emz schrieb:Die Anklage hat doch die Kinderpornografie gar nicht erwähnt, wo denn.
Haizmann ist Verteidigung und argumentiert damit, dass sein Mandant schwul ist.
Das war es was ich meinte. Im Grunde hab ich Dir nur zugestimmt:
Haizmanns Einwurf war für den Angeklagten ganz und gar nicht vorteilhaft und hat auch noch unschöne Dinge über den Angeklagten ins Spiel gebracht, die die Anklage so nie hätte einbringen dürfen.
Wir sind uns einfach nur einig, dass das im Sinne der Verteidigung eine echt kreuzbescheuerte Aktion war deren Zweck mir völlig schleierhaft ist..
Da hat man schon 3 Verteidiger und dann sowas...
FraumitHut schrieb:Vielleicht ist er noch "unentschieden" oder sowohl als auch - soll es alles geben.
Außerhalb dieses thematisierten Gespräches zwischen dem Angeklagtem und seiner Cheffin spielt seine sexuelle Orientierung hier doch eigentlich gar keine Rolle.
Die Frage ist ob er seine Verlobte ermordet hat.
Dafür mag die Frage ob es jemanden gegeben haben könnte, den er als neuen Partner anvisierte am Rande interessant sein, aber das wars doch eigentlich auch schon, deswegen verstehe ich auch nicht warum man die eh schon traumatisierte Frau hier noch dem Prozess aussetzen sollte.
Was verspricht man sich von dieser Zeugin?
Seine Cheffin hat bereits bestätigt, dass seine Annäherung an diese Patientin unprofessionell war und recht weit ging.
Thema durch.
Ein bisschen frage ich mich tatsächlich sowieso wie dieses Gespräch einzuordnen ist.
Ich hatte stets ein gutes Verhältnis zu meinen Vorgesetzten und durchaus auch mal ein freundschaftliches.
Aber das hier mehr als ein gutes "Chef-Angestellter-Verhältnis" vorliegt wurde nicht erwähnt (dabei wäre eine Freundschaft nicht mal an sich verdächtig).
Kam es der Chefin da nicht komisch vor, dass er nicht nur aus dem Knast anruft und Dinge thematisiert, die mit der Arbeit zu tun haben, sondern auch derart plump auf diesen Spaten und angebliche Fremdzugriffe auf den Laptop aufmerksam macht?
Ich bin ja ganz groß darin sowas nicht gern überzubewerten, weil man sich meiner Ansicht nach sehr wohl auch Sorgen machen und Angst haben darf wenn man unschuldig eines Mordes bezichtigt wird.
Aber dieses detailierte Gerede über mögliche Motive und Indizien...
Das hätte mich als Chefin doch irgendwie stutzig gemacht.
Aber vielleicht war auch die Darstellung durch "kompakte Zusammenfassung" nicht ganz authentisch und das Ganze hatte in der Situation mehr "Plaudercharakter" und mehr "generelle Besorgnis" als die Zusammenfassung vermuten lässt.
Lumpel schrieb:Löschkalk bzw.Brandkalk entwickelt im Gemisch mit Wasser(aufgefundene Getränkeflasche Fundort) auf menschlicher Haut schwerste Verätzungen.
Löschkalk tut das nicht, "Brandkalk" gibt es nicht mal.
Die von Dir beschriebene Wirkung wird mit "Branntkalk" erreicht.
Das die diversen Presseberichte und selbst entweder Sachverständige oder die Reporterin aus dem Gerichtssaal da ständig wechseln liegt hoffentlich daran, dass das dieser Unterschied doch nicht so bekannt ist wie ich dachte.
Der Gutachter für Mineralogie sprach von Branntkalk und das wurde auch von der "Gerichtsreporterin" so mitgeschrieben, das ist das Wichtigste, denn das ist mal ein Zeuge bei dem eine Verwechslung nicht mehr auf "der kennt den Unterschied halt nicht" zurückgeführt werden könnte.
Lumpel schrieb:Eine schützende Bekleidung verlangsamt diese Wirkung.
Ja, deswegen schrieb ich bereits, dass ich davon ausgehe, dass sie absichtlich entkleidet wurde und nicht bei ihrer Ermordung bereits nur einen Slip trug?
Dazu kommt noch (wie ich ebenfalls schrieb) das Kleidung auch gern von Tieren verschleppt wird und das eine Auffindung der Leiche sehr viel wahrscheinlicher macht.
Die Verwesung von dem, was nach der Kalkreaktion noch im dann vermutlich Löschkalk lag (das bleibt nach der beschriebenen Reaktion von Branntkalk übrig) wäre außerdem durch Kleidung ausgebremst wurden.
Lumpel schrieb:Das wirkt alles nicht nach gerade als vorher ausgesuchte Ablage.
Für mich schon.
