Maria Baumer

MissWexford schrieb:Das erkennt man jetzt auch daran, dass er Menschen einfach für doof hält, seine Anwälte, den StA, den Richter etc...

Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Story vollständig auf seinem Mist gewachsen ist. Das wird sich einer seiner Anwälte ausgedacht haben und er hat das dann abgenickt. Womöglich wurden dabei auch Elemente einer Story wiederverwertet, die CF seinem Bruder erzählt haben könnte.

Dass die Anwälte selbst diese Story glauben, schließe ich aus.

Elli24 schrieb:Ich habe noch nie so direkt in einen so tiefen menschlichen Abgrund geblickt.
Gibt es irgendetwas in seinem Leben, dass nicht heimlich, hinterhältig und verlogen abgelaufen ist?

So geht es mir, ich finde es unfassbar was da alles passiert ist und wie das Schmierentheater jetzt noch fortgeführt wird, da fehlen einem die Worte. Die arme Familie, auch die hat er um den Finger gewickelt, die haben ihm solange geglaubt und ihn verteidigt, das muss nochmal mehr grausam sein. Die Familie tut mir so leid, das jetzt im Gericht erleben zu müssen. Widerlich aus meiner Sicht.

Seiner Schilderung zufolge soll sie an Medikamenten gestorben sein, die sie am Vorabend selbst eingenommen habe. Die Medikamente habe er zuvor aus dem Bezirksklinikum Regensburg entnommen. Das habe er wegen möglicher Folgen für Beruf und Studium nicht offenbaren wollen. Ebensowenig, dass er Maria Baumer vergraben habe. Aus diesem Grund habe er dem Umfeld erzählt, dass Maria Baumer verschwunden sei.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/prozess-maria-baumer-angeklagter-raeumt-vergraben-von-baumer-ein,S80ZSCZ (Archiv-Version vom 18.08.2020)

Welche Folgen? War das nicht schon längst selbst vergeigt? Blödsinn. Warum lassen die ihn sowas erklären? Wollten sie das vielleicht eher verhindern, deshalb die "Verzögerung"?

Der Angeklagte lässt über die Stellungnahme eine Entschuldigung an die Familie Baumer ausrichten. Er selbst werde keine weiteren Angaben machen. Auch nicht dazu, wer ihm beim Vergraben geholfen habe.

Ahja. Ich hoffe, letzteres wird noch herauszubringen sein.

Elli24 schrieb:Ich habe noch nie so direkt in einen so tiefen menschlichen Abgrund geblickt.
Gibt es irgendetwas in seinem Leben, dass nicht heimlich, hinterhältig und verlogen abgelaufen ist?

Ich glaub, was diesen Fall so besonders macht ist, dass niemand die Machenschaften des Angeklagten erahnte und ihm das keiner zugetraut hat. Vielmehr wurde er immer wieder als ruhig, besonnen usw beschrieben. Dieser Umstand lässt die Abgründe umso mehr wirken.

sooma schrieb:Der Angeklagte lässt über die Stellungnahme eine Entschuldigung an die Familie Baumer ausrichten. Er selbst werde keine weiteren Angaben machen. Auch nicht dazu, wer ihm beim Vergraben geholfen habe.

Wurde das so ausgeführt? Damit würde ja impliziert werden, dass jemand geholfen hat.

@sooma
Eben, er war doch schon exmatrikuliert. Er hatte also nicht mehr um sein Studium zu fürchten, sondern "nur" um den Job.

Wird also zugegeben, dass er Maria nicht alleine vergraben hat, verstehe ich das richtig? Könnte man sich ja denken, wer ihm geholfen hat.

Schlimme Vorstellung, dass da noch jemand aktiv mitgeholfen hat und dieser jemand höchstwarscheinlich niemals zur Verantwortung gezogen werden kann, obwohl eigentlich jeder weiss, wer es warscheinlich war.

Maifalter schrieb:Wird also zugegeben, dass er Maria nicht alleine vergraben hat, verstehe ich das richtig? Könnte man sich ja denken, wer ihm geholfen hat.

Und dieser Zeuge kann die Geschichte sann von Hörensagen bestätigen...
Wartet es mal ab.

sooma schrieb:Ich hoffe, letzteres wird noch herauszubringen sein.

Vielleicht hat er ja seinen Brüdern die gleiche Geschichte aufgetischt, wie nun dem Gericht, so dass sie deshalb halfen.

