Maria Baumer

@Schneewi77chen

Es könnte auch passieren, dass die Verteidigung, Nebenklage oder Staatsanwaltschaft zum Ende der Beweisaufnahme noch Anträge auf Zeugenvernehmungen stellen. Das ist nichts Besonderes. Ich habe auch schon erlebt, dass die Verhandlung unterbrochen wurde, um eine Zeugin kurzfristig vorzuladen. Wenn dies möglich ist, um einen gewissen Sachverhalt klären zu können, ist das nicht unüblich.
Wenn der Vorsitzende die Aussage der Käuferin des Autos der MB für unwichtig hält, kann auch passieren, dass sie gar nicht mehr aussagt. Das denke ich allerdings nicht.

@emz

emz schrieb:Als Krankenpfleger sollte er das gelernt haben, wie man bewegungsunfähige Personen transportiert.

Man sollte besser sagen: als Krankenpfleger sollte er gelernt haben, wie man bewegungsunfähige Personen umlagert, hochhebt, umbettet. Da gibt es tatsächlich bestimmte Techniken und Griffe, damit das auch bei schwereren Menschen gut klappt.

Das ist nämlich etwas ganz anderes wie eine bewegungsunfähige, 90 Kilo schwere Person über eine gewisse Strecke zu tragen, womöglich noch treppauf oder treppab, über Hindernisse und dann noch in einen Kofferraum zu hieven. Und das unauffällig in einer bewohnten Gegend aus einem Haus heraus.
Da finde ich die Frage, wie er das alleine geschafft haben könnte, schon berechtigt.

Trafo schrieb:Der Spaten wird da sicher vorher nicht gelegen haben. Ein abgebrochener Spaten in einem VermisstenFall / Mordfall übersieht sicher keiner, das schaffen sogar Laien.

Und die Wohnung war bestimmt versiegelt?
So das man nichts aus der Wohnung holen konnte?

So sehe ich es eben auch. Aber kommt man sich echt nicht doof vor, dann so ein Schmierentheater zu veranstalten? Es muss jedem klar sein, dass es das nur noch schlimmer macht. Das ist fast unglaublich.

Hathora schrieb:Da finde ich die Frage, wie er das alleine geschafft haben könnte, schon berechtigt.

Mag sein, dass du die Frage berechtigt findest, Sta Rauscher fand sie nicht berechtigt und verwies in der PK darauf, dass der Beschuldigte Krankenpfleger ist.

Ich setze mal voraus, Rauscher kennt die örtlichen Gegebenheiten bestens und dürfte sich mit seinen Ermittler gemeinsam durchaus Gedanken zu der Problematik des Transportes gemacht haben, so dass das, was er sagt, Hand und Fuß haben dürfte.

Bezüglich des Spatens auf dem Dachboden:

Ich könnte mir das folgendermaßen vorstellen:

Der Angeklagte hat ja zum Tatzeitpunkt mit Maria eine Wohnung im Mehrfamilienhaus seines Bruders bewohnt (in der Zeit nach der Tat hatte er dann die Wohnung innerhalb des Hauses gewechselt).

Wenn die Polizei zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung also nur auf die der Wohnung direkt zugehörigen Areale Zugriff hatte (Wohnung und zugehöriges Kellerabteil), wäre der plötzliche Auffindeort des zebrochenen Spatens auf dem Dachboden (zu dem reguläre Mieter keinen Zugang hatten, weil er im Mietverhältnis, auch bei CF, nicht mit inbegriffen war) insofern gut platziert, als dass dort die Polizei nicht hatte suchen dürfen. Gleichwohl ist es natürlich verdächtig, dass der Angeklagte bei der Hausdurchsuchung einfach vergessen hatte die Ermittler darauf hinzuweisen, dass er als Bruder des Vermieters auch zu diesem Teil des Hauses Zugang hatte und dort gerne funktionsloses Werkzeug aufbewahrte. Auch dass er - zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung könnte er ja den kaputten Spaten als Unschuldiger einfach nicht auf dem Schirm gehabt haben - er nicht sofort "hier!" schrie, als medienwirksam nach dem Spaten bzw. seinem Duplikat gesucht wurde.

Schön doppeldeutige Überschrift: "Zwei Spaten und ein Überwachungsvideo" :)

https://www.regensburg-digital.de/mordfall-baumer-zwei-spaten-und-ein-ueberwachungsvideo/07072020/ (Archiv-Version vom 15.08.2020)

Ich halte es ebenfalls für unmöglich, dass man eine 90 Kilo schwere Person alleine von A nach B hieft auch mit Kenntnissen in der Krankenpflege. Ich könnte mir höchstens noch den Rettungsgriff vorstellen aber das is ja mehr schleifen als tragen. Jeder Transport würde Aufsehen erregen... Absetzen, Tür auf, Absetzen, Tür zu, Absetzen...
Man geht ja davon aus, dass sie nicht im Wald starb... vielleicht wurde ja ein anderes Domizil anvisiert.

