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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

9.482 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Terrorismus, Aktenzeichen Xy, Gesucht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 16:52
Fakt ist doch, dass Klette Garweg gewarnt hat. Wenn ich davon ausgehe, dass er optimalerweise von seinem Bauwagen aus seine Flucht angetreten hat, könnte man doch mit Sicherheit etliche Ü-Cams herausfinden, die einen gewissen Radius um den Wohnort widerspiegeln. Er wird sich in der Eile bestimmt keinen Maskenbildner bestellt haben, der ihn unkenntlich macht. Super-Recognizer könnten also Filmmaterial durchforsten, um seinen Fluchtweg nachzuzeichnen. Es gibt bestimmt auch schon länger Erkenntnisse von Profilern, die sich in sein Verhalten hineinversetzen können.
Vielleicht findet man heraus, ob er mit Zug, Auto oder Flugzeug unterwegs sein könnte.


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 17:01
Der zitierte Beitrag von Nightrider64 wurde gelöscht. Begründung: Auch in dieser Quelle steht nichts von einem Lebensgefährten
Danke, ich Dich auch.
In einer Wohnung, die "primär zu Wohnzwecken"
dient, lagert man kein Waffenarsenal plus Geldmenge und Gold ausreichend zum Abbüxen.
Und ich bin da tatsächlich eben dann anderer Ansicht. Nämlich der, dass es über Deutschland gut verteilt, doch noch andere Standorte gibt und es so ein Problem nicht ist, als "fest da wohnend" deutlich wahrgenommen zu werden, wenn man das eben genau so haben will.....wie auch den gegenteiligen Fall.
Die RAF ist zwar nicht mehr die RAF im politischen Sinne von damals "aufgelöst"- Aber die ganze Kiste existiert noch und tut auch was. Dann ist das jetzt eben "organisierte Kriminalität"
Waffen funktionieren, die Fälscherwerkstatt ist auch nicht als inaktiv angesehen worden und jeder hat noch seine X Pässe und Identitäten.
Reine Nostalgie, oder wie? Und es gibt bestimmt auch noch mehr Leute, als diese Drei, die enger mit dem Netzwerk zutun haben. Ob das aber dann auch so gleich als Vermutung auch an die Presse kommt, ist die Frage.
Wie gesagt, bei den ganzen Pässen, bzw. Identitäten, die noch so gefunden wurden, wäre ich echt gern mal Mäuschen.
Und ich persönlich halte das auch für sehr wahrscheinlich, dass da demnächst noch aktive Verbindungen zur jüngeren Generation rauskommen. Sei es nun zu Automatensprengerbanden usw. oder eben auch Wirtschaftsterrorismus. (Dazu würde ich die Gaspipeline zählen.)


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 17:18
Zitat von wobelwobel schrieb:Also wenn man auf Flohmärkten Zeug verkauft hat man sogar extrem viel Kontakt mit vielen Leuten...
Ja, aber keinen engen. Heute hier, morgen dort; Verkaufs-Smalltalk usw. Ist nicht wie ein Bauernmarkt mit Stammkunden, die Leute sind alle durch Ihre Schnäppchen abgelenkt und schauen den Verkäufer bestimmt nicht so genau an, ob der zufällig einem Fahnungsbild ähnlich schaut. Frau Klette ist in der brasilianischen Afoxe Loni Gruppe beim Maschseefest und beim Karneval der Kulturen auch in der Gruppentracht verschwunden. Da schaut niemand die einzelnen Individuen so genau an, auch nicht die Gruppenmitglieder selber. Die versinken alle in ihrer Nostalgie und hinterfragen nicht lang, was sie ihnen zu ihrem Brasilien-Bezug erzählt, und vielleicht stimmte das ja auch (mit einem Brasilianer verbandelt oder verbandelt gewesen, längere Zeit dort gelebt, vielleicht in einem Slum Leute alphabetisieren geholfen, usw.; da ist vieles möglich).


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 18:52
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:In einer Wohnung, die "primär zu Wohnzwecken"
dient, lagert man kein Waffenarsenal plus Geldmenge und Gold ausreichend zum Abbüxen.
Und ich bin da tatsächlich eben dann anderer Ansicht.
Deine Ansicht mag eine andere sein, aber der Begriff konspirative Wohnung trifft nun mal nicht zu.
Da müssen wir doch nicht darüber diskutieren.