Kriegerin111 schrieb:Schlimme Vorstellung, dass da noch jemand aktiv mitgeholfen hat und dieser jemand höchstwarscheinlich niemals zur Verantwortung gezogen werden kann, obwohl eigentlich jeder weiss, wer es warscheinlich war.

Wenn es derjenige ist, der möglicherweise den neuen Spaten auf dem Dachboden versteckt hat, dann handelt es sich um einen Verwandten. Der könnte jedoch für seine Mithilfe nicht belangt werden, der darf das.

Und immmer ging der Angeklagte nach dem gleichen diabolischen Prinzip vor: erst sich verstellen, um das Vertrauen seiner Opfer samt deren Umfeld zu erschleichen, um dann mit seinen Opfern das tun zu können, was er in Wahrheit vorhatte.

Wenn CF laut Aussage des Zeugen in der Beziehung mit Maria ihm wie eine Art Butler (!) vorkam, passt das ebenfalls perfekt ins Bild: er spielte den unauffälligen, angepassten Verlobten und operierte im Geheimen, indem er die ahnungslose Maria mit Medikamenten außer Gefecht setzte.

Das war sein Triumph- und Überlegenheisgefühl all jenen 'Ahnungslosen' gegenüber, die ihn unterschätzten. Daraus bezog er seinen Kick.
Zu Jeckyll-Hyde kam dann noch ein Rumpelstilzchen-Triumphgefühl hinzu: "Ach wie gut, dass niemand weiß ..."

Aber wie das mit Kicks so ist, irgendwann muss die Dosis erhöht werden umd das gleiche Hochgefühl zu bekommen.
Deshalb würde ich bei allen Motiven des Angeklagten, Maria "als Hindernis aus dem Weg zu räumen", es durchaus für möglich halten, dass ihre Ermordung ihm zusätzlich noch einem solchen Kick verschaffte.


P:S.: Die gerade veröffentlichte 'Erklärung' des Angeklagten ist keine Überraschung: der entlarvte Jeckyll-Hyde-Mörder versucht jetzt im letzten Moment noch, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen ...


--------------------
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.

Kriegerin111 schrieb:Schlimme Vorstellung, dass da noch jemand aktiv mitgeholfen hat und dieser jemand höchstwarscheinlich niemals zur Verantwortung gezogen werden kann, obwohl eigentlich jeder weiss, wer es warscheinlich war.

Das ist derzeit nur eine unbelegte Behauptung des Angeklagten. Da der Rest seiner Geschichte anscheinend erlogen ist, wird es auch diesen Helfershelfer nicht geben. M.E. versucht CF hier nur, über die angebliche Existenz eines Zeugen und Helfers Glaubwürdigkeit zu gewinnen,

Pony2.4 schrieb:Vielleicht hielt er sich für so schlau, dass er davon ausging, dass niemals Verdacht geschöpft wird und es zu keinem Zeitpunkt zu einer Durchsuchung kommt, bei der die Medis gefunden werden könnten.

Wie wir wissen, flog er bei einer verkehrskontrolle auf. Mit Alkohol und einem rucksackmedikament im Blut. Der hat, zumindest zeitweise, selber
von diesen Pillen genascht.

falstaff schrieb:Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Story vollständig auf seinem Mist gewachsen ist. Das wird sich einer seiner Anwälte ausgedacht haben und er hat das dann abgenickt. Womöglich wurden dabei auch Elemente einer Story wiederverwertet, die CF seinem Bruder erzählt haben könnte.

@falstaff

Interesanterweise hatte RA Haizmann bereits kurz nach CFs Verhaftung im Jahr 2013 ein mögliches 'Unfallgeschehen' in den Raum geworfen ...

--------------------
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.

Die Stellungnahme zum jetzigen Zeitpunkt hat den Grund, dass die neuen Indizien zumindest nahelegen, dass der Angeklagte mit dem Vergraben der Leiche etwas zu tun haben könnte. Die fortlaufende Berichterstattung hätte die Gefahr gehabt, Zeugenaussagen zu beeinflussen. Der Angeklagte müsste fürchten, wegen eines Tötungsdelikts verurteilt zu werden, so der Verteidiger des Mannes.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/prozess-maria-baumer-angeklagter-raeumt-vergraben-von-baumer-ein,S80ZSCZ

Die Indizien legen nicht nur nahe, dass er etwas mit dem Vergraben der Leiche zu tun hat, sondern dass er die Tötung samt Leichenbeseitigung vorher geplant hat (Googeln der Begriffe, Kauf des Spatens und des Kalks u.s.w.). Die Ausreden bezüglich dieser Indizien sind doch sehr unglaubhaft. Ich denke, der TV hat sich mit dieser Aussage selbst ein Bein gestellt.

dievo schrieb:Ich denke, der TV hat sich mit dieser Aussage selbst ein Bein gestellt.

