Maria Baumer

@falstaff
Er meint sicher den TV,der damals mit einem Privatermittler die ausgehobene Grube,in der man M.B. gefunden hatte besuchte.

falstaff schrieb:Die Sind zwar unterhaltsam, aber aus vielen werde ich nicht so richtig schlau.

Da haben wir uns dann etwas missverstanden.
Mir war es um das gegangen, was in den Kommentaren zu den Anwälte geschrieben worden war.
Würde es so sehen, dass Euler Wahlverteidiger und Haizman samt Kollege Wahlpflichtverteidiger sind. Aber sicher bin ich mir nicht.

emz schrieb:Mir war es um das gegangen, was in den Kommentaren zu den Anwälte geschrieben worden war.
Würde es so sehen, dass Euler Wahlverteidiger und Haizman samt Kollege Wahlpflichtverteidiger sind. Aber sicher bin ich mir nicht.

Da kann ich ausnahmsweise mal zur Klärung beitragen:

In diesem Artikel (Archiv-Version vom 06.07.2020) steht dazu

Die Regensburger Anwälte Michael Haizmann und Johannes Büttner sind als Pflichtverteidiger bestellt, Wahlverteidiger ist Michael Euler aus Frankfurt. Haizmann und Euler hatten F. auch im ersten Prozess wegen des sexuellen Missbrauchs von zwei Schülern des Domspatzen-Gymnasiums und der Lorazepam-Gabe an die junge Patientin vertreten.

Im bereits mehrfach verlinkten LiveBlog zum heutigen Tag taucht folgender Absatz auf:

Der Verhandlungstag endet mit einem kurzen Wortgefecht zwischen Verteidiger Haizmann und Staatsanwalt Rauscher. Es geht um zwei Zeugen die Maria Baumer in Gevelsberg gesehen haben wollen und die Mantrailer-Hunde, die dort ebenfalls angeschlagen haben. „Ein Beschuldigter, der bestreitet an einem Tatort gewesen zu sein, hätte mit zwei Zeugen und einem anschlagenden Mantrailerhund ein ernstes Problem.“ Rauscher erwidert, dass die Verteidigung die Aussagekraft angezweifelt hätten. Der Vorsitzende beschwichtigt, dass ein Sachverständiger und zwei der Zeuginnen dazu noch Stellung nehmen werden.

Das wird noch mal interessant. Ich freue mich schon wieder auf die Diskussion über die Zuverlässigkeit von Mantrailerhunden.

Pony2.4 schrieb:Aber dann in dem Gespräch zu sagen, dass es zu Laptopaktivitäten kam, während die beiden auf dem Reiterhof waren, wäre unter diesen Umständen eher dumm. Vorausgesetzt es gab die Aktivitäten am Laptop gar nicht.

@User9247

Es gab entsprechende Laptopaktivitäten, aber diese fanden zu einem anderen Zeitpunkt statt, nämlich am Vormittag von Marias 'Verschwinden':

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-land-nachrichten/der-raetselhafte-tod-von-maria-baumer-21364-art999661.html (Archiv-Version vom 29.11.2020)

Mittelbayerische Zeitung vom 29. Dezember 2013:
Mysteriöser Brief am Laptop

Nach MZ-Informationen wurden auf dem Laptop von Maria Baumer am Morgen des Pfingstsamstags [= 26. Mai 2012] noch zwei Briefe geschrieben. Sie wurden angeblich später gelöscht. Der Wortlaut eines der Briefe: „Ich liebe dich, es tut mir leid. Denk daran, was wir uns versprochen haben.“

Mit CFs Behauptung gegenüber seiner Stationsleiterin, dass es Laptopaktivitäten gegeben habe, als er und Maria 'außer Haus' (auf dem Reiterhof) waren, wollte er wohl eine falsche Spur legen. So als gäbe des irgendeinen mysteriöse Person, die sich da zu schaffen gemacht habe. Ein typischer red herring: ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver.

Fraukie schrieb:Soweit ich weiß stand in einem der Artikel, dass nach dem Leichenfund und der Kenntnisnahme des Beleges über den Kauf dieses Spatens durch den TV bei einer Hausdurchsuchung auch die deutliche Anweisung "sucht nach einem Spaten" gegeben wurde.

@Fraukie

Der Spaten am Fundort war von den Pilzsammlern am 8. September 2013 gleichzeiting mit MBs skelettierter Leiche entdeckt worden.
Diesen Spaten hatten die Ermittler demnach schon asserviert. Ein identisches Spatenmodell war vom TV wenige Tage vo Marias Verschwinden erworben und mit Karte bezahlt worden.

