Maria Baumer

@falstaff
Ist nur eine Vermutung von mir. Ich denke ein Jurist könnte das genauer erklären.

Das Ganze sagt ja nun letzten Endes eigentlich aus, dass CF wohl bei dieser Vernehmung durch seine Erklärungen Indizien für seine Täterschaft geliefert hat, die schwer wegzudiskutieren wären. Deshalb beruft man sich auf die unsaubere Belehrung. Weshalb hat man denn aber nur den einen Polizeibeamten als Zeugen geladen und nicht auch die Beamten, die ihn in der Wohnung abgeholt und ihn wohl schon im Auto informiert haben, dass er nun als Beschuldigter gilt? Es war doch wohl abzusehen, dass sich die Verteidigung an so etwas fest beißt ...

Die Frage nach der Konfrontation mit seiner potenziellen Homosexualität könnte ich mir als Hintertütchen der Verteidigung erklären: wäre die Aussage des Angeklagten trotz des Einspruchs verlesen worden, hätten sie so vielleicht seine Aussagen erklären können à la "der Angeklagte hat nur nicht wahrheitsgemäß geantwortet, weil er nicht wollte, dass seine Homosexualität ans Licht kommt, nicht weil er den Mord begangen hat".

Er betont nochmals, dass er nur wissen wolle, ob er dem Beschuldigten Tötungsmotive vorgehalten habe.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)

Also verstehe ich das richtig, die Vernehmung wird im Prozess nicht berücksichtigt, da kein Anwalt anwesend. Aber, ob man dem Angeklagten in der genannten Vernehmung Tötungsmotive wie z.B. Homosexualität vorgehalten hat, will man wissen. Ist sowas nicht erlaubt bei einer Vernehmung? Oder geht es konkret, um die Homosexualität?

Verstehe irgendwie nur Bahnhof.

Sherlock67 schrieb:Ist nur eine Vermutung von mir. Ich denke ein Jurist könnte das genauer erklären.

Ich wolte nur wissen, auf was deine Vermutung beruht.

Wenn die Ermittler gute Gründe gehabt hätten ein Interesse an Männern als Motiv anzunehmen, dann hätte überhaupt nichts dagegen gesprochen, das auch so zu äußern. Das macht weder befangen, noch ist es diskriminierend.

Ich halte dieses Geplänkel rund um eine angebliche Homosexualität ohnehin für komplett irrelevant. Für das angenommene Motiv der Staatsanwaltschaft ist einzig und alleine relevant, dass er ein romantisches und sexuelles Interesse an seiner ehemaligen Patientin hatte - und das ist belegt. Ob er daneben noch Interesse an Männern hatte, ist für dieses Motiv komplett irrelevant.

Schneewi77chen schrieb:Deshalb beruft man sich auf die unsaubere Belehrung.

Der Grund für die Nichtaufnahme der Vernehmung ins Verfahren ist m.E. , dass kein Anwalt vor Ort war evtl. wegen falscher Belehrung. Warum man die angeblich vorgeworfenen Tatmotive so unter Beschuss nimmt verstehe ich nicht.

Oder hat Rauscher Recht?

Rauscher nennt es „eine Showveranstaltung“.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.htm

falstaff schrieb:Ich halte dieses Geplänkel rund um eine angebliche Homosexualität ohnehin für komplett irrelevant.

Genauso ist es. Meiner Ansicht war das Geplänkel nur für die “Galerie“, da die Vernehmung eh nicht zugelassen werden sollte.

Aussage der ehemaligen Patientin

Am 3. Mai 2012 habe sie eine Facebook-Freunschaftsanfrage von Christian bekommen, bestätigt sie dem Gericht.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html

Im Februar 2012 sei sie wegen schwerer Depressionen eingeliefert worden. Die Atmosphäre auf der Station sei sehr gut gewesen und Christian habe sich gut um sie gekümmert. Deshalb habe sie schnell ein Vertrauensverhältnis zu ihm aufgebaut.

Am 3. Mai 2012 habe sie eine Facebook-Freunschaftsanfrage von Christian bekommen, bestätigt sie dem Gericht.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html?utm_source=messenger&utm_medium=Push&utm_campaign=messengerNewsletter&utm_content= (Archiv-Version vom 27.02.2021)

Am 14. Mai 2012 googelte der TV die bekannten Begriffe (z. B. "letale Dosis"). Am selben Tag hatte Maria Baumer den ersten Gedächtnisaussetzer.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/zeugin-sie-war-sehr-gluecklich-mit-ihm-21416-art1923065.html (Archiv-Version vom 04.08.2020)

So langsam lässt sich eine genaue Chronologie des ganzen Falles erschließen, die ein Gesamtbild ergibt.

Adolphesax schrieb:Der Grund für die Nichtaufnahme der Vernehmung ins Verfahren ist m.E. , dass kein Anwalt vor Ort war evtl. wegen falscher Belehrung. Warum man die angeblich vorgeworfenen Tatmotive so unter Beschuss nimmt verstehe ich nicht.

Der Grund war doch, dass ihm angeblich nicht gesagt , dass er als offiziell Beschuldigter einen Anwalt zur Vernehmung hinzuziehen dürfte. Nicht nur, dass einfach kein Anwalt anwesend war. Wenn er sachgemäß belehrt wurde und dann aus freien Stücken entschieden hätte, keinen Anwalt zu brauchen, hätte die Aussage wieder verwendet werden dürfen.

