Sherlock67 schrieb:Hast Du vielleicht etwas falsch verstanden?
Nein, ich habe mein Geschreibsel nur sträflich bescheuert formuliert
:)Ich wollte damit nur sagen, dass es durchaus auch Situationen gibt bei denen Leute in allerbester Absicht auf Computerdaten zugreifen bzw sie beeinflussen oder löschen.
Ändert ja nichts an der Richtung in die ein Weg der mit guten Absichten gepflastert ist üblicher Weise hin führt.
Sherlock67 schrieb:Du schreibst:" Allerdings ist mein Mann leider genau der Typ Mensch, der schnell Unschuldig abwandern würde....."
Na da kann ich doch nur für Euch hoffen, dass Dein Mann niemals unschuldig einer Tat verdächtig wird!!😉
Danke und das meine ich ernst. Ich hab viel weniger Angst davor mal wegen irgendeinem Blödsinn zu sterben, sondern viel mehr davor, dass meinem Mann dann u.A. genau das was ihn und mich so intensiv verbindet ein Strick gedreht werden würde.
Wir neigen einfach nicht zu emotionalen Reaktionen, würden aber beide genau die Anzeichen von erheblichem Stress zeigen (zittern, Unruhe), die dem TV hier vorgeworfen wird.
Verschwände einer von uns, dann würde der andere vielleicht eine Woche jedes Krankenhaus usw abtelefonieren und dann die Hoffnung aufgeben und versuchen irgendwie weiter zu leben, dann einer von uns einfach abhaut schließen wir aus.
Verschwände ich, dann würde ziemlich schnell eine gemeinsame Freundin (die auch noch HÜBSCH) ist hier erst mal einziehen, weil mein Mann einfach mal umgehend Hilfe mit dem Hof und den Tieren bräuchte, verschwände er käme mein bester Freund um mir körperlich dort zu helfen, wo es sonst mein Mann täte.
Kleines Dorf, man grüßt die Nachbarn zwar, kennt sich aber nicht wirklich...
Ich bin ja eine Frau und es gäbe eben auch Zweifel daran, dass ich ihn mal eben so loswerden könnte, für ihn wäre das körperlich gar kein Problem.
Wenn ich mir überlege was Unbeteiligte daraus machen würden und Ermittler und Staatsanwälte ja grad auch weil es meist der Lebenspartner ist das nur zu gern annehmen würden... ich mag gar nicht dran denken.
Hab sogar schon oft überlegt mal bei irgendeinem Notar ne Erklärung darüber, dass er mir nie etwas antun würde zu hinterlegen
;) aber was bringt das schon.
sooma schrieb:Edit: Auch nichts Genaues zu den Haaren, Unterbrechung bis 10:00 Uhr...
Na das gestrige "Gerichtsprotokoll" war ja generell nicht sooo ergiebig und die paar anderen Quellen haben auch nicht viel ergeben.
Sherlock67 schrieb:" Küchenpsychologie" jetzt wird es wirklich unverschämt, und so würde ich ein Studium der Psychologie nicht gerade bezeichnen!😉
Mach Dir nichts draus, dagegen, dass in Foren Leute unterwegs sind, die sich anmaßen die Kompetenz Anderer nicht nur einschätzen sondern auch abwerten zu können, kann man nichts machen.
Ich bediene mich hier des bequemen Nutzens, den das einfache Ignorieren so mit sich bringt, das mache ich auch, wenn mir bei jemandem einfach der Ton zu unsachlich oder gar unhöflich ist und eine sinnvolle Diskussion mit diesem Menschen folglich nicht erwartet werden kann.
Sherlock67 schrieb:Und woher nimmst Du Dir das Recht; sämtlichen katholischen Menschen, abzusprechen das ein Kruzifix ein wichtiges Element ihres persönlichen Glaubens ist??
Schön das Du beurteilen kannst wie alle Katholiken in der Oberpfalz ticken; ich würde mir obwohl ich ebenfalls in der Opf. wohne, so eine Aussage niemals anmaßen!!