Wieviele Mietparteien wohnen in dem Haus? Weiß das Jemand? Wahrscheinlich nicht, oder?

Also für mich ist noch gar nicht klar, ob Maria wirklich leblos war, als sie das Haus verließen (Annahme. Noch ist ja nichts klar.) Vielleicht hat sie auch gedacht, sie fährt ins Krankenhaus.

Einen Helfer zu haben beim Abtransport, glaube ich tendentiell weniger. Einfach aus dem Grund, weil es nochmal eine andere Hausnummer ist, von der Tat zu wissen, als an die Unschuld zu glauben. Außerdem hätte man dann am Fundort eigentlich 2 Spaten gebraucht. (naja, ok - einer machts auch).

Einen Spaten zu kaufen und dort zu hinterlegen, um dem TV aus der Bredoullie zu holen, sowas kann ich mir eher vorstellen. Vielleicht weil man sogar glaubt, dass er unschuldig ist.... Oder weil man das glauben will. Oder weil man sich familiär verbunden fühlt. ...Keine Ahnung Hier gibt es mehrere mögliche Versionen.

(noch sind alles Vermutungen)

Klar scheint aber, dass der Bruder einen Tag vor der Mitteilung über den Spaten-Fund selbst mit dem Auto bei dem Haus der ehemals Verlobten vorfuhr, es mit einem Rucksack betrat und wenig später wieder verließ.
…
Er unterstelle nichts, erwidert Rauscher. Aber es sei eben auffällig. „Wenn die Geschwister aussagen würden, dann hätten wir kein Problem.“

https://www.regensburg-digital.de/mordfall-baumer-zwei-spaten-und-ein-ueberwachungsvideo/07072020 (Archiv-Version vom 15.08.2020)


Wer damals Aktenzeichen xy ungelöst gesehen hat weiss welcher Bruder - falls es mehrere gibt - gemeint ist. So fügt sich alles zu einem stimmigem Gesamtbild, die Wohnung in Regensburg als Tatort passt da allerdings absolut nicht dazu.

@Hercule-Poirot
Was war da mit dem Bruder? Ich habe die Folge gesehen, aber ich kann mich daran nicht mehr erinnern. Die Zwillingsschwester und der TV waren im Studio. Es war die Rede von dem Grillfest. Und meistens gibt es noch einen nachgestellten Film. Wobei ich mich an den, wenn auch nciht mehr wirklich erinnern kann.

@Deus_Ex_Machin

Danke für den Beitrag.
Kann man aus der Bemerkung des Staatsanwalts schließen, dass die Geschwister des Angeklagten die Wahrheit kennen?

Jamegumb schrieb:Kann man aus der Bemerkung des Staatsanwalts schließen, dass die Geschwister des Angeklagten die Wahrheit kennen?

Naja, bei einer Vernehmung könnte der Bruder natürlich in die Mangel genommen werden.

Was ich mich aber frage: Warum hat der Täter den Spaten am Ablageort zurückgelassen und nicht mitgenommen und "fachmännisch" entsorgt?

@Hercule-Poirot
Ok. Ich kann mich daran überhaupt nicht mehr erinnern. Aber dann ist mir das tatsächlich entfallen. Schade, dass man die Folge nicht mehr sehen kann. Wäre aus heutiger Sicht interessant. Ich weiß noch, dass es mich damals gestört hat, dass der Verlobte gleich so öffentlich zerissen wurde. Mich regt sowas deshalb auf, weil das für die Betroffen eine belastende und manchmal auch schwierige Situation ist, wenn man gefilmt wird bei der eigenen Trauer. Und manchmal wirkt sowas dann unecht oder unglaubwürdig. Es passiert auch so oft hier gerade bei allmy, dass man den Betroffenen schnell unterstellt, dass sie da irgendwie beteiligt sind und etwas verbergen. (Ich weiß, da kommt dann immer der Spruch, wie oft Täter aus dem näheren Umfeld kommen. Ja, ok. Aber pauschal verurteilen?) <-- Das bezieht sich natürlich alles auf damals.

Natürlich heute sehe ich das in dem Fall auch anders und denke mir meinen Teil.

Deus_Ex_Machin schrieb:Was ich mich aber frage: Warum hat der Täter den Spaten am Ablageort zurückgelassen und nicht mitgenommen und "fachmännisch" entsorgt?

Vermutlich ist es eine Mischung aus Selbstüberschätzung und Dummheit. Er wäre nicht der Erste, dem ein Spaten zum Verhängnis wurde.

