Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Klette soll zur linksradikalen Demo am 1. Mai in Berlin sprechen, sie ist als Rednerin angefragt. Dass Klette angesichts ihrer Inhaftierung persönlich dort sprechen wird, ist indes mehr als unwahrscheinlich:

Berlin. Zur linksradikalen Mai-Demo in Berlin ist Daniela Klette als Rednerin eingeladen. Die sitzt aber im Gefängnis, bald beginnt ihr Prozess.

Bei der linksradikalen Demonstration am 1. Mai in Berlin soll ein Redebeitrag der im Gefängnis sitzenden mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette verlesen werden. Das kündigte das Bündnis der Veranstalter an. Klette sei als Rednerin für die Demonstration am Abend angefragt worden. „Wenn Daniela Klette nicht persönlich erscheinen kann, werden wir ihren Redebeitrag verlesen“, hieß es.

Quelle: https://www.morgenpost.de/berlin/article408573883/1-mai-demonstration-in-berlin-mit-text-von-daniela-klette.html

Ja, unwahrscheinlich ist das schon, aber inzwi glaube ich an alles.
Allein auf diese Idee zu kommen, das kann dich eigentlich gar nicht ernst gemeint gewesen sein.
Kommt mir eher vor, wie eine Art Promotion und ganz klar - Eine Provokation dem Rechtsstaat gegenüber.

Ich denke schon, dass er Bargeld im Bauwagen hatte. Ich habe selbst mal auf einem Bauwagenplatz gelebt, es ist dort mindestens so sicher, wie in einer Mietwohnung. Die Nachbarn schauen dort mehr, wenn jemand Fremdes rumläuft, als in einem Mietshaus. Im Wagen kann man auch gut Verstecke einbauen.

maluca schrieb:Ich denke schon, dass er Bargeld im Bauwagen hatte. Ich habe selbst mal auf einem Bauwagenplatz gelebt, es ist dort mindestens so sicher, wie in einer Mietwohnung. Die Nachbarn schauen dort mehr, wenn jemand Fremdes rumläuft, als in einem Mietshaus.

Könnte ich mir auch vorstellen. Jeder, der den Platz betritt, der nicht dazu gehört, fällt auf imho. So gesehen war es gar nicht mal unclever von Garweg, da zu leben. Wahrscheinlich erwartet auch niemand größere Reichtümer in einem Bauwagen. Und jemandem was wegzunehmen, der mutmaßlich (nicht tatsächlich) selbst wenig hat, gilt wahrscheinlich als "no go" dort.

Eher schon, dass man freundlich fragt, ob er mit etwas Essen aushelfen kann. Und da hätte Garweg aka "Schatzi Martin" dann eben geholfen, ohne dass man ihn berauben muss.

Aber da kein Geld dort gefunden wurde, obwohl man alles auseinander genommen hat, hat er das Geld offenbar eingesteckt und mitgenommen.

@sören42
Garweg wird wohl über ähnlich viel Geld verfügen wie Klette. Sollte erstmal ausreichen. Ich denke, Staub, Garweg und Klette haben die Beute immer gleichmäßig aufgeteilt.

sören42 schrieb:Und jemandem was wegzunehmen, der mutmaßlich (nicht tatsächlich) selbst wenig hat, gilt wahrscheinlich als "no go" dort.

Die Nachbarn zu bestehlen ist wohl überall verpönt. Natürlich wird BG den anderen Bewohnis nichts von seinen Aktivitäten und dem vorhandenen Vermögen erzählt haben und falls welche seine wirkliche Identität kannten, haben sie das nicht rumerzählt. Auf den Plätzen, die ich kannte, war es Usus, Fremde anzusprechen: "Suchst du wen?" Wenn dann kein Name eines Mitbewohners genannt wurde, die Person vielleicht irgendwas von "Wollte nur mal schauen" sagte, wurden die Leute aufgefordert, den Platz zu verlassen, da man sich ja nicht wie in einem Zoo begaffen lassen will. Im Sommer findet ein Großteil des Lebens draußen vor den Wägen statt. Es bestand auch immer Mißtrauen, dass Polizei oder andere Behörden den Platz auskundschaften, wegen im Raum stehender Räumungen.