Vor Allem, weil dieses "So ticken Katholiken in der Oberpfalz." ja auch nicht nur generell viel zu Allgemein ist, irgendwie komplett verpasst zu bedenken, dass "Ein Katholik" und "Ein Straftäter, der noch versuchen könnte seine Taten mit seiner katholischen Herkunft irgendwie, teilweise in Einklang zu bringen." dann wohl doch ein
bisschen anders ticken.
Ich fand Deinen Denkansatz gut und irgendwas treibt ja auch die Staatsanwaltschaft an zu denken, dass dieses Kreuz eben nicht einfach entsorgt wurde.
Es wäre doch auch so ganz und gar nicht der erste Fall, bei denen jemand versucht eine schier unaussprechliche Tat noch irgendwie zumindest teilweise mit seinen religiösen und oder weltanschaulichen Ansichten in Einklang zu bringen und auch nicht das erste Mal, dass er dabei einen Fehler macht der an seinem Untergang maßgeblich beteiligt ist.
Mr.Stielz schrieb:Zuzutrauen wäre dem TV der Fehler gewesen, ein Andenken aufzubewahren, da wäre er nicht der erste gewesen.
Aber dann hätte er es einfach nur in die heimische Wohnung verbringen müssen.
Wenn er wirklich der Täter ist, dann ist es ja auch denkbar, dass er den Verlobungsring erst nach dem Mord an sich gebracht hat.
Wenn Schmuckstücke die Maria gehört haben in der gemeinsamen Wohnung gefunden würden, dann könnte er diese "Trophäen" behalten und sich recht sicher sein, dass ihre Präsenz in der gemeinsamen Wohnung ihn nicht wirklich belasten kann.
gusti schrieb:Aber gibt es einen Grund Insulin zu stehlen?
Außer den hier bisher aufgezählten (Tötung einer anderen Person, Dopingzwecke) würden mir noch Suizidgedanken einfallen aber eben auch ein kleiner aber existierender Schwarzmarkt.
Diabetes gibt es auch bei Tieren, das Insulin, dass man beim Tierarzt bekommt ist aber teurer als das Humanpräparat.
Das mag bei einer 3kg Katze keine so große Sache sein, bei einem großen Hund hingegen kann das echt ins Geld gehen.
Ich habe in tierärztlichen Praxen öfter Tierhalter gehabt, die auf Nachfrage ob sie noch Insulin haben rumdrucksten und etwas von "anderen Quellen" genuschelt haben.
Bei einem Einzelfall weiß ich, dass da ein befreundeter Arzt Privatrezepte ausgestellt hat, bei anderen Fällen wäre ich nicht überrascht, wenn dieses "Schwarzmarktinsullin" häufig einen ähnlichen Ursprung hat.
kätzchen4 schrieb:Der genauere Inhalt des Gespräches wäre in der Tat äußerst interessant, besonders, wie reagierte der Bruder und Arzt auf CF`s Anliegen, ihm eine "illegale" Bescheinigung auszustellen und zu welchem Zeitpunkt fanden diese Gespräche statt.
So eine Bescheinigung müsste nicht mal illegal sein.
Wenn ein Arzt zu C.F. gesagt hat, dass er Präparat x in der Dosis n gegen sein Problem b anwenden kann, dann wäre ein nachträglich ausgestelltes Rezept nicht illegal.
Das das betreffende Medikament gestohlen wurde interessiert die Leutchen dort nicht, die wollen nur wissen ob jemand mit Substanzen im Blut rumgurkt, die er sich selbst zusammengestellt hat oder ob er sie auf ärztlichen Rat nimmt.
Die Sache mit dem Diebstahl ist da "nur" für andere Stellen wichtig.
falstaff schrieb:Darauf warten wir jetzt schon seit Tagen: Die einen glauben an ein baldiges Geständnis, die anderen glauben dass ein homosexueller Lover aus dem Hütchen gezaubert wird, wieder andere erwarten eine elaborierte Story die einen Unfall plausibel machen soll...
Meine Vermutung ist, dass die meisten Erwartungen enttäuscht werden.
