Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Fall Sonja Engelbrecht

22.731 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wald, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Sonja Engelbrecht

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 18:54
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Und warum spricht das gegen eine Einzeltat?
Alle Spurenträger, die möglicherweise zur Aufklärung bzw. Identifizierung des Täters hätten führen können, fehlen. Dazu rechne ich insbesondere die Kleidung von Sonja Engelbrecht, da diese durch den Täter ziemlich sicher noch mit bloßen Händen angefasst wurden. Die einmalige Tat hätten wohl eher zu spontaneren Handlungen geführt, wie z. B. eine schnelle und zeitnahe Entsorgung der Leiche, insbesondere dann, wenn der Täter nicht zu befürchten hatte, dass man ihn anhand einer Vorbeziehung auf die Schliche kommen könnte bzw. keine erkennungsdienstliche Behandlung seine Identifizierung vereinfachen würde.

Dem dürfte auch die vermutete Rückkehr des Täters zugrunde liegen. Meine Vermutung diesbezüglich ist, dass die verpackte Leiche nach der Ablage noch einmal angegangen wurde und ein entsprechendes Spurenbild an der Verpackung vorhanden ist, die nicht auf ein Tier zurückzuführen ist.

Interessant diesbezüglich ist auch, was eine Analyse ergab (ich gehe davon aus, dass diese durchgeführt wurde), wie lange der 2020 Knochen von Sonja Engelbrecht bereits an der Auffindeörtlichkeit lag.


1x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 18:55
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Fällt doch sofort ins Auge und lässt darauf schließen, dass entweder der Wald nicht die erste Wahl für die Ablage war oder der Täter sich beim Verpacken noch gar keine Gedanken über den Ablageort gemacht hat.
... oder die Säcke (und die Decke) einfach das "Beste" waren, was er selbst ohne weiteren Aufwand zur Verfügung hatte. Davon gehe ich am ehesten aus.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 19:03
Vielleicht hat er bei seinen erneuten Aufsuchen des Tatorts noch weitere Tarnmaterialien aufgebracht. Einfach um sicher zu gehen, dass alles bestens verpackt ist. Eine weitere Hülle um die Hülle.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 19:08
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Das sind jetzt nicht unbedingt Eigenschaften des Täters, das ist mir klar aber es sind interessante Punkte, die man über den Täter weiß. Das kann unter glücklichen Umständen dazu führen, dass man ihn schnappt.
Das er über ein Fahrzeug verfügt haben dürfte ist allerdings nicht wirklich neu. Davon ging man schon 1995 aus, dass Sonja zu jemanden ins Auto gestiegen sein muss.
Das war auch ein Grund, warum der letzte Begleiter schnell aus den anfänglichen Fokus der Verdächtigungen ausgeschlossen worden ist.

Natürlich sind das gute Ermittlungsansätze, welche man jetzt vorliegen hat. Aber für eine OFA, um ein genaues Täterprofil zu erstellen, dafür reicht es meiner Meinung nach zumindest Stand jetzt, definitiv nicht aus.

Jedenfalls hätte wohl kaum jemand diese Entwicklung erwartet und man hat jetzt Material womit man arbeiten kann. Dann bleibt abzusehen, ob brauchbare Hinweise eingegangen sind, eine komplette DNA sich extrahieren lässt und dann ist man auch schon ein riesen Schritt weiter, diese Tat doch noch aufklären zu können. So schlecht sieht es nicht aus, den Täter zu ermitteln, wenn er noch am Leben ist.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:07
Beitrag von Coldcases (Seite 1.019)

wie plausibel ist eigentlich die XY FF Darstellung, dass der Täter SE in die Felsspalte hineingeworfen hat?
wie tief geht es da runter? es hätte doch sehr gut sein können, dass man es -je nach Fall und Zufall - sehr einfach hätte erkennen können


1x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:11
Zitat von TriquetrumTriquetrum schrieb:Interessant diesbezüglich ist auch, was eine Analyse ergab (ich gehe davon aus, dass diese durchgeführt wurde), wie lange der 2020 Knochen von Sonja Engelbrecht bereits an der Auffindeörtlichkeit lag.
Das wird man gemacht haben, allerdings ohne nennbares Ergebnis.

Wie lange Sonja in der Felsspalte lag, wann sie dort abgelegt worden ist, wie sie zu Tode kam, weiß nur der Täter.