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 19:25
Konstanz führt natürlich auch dazu, dass man Dinge nicht mehr hinterfragt. Ziehen Leute neu in einer Nachbarschaft, werden sie ja erst einmal beäugt, man bekommt zwangsläufig etwas von ihren Gewohnheiten mit (wenn man denn will). Wenn da jemand 20 Jahre wohnt, selbst wenn du ein Bild siehst, denkst du vielleicht noch "witzig, sieht ähnlich aus wie die Nachbarin".

Zudem war es vor 20 Jahren mit Sicherheit noch einfacher, eine Mietzahlung in bar zu vereinbaren.


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 20:15
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:In einer Wohnung, die "primär zu Wohnzwecken"
dient, lagert man kein Waffenarsenal plus Geldmenge und Gold ausreichend zum Abbüxen.
Ist doch völlig unerheblich, was "man" nicht macht.
Klette hat genau das getan.


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 21:10
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:In einer Wohnung, die "primär zu Wohnzwecken"
dient, lagert man kein Waffenarsenal plus Geldmenge und Gold ausreichend zum Abbüxen.
Und ich bin da tatsächlich eben dann anderer Ansicht. Nämlich der, dass es über Deutschland gut verteilt, doch noch andere Standorte gibt und es so ein Problem nicht ist, als "fest da wohnend" deutlich wahrgenommen zu werden, wenn man das eben genau so haben will.....wie auch den gegenteiligen Fall.
Ich möchte da nochmal die RAF selbst zitieren, und zwar aus dem Leserbrief an die junge Welt von 1996.
Zu einem anderen Punkt. Vermutlich werden wir noch gescholten werden, weil wir uns gegen das "Labern" in Medien ausgesprochen haben. Wir haben natürlich nichts dagegen, wenn GenossInnen in Filmen oder Veranstaltungen o.ä. einbringen, wie sie Früheres erlebten, wie sie das heute einschätzen und was daraus gelernt werden kann. Im Gegenteil.

Für uns ist es trotzdem eine problematische Situation, in der für einen großen Teil der GenossInnen die RAF und illegale Organisierung schon Geschichte sind, während wir uns nicht in Luft auflösen können und werden. Und es ist auch ganz unabhängig von uns nicht richtig, jetzt davon auszugehen, daß es nie wieder illegale Strukturen geben muß. Die gewalttätigen Verhältnisse und die Abwehrreflexe des Staates gegen systemüberwindende Vorstellungen und emanzipatorische Politik lassen diesen Schluß jedenfalls nicht zu - auch wenn das mit der RAF nichts zu tun hat.
Ich bekomme hier beim Lesen immer wieder den Eindruck, bei der dritten Generation der RAF hätte es sich um eine unfassbar gut vernetzte Untergrundorganisation gehandelt, die die linke Szene in Deutschland unter großer Akzeptanz tief infiltriert habe und eine riesige bundesweite Unterstützer:innenszene besaß. Das mag vielleicht für die erste und die zweite Generation begrenzt zugetroffen haben, in den 90ern war das aber nicht mehr der Fall, da sich die Szene unter dem Eindruck der brutalen Anschläge weitestgehend distanziert hatte und mit Mauerfall, Wiedervereinigung und rassistischen Pogromen ganz neue Fragestellungen auf den Plan rückten, auf die die RAF keine adäquaten Antworten hatte. Das Zitat zeigt, dass sich die RAF dieser schwindenden Unterstützung bewusst war. Daher denke ich, dass sie sich mit nur ganz wenig Unterstützung in ihre Untergrundexistenzen retteten, weil sie sich eben nicht in Luft auflösen konnten und dann über die Jahre hinweg unter Legenden wieder neue Verbindungen aufgebaut haben, wobei ich davon ausgehen würde, dass einem Großteil der neuen Bekanntschaften ihre wahre Identität nicht bekannt war.


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 23:28
Wurde schon vielfach diskutiert, aber hier meine Gedanken zum Hinweis auf DK.

Der zeitliche Zusammenhang zwischen Podcast und dem „Hinweis aus der Bevölkerung“ ist schon sehr auffällig. Das kann natürliches beides zeitgleich im Vakuum passiert sein, aber das kauf ich nicht.

Podcast wird im Dezember veröffentlicht. Heiße Phase der Recherche daher in den Wochen/Monaten davor. Der Hinweis an die EB ging im November ein, also mitten im Zeitfenster.

Sowohl die Podcast-Redaktion als auch die EB verneinen zwar jeglichen Zusammenhang, aber bitte ganz genau auf die Formulierung achten!

