Kreuzbergerin schrieb:Es stellt sich jetzt heraus, dass die Toilettenversion gar nicht der Wahrheit entspricht,
Statt dessen soll Daniela Klette gleich nach dem Klopfen der Beamten, die sich sofort als Polizisten zu erkennen gegeben haben, den Moment genutzt haben, um die Warnung abzusetzen.
So klingt die Geschichte gleich schon ganz anders.
Sicher, das ist schon was anderes. Das ist sicherlich kein Fehler der Ermittler, denn wenn irgendwer klingelt, der sich nicht zu erkennen gibt, da würde man wohl nicht aufmachen, erst recht nicht als Frau. Es sind permanent jede Menge Kriminelle in der Hauptstadt unterwegs und nicht nur da, die versuchen, sich mit irgendwelchen Geschichten Zutritt zu Wohnungen zu verschaffen. Also muss die Polizei sich schon zu erkennen geben.
Klar, sie könnten sagen, sie kämen von den Stadtwerken und müssten dringend mal in die Wohnung, aber mal ehrlich, da könnte sie sagen, es wäre gerade gar nicht auskömmlich - und dann hätte sie ebenso Zeit, um parallel drei Worte ins Handy zu tippen, vorausgesetzt sie durchschaut das Ganze.
Es sei eine von über tausend Routineüberprüfungen gewesen, sagte der Präsident des Bundeskriminalamts. „Da gehen Sie nicht gleich mit der Rampe durch die Tür, sondern es ging darum festzustellen: Ist diese Person, auf die eine Spur hindeutete, möglicherweise Frau Klette oder auch nicht?“
Quelle:
https://www.berliner-zeitung.de/news/polizei-fehler-raf-fahndung-daniela-klette-burkhard-garweg-bka-chef-klaert-auf-li.2197412Eine von tausend Routineüberprüfungen? Da darf man aber schon die Frage stellen, wie das damit zusammenpasst, dass man schon im November einen Hinweis aus der Bevölkerung hatte und die Wohnung womöglich vorher von gegenüber observiert hatte. Ich denke, man wusste schon sehr genau, wo man klingelte. Oder die Sache mit der Observierung und dem Hinweis im November war ein Bluff, was ich aber nicht glaube.
Irgendwie wirken diese Erklärungen, die jetzt kommen, alle etwas hilflos. Nach dem Motto, "man wusste ja nichts" und "wir waren selber überrascht." Klingt für mich dann doch eher nach Schadensbegrenzung, zumindest notdürftig die Scherben zusammenzukitten, die in der Öffentlichkeit entstanden sind.
emz schrieb:Der Podcaster meinte bei Lanz, vielleicht wären sie in einer Woche an Klette rangekommen.
Ganz ehrlich, selbst wenn die Podcast-Redaktion Klette an ihrer Wohnanschrift ausfindig gemacht hätte, kommt das nicht in den Podcast, insofern kann man darüber viel darüber spekulieren, wieviel sie genau gewusst haben. Nur so viel sagen die Podcaster dazu:
Tipps oder Hinweise an Ermittlungsbehörden seien keine weitergegeben worden.
Anderseits sei es aber ihre journalistische Pflicht, Fakten zu checken. In diesem Kontext habe es tatsächlich einen Austausch mit den Ermittlungsbehörden gegeben. Man könne aber nicht mit Sicherheit sagen, ob irgendeine dieser E-Mails oder eines dieser Gespräche der entscheidende Hinweis war.
Die Staatsanwaltschaft äussert sich dazu nicht. Man habe dem Hinweisgeber Vertraulichkeit zugesichert.
Quelle:
https://www.nzz.ch/feuilleton/ohne-es-zu-wissen-kamen-investigativjournalisten-der-raf-terroristin-daniela-klette-ganz-nah-ld.1820213