Ich teile Deine Vermutung, ich rechne (wenn da überhaupt was kommt), mit Geschwurbel in dem dem TV nochmal seine Unschuld beteuert, ggf dass er hofft das die Familie des Opfers erkennt, dass es bisher keine harten Beweise, sondern nur Tonnen von ungünstigen Indizien gegen ihn vorliegen..
Irgendwie sowas, auch jeden Fall nichts nachdem irgendwer rund um diesen Prozess auch nur ein Stück klüger ist als zuvor.
dievo schrieb:Als zweite Zeugin sagte eine Frau aus, die Anfang des Jahres 2013 Marias Auto von deren Mutter kaufte. Sie erklärte, dass sie damit nicht lange nach dem Kauf des Autos Fertigbeton und Estrich gekauft habe, um eine Wäschespinne in ihren Garten einzubetonieren. Außerdem gab sie auf Nachfrage des Staatsanwalts an, dass auch ihre Kinder des Öfteren im Auto mitgefahren seien.
Quelle: https://www.wochenblatt.de/polizei/regensburg/artikel/333380/brueder-des-angeklagten-im-fall-maria-baumer-verweigern-die...
Diese Aussage wurde heute in der Live-Berichterstattung völlig unterschlagen.
sooma schrieb:Könnte das ggf. eine Unterscheidung zu den Stoffen, die an Marias Leiche verwendet wurden, erschweren?
Da bin ich mal gespannt. In irgendeinem Artikel (ich merke mir nicht immer was aus welchem Medium kam) war ja die Rede davon, dass es bei dieser Zeugin darum gehe ob sie Spuren von Estrichbinder in dem Fahrzeug der eigenen Nutzung zuschreiben könnte.
Ob Ihre Aussage, dass wie sowas damit transportiert hat letztlich zu dem Nachweis führt, dass die Spur im Fahrzeug von dem was die jetzige Besitzerin transportiert hat abweicht oder diese Aussage dazu führt, dass man die Herkunft dieser Spur im Auto weder der jetzigen Halterin noch dem Tatgeschehen zuordnen kann, das kann vermutlich nur ein Chemiker oder der bereits befragte Mineraloge klar stellen.
So massiv, wie da die Begriffe rund um verschiedene Substanzen wild durcheinander verwendet werden kann ich mir aus dieser Info so erstmal nichts herleiten.
regenbogen1 schrieb:Was nun auch sicher ist,dass er selbst von diesem Teufelszeug probiert hat und ich bleibe dabei ,dass Psychopharmaka Waffen sind,die das Gehirn derart beeinflussen können,dass sie Zombies aus Menschen machen.
Das ist doch nicht anders als mit nem Messer. Da kann man sich auch aussuchen ob man damit einen lebensrettenden Luftröhrenschnitt durchführt, den Nachbarn absticht oder sich ein Marmeladenbrot schmiert.
Nun nicht nur das Präparat selbst, sondern irgendwie auch jeden, der es mal einnimmt über einen Kamm zu scheren ist doch nicht zielführend.
Wenn ich meiner Hündin dieses "Teufelsszeug" gebe bevor wir zur Physiotherapeutin fahren, dann können dort Blockaden am Rücken viel effizienter behandelt werden.
Mein Mann hat eine Verschreibung, weil irgendwann mal rauskam, dass er gar keine Migräne hat, sondern berufsbedingt ab und zu mal zu do heftigen Verspannungen neigt, dass das bis in den Kopf zieht.
Eine Bekannte nahm nach dem Unfalltod ihres Mannes Lorazepam, gegen Angstzustände, die sie sonst noch schlimmer zugerichtet hätten und auch ich schätze diesen Wirkstoff, weil er muskelentspannend wirkt und ich deswegen damit einen Teufelskreis durchbrechen kann aus dem es sonst keinen Ausweg gibt, wenn entzündete Nerven zu Muskelanspannung führen, die wieder zu mehr Schmerzen usw...
Ohne Diazepam wäre meine große Hündin z.B. schon seit Jahren tot.
Dass so manch gut wirksames Medikament auch sehr unschön missbraucht werden kann steht doch auf einem ganz anderen Blatt.
falstaff schrieb:dass er beim mehrstündigen Joggen mitten in der Stadt von niemandem gesehen wurde (etwas was mir übrigens schon gleich zu Beginn sehr merkwürdig vorkam).