Die Podcast-Redaktion sagt, „wir“ arbeiten nicht mit den EB zusammen. Das mag ja stimmen, schließt aber nicht aus, dass jemand aus dem Umfeld der Recherche als Privatperson den EB einen Tipp gegeben hat. Das kann möglicherweise auch über eine Drittpartei gelaufen sein (dazu unten mehr). Die Betonung der EB, dass Vertraulichkeit vereinbart wurde, bedeutet dass im Zweifelsfalle auch nie jemand rausfindet wer es letztendlich war.

Warum glaube ich das? Beim ZDF gibt‘s ein Interview mit den Jungs, in dem sie beschreiben, wie die Recherche ablief. Erstens sind die nicht auf den Kopf gefallen und haben da einiges an Arbeit reingesteckt. Denen muss schon irgendwann gedämmert haben, dass das mit einer guten Wahrscheinlichkeit wirklich DK ist, die sie da entdeckt haben. Zweitens machen die auf mich einen rechtschaffenen Eindruck. Da wird sich jeder einzelne gefragt haben was ist wenn DK flieht und beim nächsten Überfall gibt‘s zivile Opfer. Das Szenario will da glaube ich keiner - Journalistenkodex hin oder her. Und drittens, bei einer Belohnung in der Größenordnung kann man schon ein Kribbeln verspüren, aber da will ich jetzt nix unterstellen.

Eine Umdrehung kann man noch draufsetzen. Am elegantesten wäre es für den Tippgeber einen Anwalt einzuschalten, der dann seinerseits unter Wahrung der Anonymität seines Mandaten die EB informiert.

Auch die EB sagen die Wahrheit, dass sie nicht durch den Podcast auf DK gestoßen sind. Das ist ausreichend vage. Heißt für mich nur, dass sie nicht den Podcast gehört haben und dann weitermittelt wurde. November ist halt auch ein sehr bequemes Datum, denn dadurch geht man kritischen Fragen bzgl. Ermittlungsarbeit aus dem Weg - nach dem Motto, ja wir wussten schon wo sie war bevor der Podcast veröffentlicht wurde.
Im Podcast verläuft sich die Spur im Tanzstudio vor einigen Jahren. Man musste sie also innerhalb von ein paar Monaten ausfindig machen. Natürlich nicht einfach, aber mE nach im Einklang mit dem was wir im Zusammenhang mit der Festnahme hören. Das LKA Niedersachsen hatte sie nicht punktgenau lokalisiert, sondern nur die nähere Umgebung festgestellt.

Unterm Strich erscheint mir eine Verbindung zwischen Podcast und dem „Hinweis aus der Bevölkerung“ schon sehr wahrscheinlich.

Einen Punkt noch am Ende. In mehreren vorangegangenen Kommentaren wurde erwähnt, der Hinweis kam AUS Hannover oder Umgebung. Ich kann nichts offizielles/Quelle dazu finden. Dass man so eine Info publik macht, wäre mehr als verwunderlich, da Vertraulichkeit vereinbart wurde. Wenn jemand das aber konkret hat, bitte teilen.


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

31.03.2024 um 23:45
Zitat von Surrey2000Surrey2000 schrieb:Der zeitliche Zusammenhang zwischen Podcast und dem „Hinweis aus der Bevölkerung“ ist schon sehr auffällig. Das kann natürliches beides zeitgleich im Vakuum passiert sein, aber das kauf ich nicht.

Podcast wird im Dezember veröffentlicht. Heiße Phase der Recherche daher in den Wochen/Monaten davor. Der Hinweis an die EB ging im November ein, also mitten im Zeitfenster.
An einem Zusammenhang habe ich seit der Festnahme keine ernsthaften Zweifel:
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb am 28.02.2024:Der Podcast hat ja offenbar maßgeblich zur Identifizierung von Daniela Klette beigetragen. Es ist wohl naheliegend, dass die Hinweise aus dem Umfeld der Recherche stammen.

Es ist nämlich unwahrscheinlich, dass zwei Subjekte völlig unabhängig voneinander parallel die Hypothese entwickeln, das "Claudia Ivone" und Daniela Klette dieselbe Person sind, nachdem die Tarnidentität offensichtlich bereits seit Jahren ohne Probleme so genutzt wird.



