Smoover schrieb:Man könnte ihn sich als Vermieter ja überhaupt erstmal zeigen lassen. Auch das machen schon genug nicht.
Die Frage bleibt was das brächte, wenn es jeder Vermieter tun würde. Also ich weiß nicht ob ich eine gut gemachte Fälschung erkennen würde, schätze eher nicht. Man geht ja auch davon aus dass der Ausweis spätestens bei der Anmeldung auf dem Amt geprüft wird. Zudem, wenn jetzt tatsächlich der/die Lebensgefährt*in dazu zieht (was mitgeteilt werden muß, aber nicht verboten werden kann) erfährt man im Normalfall auch nur den Namen. Gleiches gilt für Untervermietung (sofern erlaubt), mehr als den Namen erfährt man da normalerweise auch nicht. Muß man als Vermieter eigentlich auch nicht, man hat ja seinen Vertragspartner der die volle Haftung hat.
Smoover schrieb:Meinte damit Unterstützer aus der aktuellen Szene oder alte RAF-Sympathisanten.
Also ich gehe davon aus dass der vermeintliche "Lebensgefährte" ein Unterstützer war. Hat man da eigentlich nochmal was gehört?
Smoover schrieb:Ist nur die Frage, ob sie so viel besser klingt. Man hat also wirklich im großen Stil „Klinkenputzen“ betrieben. Meine Güte, die Wahrscheinlichkeit, dass sie davon rechtzeitig Wind bekommt, war doch echt nicht klein. Das spricht sich doch rum in der Nachbarschaft.
So sicher wär ich mir da garnicht wenn's ums Klingeln an Wohnungstüren geht - wenn die innerhalb von 'ner halben Stunde von Tür zu Tür gingen, ruft man da wirklich gleich die Nachbarn an? Und warum eigentlich, sowas soll ja vorkommen und wenn sich niemand was vorzuwerfen hat, dann braucht man auch niemanden zu warnen...
Interessant zu wissen wäre, was sie denn gesagt haben warum sie überall klingeln.
Smoover schrieb:Was hätten sie wohl gemacht, wenn DK nicht aufgemacht hätte? Einfach so getan hätte als sei niemand zu Hause.
Weiter observiert? Wobei ich ja davon ausgehen würde dass sie, wenn sie Klette im Fokus hatten, wohl auch gewartet haben bis sie sicher sein konnten dass sie wirklich im Haus ist.
Smoover schrieb:Ganz viele Hausbewohner hätte man doch auch bei Observation des Hauses schon auf den 1. Blick ausschließen können. Sich von Tür zu Tür zu klingeln ist doch absolut merkwürdig und eigentlich verwunderlich, dass das geklappt hat.
Sie wußten doch nicht wo sie klingeln mußten - Klettes Name (also auch die falsche Identität) standen ja weder am Briefkasten noch an der Klingel noch an der Wohnungstür. Und wenn sie "nur" vom gegenüberliegenden Haus observiert haben, konnten sie auch nur wissen dass sie da öfter ein- und ausgeht, aber nicht in welcher Wohnung sie wohnt.
Da hätten sie dann innerhalb des Hauses Kameras aufstellen müssen, und das wäre dann wohl wirklich aufgefallen.
Zeralda schrieb:Eben. Warum HAT sie überhaupt? Wirklich nichts vorher mitbekommen?
Man könnte auch fragen warum sie da nicht geflüchtet ist. Aber sie soll ja auch was von "endlich" gesagt haben, vielleicht hatte sie ja wirklich genug. Wobei ich nach wie vor eine Kooperation für möglich halte.
angellost schrieb:dito. reise ständig und seit Jahren als Frau alleine und war nie auch nur Gesprächsthema
Ja eben, ich versteh auch nicht wo da das Problem sein soll. Man muß manchmal ein bisschen vorsichtiger sein (das sollten alleinreisende Männer aber auch) und man wird öfter angebaggert, aber das war's im wesentlichen.
Mich hat auch noch nie jemand gefragt warum ich alleine unterwegs bin.
sören42 schrieb:Sicher, das ist schon was anderes. Das ist sicherlich kein Fehler der Ermittler, denn wenn irgendwer klingelt, der sich nicht zu erkennen gibt, da würde man wohl nicht aufmachen, erst recht nicht als Frau. Es sind permanent jede Menge Kriminelle in der Hauptstadt unterwegs und nicht nur da, die versuchen, sich mit irgendwelchen Geschichten Zutritt zu Wohnungen zu verschaffen. Also muss die Polizei sich schon zu erkennen geben.
Als bei mir die Polizei das letzte Mal geklingelt hat (das war wg. dem illegalen Untermieter, davon hab ich ja erzählt), haben die sich auch nicht ausgewiesen. Die standen in Uniform vor der Tür (bzw. eigentlich war es nur eine weibliche Polizistin, der Partner stand beim Streifenwagen), ich hatte die Kette vorgelegt wie immer wenn ich nicht weiß wer draußen steht wenn ich dann an die Tür gehe und nicht nur zum Fenster rausgucke. Ich hab da nicht nach Papieren gefragt, warum auch?
