louis1949 schrieb:Bleiben wir doch mal bei den vorliegenden Fakten, die ja eigentlich gelten sollten, wenn man den Ermittlungsbehörden keine Lügen unterstellt
louis1949 schrieb:Das ist auch etwas, das ich anzweifeln würde: ich glaube nicht, dass Klette wochenlang observiert wurde.
So viel zum Thema.
;) Es stimmt aber, dass eine wochenlange Observation ziemlich merkwürdig erscheint. Auch die Sache mit dem Klingelschild erscheint erstmal komisch. Auf der anderen Seite: Wenn die nur zwei Zielfahnder und zwei Streifenpolizisten für den Zugriff erübrigen konnten, haben die auch maximal ein paar Stunden am Tag observiert und dann wahrscheinlich mit nur einer Person aus der Entfernung. Möglicherweise wollten die nur sicherstellen, ob die Person aus dem Podcast da wirklich ein- und ausgeht.
louis1949 schrieb:Man hatte kaum Hoffnung, dass sich hinter der Tür des Mehrfamilienhauses in der Sebastianstraße 73 tatsächlich die gesuchte ex-RAF-Terroristin Daniela Klette befand.
Die Frage stellt sich mMn nicht. Entweder Zugriff oder kein Zugriff. Und wenn, dann auch richtig. Es geht hier ja nicht um die Durchsetzung eines Haftbefehles wegen Schwarzfahrens, sondern um eine seit Jahrzehnten gesuchte Top-Terroristin und eine der meistgesuchten Personen überhaupt. Es war darüber hinaus sehr sicher, dass DK scharfe Waffen ggf. auch Sprengstoff besitzt, in unmittelbarem Zugriff hat und davon auch Gebrauch machen könnte.
Kurz: Es war mit heftigem Widerstand mit Waffengebrauch zu rechnen.
Wenn bei diesen Voraussetzungen nur zwei Zivil- und zwei reguläre Streifenbeamte eingesetzt werden, die freundlich an der Tür klingeln und die Zielperson anschließend noch zweimal aus den Augen lassen, kann man nur den Kopf schütteln. Ungeheures Glück, dass bei dieser Festnahme tatsächlich kein Widerstand erfolgte und niemand verletzt wurde.
louis1949 schrieb:Eine weitere Möglichkeit wäre dass sie vom Podcast wusste, ihre Fluchtvorbereitungen aber noch nicht abgeschlossen waren.
Ebenso denkbar: sie wusste davon, war aber nicht willens zu fliehen, sondern hat es mit aussitzen probiert.
Wenn sie Kenntnis vom Podcast gehabt hätte, wissen wir nicht ab wann. Aber ich vermute, dass DK binnen Stunden in der Lage gewesen wäre, mitsamt einem "Fluchtgepäck" vollständig unterzutauchen. Sie wird in dem Fall nur wenige wirklich benötigte Gegenstände in der Wohnung aufbewahrt haben. Vielleicht hatte sie irgendwo auch ein anonymes Lager, wo sie Dinge abholen kann. Wenn man über Jahrzehnte ständig mit der Angst leben muss erwischt zu werden, dann legt man sich vermutlich immer auch einen "Plan B" zu. Alles Andere wäre fahrlässig. Von daher war Flucht mMn eher abrufbare Routine und nichts das lange Vorbereitung benötigt.
louis1949 schrieb:Was den Zugriff anbelangt, wird man das bei Garweg sicher nicht mit zwei (jungen, unerfahrenen) Streifenpolizisten anrücken. Da wird das SEK anrücken. Wahrscheinlich ist das im Fall von Garweg auch angebracht...
Was unterscheidet denn Garweg von Klette, weshalb du da ein unterschiedliches Gefährdungspotenzial siehst? Es handelt sich bei beiden Personen um schwer bewaffnete Terroristen, ehemalige Mitglieder einer Terrororganisation inkl. Guerillaausbildung, die bereits mehrfach durch Gewaltanwendung gegen unschuldige Menschen in Erscheinung getreten sind und seit Jahrzehnten im Untergrund leben.