Och ich weiß nicht.
Ich mag nur einer von vielen sein, aber wenn ich mit Hund, Pferd, oder Auto unterwegs bin, dann sehe ich zwar Jogger, aber ich nehme sie meistens nicht wahr.
Nie könnt ich sagen ob sie in taubenblau oder giftgrün gekleidet waren und meistens nicht mal ob sie Elefantenohren hatten oder ein Gorillakostüm trugen..
Mal so aus Neugier:
Achtet ihr auf Jogger? Merkt ihr Euch echt wann, wo, wie viele, was sie an hatten, das Geschlecht und sogar die Visagen?
Was die Aktenzeichen XY Sendung angeht: bis dahin war ja sogar noch Zeit verstrichen, da hätte ich mich an nen Jogger definitiv nur noch dann erinnert, wenn er praktisch auf meiner Motorhaube gelandet wäre oder er einen Elefantenrüssel gehabt hätte.
Steppel schrieb:Warum hängt ihr euch so an dem Kreuz auf?
Weil es so klein ist, bei so vielen Gelegenheiten und ohne großen Aufwand absichtlich oder versehentlich hätte weg kommen können und die Staatsanwaltschaft trotzdem aus Gründen, die mir nicht wirklich klar sind, nicht nur eine Auffindung noch wahrscheinlich zu finden, sondern scheinbar sogar annimmt es eigne sich dazu irgendetwas zu beweisen oder zu widerlegen.
Ich würde mich hier all denen anschließen, die annehmen, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass dieser Anhänger vom Täter ganz banal entsorgt wurde (Metall hin oder her, das Ding ist nicht groß).
Auch, dass er bei der Tat selbst, danach oder als C.F. die ehemals gemeinsame einfach mal verloren ging erscheint mir bei einem Gegenstand dieser Größe absolut wahrscheinlich.
Dass die Staatsanwaltschaft sich trotzdem so derart daran aufhängt, dass dieser kleine Anhänger noch nicht aufgefunden wurde und erhebliche Anstrengungen unternimmt um es (neben anderen Dingen) nicht vielleicht doch noch zu finden (zum Teil mit Mitteln und Argumenten, die mir Grenzwertig erscheinen), lässt mich irgendwie vermuten, dass mit diesem Kreuz irgendwas los ist oder los sein könnte, was nach aktuellem Kenntnisstand noch nicht so recht Sinn ergeben will.
Rick_Blaine schrieb:Aber gern. Nach der Strafprozessordnung muss zum Erlass einer Durchsuchungsanordnung die Staatsanwaltschaft den Richter überzeugen, dass Spuren einer Straftat bzw. mit einer Straftat zusammenhängende Gegenstände in den zu durchsuchenden Räumen gefunden werden könnten.
Danke.
Rick_Blaine schrieb:Aber noch mal zurück zu diesem Fall: Es ist offensichtlich, dass die Polizei die Familie bzw. die Brüder des Angeklagten extrem stark auf dem Radarschirm hatte: Wohnungen werden durchsucht, versteckte Kameras aufgebaut, Telefone abgehört. Das ist schon interessant, da m.E. eher ungewöhnlich.
Vielleicht spricht die Verteidigung auch deswegen von Belastungseifer.
Ich kann mir vorstellen, dass der Leichenfund aus Sicht der Ermittler recht enttäuschend gewesen sein dürfte.
Zuerst machte die Gegend eine Verbindung zum Tatverdächtigem wahrscheinlich und dann kriegt man doch nicht mal einen einzigen, so richtig schönen Beweis (DNA des TV am Spaten oder an irgend etwas anderem rund um den Fundort) usw.
Spätestens da wurde wohl immer deutlicher, dass man einen Indizienprozess würde führen müssen und dann ist jedes noch so kleine Indiz wenst eins mehr in der Kette.
