kann genausogut sein, dass er inzwischen in München wohnte, ihm die Gegend aber sehr gut bekannt war, weil er früher dort lebte usw.

Und eben die Decke. Auch hier gibt es verschiedene Varianten, die hier ja alle schon angesprochen wurden. Aber diese beiden Dinge sind bisher die Hinweise, die einigermassen konkret genannt werden können, ebenso wie die verwendeten Säcke/Folien usw.

Auch das nächtliche Umherstapfen im Wald sehe ich als eher unwahrscheinlich an, wenn man sich die Zeiten in Erinnerung ruft. Laut des letzten Zeugen, der Sonja gesehen hat, war sie gegen 2.30 Uhr am Stiglmaierplatz. Wenn sie sich auf einen Fussmarsch in Richtung Hbf oder gar Laim aufgemacht hat, kann das Zusammentreffen durchaus später gewesen sein, sagen wir einfach mal 3 Uhr. Dann ist es wahrscheinlich, dass eine Vergewaltigung erfolgte, sagen wir mal die Tat mit allem drum und dran dauerte etwa 30 Minuten. Dann kommt eine Fahrzeit von ca. 60-90 Minuten ins Altmühltal in Frage, und wir sind bereits bei 4.30 Uhr bis 5 Uhr - wobei egal ist, ob die Tat erst erfolgte, oder erst die Anfahrt.

Das passt eigentlich ganz genau dazu, dass der Täter eben nicht in finstrer Nacht sondern im Morgengrauen im Wald angekommen ist. Es spricht auch nichts dagegen, dass er eventuell dort noch 30 Minuten irgendwo stand bis er genug Tageslicht hatte, um sich im Wald zurechtzufinden - und immer noch recht gewiss sein konnte, dort auf niemanden zu treffen.

Zur Decke ist schon genug gesagt worden. Im Zusammenhang mit den Planen/Folien und den Spuren der Malerarbeiten passt es durchaus, dass er auch eine alte Decke in seinem Fahrzeug hatte, die ihm jetzt aus irgendeinem Grund hilfreich erschien. Mir erscheint es gar nicht unplausibel, anzunehmen, sie hat bei der Tat selbst als Unterlage gedient und wurde daher vom Täter mit der Leiche "entsorgt."


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07.03.2023 um 06:12
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aufschlussreicher ist die doch relativ versteckte "Felsspalte" am Auffindeort, wo die Polizei m.E. mit Recht annimmt, dass der Täter einen Bezug zur Gegend hatte, wobei nicht gesagt wird und wohl auch nicht gesagt werden kann, dass der Täter zur Tatzeit noch dort wohnte.
Das ist sehr signifikant. Schaut man sich Vergleichsfälle an, wird entweder das Opfer nur wahrlos im Wald abgelegt oder aber nur notdürftig irgendwo verscharrt. Insofern muss man zwangsläufig davon ausgehen, dass der Täter über genauste geographische Ortskenntnisse verfügte und diese Felsspalte sehr gut kannte. Mir fallen da jetzt nicht so viele bekannte Fälle ein, wo ein Täter sich so viel Mühe bei der Beseitigung der Leiche machte. Das spricht "eigentlich" eher für eine Beziehungstat und nicht für jemanden, der das Opfer unbedingt gekannt haben dürfte..

