Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen
10.06.2023 um 09:55sallomaeander schrieb:Einvernehmen zwischen bürokratisch-stallinistischer Staatssicherheit und der eher hedonistisch-kriminell unterfütterten RAFIch denke, der DDR-Staatsführung war die RAF immer suspekt, es war mehr so ein Einvernehmen eines gemeinsamen Feindes oder besser gesagt, eher war die RAF der Feind des Feindes (aus Sicht der DDR-Führung), wenn man so will. Ansonsten dürfte es da viel Misstrauen gegeben haben.
PeterWimsey schrieb:Denkbar ist, dass sie in der Endphase der DDR durch das Ministerium für Staatssicherheit legale DDR-Biografien und entsprechende Unterlagen erhalten haben, wie das bei Spionen gemacht wurde, und sich dann nach der Wiedervereinigung einfach einen bundesrepublikanischen Pass besorgt haben.Ja, es wäre denkbar, dass diese Akten bei der Stasi "ganz oben im Stapel" lagen und deshalb vor der Auflösung der Stasi noch einer Vernichtung zugeführt wurden. Sicherlich wird man ein Interesse gehabt haben, die Agenten, deren Tätigkeit mit Untergang der DDR obsolet geworden war, weiterhin zu schützen. In diesem "Stapel" könnte zum einen das Trio befunden haben (natürlich ohne dass sie selbst Agenten waren).
Wenn ein echter Agent mehrere DDR-Ausweis-Idenitäten hatte, könnte zum anderen auch ein solcher Ausweis genutzt und später in einen bundesdeutschen Pass getauscht worden sein. Allerdings würde das bedeuten, dass Mitwisser bis heute schweigen. Und das fehlende Schweigen wurde ja den in den 1990er Jahren enttarnten RAF-Mitgliedern, die in der DDR untergekommen waren, zum Verhängnis.