Mich hat halt ein bisschen gewundert warum die Verteidigung hier nicht zahlreiche Anträge auf Beweißmittelverbot (heißt das so?) gestellt hat, weil mich als Verteidigung z.B. schon interessieren würde ob die Hausdurchsuchungen z.B. bei der Mutter (da hat der TV meines Wissens nicht mehr gewohnt?) hier wirklich so gerechtfertigt waren und zwar nicht hinterher aufgrund der Sicherung irgendwelcher Datenträger, sondern ob hier vorher wirklich das erfüllt war, was erfüllt sein muss um praktisch die ganze Familie derart unter Generalverdacht zu stellen.
Adolphesax schrieb:So blöd zu glauben, dass Löschkalk eine Identifikation verhindert, kann er eigentlich nicht gewesen sein.
Na vermutlich hat er auch deswegen keinen Löschkalk genommen, sondern Branntkalk und davon nur einfach zu wenig.
Wäre die Leiche von einer ausreichenden Menge Branntkalk umgeben gewesen und hätte es dann noch genug zugeführte Flüssigkeit gegeben (ein paar Wasserkanister, das Wissen, dass es ordentlich regnen wird, Flüssigkeit die von der Leiche selbst abgegeben wird..). Dann wäre der gesamte Leichnam so stark erhitzt wurden, dass eine vollständige Zerstörung von DNA Spuren nicht garantiert, aber zumindest möglich gewesen wäre.
Ob das auch gereicht hätte um die Zähne selbst bzw das Zahnmark als mögliche DNA-Quelle entsprechend zu schädigen weiß ich nicht, da sind wir dann aber auch bei einer Branntkalkmenge mit der man im Baumark wohl doch aufgefallen wäre.
Aber wenn man die Verwesung beschleunigen, die Geruchsentwicklung minimieren möchte und zusätzlich noch gute Chancen haben möchte, dass die sterblichen Überreste auch bei Auffindung nicht mehr viel "zu erzählen haben", dann ist Branntkalk an sich erst mal keine ganz blöde Idee.
Gibt auf jeden Fall ein paar "Schlauheitspunkte für den Versuch", die aber in diesem Fall bei zu vielen Gelegenheiten als "Dummheitspunkte" wieder abgezogen werden müssen.
falstaff schrieb:Enthalten die Internetseiten zu "perfekter Mord" eigentlich einen Hinweis darauf, dass man einen perfekten Mord nicht im Internet recherchieren sollte?
Das ist es, was mich so gar nicht fröhlich macht..
Wenn er der Täter war, ist er in vielen Fällen alles andere als perfekt vorgegangen.
Trotzdem muss ich bei der aktuellen Spurenlage davon ausgehen, dass er davongekommen wäre, einfach, weil man die Leiche ggf niemals gefunden hätte, wenn das Grab nur noch ein bisschen tiefer gewesen wäre.
Der Verdacht seitens der Ermittler wäre dennoch da gewesen, aber ich denke nicht, dass sich genug hätte zusammentragen lassen um einen Prozess draus zu machen.
Sherlock67 schrieb:Eine Selbstreflexion setzt immer die Fähigkeit zur Empathie voraus und einen realen Bezug zu sich selbst.
Nicht wirklich.
Empathie mag Selbstreflexion einfacher machen, aber sie ist keine notwendige Voraussetzung.
Wenn jemand die geistige Fähigkeit zur Selbstreflexion gibt, sich dieser aber nicht bedient, dann gibt es dafür meiner Ansicht nach keine Entschuldigung.
PurePu schrieb:Und dann sagen seine Brüder nicht mal aus.
Das versteh ich aber tatsächlich ganz gut.
Ich habe schon in Fällen mit weit schwererer und eindeutigerer Beweislage Angehörige des Täters gesehen, die wirklich felsenfest davon überzeugt waren ihr Kind, Geschwister, Eltern, Partner usw wären niemals zu so etwas in der Lage und das wie gesagt auch bei einer Beweislage, bei der als Alternative eigentlich fast nur noch unsichtbare Aliens oder eine so richtig dicke Verschwörung in Frage kamen.
Gleichzeitig ist es kein Geheimnis, dass Fehler gemacht werden. Das Unschuldige verurteilt werden kommt ja durchaus vor.