Sie berichtet weiter: Er hat mir von Maria erzählt, dass er verlobt ist. Das hat dazu beigetragen, dass ich ihm vertraue. „Wenn er jemanden hat, hat er keinen Grund mir etwas zu tun.“  Er habe Maria auch ihr gegenüber als die Liebe seines Lebens bezeichnet. Als Maria verschwunden war, sei ihr Eindruck gewesen, dass es ihm schlecht ging. In den Gesprächen mit ihr habe er auch Marias Briefe an Benni erwähnt, berichtet sie.

Quelle: Mittelbayerische

Das kann eben auch genau die Masche sein, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Hat ja auch offensichtlich funktioniert.

Wahrscheinlich dachte er, man könne sich jetzt gegenseitig trösten. 🙄

Es sind die üblichen Versuche einer Verteidigung, dass behauptet wird, der Vernommene sei nicht darüber informiert worden, dass er sich nun im "Beschuldigten-Status" befindet und dass er einen Anwalt hinzuziehen kann bzw. sollte.
Kann man bei diversen Fällen immer wieder beobachten.


@Schneewi77chen

Ich sehe gerade, du warst schneller.

Zitat:

Als Maria verschwunden war, sei ihr Eindruck gewesen, dass es ihm schlecht ging.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21179-art1917691.html (Archiv-Version vom 12.08.2020)

Wenn er Maria wirklich umgebracht hat, dann ist verständlich, dass es ihm danach schlecht ging. Drum brauchte er auch den Trost seines großen Bruders.

Das Gericht kommt auf den Chile-Blog von Christian zu sprechen, in dem er Erfahrungen während eines Praktikums in einem Waisenhaus berichtete. Den Blog habe er ihr zum Lesen geschickt, bestätigt die Zeugin. Der Vorsitzende will wissen, ob sie wisse, dass der Blog zu Chile sehr viel später erstellt worden sei, um sie zu beeindrucken. Sie bejaht, dass sie dies von der Polizei erfahren habe.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)

Interessantes Detail, das mir zumindest neu war.

Langsam verstehe ich etwas besser, warum die Staatsanwaltschaft der Beziehung zwischen dem Angeklagten und der Patientin eine so große Bedeutung beimisst: Der Angeklagte scheint ja monatelang mit allen möglichen legalen und illegalen Mitteln an der Patientin herumgebalzt zu haben. Das Interesse an der Frau bekommt die Verteidigung niemals wegrelativiert, selbst wenn es gelänge ein zusätzliches Interesse an Männern nachzuweisen.

falstaff schrieb:Der Angeklagte scheint ja monatelang mit allen möglichen legalen und illegalen Mitteln an der Patientin herumgebalzt zu haben

Ja, das wird jetzt tatsächlich immer klarer. Was für ein Spinner. Was hat er sich nur dabei gedacht?!

Ich habe den Eindruck, dass er sich die ehemalige Patientin so aufbauen wollte, wie er am Schluss Maria hatte, und dann hätte ihr das gleiche Schicksal treffen können, wenn er was Neues gefunden hätte.

PurePu schrieb:Ja, das wird jetzt tatsächlich immer klarer. Was für ein Spinner. Was hat er sich nur dabei gedacht?!

Ich bin sehr auf das Gutachten der Gerichtsspychiaterin gespannt, auch wenn es wohl auf ein Ferngutachten hinausläuft. Eine Schuldunfähgigkeit wird wahrscheinlich nicht herauskommen. Mich interessiert allerdings, was sie bei dem Mann so alles diagnostiziert. Sein Verhalten gegenüber der Patientin kann man ja fast als besessen bezeichnen.

Sie habe erst nach dem zweiten Klinikaufenthalts realisiert, wie ernst die Lage sei. Dann sei durch Christian eine Art Stalking, wie sie es nennt, eingetreten. Die Versuche der Kontaktaufnahme seien massiv geworden.

Quelle: Mittelbayerische

Ja hallo? Da balzt er so fleißig und erstellt nachträglich Blogs und dann soll alles umsonst gewesen sein? Da muss man schon mal 500 Nachrichten raushauen, um seinem Ziel näher zu kommen.

Der Angeklagte hat seinen Blick zumeist auf seine Aufzeichnungen geheftet. Er macht sich Notizen. Statt auf die Zeugin schaut er immer wieder knapp an ihr vorbei  in Richtung eines Kreuzes an der gegenüberliegenden Wand,

Quelle: Mittelbayerische

Das hätte er mal besser vom Kennenlernen an so gemacht. Möchte mal gerne einen Blick auf seine Notizen werfen.

Sie möchte eben zeigen, dass sie keinen Belastungseifer hat. Deshalb spricht sie auch immer wieder positiv über ihn.

PurePu schrieb:Ja hallo? Da balzt er so fleißig und erstellt nachträglich Blogs und dann soll alles umsonst gewesen sein?

Vor allem hat er, falls er es denn war, deswegen einen Menschen umgebracht, um frei für sie zu sein.

Sie habe ihn zunehmend abgewehrt, es sei ihr sehr unangenehm geworden. Sie habe sich auch ungewöhnlich müde gefühlt in diesem Zeitraum. Das sei ihr komisch vorgekommen,

Quelle: Mittelbayerische

Na da soll sie mal Maria Baumer fragen, wie müde und fertig die war. Hoffentlich sagt sie nicht gleich noch aus, dass sie mehrere Gedächtnisaussetzer hatte.

@dievo
Ich wollte mal der Unschuldsvermutung Respekt zollen. Außerdem denke ich immer noch, dass er auch unbedingt sein Medizinstudium auf diese Weise loswerden wollte.

@PurePu
Du hast es schon vermutet. Amnesie bei einem DVDAbend!

Sorry Einzeiler, kann leider nicht verlinken.