louis1949 schrieb:Es war wohl wirklich die Sparversion einer Observation.
Davon gehe ich derzeit auch aus. Ziemlich unverständlich. Mit mehr Ernsthaftigkeit hätten die Ermittler ggf. ja auch die Chance gehabt, BG und EVS zu erwischen. Man müsste mal etwas offizielles von der EB dazu hören.
Zeit sollte ja eigentlich kein bestimmender Faktor gewesen sein. DK wirkte ja nun nicht gerade wie "auf dem Sprung". Es war also in dem Sinne -Unkenntnis vom Podcast vorausgesetzt- keine unmittelbare Fluchtgefahr gegeben. Dafür die Chance, in das Netzwerk zu kommen und eben die anderen Flüchtigen zu fassen.
louis1949 schrieb:Ich denke, nur die Erfahrung aus Festnahme Nr. 1 - das Gefährdungspotential ist natürlich gleich. Ohne die Erfahrungen aus der ersten Festnahme in dem Zusammenhang würde sich die Polizei vielleicht auch bei Garweg und Staub so verhalten wie erlebt.
Eher gegenteilig. BG und EVS wissen ja jetzt wie die Beamten zugegriffen haben. Da hätten sie in Sachen Widerstand ja leichtes Spiel, würde die EB es wieder genauso machen. Wäre ich BG/EVS, ich würde mit einem SEK rechnen. Wäre ich EB, ich würde mit einem SEK anrücken. So wie es bei DK auch angebracht gewesen wäre.
IlluminatiNWO schrieb:Ein SEK, dass die Tür auframmt erzeugt natürlich auch eine ganz andere Reaktion der Gegenseite, alleine dadurch, dass solch ein Zugriff martialisch und ruckartig erfolgt.
Bei Terroristen muss man immer mit massiver Gegenwehr rechnen. Aber wenn man die Tür eintritt, hat man immerhin das Überraschungsmoment auf der eigenen Seite. Von daher ist bei Terroristen mMn immer ein SEK nötig.
emz schrieb:Das hätte ich ja auch angenommen, dass sie noch einen Plan B gehabt hätte. Aber dem widerspricht, dass sie sowohl Geld als auch Waffen in der Wohnung versteckt hatte. (...) Hat sie sich auf ihre falschen Papiere verlassen? Meinte sie, wenn sie die vorzeigt, passiert ihr nichts? Hatte sie resigniert und sah keinen Weg, wohin sie hätte flüchten können?
Das sind gute Fragen, die ich mir auch stelle. Ihre Passivität, das Ausbleiben von Widerstand und/oder Fluchtversuch, finde ich auch ziemlich bemerkenswert und ungewöhnlich, zumal ja Widerstand bis zum Schluss zum guten Ton der RAF gehört hat. Alle drei wurden ja quasi so sozialisiert. Sehr ungewöhnlich. Das sie Waffen in der Wohnung hatte, ist dagegen nicht so ungewöhnlich Die können recht schnell wiederbeschafft werden und sind zum Widerstand bei Zugriff geeignet, als auch für die regelmäßige "Beschaffungskriminalität" durch Überfälle. Das Bargeld ist auch sehr schnell verstaut denn auch hohe Summen nehmen kaum Platz weg. Sie könnte im Übrigen auch noch weiteres Geld an anderem Ort gebunkert haben. Das sie keinen Fluchtweg mehr gesehen haben könnte, wäre vielleicht in Zusammenhang mit einer Krankheit denkbar.
emz schrieb:Bei Garweg vermute ich ja, wie schon öfters dargelegt, dass er nicht nur diesen Bauwagen als Unterschlupf hatte. Jedenfalls wird nichts davon berichtet, dass man Geld und Waffen gefunden hat, nur sowas wie eine Fälscherwerkstatt.
Ja das ist gut möglich.
Justsaying schrieb:Fuer mich klingt da eine sehr starke Kritk der Berliner Polizei am Verhalten der Verdener Kollegen durch.
Offensichtlich. Wenn das so korrekt ist, dann ist das eine Katastrophe. Dennoch: Auch die "sehr jungen" Streifenpolizisten sollten die meistgesuchten Verbrecher der BRD im Kopf haben. Auch wenn sie aufgrund ihres Alters die RAF nicht mehr aktiv erlebt haben, sollten ihnen spätestens die aktuellen Überfälle eine Warnung für die Gefährlichkeit der Zielperson sein. Daher drängt sich mir folgende Vermutung auf: Wussten die Beamten gar nicht wen sie da überhaupt vor sich haben? DAS wäre dann neben der mangelnden Information mMn ein wirklicher Skandal. Jeder Polizist sollte zumindest die Namen und die möglcihe Gefährdung kennen. Egal wo.