Es wäre wohl auch zu viel des Guten gewesen, wenn man dies nach so langer Zeit hätte feststellen können. Wenn die Knochen Merkmale aufgewiesen hätten, wie Sonja zu Tode kam, hätte man das sicher erwähnt. Unklar ist auch, ob man den Schädel gefunden hat? Darüber ist nichts bekannt. Todesursache vermutlich erdrosseln, aber selbst das ist spekulativ und kann man nur vermuten.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:19
Hier wurde ja kurz bereits die OFA (Operative Fallanalyse) erwähnt, und dass sie tatortbezogen arbeitet. Es geht dabei u.a. um die Lage von Wohn- und Tatorten in ihrer Lage zueinander.

Was ich nicht verstehe, wenn der Täter möglicherweise Ortskenntnis der Gegend um Kipfenberg hatte - wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Täter sein Tatopfer ausgerechnet dort ablegt, wo er entweder wohnt, herstammt, Verwandte hat oder eine Zeit seines Lebens verbracht hat?

Ich würde eher vermuten, dass ein Täter nicht in einer für ihn emotional bedeutsamen Gegend eine "Leiche im Keller" haben will. Dass er eher ein ihm zwar bekanntes, aber nicht zu seiner "Komfort-" oder "Heimatzone" gehöriges Gebiet zur Ablage verwendet.

Hier soll der Täter zu allem Überfluss ja auch noch zweimal zum Ablageort zurückgekehrt sein, woran auch immer das festgemacht wurde.

Ist dann nicht eher auszuschließen, dass der Täter aus Kipfenberg oder der direkten Umgebung kommt? Dass er die Ortskenntnis eher aus einer vorübergehenden Anwesenheit bezogen hat?


3x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:38
Zitat von hofratschusterhofratschuster schrieb:Dieser Gedanke ging mir auch schon oft durch den Kopf: Wer einmal eine junge Frau verschleppt, ermordet und nicht erwischt wird, der tut es wieder.
@hofratschuster
Nicht unbedingt. Es kommt auf das Motiv des Täters an und wahrscheinlich auch, ob ihm die Tat einen zusätzlichen Kick verschafft hat, den er wiederholen will.
Zitat von gärtneringärtnerin schrieb:Ich kann es nicht genau begründen, aber meine Vermutung ist auch eher, dass es ein Einmal-Täter ist. Für mich spricht irgendwie dieses sorgfältige Verbergen und das Kontrollieren des Verstecks dafür.
@gärtnerin
Das vermute ich auch, ganz besonders wegen dieser Verbringung. Auf mich wirkt das wie "Das hätte nie geschehen dürfen".
Was ich mir vorstellen könnte:
Der Täter rechtfertigt die Tat vor sich selbst. Wenn es so ist, wird ihn sein schlechtes Gewissen nicht niederdrücken. Dann verdrängt er die Erinnerungen daran.
Wenn er Familie hat (oder inzwischen hat, vielleicht war er damals ledig), dann denkt er, er muss für seine Kinder da sein.
Über die Tat denkt er: Wenn sich das Mädchen nicht so angestellt hätte, wäre "ihm" das nicht passiert. (Das Opfer ist schuld. Ich konnte nicht dafür. Ich wollte das nicht)
Wenn es so ist, wird er XY-Sendungen grundsätzlich meiden, um nicht verunsichert zu werden. Dann bekommt er von der Decke auch nichts mit.
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Ich bin mittlerweile relativ überzeugt davon, dass er Veränderungen am Ablageplatz, zu seinen Gunsten, vorgenommen hat. Also Laub oder ähnliches in den Spalt geworfen hat, sodass von außen nichts von den Säcken/der Decke zu sehen ist.
@Pony2.4
"Veränderungen zu seinen Gunsten" ist gut formuliert. Wenn der Täter schlau ist, hat er Kippen aus einem öffentlichen Aschenbecher stibitzt (vorsichtig mit Latexhandschuhen und Plastiktüten) und in die Felsspalte geworfen (wo auch immer die gefunden worden sind (angeblich)
So dumm ist doch niemand, dass er angesabberte Kippen bei einer Leiche ablegt, für die er die Verantwortung trägt.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:41
@sallomaeander

Das ist ein interessantes kriminalistisches Phänomen, das auch schon vielfach in Studien untersucht wurde: Entgegen der vermeintlichen Annahme, dass ein Täter versuchen könnte, möglichst fern von seinem Herkunftsort zu agieren, handelt er tatsächlich meistens mit regionalem Bezug. Das liegt u.a. daran, dass in seinem Nahbereich mehr Konflikte und/oder Gelegenheiten auftreten und er sich dort mit Kenntnis der Örtlichkeiten auch sicherer bewegen kann...