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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

01.04.2024 um 01:21
Zitat von Surrey2000Surrey2000 schrieb:Die Podcast-Redaktion sagt, „wir“ arbeiten nicht mit den EB zusammen. Das mag ja stimmen, schließt aber nicht aus, dass jemand aus dem Umfeld der Recherche als Privatperson den EB einen Tipp gegeben hat. Das kann möglicherweise auch über eine Drittpartei gelaufen sein (dazu unten mehr). Die Betonung der EB, dass Vertraulichkeit vereinbart wurde, bedeutet dass im Zweifelsfalle auch nie jemand rausfindet wer es letztendlich war.
Zitat von Surrey2000Surrey2000 schrieb:Sowohl die Podcast-Redaktion als auch die EB verneinen zwar jeglichen Zusammenhang, aber bitte ganz genau auf die Formulierung achten!

Die Podcast-Redaktion sagt, „wir“ arbeiten nicht mit den EB zusammen. Das mag ja stimmen, schließt aber nicht aus, dass jemand aus dem Umfeld der Recherche als Privatperson den EB einen Tipp gegeben hat. Das kann möglicherweise auch über eine Drittpartei gelaufen sein (dazu unten mehr). Die Betonung der EB, dass Vertraulichkeit vereinbart wurde, bedeutet dass im Zweifelsfalle auch nie jemand rausfindet wer es letztendlich war.

Warum glaube ich das? Beim ZDF gibt‘s ein Interview mit den Jungs
Magst Du den Link zu diesem Interview verraten?

Ich biete solang schonmal den originalen Legion Podcast des NDR Wie wir Daniela Klette auf die Spur kamen – Fragen & Antworten.
Auf der Seite gibt es auch diese Folge als Transkript. Ab Seite 4 unten ist zu lesen:
Kim
Daran anschließend auch ein Riesenthema für Hörer:innen: Das LKA
Niedersachsen hat am Dienstag gesagt, dass sie im November einen
entscheidenden Hinweis aus der Bevölkerung bekommen haben, der letztendlich zur
Verhaftung Daniela Klettes geführt hat. Zum gleichen Zeitpunkt, zu dem ihr
recherchiert habt. Mehrere Leute haben uns die Frage geschickt: „Seid ihr der
entscheidende Hinweis aus der Bevölkerung gewesen?” Und Benno fragt direkt:
„Was habt ihr mit der Verhaftung zu tun?”
Khesrau
Vielleicht zur ersten Frage, das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Wir arbeiten
mit Ermittlungsbehörden zusammen, d. h., wir schicken den Ermittlungsbehörden
keine Hinweise, keine Tipps, wir arbeiten auch nicht für die Ermittlungsbehörden. Wir
sind nicht die Polizei, das muss man ganz klar sagen. Wir sind Journalisten, wir
haben eine andere Aufgabe. Wir müssen sowas wie Quellenschutz betreiben usw.
Es gibt viele Gründe, warum wir nicht mit Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten.
Was wir allerdings tun, wir sind oft mit Ermittlungsbehörden im Austausch, eben, weil
wir so etwas wie Faktenchecks machen. Teilweise sagen uns Protagonist:innen
etwas und sagen: „Na ja, ich habe damals, vor fünf Jahren, dem LKA etwas
geschrieben“, dann fragen wir das LKA, könnt ihr das bestätigen? Hat diese Person
tatsächlich Euch dieses und jenes geschrieben? Es gibt also tatsächlich einen
Austausch, wodurch die Ermittlungsbehörden auch wissen, dass wir an dieser
Geschichte arbeiten. Wir können aber nicht mit Sicherheit sagen, dass irgendeine
dieser E-Mails, oder dieser Gespräche tatsächlich dazu geführt haben, dass die
gesagt haben, das ist der entscheidende Hinweis.
Kim
Ihr nutzt das also für sauberen Recherche, aber ihr habt nicht mit den Behörden
zusammengearbeitet?
Khesrau
Es ist unsere journalistische Pflicht, dass wir Menschen kontaktieren, die wir mit
unseren Ergebnissen konfrontieren müssen.
Kim
Auf Twitter gibt es wirklich ganz unterschiedliche Reaktionen jetzt auf die Festnahme
von Klette und dem Zusammenhang mit dem Podcast. Da fragt z.B. Basti: „Warum
seid ihr nicht zur Polizei gegangen mit den Informationen?”
Khesrau
Noch mal: wir sind Journalist:innen und unsere Arbeit ist Berichterstattung, wir
ermitteln nicht. Das sind ganz andere Ziele, die wir da verfolgen.
Außerdem schützen wir natürlich unsere Quellen, dazu verpflichten wir uns. Das ist
auch ganz wichtig, weil unsere Glaubwürdigkeit daran hängt. Und noch mal zum
Mitschreiben: Wir arbeiten nicht mit der Polizei zusammen. Das noch mal so
bestimmt, weil das sehr oft kam, und das ist ein sehr klares Missverständnis.
Wir haben nicht der Polizei irgendwelche Sachen geschickt,
wodurch sie jetzt Daniela Klette gefasst haben.
Mein Fazit: es gibt keine offizielle oder inoffizielle Zusammenarbeit, aber generell (sehe die Aussagen nicht konkret auf Klette bezogen) kann es sein, dass die Jpurnalisten durch Anfragen zwecks Absicherung ihrer Recherchen mindestens zu erkennen geben, an welchen Themen sie dran sind. Was dann die Behörden (zB aus dem Umstand, welche der ARD-Sendeanstalten anfragt) macht, ist deren Sache.
Zitat von Surrey2000Surrey2000 schrieb:Einen Punkt noch am Ende. In mehreren vorangegangenen Kommentaren wurde erwähnt, der Hinweis kam AUS Hannover oder Umgebung. Ich kann nichts offizielles/Quelle dazu finden. Dass man so eine Info publik macht, wäre mehr als verwunderlich, da Vertraulichkeit vereinbart wurde. Wenn jemand das aber konkret hat, bitte teilen.
Da wäre ich auch für. Möglicherweise wurde das bei der LKA-Pressekonferenz mitgeteilt. Aber dazu habe ich leider auffe Schnelle keine Verschriftlichung gefunden.


