Maria Baumer
18.08.2020 um 23:22RA Euler will sich nicht nachsagen lassen, trotz katastrophaler Indizienlage, nicht noch alles für einen Mandanten versucht zu haben.
Aber es wirkt hier hilflos und daneben.
Aber es wirkt hier hilflos und daneben.
Stradivari schrieb:Der Helfer taugt aber nicht als Zeuge weil er nur die tote MB gesehen hat, und C ihn zu Hilfe rief,.Ja eben. Ist doch grad gut, dass der Helfer nicht aussagt, so kann nicht überprüft werden ob die damalige Version mit der heutigen übereinstimmt.
Außerdem hat der Helfer es vorgezogen, nichts dazu zu sagen.
gusti schrieb:Ich find es doch sehr merkwürdig, dass CF laut seiner Erklärung noch BEVOR er Maria Baumer vergrub ihre Familie darüber in Kenntnis gesetzt habe, dass sie "abgehauen" sei. Das brachte doch das hohe Risiko mit sich, dass Angehörige von Maria Baumer vor der Wohnung stehen. Da würde man doch vernünftigerweise erstmal die Leiche verbringen und DANN erst die Familie "informieren".Sehe ich genauso. Der Angeklagte mag das ja erklärt haben, aber es ist damit noch nicht Fakt, dass M.B. tatsächlich in der Wohnung verstarb.
Dazu noch die Aktivitäten am PC zu der Zeit als die Leiche angeblich noch in der Wohnung war.
Der zeitliche Ablauf passt irgendwie hinten und vorne nicht.
Trafo schrieb:Man hat das Gefühl er wollte seinem Bruder schaden! Vielleicht sind sie sich gar nicht mehr so nah? Die Hilfestellung mit dem Spaten z.B. liegt ja auch schon Jahre zurück.Der will vor allen Dingen sich irgendwie aus der Schlinge ziehen, einen Helfer beim Vergraben zu nennen ist m.E. doch die logische Konsequenz aus den anderen uns bekannten Hilfsaktionen, die schon vorab den TV mehr belastet als entlastet haben. Ich glaube dem ist ziemlich egal, wer da nun blöd dasteht, Hauptsache er hat dieses auffällige Verhalten eines Verwandten in einen Zusammenhang gebracht und dazu passt das komplette Paket nun mal besser in seine Geschichte, da es teilweise ja der Wahrheit entsprechen kann. Somit bekommt alles wenigstens eine geringe Logik.
...kann aufgrund einer Gesamtschau der nachfolgend dargestellten Umstände als fern liegend ausgeschlossen werden...oder
Es besteht zwar die theoretische Denkmöglichkeit, dass ... Diese Erklärungsmöglichkeiten können jedoch im Wege einer Gesamtwürdigung als fern liegend ausgeschlossen werden.oder diese:
Bereits ..., die angenommen werden müsste, um einen Tatbezug dieser Spur verneinen zu können, ist unwahrscheinlich.Usw.
Wir hatten mit dem Herrn [-] im Laufe der Verhandlung ein sehr, sehr eingehendes Gespräch noch mal, wo wir natürlich den Sachstand auch noch mal erläutert hatten, und wo dem Herrn [-] vorgehalten wurde, dass sein bisheriges Schweigen jetzt nach den Ermittlungen der Polizei... ja... nicht dazu führen werden, dass das Verfahren hier im Freispruch enden wird, so dass er jetzt auch gehalten war, endlich mal den Mund aufzumachen, und zu sagen, was sich wirklich ereignet hat.Quelle: https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/ein-gestaendnis-mit-vielen-fragezeichen-21416-art1932192.html (Archiv-Version vom 22.08.2020)
Mangosaft schrieb:Kennt eigentlich jemand den Inhalt des Abschiedsbriefes, der angeblich damals gefunden worden ist? Warum hat man diesen nicht der Polizei übergeben?Weil er nicht existierte.
Adolphesax schrieb:Interessant finde ich auch, dass der Bruder angeblich einen Zettel mit Suizidabsichten gefunden hat, es aber in der jetzigen Erklärung eher so erklärt wird, dass M.B. zwar an den Medikamenten verstarb, aber ohne erkennbare suizidale Absichten. Man hatte sich also im Vorfeld vermeintlich schon was überlegt, es aber final doch anders dastehen lassen. Verständlich bei den vorangegangenen Zeugenaussagen.Das ist ein interessanter Punkt: Das deutet darauf hin, dass man sich verschiedene Varianten für die Erklärung offen gehalten hatte und bis kurz vor der feierlichen Verkündung daran feilte. Offenbar hat man eingesehen, dass ein Suizid zu unglaubwürdig wäre und sich dann dazu entschieden, das Ganze in der Schwebe zu halten zwischen impulsiver Selbsttötung und Unfall. Natürlich ist auch ein Unfall unglaubwürdig, weil es einfach unwahrscheinlich ist, dass eine erfahrene BTM-Missbraucherin - die M.B. in dieser Version ja gewesen wäre - sich aus Versehen damit tötet.