Ich denke aber eher, dass es den Täter darum ging, dass er wie hier schon geschrieben wurden ist, sehr unter Druck stand, Angst verspürte und möglicherweise dann gegenüber seiner Ehefrau, Kindern, sprich Familie in Rechtfertigungsnot geräten wäre, wenn die Tat damals schon entdeckt wurden wäre.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Auch das nächtliche Umherstapfen im Wald sehe ich als eher unwahrscheinlich an, wenn man sich die Zeiten in Erinnerung ruft. Laut des letzten Zeugen, der Sonja gesehen hat, war sie gegen 2.30 Uhr am Stiglmaierplatz. Wenn sie sich auf einen Fussmarsch in Richtung Hbf oder gar Laim aufgemacht hat, kann das Zusammentreffen durchaus später gewesen sein, sagen wir einfach mal 3 Uhr. Dann ist es wahrscheinlich, dass eine Vergewaltigung erfolgte, sagen wir mal die Tat mit allem drum und dran dauerte etwa 30 Minuten. Dann kommt eine Fahrzeit von ca. 60-90 Minuten ins Altmühltal in Frage, und wir sind bereits bei 4.30 Uhr bis 5 Uhr - wobei egal ist, ob die Tat erst erfolgte, oder erst die Anfahrt.
Möglich. Aber das volle Programm in der Nacht/frühen Morgen? Das würde entweder bedeuten, dass der Täter die Tat von Anfang an geplant hat und sich darauf vorbereitet hat und es nicht das erste Mal gewesen sein könnte ein derartiges Verbrechen zu begehen. Entweder er tat dies schon vorher einmal oder wiederholte diese Tat in der Folgezeit. Er müsste Plastikbeutel, Werkzeuge, Untensilien, wie Klebeband, Decke bereits im Auto gehabt haben, um die Tat, sowohl auch das Verschleppen in wenigen Stunden bewerkstelligen zu können. Denkbar ist aber auch, dass es sich tatsächlich um einen Handwerker gehandelt haben könnte, der grundsätzlich dementsprechendes Equipment bereits griffbereit im Auto liegen hatte.

Man kann hier nur spekulieren. Es ist, wie ich schon schrieb möglich, dass eine Art "Zwischenlagerung", ein Ort verfügbar war, wo nur der Täter Zugang hatte und er erst später die Leiche am Ablageort gebracht hat.

Auffällig ist, dass die Kripo Erkenntnisse vorliegen hat, dass der Täter den Ablageort noch einmal besucht haben muss...

Wie oft das gewesen ist, kann man nicht einschätzen. Ich bin mir aber sicher, dass man anhand der Spurenlage, welche man am Ablageort fand, sich das nicht aus den Fingern gesaugt haben dürfte...


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Der Fall Sonja Engelbrecht

07.03.2023 um 06:17
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Warum geht man eigentlich davon aus, dass Sonja in die Spalte reingeworfen wurde? In dem Video von pony2.4 sehe ich eine Spalte, die man gut fußläufig erreichen kann ohne klettern zu müssen und die nach vorn hin, also zum Wald gerichtet, geöffnet ist.
Du erklärst ja in deiner direkt folgenden Beschreibung sehr gut, warum die Leichenablage nicht in der Art und Weise erfolgt sein kann, wie sie im Film von AZXY dargestellt wird......
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Oder habe ich eine falsche Wahrnehmung? Der Täter musste sie, aus meinem Verständnis heraus, doch daher "lediglich" zu dieser Felsformation bringen ( tragen, ziehen... ? ) und dann in diese Felsspalte reindrücken. Oder reinschieben. Danach hat er die Spalte verschlossen. Vermutlich mit Steinen, Zweigen etc.

Nach vorn hin wird er ehr Steine gelegt haben und davor vielleicht noch Laub. Danach könnte er auf den Felsen geklettert sein und noch Laub in die Öffnung geworfen haben. So war Sonja sehr gut versteckt.
Deshalb müssen wir zu dem Ergebnis kommen, dass diese Darstellung, zudem noch unterlegt mit dramatischer Musik, allein der Filmdramaturgie geschuldet ist und nicht eine angedachte reale Ablagemöglichkeit der Ermittler darstellt.



Der neue Mitschreiber @DukeofAragon hat zudem gestern Morgen, unsere bisherigen Überlegungen bezüglich der Ortskenntnisse des Täters, quasi komplett über den Haufen geworfen.