Da kann ich Angehörige, die nicht riskieren möchten, dass ihre Aussage zu Ungunsten eines geliebten Menschen verwendet wird und sie deswegen verweigern.
maria89 schrieb:Weiß jemand, ob er auch in diesem Verfahren ein psychiatrisches Gutachten ablehnen kann?
Er kann nicht gezwungen werden mit dem Gutachter zusammen zu arbeiten, aber trotzdem wird es hier vermutlich ein Gutachten geben und wenn es auf Grundlage der Akten angefertigt wird.
Ich glaube auch nicht, dass eine Schuldunfähigkeit hier ernsthaft zur Diskussion steht, aber da es ja durchaus psychische Zustände und Erkrankungen gibt bei der ein Straftäter besser in der Geschlossenen aufgehoben wäre als im Gefängnis, kann ich mir durchaus vorstellen, dass so was hier geprüft werden muss.
Schon alleine, weil Gefängnisse ab einem gewissen Punkt nicht auf die Unterbringung und den Umgang mit Insassen ausgelegt sind, bei denen psychisch "eine etwas größere Schraube locker ist".
Kriegerin111 schrieb:Wobei mir die ganze Familie F eher gefühlskalt vorkommt.
Wären sie gefühlskalt, dann würden sie den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Ich sehe hier eher einen recht starken Familienzusammenhalt. Man ist von der Unschuld des Angeklagten überzeugt oder möchte dies zumindest sein, also schaut man, wie man ihn unterstützen und dazu beitragen kann, dass er nicht verurteilt wird obgleich er in den Augen seiner Familie einfach mal kein Mörder ist.
Für mich klingt das total normal.
Sherlock67 schrieb:3. wenn die Leiche mit Löschkalk bedeckt wurde, welchen Sinn würde da Kleidung machen?
Nu mal wurscht ob Branntkalk zum Tatzeitpunkt und chemisch bedingt Löschkalk bei der Auffindung..
Man hätte auch bei einer bekleideten Leiche noch immer den Vorteil der Geruchsbindung.
Allerdings schließe ich mich Dir an und interpretiere die bisherigen Quellen auch so, dass bei den sterblichen Überresten selbst nur der Slip aufgefunden wurde.
Bei dem BH mit den Tramalspuren hieß es explizit, dass er aus der gemeinsamen Wohnung stamme, bzw aus den Kisten in die die Marias Sachen bei Auflösung dieses Haushaltes gepackt wurde.
Dann gab es mal nicht ganz klare Aussagen dazu ob jetzt nur explizit nach der "Reiterhof- und Grillabendkleidung" gesucht wird, ob die jetzt wirklich doch noch aufgetaucht ist.
Irgendwo stand mal, dass nicht bekannt wäre, was Maria bei ihrem Verschwinden getragen hat, ich weiß aber nicht ob das nicht noch darauf beruhte, dass sie aus der eigenen Wohnung verschwunden ist, ob nun aus eigenen Stücken oder nicht.
Wenn Maria, wie ich annehme, nach dem Grillabend zu Tode kam, auf dem Weg an den Leichenfundort verbracht wurde und gar nicht mehr in der Wohnung war, dann müsste die Kleidung von dem Grillabend ja entweder zumindest teilweise in der nähe des Leichenfundortes gewesen sein oder sie wurde ihr vor dem Verbringen in diese Grube ausgezogen und dann entweder entsorgt oder mit in die gemeinsame Wohnung genommen.
Da Kleidung den Verwesungsprozess gebremst hätte, das Verschleppen durch Kleidungsreste durch Tiere eine Auffindung wahrscheinlicher gemacht hätten und stets nur von dem Slip die Rede ist würde ich die bisher veröffentlichten Angaben aber auch so deuten, dass sie bei der Auffindung nur mit einem Slip "bekleidet" war.
Selbst die hier und da genannte Damenbinde wird zwar in zahlreichen Quellen erwähnt, aber auch irgendwie immer nur als "ebenfalls aufgefunden", darüber ob sie Maria überhaupt zugeordnet werden konnte oder einfach keine verwertbaren Spuren (mehr) enthielt habe ich bisher nirgendwo etwas gefunden.