falstaff schrieb:Unter den gegebenen Umständen war das wohl das Beste und Einzige, was die Verteidigung für den Mandanten tun konnte. CF (und sein loyaler Bruder) haben sich einfach zu dämlich angestellt - da könnten selbst die weltbesten Verteidiger nicht mehr herausholen.Das ist die treffende Zusammenfassung des Geschehens.
Heribert schrieb:Kein Grab zum trauern.Maria wurde 2013 doch gefunden. Bis dahin hatte die Familie noch Hoffnung. (Auch wenn das zu Maria nicht passte, einfach so zu verschwinden.)
Heribert schrieb:Erinnert mich irgendwie an den dänischen Tüftler, der mit dem U-Boot. Der auch gedacht hat wenn er so eine verrückte Geschichte auftischt dass er nur eine Leiche verschwinden lässt alles wieder gut ist.Stimmt, Peter Madsen hat auch solche Geschichten erzählt, es war ein Unfall und er hätte Kim Wall deshalb im Meer bestattet. Nur hat er vergessen zu erwähnen, dass er sie vorher zerteilt hat, er hielt sich auch für besonders schlau...Zum Glück wurde er wegen Mordes an Kim Wall zu lebenslanger Haft verurteilt.
gusti schrieb:Was mich besonders beeindruckt hat:Ich muss zugeben, mir hat das das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Die Patientin in Regensburg hat sich sogar eines der Gedichte, die ihr vom Fakeprofil von CF zugesendet wurden tätowieren lassen.
monstra schrieb:- unklar ist, welches Motiv er hatte, seine Verlobte im Wald zu beerdigen (und wie einen Kadaver mit Kalk zu bestreuen),Auch diese Beschreibung hat mich zutiefst erschüttert, eben weil sie zutreffender nicht sein kann.
Aggie schrieb:Da soll die tote Maria also bis zum Abend in der gemeinsamen Wohnung gelegen haben und CF arbeitet derweil seelenruhig an seiner Musiksammlung für seine neues 'Objekt der Begierde' weiter ...??RA Euler nennt das "panisch"
Er habe panisch gehandelt, weil er angeblich fürchtete, Schwierigkeiten zu bekommen, wenn herauskäme, dass er ihr die Tabletten illegal besorgt hatte.[/quote]
...
Mit "unendlicher Traurigkeit, gepaart mit Verzweiflung" habe er auf den Tod seiner Verlobten reagiert. "Die Nerven hätten blank gelegen, es fühlte sich an, als sei die Welt um ihn herum zerbrochen gewesen", habe Christian F. seinen damaligen Zustand gegenüber seinem Verteidiger beschrieben.
dievo schrieb:Als Christian F. Maria Baumers Leiche in der anschließenden Nacht im Wald vergrub, habe er dort den Spaten vergessen. Eine Decke, in die er sie gewickelt hatte, eine Schnur, mit der er sie zu einem Paket verschnürte und eine Stirnlampe, die er aufhatte, um sich im Wald zurechtzufinden, habe er später im Müll der Nachbarn entsorgt.warum das alles???
Quelle:https://www.regensburg-digital.de/unfall-christian-f-gibt-vergraben-von-maria-baumers-leiche-zu/18082020/
"Der Entschluss, Frau Baumer heimlich in dem Waldstück zu begraben und ihr Verschwinden vorzutäuschen, war allein von dem persönlichen Interesse geleitet, nicht mit der Tabletteneinnahme und dem möglicherweise hierdurch verursachten Tod in Verbindung gebracht zu werden", trug der Verteidiger vor.Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/regensburg-fall-maria-baumer-angeklagter-gesteht-leiche-vergraben-zu-haben-a-82dc0e73-38db-4b8e-a8ac-c241e1c77625
a.lina schrieb:Der Grund einen Helfer zu erwähnen könnte auch sein, seine Glaubwürdigkeit zu stärken.es ist wohl eher der Versuch, der Staatsanwaltschaft und dem Richter zu zeigen:
Im Sinne von, er hat schon direkt nach dem Geschehen eine überzeugende Variante gehabt, keinen kaltblütigen Mord begangen zu haben.
Oder was meint ihr?