Ich spekuliere jetzt mal:
- da Staub in Klettes Berliner Leben nur selten vorkam (vielleicht, weil er einfach weiter weg wohnt),
- Klette und Garweg ja auch relativ sesshaft an einem Ort waren und diesen auch über längere Zeit nicht dauerhaft verlassen haben,
- Staub trotz des sehr guten Fahndungsfotos von 2016 nirgends in Deutschland erkannt wurde,
- Staub anscheinend französisch spricht und
https://www.interpol.int/How-we-work/Notices/Red-Notices/View-Red-Notices#1991-15958
- sich in den 90ern wohl in Metz mit V-Mann Steinmetz getroffen hat

Inhalt: ein Fahndungsaufruf nach Daniela Klette und Ernst-Volker Staub, mutmaßliche Terroristen des Kommandobereichs, deren Namen durch „kriminaltechnische Untersuchungen“ ans Licht gekommen sein sollen. Näherliegend ist indes, daß der V-Mann Klaus Steinmetz diese Namen offenbart hat, der die beiden laut Focus Ende 1991 im französischen Metz getroffen hatte.

Quelle: https://taz.de/Vor-Ort-im-Opel-Kadett/!1605237/
- könnte er doch immernoch in Frankreich leben
- vielleicht bequemerweise sogar in und um Metz, oder einer anderen Stadt in Frankreich.

louis1949 schrieb:- könnte er doch immernoch in Frankreich leben
- vielleicht bequemerweise sogar in und um Metz, oder einer anderen Stadt in Frankreich.

Er spricht ausweislich der Fahndungsseite deutsch, englisch, französisch und spanisch. Damit ist er schon mal ziemlich gut aufgestellt. Italienisch spricht er anscheinend nicht. Es gab aber mal eine mutmaßliche Sichtung auf einem italienischem Campingplatz durch einen deutschen Polizisten, der da im Urlaub war.

Wäre schon möglich, dass er im Ausland ist, vielleicht sogar in Frankreich. Ob er genau dort ist, wo er sich mit Steinmetz getroffen hat? Schwer vorstellbar, denn er wird den zitierten Artikel womöglich auch kennen. Aber nicht ausgeschlossen.

In Spanien sind viele deutsche Touristen, oft Rentner, die dort den Winter verbringen oder sogar dauerhaft leben. Einerseits würde Staub mit seinen 70 Jahren da genau hinpassen. Andererseits, und da wird die Sache heikel, sind in der Generation auch noch mehr Personen, die ihn dann erkennen könnten, Menschen eben, denen die RAF noch was sagt. Keine Ahnung, wie riskant sowas wirklich ist, mit Maskerade und selbstbewusstem Auftreten.

Ich habe ja immer formuliert, dass Staub irgendwie "sonnengegerbt" wirkt. Manche meinten darauf, eher nikotingegerbt, aber das könnte ja schon einen Wohnsitz in Südeuropa vermuten lassen.

maluca schrieb:Die Nachbarn zu bestehlen ist wohl überall verpönt.

Meine Überlegungen gingen dahin, dass ein Bauwagen aufgrund des ganzen Aufbaus mechanisch nicht so sicher gegen einen Aufbruch ist wie eine Wohnung.