Auch eine 30cm tiefe Grube gräbt sich im Waldboden nicht "mal eben" und diese "Probegrabungen" deute ich z.B. so, dass er die Stelle gewählt hat, weil sie ziemlich optimal ist:
Wenig frequentiert, nicht gut einsehbar, gar nicht so leicht zu finden und trotzdem kommt man mit dem Auto nah genug dran.
Das erscheint mir sehr gründlich gewählt.
Die "kleineren Gruben" würde ich als Versuch deuten eine Stelle zu finden an der es sich leichter graben lässt und dass er sich dann mit einem recht flachen Grab "zufrieden geben musste" passiert vielen Leuten, die sich denken man könne "mal eben" irgendwas oder irgendwen im Wald vergraben.
MissWexford schrieb:Lorazepam kann man natürlich einnehmen, dann ist es einem vermutlich egal ob man Regelschmerzen hat oder nicht, wenn man benebelt im Bett liegt...:-)
Das ist bei Schmerzen, die durch Schmerzmittel nicht kontrollierbar sind sogar gar nicht so unüblich.
"Dann werfen wir halt Benzodiazepine drauf, dann kann der Patient das zumindest teilweise "wegschlafen".
Allerdings kenne ich diese Form der Medikation nur bei Schwerstkranken/-verletzten, Sterbepatienten, Nervenschmerzen und im "Hausgebrauch" tatsächlich nur und ausschließlich bei "Migräneopfern".
Bei Regelschmerzen auch solchen die durch Endometriose verstärkt werden ist mir solch eine Medikation völlig unbekannt, was die Verteidigung sich vor Gericht ja auch schon fast peinlich oft hat bestätigen lassen.
Ich hoffe der Richter ist da geduldiger als ich.. ich kann es so gar nicht leiden, wenn jemand mehrfach die gleiche Frage stellt, weil ihm die Antwort nicht gefällt und er hofft, dass sie sich magisch ändert, wenn man nur oft genug nachfragt.
Delphi10 schrieb:Da ist bei mir schon klar, wer der Täter war, wenn der Lebenspartner genau weiß, welche Klamotten fehlen.
Woah.. Sorry, aber
das ist krass.
Nicht jeder hat ne halbe Kleiderabteilung daheim.
Ich hab meine Stall- und Hofarbeitskleidung, einen ordentlichen Hosenanzug und ein schickes Kleid falls man mal in die Oper geht und ansonsten Alltagskleidung, die sich gut unterm Kittel trägt, pflegeleicht ist und nicht wenige Stücke trage ich seit ungelogen 20 Jahren.
Würde ich verschwinden könnte mein Mann der sonst ein Gedächtnis wie ein Sieb hat ziemlich flott sehr deutlich sagen was aus meinem Schrank fehlt.
Und wenn Maria primär "offizielle" Kleidung hatte, schick aber nicht übertrieben, "Bürochick" halt und wenige Trekkinghosen zum wandern und für Freizeitaktivitäten, dann ist es nicht auffällig zu sehen ob und wieviele davon fehlen.
Mein Mann hat im Grunde 2 Sorten Hemden und 2 Sorten Hosen und ich weiß etwa wie viele, weil wir bei dem Kauf der Waschmaschine ja bedenken mussten wieviel man so wäscht.
Was er trug als er das Haus verließ könnte ich stets blind sagen und ohne große Schwierigkeiten zumindest abschätzen ob er noch zusätzlich was mitgenommen hat oder nicht.
Delphi10 schrieb:Obwohl ich Wäsche wasche und Klamotten einräume, hätte ich keine Ahnung, ob von meinem Mann was im Schrank fehlt!
Jup, das ist bei Dir so, aber wir wissen nicht wie das bei Maria war.
Sie kann wie ich gewesen sein, wie Du oder jemand der nie ein Outfit zweimal trägt.
Sie könnte jemand sein der sich abends rauslegt was er morgens anzieht, dann erinnern sich die Partner/Mitbewohner häufiger, denn dann liegt es ja draußen und man läuft ein paar mal dran vorbei.
Grade bei einem neuen Job vergewissern sich auch nicht wenige Menschen (Männer und Frauen) bei ihrem Partner:
"Kann ich so gehen?"
Manche Leute vergessen sogar, dass der Partner sowieso nur Tennissocken hat, anderen erinnern sich sogar wie viele Ringel die Hummelstrumpfhose hatte...
Also auch wenn es hier gute Gründe gibt den Verlobten zu verdächtigen (deswegen steht er ja auch vor Gericht).
Aber ggf sollte man etwas vorsichtiger sein jemanden wegen Mordes aufzuknüpfen, weil bei ihm irgendwas anders ist als in der eigenen Routine.
Ich verdächtige ja auch nicht jeden der nicht so sicher sagen kann was sein Partner trug wie es bei uns der Fall ist direkt wegen Mordes..
Das ist schon ganz schön heftig.