Kriegerin111 schrieb:Würde mein Bruder mich nachts bitten mal eben zu kommen, um die Leiche meiner schwägerin unauffällig im wald zu verscharren, hätte ich aber allerhand fragen. Da würde ich nicht kommentarlos zum spaten greifen und fragen wie tief es denn sein darf. Das betrifft auch das Löschen von Pcs, vermeintliche zettel, kauf von spaten...
Diese würden von der Öffentlichkeit als moralisch so verwerflich angesehen, dass dies mit einem erheblichen Ansehensverlust der betroffenen Person einhergehen würdeQuelle:
Die Frau habe eine offenbar tödliche Dosis Medikamente geschluckt, auf eigene Initiative. Weil F., damals Krankenpfleger in einer Psychiatrie, diese dort entwendet habe, habe er nicht mit dem Tod in Verbindung gebracht werden wollen: aus Angst vor beruflichen Konsequenzen und einer moralischen Schuld am "Unfalltod" wegen der Überlassung der Arzneimittel. Das inszenierte Verschwinden der Frau und das Vergraben der Toten seien "Kurzschlussreaktionen" gewesen, aus denen es dann "kein Zurück mehr" gegeben habe......wie ""verantwortungsvoll"" Ironie off
Schon länger habe Maria Baumer, behauptet der Angeklagte, besagte Medikamente genommen: gegen Schmerzen (am Tatwochenende wegen Beschwerden nach dem Reitsport) sowie wegen Depressionen. Deren Ursache sei Stress gewesen, ihr erster Job nach dem Studium, die Hochzeitsplanung, das KLJB-Amt. Lorazepam habe bei ihm auf der Station als "ein Allheilmittel" gegolten. Die Einnahme habe er nicht überwacht, nur die leeren Packungen vorgefunden am Morgen. Nach seinem ersten Gedanken, das Verschwinden zu inszenieren (eine Auszeit in Hamburg, wie er der Familie mitteilte) sei am Nachmittag "der Entschluss gereift", Baumer zu vergraben. In der Folge sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als bei seiner Version zu bleiben, er war "in die Geschichte verstrickt". Die Entsorgung der Leiche empfand er als "alternativlos". Dass er dies erst jetzt zugebe, liege daran, dass die Beeinflussung von Zeugen zu befürchten war.
Baumer, so der Verteidiger, sei für F. "die Liebe seines Lebens gewesen". Bei der innigen Freundschaft zur Patientin Valerie S. handelte es sich um "Schwärmerei". Weitere vermeintliche Entlastungen folgen, der Spaten vom Grab sei nur für Gartenarbeit geeignet, bei Vorsatz hätte F. ein hochwertigeres Modell gewählt. Die Google-Suchen seien aus Interesse geschehen, beruflich als Pfleger und Medizinstudent, privat als Krimiliebhaber. Bei den Angehörigen wolle er sich "aufrichtig entschuldigen".für diese Tat gibt es keine Entschuldigung.
Als Grund für seine Verschleierungshandlungen nennt er Angst um seinen Arbeitsplatz und die Befürchtung, später nicht als Arzt zugelassen zu werden, wenn wegen des Todes seiner Verlobten ermittelt worden wäre. „Dann wäre herausgekommen, dass er ihr die Tabletten aus dem Bezirksklinikum besorgt hatte“, so Rechtsanwalt Euler, der damit erneut etwas einräumt, was die Beweisaufnahme erbracht hat: Dass Christian F. sich häufiger an den dortigen Medikamentenvorräten bediente.Er hat aber keinerlei Skrupel seinen Bruder K. F., Psychiater und Neurologe zu fragen, wie er an ein Attest kommt, dass seine Medikamenteneinnahme gegenüber der Führerscheinstelle erklären soll....
Nach dem Vergraben und der Inszenierung von Maria Baumers Verschwinden habe sein Mandant jegliche Möglichkeit verspielt, die wahre Geschichte zu erzählen, liest Euler weiter vor. „Er versuchte, jeglichen Gedanken daran zu verdrängen.“ Er habe sich in Alkohol, World of Warcraft und die „Schwärmerei“ zu Valerie S. geflüchtet.Nun inszeniert er sich auch noch als Opfer, dass sich in eine "Schwärmeri zu Valerie S. " geflüchtet habe.
emz schrieb:Damit hatte er nicht vor, den Körper aufzulösen, er wollte eher eine abdichtende Wirkung erzeugen, um den Körper vor Tierverbiss zu schützen.Er wollten MB also würdevoll bestatten nach seinem Gutdünken. War ja seine Verlobte. Er hatte also liebevolle Absicht.