Naja, er hatte nichts zu verlieren. Die Erklärung macht es auch nicht schlimmer, als es ohnehin schon war.

Seidenraupe schrieb:Wer nur hätte die Idee, es wie einen Suizid aussehen zu lassen, wer fand den Zettel, der nie die Polizei erreichte?

Laut der Schwester von Maria hatte ein Bruder des Tatverdächtigen angeblich einen solchen Zettel gefunden. Nur die Schwester ist es, die über diesen Zettel gesprochen hat. Allerdings hat die Schwester diesen Zettel nie gesehen und schloss soweiso aus, das Maria vorhatte, Suizid zu begehen.


Der Zettel hat ja Null Relevanz vor Gericht. Da dieser Zettel nirgendwo aufgetaucht ist. Aber es ist nach wie vor interessant, dass der Bruder wohl diesen ominösen Zettel gefunden haben will und nicht der Verlobte selbst. [...so habe ich die Aussagen von neulich in Erinnerung. Soll ich nochmal nachschauen (Quelle)?]

Deus_Ex_Machin schrieb:Vielleicht hat er ja seinen Brüdern die gleiche Geschichte aufgetischt, wie nun dem Gericht, so dass sie deshalb halfen.

Wie realitätsnah ist das denn? Da sollte jeder mal für sich selbst überlegen, ob er in einer vergleichbaren situation alles für seine Geschwister tun würde oder ob es nicht doch Grenzen gibt. Geschwister hin oder hin.

Mr.Stielz schrieb:Das ist derzeit nur eine unbelegte Behauptung des Angeklagten. Da der Rest seiner Geschichte anscheinend erlogen ist, wird es auch diesen Helfershelfer nicht geben. M.E. versucht CF hier nur, über die angebliche Existenz eines Zeugen und Helfers Glaubwürdigkeit zu gewinnen,

Glaubwürdigkeit würde er aber so nur erlangen, wenn der Helfer/Zeuge sich melden würde und das bestätigt.

emz schrieb:Wenn es derjenige ist, der möglicherweise den neuen Spaten auf dem Dachboden versteckt hat, dann handelt es sich um einen Verwandten. Der könnte jedoch für seine Mithilfe nicht belangt werden, der darf das.

Dein “der darf das“ empfinde ich als sehr befremdlich. Meinem Rechtsempfinden entspricht das nicht, im Gegenteil. Da hat jemand aktiv mitgeholfen eine Leiche zu vergraben, Spuren zu verwischen, falsche Fährten gelegt. Ohne dem, wäre der Mord evtl sehr viel früher aufgedeckt worden und den Angehörigen und weiteren Opfern viel Leid erspart geblieben.

Kriegerin111 schrieb:Dein “der darf das“ empfinde ich als sehr befremdlich. Meinem Rechtsempfinden entspricht das nicht, im Gegenteil. Da hat jemand aktiv mitgeholfen eine Leiche zu vergraben, Spuren zu verwischen, falsche Fährten gelegt. Ohne dem, wäre der Mord evtl sehr viel früher aufgedeckt worden und den Angehörigen und weiteren Opfern viel Leid erspart geblieben.

Das ist eine bewusste Entscheidung des Gesetzgebers, die der Konfliktsituation Rechnung trägt, in der sich Angehörige befinden können, wenn ein Sohn oder eine Schwester eine Straftat begangen haben.

Wer die Tat [Strafvereitelung] zugunsten eines Angehörigen begeht, ist straffrei.

Quelle: https://dejure.org/gesetze/StGB/258.html

MissWexford schrieb am 09.08.2020:Als er später nach Hause kam, lag Maria B. leblos im Bett neben ihr die leeren Verpackungen von seinen Medikamenten...
Vor Angst das er unter Verdacht gerät, da er diese Medikamente aus der Klinik entwendet hat und mglw. auch selbst konsumierte, hat er die tote Maria B. im Wald vergraben....
Ich könnte mir vorstellen, dass er das so in etwa seinen Anwälten geschildert hat...

Da hast du ja den Volltreffer gelandet, mit deiner Vermutung...s. Erklärung von RA Euler