emz schrieb:Ging es denn nicht um die Überwindung der Grenzen? So hatte ich es verstanden.
Naja, ob man es nicht ohne Hilfe über die Grenze schafft oder ob man nicht ohne Hilfe im Land bleiben kann läuft im Ergebnis doch auf das selbe hinaus: Ohne Wissen und Gutheißung von Staat und Stasi kann kein Terrorist in der DDR leben.
Und da glaube ich eben, dass die Bevölkerung erst mal nicht damit gerechnet hat, dass ihnen (=den Terroristen) diese Hilfe zu Teil wird, dass aber ein unbemerkter Grenzübertritt, auf jeden Fall aber ein anschließender unbemerkter Aufenthalt eben nicht möglich ist.
Also könnte man gedacht haben: "Hm, die Frau sieht ja wirklich aus wie die Terroristin, die im Westfernsehen gezeigt wurde - aber wie kann die denn hierher kommen und hier ganz normal leben? Das geht doch gar nicht! Die kann sich doch nicht hier verstecken, und so jemand wird doch bei uns nicht aufgenommen!"
Und ich glaube nicht, dass die offizielle DDR-Berichterstattung die RAF-Leute als "mutige Kämpfer gegen revanchistisch-militaristische Elemente im Westen" gefeiert hat, "die man selbstverständlich jederzeit vor den alten Faschisten im Westen schützen und jederzeit hinter dem antifaschistischen Schutzwall aufnehmen würde."
Das man das trotzdem gemacht hat, steht auf einem anderen Blatt, aber es wurde eben nicht der Bevölkerung mitgeteilt, die konnte das also nicht wissen.