Beim 'Aufruf' der Ermittler dürfte es um den zweiten, 'wieder aufgetauchten' Spaten gehandelt haben:

https://www.tvaktuell.com/maria-baumer-polizei-bittet-um-mithilfe-69661/

TV-Fernsehen für Ostbayern, 15. Januar 2014:

Des weiteren werden Personen, die im Zeitraum vom Juni 2011 bis Juni 2013 bei der Firma Bauhaus Regensburg einen Spaten gekauft und bar bezahlt haben, gebeten, sich bei der KPI Regensburg zu melden. Es handelt sich um einen Spaten der Marke Gardol, Typ Federspaten, Preis 17,95 bzw. 18,95 Euro (siehe Foto).

emz schrieb:Lässt sich Heizmann wie folgt vernehmen:

Verteidiger Haizmann gibt eine Erklärung ab. Die Polizei habe bereits früher Erkenntnisse hinsichtlich einer Homosexualität seines Mandanten gehabt. Es habe explizit einen Ermittlungsauftrag zu kinderpornografischem Material und homosexuellen Darstellungen gegeben.

Wie jetzt? Will er uns nahebringen, der Angeklagte habe an der Patientin wegen seiner Homosexualität gar kein Interesse gehabt? Dann bin ich ja mal auf seine Erklärung gespannt, warum er mit Maria zusammenlebte und verlobt war. :D

Letztendlich erklärt er ja nur, was bereits aus dem ersten Verfahren und Urteil gegen F. bekannt ist. Um nachzuvollziehen, warum er das tut, müsste man beim Prozess dabei gewesen sein und wissen, was die Chefin genau gesagt hat. Evtl. ist das lediglich eine Erklärung über das Thema Homosexualität, was durch den Ermittlungsauftrag der Polizei an der Klinik bekannt wurde.

Sillyrama schrieb:Wieviele Mietparteien wohnen in dem Haus? Weiß das Jemand? Wahrscheinlich nicht, oder?

@Sillyrama

Wievele Mietparteien es darin gab, weiß ich nicht, aber der Dreh der XY-Folge fand ja in der Originalwohnung statt (der Verlobte erzählte im dortigen Schlafzimmer die seltsame Geschichte, dass Maria 'aus dem Bett verschwunden' war, als er vom Joggen zurückkam).

Zu Beginn der Drehsequenz betrat der TV von außen die Wohnung durch die Haustür. Ich hatte den Endruck, dass es sich um eine Erdgeschosswohnung handelte.

Desweiteren erzählt er der Kollegin, dass es Aktivitäten an Marias Laptop gab, in der Zeit, als er mit ihr auf dem Reiterhof war.

https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html


Das bedeutet im Klartext, dass er bereits vor der offiziellen Rückkehr in der Wohnung war und versuchte den Laptop des Opfers zu manipulieren. Damit ist auch der Grillabend ganz sicher nicht so verlaufen wie in Aktenzeichen xy ungelöst dargestellt, mit allen Konsequenzen für die Beteiligten.

Kreuzbergerin schrieb:So weit ich weiß, hat Michael Haizmann doch einen guten Ruf.
Auch wenn er in diesem Fall bis jetzt noch keine gute Figur macht.

Ja, MH hat einen guten Ruf, aber ihm ist zweifellos bewusst, wie schwer es für die Verteidigung sein wird, in diesem Prozess einen Fuß auf den Boden zu bekommmen.
Zwar hat MH in einem Interview einmal gesagt, ihn fasziniere die dunkle Seite des Menschen:

https://www.tvaktuell.com/maria-baumer-polizei-bittet-um-mithilfe-69661/

[Interviewfrage an MH]: "Sie verteidigen viele Beziehungstäter, tauchen in fremde Denkweisen und Seelen ein."

[MH]: "Die dunkle Seite des Menschen fasziniert mich. Das ist ein Aspekt von vielen, der den Beruf interessant macht."

- aber mich beschleicht irgendwie das Gefühl, dass selbst RA Haizmann - der ja sicher schon vieles gesehen hat - geschockt sein dürfte von dem, was die StA nun seinem Mandanten vorwirft. Und dass er betroffen davon ist, wie schwer es für die Verteidigung sein wird, diese gravierenden Vorwürfe zu widerlegen (oder auch nur zu entkräften). Auf mich wirkt MH im bisherigen Prozess vergleichsweise 'bedrückt'.

Als er 2013 das Mandat für CF übernommen hatte, zeichnete er noch das harmlose Bild eines Verlobten, der sich auf die Hochzeit gefreut hatte und deshalb keinen Grund gehabt habe, MB zu ermorden. Und wer weiß, vieleicht hat er das zu jenem Zeitpunkt ja wirklich geglaubt (oder glauben wollen). Oder er hat einfach nur seinen Job als Verteidiger gemacht.

Aber nun ist er da, der unverstellte Blick in den Abgrund. Selbst für einen hartgesottenen Vertediger ist das bestimmt schwer, wenn er zusehen muss, wie wie die StA sukzessive die falsche Fassade seines Mandanten niederreißt, und all das Schreckliche exponiert, was da zum Vorschein kommt ... !