Der erste Satz war "nicht erschrecken!" und das war auch gut so, denn natürlich krieg auch ich (obwohl unschuldig) Puls wenn die Polizei klingelt. Man denkt sich ja automatisch gleich was schlimmes.
sören42 schrieb:Klar, sie könnten sagen, sie kämen von den Stadtwerken und müssten dringend mal in die Wohnung, aber mal ehrlich, da könnte sie sagen, es wäre gerade gar nicht auskömmlich - und dann hätte sie ebenso Zeit, um parallel drei Worte ins Handy zu tippen, vorausgesetzt sie durchschaut das Ganze.
Die Stadtwerke melden sich IMMER an - üblicherweise kleben sie einen Zettel an die Haustür. Kann passieren dass man das nicht mitkriegt wenn man im HomeOffice sitzt und das Haus deshalb vielleicht auch mal zwei, drei Tage am Stück nicht verlässt.
sören42 schrieb:Eine von tausend Routineüberprüfungen? Da darf man aber schon die Frage stellen, wie das damit zusammenpasst, dass man schon im November einen Hinweis aus der Bevölkerung hatte und die Wohnung womöglich vorher von gegenüber observiert hatte. Ich denke, man wusste schon sehr genau, wo man klingelte. Oder die Sache mit der Observierung und dem Hinweis im November war ein Bluff, was ich aber nicht glaube.
Nein, ich glaube nicht dass die wirklich wußten wo sie klingeln. Gibt ja mehrere Parteien im Haus. Wieviel Stockwerke waren es denn? Und wieviele Wohnungen auf jedem Stockwerk? Woher sollen sie denn wissen in welcher Wohnung Klette wohnte, zumal ihr Name (auch das Alias) nirgends auf Schildern aufgetaucht ist? Selbst wenn da ein Name gestanden hätte, sie wußten ja nicht zu welcher Wohnung der gehört.
Haben sie vorher bei der Wohnungsgesellschaft (dem Vermieter) nachgefragt welcher Name zu welcher Wohnung gehört? Und selbst wenn, woher sollten sie wissen hinter welcher Tür dann statt dem offiziellen Mieter die gesuchte Terroristin hockt? Die Wohnungsgesellschaft wußte ja nichts von ihr...
sören42 schrieb:Irgendwie wirken diese Erklärungen, die jetzt kommen, alle etwas hilflos. Nach dem Motto, "man wusste ja nichts" und "wir waren selber überrascht." Klingt für mich dann doch eher nach Schadensbegrenzung, zumindest notdürftig die Scherben zusammenzukitten, die in der Öffentlichkeit entstanden sind.
Wieso sind die überrascht, DAS ist es was ich mich frage.
Also wenn ich Ostereier suche und weiß die sind irgendwo im Garten versteckt bin ich auch nicht überrascht wenn ich dann eines finde...
Smoover schrieb:Auf jeden Fall kann es doch nicht richtig sein, sich durchzuklingeln und dem Betroffenen Zeit zu lassen, Warnungen abzugeben oder Waffen scharf zu machen. Dann muss man sie halt anders dingfest machen.
Seh ich genauso.
Smoover schrieb:Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man sehr genau wusste und auch wissen musste, wo man klingelt. So viele Frauen Mitte 60, die so aussehen wie die Frau aus dem Capoeira-Verein, wird es schon nicht gegeben haben. Das hätte man doch auch anders lösen können müssen.
Zumindest hätten sie es von den direkten Wohnungsnachbarn erfahren können in welcher Wohnung Klette lebt. Wenn sie dann trotzdem noch "überrascht" sind weiß ich auch nicht wieviel da überhaupt nachgedacht wurde.
Smoover schrieb:Was machen sie denn, wenn sie demnächst einen Hinweis auf einen Wohnblock bekommen, wo angeblich BG untergekommen ist? Wieder von Wohnung zu Wohnung klingeln? Nee, da muss es auch was anderes geben.
Also bisher sind sie da ja mit weniger Hinweisen als das gleich mit dem Sturmtrupp losgezogen. Das ist es ja was ich nicht nachvollziehen kann.
Wohlgemerkt: Nicht dass man stürmt, das ist nachvollziehbar. Sondern eben dass man bei Klette nicht gestürmt hat.
Edna schrieb:Haben sie nun gezielt nach ihr gesucht oder nicht? Wenn ja, halte ich es nach wie vor für ausgesprochen dämlich, da ne einfache Polizeistreife vorbei zu schicken, die sich dann auch noch mit "Hallo Polizei" an der Tür meldet bevor jemand aufgemacht hat...
Also ich gehe davon aus dass sie durchaus gezielt gesucht haben - sie wußten dass sie in diesem Haus leben muß, aber eben nicht in welcher Wohnung. Die Vorgehensweise war trotzdem extrem risikofreudig, lebensgefährlich und - sorry - in meinen Augen sehr, sehr dumm.