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

01.04.2024 um 08:41
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Mein Fazit: es gibt keine offizielle oder inoffizielle Zusammenarbeit, aber generell (sehe die Aussagen nicht konkret auf Klette bezogen) kann es sein, dass die Jpurnalisten durch Anfragen zwecks Absicherung ihrer Recherchen mindestens zu erkennen geben, an welchen Themen sie dran sind.
Wäre es juristisch dann möglich, dass die schlicht dann abgehört wurden im weiteren Verlauf?


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

01.04.2024 um 08:47
@Surrey2000
@Lichtgestählt
@TatsachenTreue
@ all
Zwei Mitglieder des Podcast-Teams melden sich für eine Probelektion im Berliner Capoeira-Klub an. An den Wänden des Klublokals hängen die Bilder, die sie bereits aus dem Internet kennen: Daniela Klette inmitten der afrobrasilianischen Community.

Doch real taucht die «most wanted fugitive», die meistgesuchte Flüchtige, nicht auf. Man kennt sie zwar im Klublokal, viele Jahre sei sie hier Stammgast gewesen, aber seit einiger Zeit komme sie nicht mehr. Wo sie wohnt? Das weiss niemand.
Link

Die Recherche der Podcast Macher im Umfeld des Capoeira Vereins fand in dem Zeitraum statt, in dem der entscheidende Hinweis von einer Privatperson an die Behörden gegeben wurde.

Ich persönlich finde es naheliegend, dass der Hinweisgeber eine der von den Podcastern zu Claudia Ivone befragten Personen ist.
Unabhängig davon, ob die Podcaster direkt geäußert haben, dass es die Vermutung gibt, dass es sich bei Claudia Ivone um Daniela Klette handeln könnte oder ob der unbekannte Hinweisgeber dies selbst geschlossen hat.

Unter dieser Annahme stimmt sowohl die Aussage der Behörden über diesen Sachverhalt, als auch die Aussage der Podcaster, dass sie nicht der Polizei zuarbeiten, sondern ihrer journalistischen Tätigkeit nachgehen.

Wie letztens schon ein Forist ganz aufmerksam festgestellt hat, ist die Gesamtsumme der Belohnung auf 125.000 Euro reduziert worden.
Dies spricht dafür, dass nach der Festnahme der gesuchten Daniela Klette die Differenz zu dem ursprünglichen Betrag an den unbekannten Hinweisgeber ausgezahlt wurde.
Der entscheidende Hinweis sei im vergangenen November eingegangen. Stammte er von den Podcast-Leuten, die im November im Capoeira-Lokal recherchierten?
Mit dieser Frage sehen sich die Verantwortlichen des ARD-Podcasts
konfrontiert. In einer Spezialfolge, die sie aufgrund der jüngsten Ereignisse aufgenommen haben, stellen sie klar: Tipps oder Hinweise an Ermittlungsbehörden seien keine weitergegeben worden.