Dieses Defizit aber durch ein soziales Netzwerk mehr als kompensiert wird. Wie du auch schon beschrieben hast, dass man eben erkennt, wenn jemand dort nicht hingehört, sich dort am Schloss zu schaffen macht o.ä. Und selbst wenn jemand dort in Not ist, dass es dann irgendwie gemeinsam gelöst wird und nicht zu Eigentumsdelikten in der Bewohnerschaft führt.

louis1949 schrieb:könnte er doch immernoch in Frankreich leben
- vielleicht bequemerweise sogar in und um Metz, oder einer anderen Stadt in Frankreich.

sehr gut vorstellbar.

oder er lebt nicht mehr. sonderlich alt wäre er nicht, aber wir haben ja paar pandemiejahre hinter uns mit einigen millionen toten weltweit. die zahlen für europa kenne ich nicht. so abwegig fände ich es auf jeden fall nicht.

Kottan schrieb am 16.03.2025:Dadurch, dass es bekannt ist, wie jetzt aussieht, nutzen ihm auch seine Kenntnisse im Fach "Ausweisfälschung" nichts mehr, selbst wenn er sich einen Bart stehen lässt. Auch damit wird er sich kaum noch zum Aldi um die Ecke trauen, außer,er hat es geschafft,sich ins Ausland abzusetzen, Klette hatte ja scheinbar Beziehungen nach Italien und Portugal

Ich glaube nicht, dass er verschüchtert in einer Wohnung sitzt und sich kaum noch raus traut. Direkt nach Klettes Verhaftung wird er (soweit es ging) bestimmt versucht haben alles zu meiden, was unnötig wäre, aber mittlerweile..? Ich bin da ganz bei @IlluminatiNWO

IlluminatiNWO schrieb:Sein Aussehen ist seit Jahrzehnten bekannt und trotzdem hat ihn wohl nie jemand erkannt, der das auch melden wollte.

Er ist Profi im "unsichtbar" sein, selbst wenn er sich in der Öffentlichkeit bewegt.

@Photographer73
Ein Bart, eine andere Jacke usw machen schon viel aus. Wenn man es nicht erwartet und auf Garweg treffen würde ist das menschliche Gehirn oft gar nicht in der Lage Personen zweifelsfrei zu erkennen. Außerdem müsste dann, sollte Garweg erkannt werden, noch jemand die Polizei informieren, das machen bestimmt auch längst nicht alle...

Markus Lanz hat heute das Thema „RAF“.
Unter anderem mit Silke Witt und Jörg Schleyer.
Vielleicht erfährt man ja was neues

"Das glaube ich nicht, Tim!"

Das wird wohl wieder der gleiche Brei werden, wie er schon öfter über die Mattscheibe geflimmert ist.
Was sollte da schon erhellende bei rübergekommen?
Vielleicht als Überraschungsgast "der Martin" aus Berlin, oder ein älterer Herr mit wettergegerbtem Gesicht und schlechten Zähnen?

Ich denke, von Silke Witt wird es nicht ein Sterbenswörtchen geben, was wir noch nicht gehört haben.
Und ihre grundsätzliche Ausrichtung dürfte der, von früheren Talkrunden nicht unähnlich sein.
Warum auch?

DerLotse schrieb:Ich denke, von Silke Witt wird es nicht ein Sterbenswörtchen geben, was wir noch nicht gehört haben.
Und ihre grundsätzliche Ausrichtung dürfte der, von früheren Talkrunden nicht unähnlich sein.
Warum auch?

Ich finde, da tut man Silke Maier-Witt Unrecht, wenn man sie mit den anderen Ex-RAF Leuten über einen Kamm schert.

Silke Maier-Witt hat sich mit Jörg Schleyer, dem jüngsten Sohn von Hanns-Martin Schleyer, 2017 für ein siebenstündiges Gespräch getroffen und ihn dabei um Verzeihung gebeten:

Im November 2017 bat sie Jörg Schleyer, den jüngsten Sohn von Hanns Martin Schleyer, um Verzeihung. Die beiden trafen sich zu einem siebenstündigen Gespräch in einem Hotel im mazedonischen Skopje.[17][18] Jan Feddersen schrieb dazu in der taz, Maier-Witt sei damit das erste frühere RAF-Mitglied, das sich „ernsthaft an so etwas wie Aussöhnung, Erklärung, Reue und die Bitte um ‚Verzeihung‘ heranwagt

Quelle: Wikipedia: Silke Maier-Witt

Das hat zumindest noch kein anderes früheres RAF-Mitglied getan.

sören42 schrieb:Ich finde, da tut man Silke Maier-Witt Unrecht, wenn man sie mit den anderen Ex-RAF Leuten über einen Kamm schert.