@Coldcases

Ha, da hab ich vorhin auch noch dran gedacht: Die Darstellung bei XY war hinsichtlich der Leichenablage eigentlich erstaunlich unpräzise. Wenn man sich die Videos vom Fundort anschaut, hat der Täter SE ja offenbar nirgendwo heruntergeworfen, sondern sorgsam und wohl auch durchaus mühevoll in der engen Felsspalte platziert...


1x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:42
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Was ich nicht verstehe, wenn der Täter möglicherweise Ortskenntnis der Gegend um Kipfenberg hatte - wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Täter sein Tatopfer ausgerechnet dort ablegt, wo er entweder wohnt, herstammt, Verwandte hat oder eine Zeit seines Lebens verbracht hat?
Das ist durchaus ein Argument. Welcher Täter mit Verstand im Kopf, legt sich das Opfer praktisch direkt vor die ( evtl.ehemalige) Haustür? Das ist eher dumm und dass man sie nicht eher zufällig entdeckt hat, meiner Meinung nach, eher glücklicher Zufall zugunsten des Täters.

Wie weit ist es konkret von der nächstgelegenen Abfahrt zum Auffindeort der A9 bis zu dieser Felsspalte, wo sie reingeworfen wurde? Einen ehemaligen Jagdpächter dieses Gebietes würde ich auch eher ausschließen, der wird sich kein Opfer, in sein eigenes, ehemaliges Jagdrevier legen und die Leiche noch mit Plastikfolie umhüllen.


1x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:43
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ist dann nicht eher auszuschließen, dass der Täter aus Kipfenberg oder der direkten Umgebung kommt? Dass er die Ortskenntnis eher aus einer vorübergehenden Anwesenheit bezogen hat?
Ja, das sind 1 - 2km Luftlinie zum Ort, so dicht möchte keiner seine Leiche bei sich haben. Wie kommt er zur Ortskenntnis? Gibt es Schullandheime, Jugendherbergen, sonstige Ausflugseinrichtungen?


1x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:45
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das ist durchaus ein Argument. Welcher Täter mit Verstand im Kopf, legt sich das Opfer praktisch direkt vor die ( evtl.ehemalige)
Vor die Haustüre vielleicht nicht aber je länger man mit dem Auto unterwegs ist desto grösser ist auch das Risiko doch angehalten zu werden oder vielleicht das etwas passiert. Kaum ein Täter fährt hunderte km weit oder vielleicht sogar ins Ausland.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 20:49
Zitat von ZoeZeeZackfrakZoeZeeZackfrak schrieb:wie plausibel ist eigentlich die XY FF Darstellung, dass der Täter SE in die Felsspalte hineingeworfen hat?
Man sieht leider nicht viel vor dem Felsvorsprung, da dieser mit einer Plane abgedeckt ist. Jedenfalls ist aber ersichtlich, dass es nicht besonders tief ins Innere geht und man von Außen Einblick erhält.