Anderseits sei es aber ihre journalistische Pflicht, Fakten zu checken. In diesem Kontext habe es tatsächlich einen Austausch mit den Ermittlungsbehörden gegeben. Man könne aber nicht mit Sicherheit sagen, ob irgendeine dieser E-Mails oder eines dieser Gespräche der entscheidende Hinweis war.

Die Staatsanwaltschaft äussert sich dazu nicht. Man habe dem Hinweisgeber Vertraulichkeit zugesichert.



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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

01.04.2024 um 09:26
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Wäre es juristisch dann möglich, dass die schlicht dann abgehört wurden im weiteren Verlauf?
Das kann sicher wohl nur ein Jurist beantworten. Aus vermuteter Laiensicht doch wohl hoffentlich nein, denke da an Presse-/Redaktionsgeheimnis.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Wie letztens schon ein Forist ganz aufmerksam festgestellt hat, ist die Gesamtsumme der Belohnung auf 125.000 Euro reduziert worden.
Dies spricht dafür, dass nach der Festnahme der gesuchten Daniela Klette die Differenz zu dem ursprünglichen Betrag an den unbekannten Hinweisgeber ausgezahlt wurde.
Das ist eine sicher naheliegende Möglichkeit. Wie viel weniger von wessen Belohnung (privat, Behörde) nun noch ausgelobt ist, erkenne ich spontan nicht. Es könnte mind. theoretisch auch sein, dass die auf die drei bezogene Belohnung reduziert wurde, da es jetzt nur noch um ein Duo geht. Wenn der Hinweis quasi die Behörden weiterbrachte, aber nicht im geforderten Sinne (direkt) zur Ergreifung der gesuchten führte (dafür könnte der zeitliche Verzug sprechen).


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

01.04.2024 um 10:24
Anscheinend wurden die Haftbedingungen für Klette nach der Beschwerde ihres Anwalts mittlerweile verbessert:
Die Beschwerden und Einsprüche des Anwaltsteams haben bereits Früchte getragen. Wurde Klette in der JVA anfangs ein Kugelschreiber verwehrt, weil er als gefährlicher Gegenstand galt, darf sie seit vergangenen Donnerstag einen solchen Stift besitzen. Sie erhält zudem vereinzelt eine Tageszeitung, und auch Bücher sollen ihr irgendwann zugestellt werden. Erlaubt ist ihr jetzt auch, private Kleidung zu tragen und täglich mit ihren Verteidigern zu telefonieren.
(...)
Zudem seien Befreiungsversuche nicht ausgeschlossen. Klette wird in Vechta als „außerordentlich gewaltbereit und nahkampfgeschult“ durch Capoeira betrachtet. Wohl auch deswegen sei bei seiner Mandantin zunächst jeden Tag die Zelle durchsucht worden, sagt Theune. Mittlerweile schauen sich die Bediensteten aber nur noch jeden zweiten Tag Klettes Haftraum genauer an.
Quelle:
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/ex-raf-terroristin-daniela-klette-in-vechta-haft-extrem-isoliert-flucht-und-suizidgefahr-li.2201574


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Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

01.04.2024 um 10:25
Der Anwalt hat Daniela Klette bisher viermal besucht. Der massive Einsatz bei ihrer Festnahme habe sie völlig überrollt, und seither sei sehr viel Druck auf sie ausgeübt worden, sagt Theune. „Es ist ihr nach eigenen Worten gesagt worden: Wir fahnden noch nach zwei weiteren Personen. Kooperieren sie lieber. Sie haben doch auch kein Interesse an einem zweiten Bad Kleinen.“ Bei einem missglückten Einsatz auf dem Bahnhof von Bad Kleinen starben 1993 der RAF-Terrorist Wolfgang Grams und ein GSG9-Beamter.
Link

Auf Daniela Klette hat die Verhaftung ganz anders gewirkt, als bisher in den Medien geschildert wurde.
Wurde in den Medien von einem meiner Einschätzung nach sehr zurückhaltendem Einsatz berichtet, bei dem ein Team von Berliner Streifenbeamten und niedersächsischen Zivilfahndern an der Tür klingelte, sich zu erkennen gegeben hat, nach den Personaldokumenten gefragt und gewartet wurde, bis diese geholt wurden, scheint dies auf die Verhaftete ganz anders gewirkt zu haben.
Daniela Klette berichtet ihrem Anwalt von enem "massiven Einsatz", der sie "völlig überrollt" habe.

Abzuwarten, ob diese subjektive Empfindung noch mit objektiv nachvollziehbaren Informationen untermauert wird.


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