Wo habe ich das getan?
Ist da evtl. etwas falsch rübergekommen?
Gemeint ist gewesen:
Frau Silke Maier-Witt ist in den vergangenen Jahren wiederholt im TV gewesen, auch die Printmedien haben sie hinlänglich interviewt.
Da sie, allerhöchster Wahrscheinlich nach, keinerlei Kontakte zu Klette, Garweg & Staub pflegt, dürften von der heutigen Sendung keine großartig erhellenden Aussagen kommen.
Ihre Haltung dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein.
Nichts anderes war mit meinem vorangegangenen Beitrag gemeint.

DerLotse schrieb:Da sie, allerhöchster Wahrscheinlich nach, keinerlei Kontakte zu Klette, Garweg & Staub pflegt, dürften von der heutigen Sendung keine großartig erhellenden Aussagen kommen.
Ihre Haltung dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein.
Nichts anderes war mit meinem vorangegangenen Beitrag gemeint.

@DerLotse
Ah, okay... dann hatte ich das falsch verstanden, mein Fehler. Ich denke halt, das Silke Maier-Witt ganz anders "gestrickt" ist als zum Beispiel Christian Klar. Da liegen Welten dazwischen.

Eine Aufklärung zum Aufenthaltsort von Garweg und/oder Staub ist nicht zu erwarten, das sehe ich auch so. Weil sie dazu nichts weiß.

Maier-Witt gehört zu den wenigen Beteiligten des engsten RAF-Kreises, die sich mittlerweile selbstkritisch öffentlich äußern. Im Rahmen einer Zeugenaussage im Jahr 2011 appellierte sie an ihre ehemaligen Mitstreiter: „Wir sind alle alte Leute geworden, da macht es keinen Sinn mehr, das Versteckspiel aufrechterhalten zu wollen“. Es gebe eine moralische Pflicht „auch gegenüber dem Sohn von Herrn Buback, der ein Recht darauf hat, zu erfahren, wer das war“.[16]

Quelle: Wikipedia: Silke Maier-Witt

Alles gut!😉
Wir "reden" ja miteinander.
Frau Silke Maier-Witt ist zumindestens glaubwürdig in ihren Aussagen.
Als problematisch empfand ich immer die Interviews mit Peter-Jürgen Book.

louis1949 schrieb:Bart, eine andere Jacke usw machen schon viel aus. Wenn man es nicht erwartet und auf Garweg treffen würde ist das menschliche Gehirn oft gar nicht in der Lage Personen zweifelsfrei zu erkennen. Außerdem müsste dann, sollte Garweg erkannt werden, noch jemand die Polizei informieren, das machen bestimmt auch längst nicht alle...

Das denke ich auch. Schon kleine Veränderungen können viel bewirken.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Leute die Polizei nicht rufen, weil sie sich eben nicht 100 % sicher sind, ob er es wirklich ist und deswegen eher dazu neigen, kein solches "Fass" aufzumachen.

sören42 schrieb:Ich denke halt, das Silke Maier-Witt ganz anders "gestrickt" ist als zum Beispiel Christian Klar. Da liegen Welten dazwischen.

Absolut. Klar ist stehengeblieben, ist mMn auch heute noch stolz der RAF angehört zu haben. Silke Maier-Witt nehme ich die Reue, die Scham, ab. Ich werde auch ihre Biografie lesen, die vor kurzem erschienen ist.