Man müsste sich den Ablageort selbst einmal Vorort anschauen, um somit eine bessere Einschätzung machen zu können.
Zitat von phosphorphosphor schrieb:Das ist ein interessantes kriminalistisches Phänomen, das auch schon vielfach in Studien untersucht wurde: Entgegen der vermeintlichen Annahme, dass ein Täter versuchen könnte, möglichst fern von seinem Herkunftsort zu agieren, handelt er tatsächlich meistens mit regionalem Bezug. Das liegt u.a. daran, dass in seinem Nahbereich mehr Konflikte und/oder Gelegenheiten auftreten und er sich dort mit Kenntnis der Örtlichkeiten auch sicherer bewegen kann...
Korrekt. Es ist leider oft ein Irrglaube, dass ein Täter zwangsläufig sehr weit vom Wohnort eine Leiche entsorgt. Von daher hat er auch u.a. aus pragmatischen Gründen diesen Ablageort gewählt. Er wird die Umgebung genaustens gekannt haben. Und seine Rechnung ging ja auch 26 Jahre auf. Wer sucht in einer Felsspalte nach einer Leiche? Zum klettern auch überhaupt nicht geeignet. Und von diesen Felsvorhängen gibt es sehr viele in dieser Gegend, wie gesagt.
Zitat von phosphorphosphor schrieb:Ha, da hab ich vorhin auch noch dran gedacht: Die Darstellung bei XY war hinsichtlich der Leichenablage eigentlich erstaunlich unpräzise. Wenn man sich die Videos vom Fundort anschaut, hat der Täter SE ja offenbar nirgendwo heruntergeworfen, sondern sorgsam und wohl auch durchaus mühevoll in der engen Felsspalte platziert...
Denke ich auch. Er hat die Leiche dort platziert und ganz sicher nicht einfach reingeworfen.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 21:00
@Coldcases
Das denke ich auch. Nicht nur das Risiko auf einer längeren Fahrt entdeckt zu werden, man kann die regionalen Umstände gar nicht einschätzen. Ich kenne hier zB so einige völlig abgelegene Orte (teilweise mitten im Wald) wo man selbst am Abend und Nachts Leute antrifft. Spaziergänger, Graffitikünstler, Kumpel die ein Lagerfeuer machen usw. Und dann wieder Orte die relativ normal sind aber menschenleer, selbst tagsüber.
Ohne dieses Wissen würde ich mich nicht in einen Wald trauen, wenn ich absolut nicht gesehen werden darf. Der Täter wusste wahrscheinlich, dass es in diesem Bereich diesen speziellen Waldes um Uhrzeit x und an Tagen wie y nahezu 100% sicher war keine anderen Personen anzutrffen. Das kann man nicht wissen, wenn man ein Gebiet nicht kennt oder das letzte mal vor 40 Jahren besuchte.


1x zitiert1x verlinktmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 21:01
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Das mit dem Nacktsein dürfte auch schon ganz praktische Gründe gehabt haben. Unter der Annahme eines Sexualdelikts und des Umstands, dass der Täter das nackte Opfer sehr zeitnah nach einer Vergewaltigung getötet hat... nun ja, jetzt ziehe man mal einer nackten Leiche eine knallenge Lederhose an. Selbst vor Eintritt der Leichenstarre dürfte das ein sehr zeitaufwendiges und lästiges bis fast unmögliches Unterfangen werden
@MysteryGuy
Warum sollte der Täter die Leiche wieder anziehen?
Aus Ordnungsliebe? Ich verstehe das nicht.
Kleidung lässt sich problemlos- und rückstandslos vernichten. (Oder er hob sie auf)

Es ging dem Täter darum, die Leiche möglichst für immer,- in jedem Fall für sehr lange zu verstecken.
Kleidungsstücke bei oder an der Leiche würden die Gefahr bergen, dass Fetzen herausgezogen und vertraut werden. Dann liegt irgendwann ein Schuh rum- oder ein Jackenärmel und zieht die Aufmerksamkeit auf sich.
Es ist also strategisch richtig gedacht, nur das im öffentlichen Raum zu verstecken, was das große Problem für den Täter war: Die Leiche seines Opfers.

Bei der Art, die er gewählt hat, könnte Plastkfolienreste irgendwo rumliegen. Aber über so etwas ärgern sich Waldspaziergänger.
Man denkt an illegales Müllwegschmeissen, aber nicht, dass in
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Eine Leiche verwest nackt, oberhalb der Erde am schnellsten und auch für Aasfresser wie Füchse, Wölfe, Luchse, Rotmilan etc.
Ist es so viel leichter, an das „ Fleisch“ heranzukommen.
Dazu muss man die Leiche möglichst so ablegen, dass Aasfresser schnellen und unkomplizierten „ Zugang“ zur Leiche haben.
Günstig wäre ein versteckter Platz, wo auch noch möglichst viel Sonnenlicht und Wärme hinkommt, was die Autolyse und den Verwesungsgeruch beschleunigt, wodurch Aasfresser besonders angezogen werden.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Daher glaube ich irgendwie nicht an einen Jäger bei der Art der Ablage, in Plastikfolie und mit Klebeband.
@Rotmilan
Ich würde sagen, dass das Einwickeln und Verkleben der Leiche in Plastik de Zweck hatte, den Verwesungsprozess zu beschleunigen. Der Sommer stand vor der Tür. Neben großen und kleinen Raubtieren gibt es auch noch Maden, würde und Larven, die sehr schnell "aufräumen".
Ich würde Jäger darum überhaupt nicht ausschließen, sondern ganz im Gegenteil denken, dass gerade ein Jäger weiss, wie schnell Knochen im Wald sichtbar verteilt werden. Das konnte nun bekanntlich nicht verhindert werden, ab zuvor wollte der Täter vielleicht gerade verhindern, dass die Leiche erfolgreich untersucht werden kann. Nach den Sommermonaten wäre nichts Nennenswertes übrig gewesen.