Sicherlich müssen wir weiterhin davon ausgehen, dass der Täter die Ablagestelle kannte, bevor er sie überhaupt angefahren hat.

ABER

Die Beschreibungen die er uns lieferte, bedeuten in der Summe, eine erhebliche Einschränkung der "Qualität" der Ortskenntnisse.


Meiner Meinung nach schließen sie eine Person, die in der Region aufgewachsen ist, oder für einen sehr langen Zeitraum dort wohnte, nahezu aus.

Denn wir wissen jetzt, dass die Gesteinsformationen quasi über Jahrzehnte ( der User berichtete über sein eigenes Kartierungsprojekt im Jahre 1996, sowie ein vorangegangenes im Jahre 1981) im Fokus von studentischen Kartierungsprojekten standen. Da er zudem über relativ lange Projekte sprach ( 3 Wochen andauernd ), ist das natürlich von der Bevölkerung in den kleinen überschaubaren Dörfern drum herum, auch entsprechend registriert worden.

Um es mal einfach und etwas flapsig auszudrücken:

Ich kann es mir nur schlecht vorstellen, dass eine dort lebende oder aufgewachsene Person die Info nicht registriert hat, dass dort alle "naselang" Studenten wochenlang in den Wald einfallen und ihre Nase "neugierig" in jedes Erdloch stecken..........

Und seit gestern wissen wir, dass das Vorhaben des Täters, die Leiche möglichst lange unauffindbar zu verstecken, schon ein Jahr nach der Ablage hätte scheitern können, als der User mit seiner Gruppe, dort nur wenige hundert Meter entfernt, das Kartierungsprojekt durchführte.


Deshalb bleibt natürlich weiterhin eine ortskundige Person im Fokus der Überlegungen. Allerdings versehen mit der Einschränkung, dass sie vermutlich eher nicht "ganz so nah dran war" am Ort des Geschehens, sondern eher eine räumliche Distanz zum Ablageort vermutet werden könnte, in Bezug auf den damaligen Wohnort des Täters.

Was die gesamte Überlegung, wenn man ihr folgt, aber überaus schwierig macht. Wie groß darf diese räumliche Distanz sein, damit der Täter überhaupt in der Lage war, diesen speziellen und abgelegenen Ort zu besuchen und kennen zu lernen ?


Meine Überlegungen, gehen jetzt eher in die Richtung einer Person, die sich dort nur kurzzeitig aufhielt.

Beispiele:

Person die nur kurzzeitig, in der Nähe des Ablageortes lebte.

Kurzfristiger Aufenthalt aus beruflichen Gründen---Saisonkraft im Tourismusgewerbe ?

Urlauber mit geologischem Interessensgebiet, der über Literatur vorab über die dort vorhandenen Gesteinsformationen, mit ihrer typischen Karstausbildung im Bilde war und sie dann besichtigte ? Aber da tappe ich wohl gleich in eine Logikfalle...Denn wenn er sich für Geologie interessiert, dann weiß er auch, dass solche Formationen im Fokus von Geologen stehen und oftmals im Rahmen von Projekten untersucht werden.


Man muss einfach ehrlich sein. Die "zündende" widerspruchsfreie Idee, wie der Täter seine Ortskenntnisse erlangte und zudem zu der Überzeugung gelangte, dass sein gewähltes Versteck für eine lange andauernde Unauffindbarkeit der Leiche sorgen sollte, gibt es im Moment nicht.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