Wir lernen: Wenn man den "perfekten Mord" begehen will, sollte man folgendes vermeiden:

1. nach "der perfekte Mord" googlen;

2. bei Giftmord nach dem Tatmittel und "letale Dosis" googlen;

3. das Werkzeug, mit dem man die Leiche verschwinden lassen will, mit EC-Karte bezahlen;

4. bei der Befragung als Zeuge (!) Schweißausbrüche haben und heftig zu zittern anfangen,

5. nach dem Auffinden der Leiche eine junge Frau mit Lorazepam betäuben und damit der Polizei die mögliche Tathandlung und das mögliche Tatmittel liefern, das dann auch in der Leiche gefunden wurde.

Ich denke, da wird es auch für den besten Verteidiger schwer, eine Verteidigungsstrategie aufzubauen.

Fraukie schrieb:Mein Mann hat im Grunde 2 Sorten Hemden und 2 Sorten Hosen und ich weiß etwa wie viele, weil wir bei dem Kauf der Waschmaschine ja bedenken mussten wieviel man so wäscht.

Aha, Du weißt etwa....
Danke, damit bestätigst du genau meine Aussage, dass keiner genau sagen kann, was im Schrank fehlt!

Aggie schrieb:Zwar hat MH in einem Interview einmal gesagt, ihn fasziniere die dunkle Seite des Menschen:

https://www.tvaktuell.com/maria-baumer-polizei-bittet-um-mithilfe-69661/

[Interviewfrage an MH]: "Sie verteidigen viele Beziehungstäter, tauchen in fremde Denkweisen und Seelen ein."

[MH]: "Die dunkle Seite des Menschen fasziniert mich. Das ist ein Aspekt von vielen, der den Beruf interessant macht."

Da kommt er dann ja jetzt so richtig auf seine Kosten...

Delphi10 schrieb:JosephConrad schrieb:
Wie kommst Du darauf? Der Stil war lackiert, also geradezu ein El-Dorado für Fingerabdrücke :-)

Nur sind die umso schneller wieder runter bei Regen.

Ein zerbrochener Spaten wurde auf den Speicher gebracht, da sollten doch Fingerabdrücke drauf sein oder? Außerdem kann man sicherlich feststellen, ob der überhaupt schon benutzt wurde.

Das Problem war, dass die Fingerabdrücke desjenigen hätten drauf zu finden sein sollen der zu der Zeit im Gefängnis sass. Da hätte ihm jemand den Spaten ins Gefängnis bringen sollen damit er ihn kurz mal anfassen kann. ;-)

JosephConrad schrieb:Ein zerbrochener Spaten wurde auf den Speicher gebracht, da sollten doch Fingerabdrücke drauf sein oder?

Mit Sicherheit, fängt an bei der Produktion in Italien, beim Transport, im Baumarkt von Personal und Kunden. Nur sind Fingerabdrücke häufig nicht eindeutig identifizierbar. Dass der Käufer, also möglicherweise der Bruder des Angeklagten, seine Fingerabdrücke dort hinterlassen hat, sollte man nicht erwarten.

JosephConrad schrieb:Außerdem kann man sicherlich feststellen, ob der überhaupt schon benutzt wurde.

Wir wissen nicht, was der Angeklagte gesagt hat, warum er den Spaten gekauft hat und ob er mit ihm schon mal gearbeitet hat. Zur Gartenarbeit trägt man meist Handschuhe.

Eigentlich muss er auch gar nichts dazu sagen. Der eine Spaten, den er gekauft hat, der wurde ganz sicher von ihm zum Ausheben des Grabes für das Opfer benutzt und den anderen hatte er - ebenfalls ganz sicher - nie in der Hand.

@dievo
:)
Deine Liste könnte man noch gut fortführen. Eigentlich ist es ja gut, dass er so doof war. Anders wäre es gleich viel schwieriger, ihm die Tat nachzuweisen.

Eins ist jetzt schon klar, selbst wenn es für eine Verurteilung nicht ausreichen würde, wer MB auf dem Gewissen hat, dürfte inzwischen jedem klar sein. Der Fall ist somit in keiner Weise mehr mysteriös. Allenfalls der "magische Spaten". :D Wobei, mysteriös ist der eigentlich auch nicht.

Hercule-Poirot schrieb:Der eine Spaten, den er gekauft hat, der wurde ganz sicher von ihm zum Ausheben des Grabes für das Opfer benutzt und den anderen hatte er - ebenfalls ganz sicher - nie in der Hand.

Für die Verteidigung bliebe m.E. nur eines: Eine Erklärung, wonach der Angeklagte das Grab zwar ausgehoben habe, aber nicht für die Tötung verantwortlich zeichne. Er könnte beispielsweise den Bruder beschuldigen.