Zur Entgleisung nochmal: Vielleicht ging es ihm auch überhaupt nicht darum, ihre Identität zu verschleiern (dass der Versuch sinnlos wäre, war ihm wohl klar), sondern darum, dass nicht mehr ermittelt werden sollte, wie sie gestorben ist.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 21:21
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Ja, das sind 1 - 2km Luftlinie zum Ort, so dicht möchte keiner seine Leiche bei sich haben. Wie kommt er zur Ortskenntnis? Gibt es Schullandheime, Jugendherbergen, sonstige Ausflugseinrichtungen?
Muss mich korrigieren, es gibt Hinweise mit Ortsbezug zu Kipfenberg. Mehr möchte der Kommissar nicht sagen. Tja es ist Schluß mit Lustig in Kipfenberg.


melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 21:22
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Der Täter wusste wahrscheinlich, dass es in diesem Bereich diesen speziellen Waldes um Uhrzeit x und an Tagen wie y nahezu 100% sicher war keine anderen Personen anzutrffen. Das kann man nicht wissen, wenn man ein Gebiet nicht kennt oder das letzte mal vor 40 Jahren besuchte.
Richtig. Im Grunde genommen hat er das perfekte Versteck für die Ablage gewählt. Es ist von daher nahezu ausgeschlossen, dass da jemand stundenlang für ihn durch ein fremdes Waldgebiet unterwegs gewesen ist, um einen passenden Ort zur Entsorgung zu finden und ziellos mitten durch die Pampa mit einer Leiche auf den Rücken gegangen ist.


1x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 21:31
Beitrag von Sixtus66 (Seite 1.024)

Ich frage mich/Euch:
Was macht die Gegend rund um den Ablageort/Fundort so besonders? Was findet man dort vor? Und was zieht den Täter dorthin?

Besonderheiten, wie z.B.:
- in Kipfenberg gibt es eine Klinik, die auf Nervenheilkunde spezialisiert ist
- Campingplatz
- ein weltweit operierender Hersteller für Glas (medizinischer Bedarf)
- Nähe zum geographischen Mittelpunktes Bayerns

Einfach mal ins Blaue hinein:

- Patient
- Campingurlauber/Saisoncamper
- Mitarbeiter/Außendienstler



melden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 21:38
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Im Grunde genommen hat er das perfekte Versteck für die Ablage gewählt.
Genau das!

Es ist ein relativ unscheinbarer Felsen an einem nicht allzu steilen Abhang, wie es wahrscheinlich viele andere gibt. Aber sicher nicht viele, die es ermöglichen, einen Körper so an eine Stelle bugsieren zu können, dass er (vermutlich) von irgendwelchen noch leicht zugänglichen Stellen nicht sichtbar oder unter einer Laubschicht erahnbar ist und niemand sich über viele Jahre die Mühe macht, an genau diese Stelle zu klettern (Pilzsammler, Waldarbeiter, Kletterer, neugierige Kinder, waghalsige Jugendliche) - weil sie schlicht zugleich so unzugänglich und so unscheinbar ist. Das spricht schon für Ortskenntnis, etwa aus eigener bewusster Wahrnehmung: Fels ist ganz einfach da, und man kann nicht sehen, wo eine Spalte endet oder so. Auf solche 'spannenden' Stellen achten z.B. Kinder beim Wandern/Spielen.