07.03.2023 um 07:30
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Sonja war ja schon müde als sie noch mit den Jungs in dessen Wohnung war, und wollte dort schon ihre Schwester anrufen.
Und das war für mich schon immer der Punkt, an dem ich, ebenso wie bei Kristin Harder im Ablauf, echte Zweifel habe. Ich war auch zu der Zeit in dem Alter relativ unabhängig und viel auf eigene Faust unterwegs und manchmal stören einen, auch sehr liebe, Freunde einfach etwas. Man wäre eigentlich gern, oder ist im Kopf ganz wo anders, leicht gelangweilt oder angenervt, dann gähnt man auch, wirkt müde und dann kommt irgendeine nette Floskel, warum man jetzt los will, oder muss.
Nicht mal unbedingt, weil man eine interessante Bekanntschaft so unbedingt zwingend verheimlichen will, aber man möchte auch keinen der Freunde oder Tischnachbarn total fies vor den Kopf stoßen damit und "es geht ja eigentlich auch keinen was an". Man guckt auf die Uhr und weiß, so jetzt grade um die Zeit hat der gesagt, hat er immer Feierabend oder ist oft da oder dort und zudem nachts locker telefonisch erreichbar.....oder man ist sogar schon konkret mit Jemandem verabredet und Derjenige selbst wollte das nicht an der großen Glocke haben.
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Und seit gestern wissen wir, dass das Vorhaben des Täters, die Leiche möglichst lange unauffindbar zu verstecken, schon ein Jahr nach der Ablage hätte scheitern können, als der User mit seiner Gruppe, dort nur wenige hundert Meter entfernt, das Kartierungsprojekt durchführte.
Vielleicht hat der aber schon viel länger und viel genauer und mehr gewusst, und war in die letzte Kartierung oder deren Planung so gut involviert, dass relativ sicher war, hier in genau diesem Planquadrat sind wir jetzt mit Allem durch und da ist die nächsten zehn bis zwanzig Jahre "geografische Ruhe".
Sehr viel länger reicht ja nicht mal ein offizielles Grab auf dem Friedhof, bis es
"gestört" wird, oder verlängert werden muss.
Dazu fällt mir jetzt ein: Wie war das denn mit der Fundstelle der anderen beiden Toten?


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07.03.2023 um 08:15
Zitat von hofratschusterhofratschuster schrieb:Sie
Zitat von uzzerbuzzerb schrieb:Sicher
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Sagen
Von Bettina Trabhardt hat man nie etwas gefunden, weshalb ich nicht an Suizid denke. Vielleicht sollte man in der Umgebung des Auffindeortes weiter suchen? Und was hätten die Studenten bei zugemüllten Felsspalten eingetragen? Diese Stellen sollte man untersuchen.
Vielleicht gab es doch einen Komplizen und die Decke würde von 2 Personen getragen? Das haben wir früher beim Spielen oft gemacht. Ginge leichter und schneller...


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07.03.2023 um 08:16
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Man muss einfach ehrlich sein. Die "zündende" widerspruchsfreie Idee, wie der Täter seine Ortskenntnisse erlangte und zudem zu der Überzeugung gelangte, dass sein gewähltes Versteck für eine lange andauernde Unauffindbarkeit der Leiche sorgen sollte, gibt es im Moment nicht.
Man muss dazu auch keine widerspruchsfreie Idee haben. EIn Täter geht immer ein gewisses Risiko ein und es ist eine rein subjektive Entscheidung, wohin er das Opfer verbringt. Meist glaubt er, dass es ein sehr gutes Versteck ist, was in der nächsten Zeit nicht entdeckt wird (sonst würde er sich den Aufwand und das Risiko der Verbringung ersparen).

Von welchen Zeitrahmen er dabei ausgeht, das wissen wir nicht. Es geht meist um einen Zeitrahmen, der ausreichend ist, dass man ihn mit der Tat nicht mehr in Verbindung bringen kann. Dass es jedoch trotzdem entdeckt wird, kann er nicht 100%ig ausschließen.

Das er mit dieser subjektiven Überzeugung nicht ganz so verkehrt lag, dass wissen wir mittlerweile sogar. Und möglicherweise hat er auch genau das erreicht, was er durch die Verbringung bezweckt hat - mit dem Verbrechen nicht in Verbindung gebracht zu werden. Das wird nun die nahe Zukunft ergeben.


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