Fündig wurden die Beamten an jenem 12. September 2012 nicht. Obwohl man das Haus vom Speicher bis zum Keller durchsucht habe, wie drei Polizisten am Dienstag aussagen. „Wenn da ein Spaten offen rumgelegen wäre, hätten wir ihn gesehen“, so ein Kriminalbeamter. Man habe zusätzlich mit Taschenlampen alles ausgeleuchtet, als man den Speicher durchsucht habe. „Da gab es keine Sichtbeeinträchtigungen.“

Aus dem bereits genannten Bericht von heute Quelle: https://www.regensburg-digital.de/mordfall-baumer-zwei-spaten-und-ein-ueberwachungsvideo/07072020/ (Archiv-Version vom 15.08.2020)

Weiter:

Hinweis des Bruders darf nicht verwertet werden

Einige Tage später gab es dann eine Mitteilung des Bruders von Christian F. an die Kripo. Demnach hatte offenbar er nun doch einen solchen Spaten gefunden – zerbrochen, auf dem Speicher. Am 30. September 2013 holte die Polizei diesen Spaten von dort ab. Was genau der Christian F.s Bruder der Kripo mitgeteilt hat und wann, kommt am Dienstag nicht näher zur Sprache. Mittlerweile machen dem Kammervorsitzenden Dr. Michael Hammer zufolge sämtliche Geschwister des Angeklagten von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch – damit dürfe auch die damalige Mitteilung des Bruders nicht vor Gericht verwendet werden. Dieser habe sich auf eine Anfrage des Gerichts nicht einmal zurückgemeldet.

Sillyrama schrieb:Also für mich ist noch gar nicht klar, ob Maria wirklich leblos war, als sie das Haus verließen (Annahme. Noch ist ja nichts klar.) Vielleicht hat sie auch gedacht, sie fährt ins Krankenhaus.

Das war auch schon mein Gedanke. Sie hatte ja vorher schon ungeklärte, gesundheitliche "Probleme", da hätte er ihr vorgaukeln können, er fährt sie in die Ambulanz.

@sooma
Ich staune auch, dass seine Joggingrunde zeitlich so ernst genommen wird. Ich vermute, dass man an Marias Körper keinen klaren Todeszeitpunkt mehr feststellen konnte. Ob leblos oder lebendig, wenn die Beiden das Haus verlassen haben, hätte man sie nicht ohne weiteres sehen können?
Deshalb frage ich nach dem Haus und danach, wieviele Mietpartein da wohnen, was hier wahrscheinlich keiner weiß.

Wenn Maria noch gelebt hat, (bei Annahme: TV ist Täter) müssten sie auch recht schnell und unauffällig das Haus verlassen haben. D.h. ihr darf es nicht zu schlecht gegangen sein.
Wenn Maria bereits leblos war (Annahme ebd.), dann wäre es für ihn klüger gewesen, sie im Dunkeln rauszubringen.

Ich muss sagen, dass ich mir genauso gut hätte vorstellen können, dass sie sogar noch in der Whg war (vielleicht auch noch lebend, nur eben nicht mehr handlungsfähig), als bereits der angebliche Anruf von ihr kam. Er kann sie doch genauso gut in der darauffolgenden Nacht rausgebracht haben....
Bezog sich die Aussage über ihre beiden Anrufe (Auszeit ....etc.) eigentlich auf den ersten Tag des Vermisstseins oder auf noch einen Tag später?
(Ich meine, dass laut seiner Aussage die Anrufe bereits am Folgetag des Grillfestes kamen. Oder irre ich mich da?
Im Prinzip ist nur interessant, wann ihre Familie das erste Mal versucht haben, Maria zu erreichen. Da war sie entweder bereits tot oder handlungsunfähig.)

angeblicher Anruf Nr. 1 - 14.00Uhr, Nürnberg, angeblicher Anruf Nr. 2 - 16.00Uhr, 26. Mai 2012

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/viele-offene-fragen-im-fall-baumer-21179-art960935.html (Archiv-Version vom 27.01.2021)

Das ist der Tag direkt nach dem Grillfest, ein Samstag.


Ich vermute mal, dass der TV ab danach (also nach der Joggingrunde) paar Alibis vorbereitet hat. Und die Ermittler den Zeitraum deshalb so eingrenzen. Ansonsten bin ich gespannt, wie man das begründet.

Sillyrama schrieb:Ich vermute mal, dass der TV ab danach (also nach der Joggingrunde) paar Alibis vorbereitet hat.

Die Joggingrunde war das Alibi, nur so konnte er glaubhaft machen, dass sie ohne sein Zutun verschwand. Die Anrufe danach sollten eine lebende Maria vortäuschen.