1x zitiertmelden

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 21:39
Ich verfolge den Thread eine Weile und mir geht es wie gaertnerin, ich komme selbst aus München und die Stadt war lange Zeit eine sehr sichere Stadt. Egal um welche Uhrzeit man allein unterwegs war, es gab keinen Grund zur Sorge. Wenn ich in einer anderen Stadt bin, muss ich mir immer in Erinnerung rufen, dass es nirgends so sicher ist, wie in München.
Das Verschwinden von SE habe ich damals kaum mitbekommen, da ich noch zu jung war. Ich kenne die Gegend um den Stiglmaierplatz herum, und soweit ich weiß, verschwand SE in einer Nacht von Sonntag auf Montag. Unvorstellbar, dass eine junge Frau einfach so in München verschwindet.
Jeder, der München kennt weiß, dass Sonntags und Montags die Straßen normalerweise leer sind (damals) und der Weg vom Stiglmaierplatz nach Laim ist ein Stückweit mit den Öffentlichen, da lässt man sich lieber fahren.
Ich bin selbst als junge Frau mal an einer Trambahnhaltestelle, ich hätte noch 15 Minuten oder so warten müssen, in ein fremdes Auto eingestiegen und saß in der Mitte von 4 jungen Männern. Es war niemand auf der Straße, der hätte beobachten können, dass ich eingestiegen bin. Es war an einem Wochentag andem sehr wenig los ist, Montag oder Dienstag. 1 Minute nachdem ich in das Auto gestiegen bin, hatte ich ein dumpfes Gefühl. Ich hatte damals Glück und es ist nichts passiert. Ich erzähle das, weil es Leute gibt, die sich nicht vorstellen können, dass junge Frauen Nachts aus Bequemlichkeit in ein fremdes Auto steigen.

Nachdem ich die Einträge zuvor alle gelesen habe, denke ich auch:
- der Täter war beim Abbau der Bauma, wie vorher schon jemand vermutet hat
- er hat spontan gehandelt, vielleicht hat er sie, wie jemand sagte, nach dem Weg gefragt und ihr angeboten, sie ein Stück mitzunehmen
- er kommt aus der Gegend und kennt sich dort sehr gut aus, vielleicht war es als Kind sein Geheimversteck
- er hat gewusst, dass niemand die Stelle kannte – falls er sie als Kind ausfindig gemacht hat, hat er sie niemandem gezeigt – ich leite damit ein paar charakterliche Eigenschaften ab: Eigenbrötler, unauffällig, still usw.
- vielleicht hat er sich bei der Betrachtung der Stelle schon öfter gedacht, dass man dort eine Leiche gut verstecken könnte, aber ohne dabei eine konkrete Absicht gehabt zu haben
- er ist zur Stelle zurückgekehrt, um sich zu versichern, dass man nichts von außen sieht und das mit dem Nachfüllen der Stelle hört sich auch sehr plausibel an

Kipfenberg und Umgebung schaut für mich wie eine überschaubare Gemeinde aus. In solchen Dörfern kennt jeder jeden und niemand dort möchte, dass die Gegend mit soetwas in Verbindung gebracht wird. Außerdem ist es auch für die Bewohner schlimm, ständig in Angst zu leben, dass womöglich ein Mörder unter ihnen ist.
Vielleicht hatte jemand schon einen starken Verdacht, vielleicht wurde schon viel getratscht und der ein oder andere hat was gesehen oder sich an etwas erinnert, was ihm schon immer komisch vorkam. Der erste Fund ist schon eine Weile her und ich kann mir vorstellen, dass soetwas nicht an einer kleinen Gemeinde spurlos vorbei geht. Was ich damit sagen will ist, die Bewohner sind wahrscheinlich selbst sehr stark daran interessiert, dass der Täter endlich gefasst wird.

Die Decke ist aber der ausschlaggebende Hinweis und ich vermute, die Polizei weiß bereits aufgrund der Hinweise, wer als Täter in Frage kommt.
Ich glaube, dass er die Decke, wie ihr sagt, einfach genommen hat, weil sie gerade da war. Aber ich glaube auch, dass er die Decke nicht genauer kannte und sich daher gar nicht über das auffällige Motiv bewusst war. Der Besitzer der Decke aber kannte sie genau und hat sich vielleicht den ein oder anderen Spruch deshalb anhören müssen. Soetwas bleibt in Erinnerung und auch, wenn dieser Gegenstand verschwindet.
Ich kenne Leute, die in ihren Lieferwägen immer auch z.B. eine Decke bei sich haben, falls sie kantige oder scharfe Gegenstände transportieren.


2x zitiertmelden