brigittsche schrieb am 11.06.2023:Ich meine mich aber zu erinnern, dass man seinerzeit sogar soweit ging, für die gefakten Identitäten Einträge in den Standesamtsregistern zu fälschen, und zwar ohne Wissen der Standesamtsangestellten,
Meinst du mit "man" die Stasi?
maxvonfax schrieb am 11.06.2023:Aber dass die drei via Tor im Dark Web unterwegs sein sollen, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich würde eher denken, dass sie das Digitale mehr als Bedrohung, denn als Chance begreifen.
Warum?
Ich denke gerade wenn man im Untergrund lebt, sollte man auf jeden Fall darauf achten, auf dem aktuellen Stand zu bleiben, und sich nicht von aktuellen Entwicklungen abzukoppeln. Denn dann verliert man auch Kenntnis darüber, wie man durch aktuelle digitale Entwicklungen evtl "entdeckt" werden könnte. Ich denke daher die werden sich auf jeden Fall auch mit digitalen Techniken auskennen. Das ist ja nun auch kein Hexenwerk
cjelli schrieb am 11.06.2023:wenn sie technikaffin wären, würden sie in ihrem Alter wohl auch keine klassischen Raubüberfälle mehr begehen, sondern bequem von zu Hause im Homeoffice eine Scamplattform hochziehen, Ransomwareerpressungen o. ä. durchführen, um an Geld zu kommen.
Auch heute noch, werden ganz klassische Raubüberfälle etc begangen auch von Menschen die durchaus technikaffin sind. Nicht jeder der schnelles Geld machen will zieht eine Scam-plattform hoch.
Chrisco1234 schrieb:Ein Leben im Untergrund ist in Deutschland zwar möglich aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass dieses über so einen langen Zeitraum aufrechtzuerhalten ist.
Offensichtlich ist es Ihnen ja gelungen, über viele Jahrzehnte im Untergrund zu leben. Und derzeit deutet und soweit ich weiß auch nichts darauf hin, dass sie sich außerhalb von Europa befinden. Das Risiko lege dann bei der Einreise, da bei Reisen aus dem außereuropäischen Ausland auf jeden Fall Passkontrollen fällig werden. Und dass sie regelmäßig in Deutschland auftauchen wissen wir durch die Überfälle. Daher finde ich die Überlegung, dass eventuell in Thailand oder sonst wo leben und für Überfälle einfliegen eher absurd.
Chrisco1234 schrieb:Übrigens ist es bei den meisten untergetauchten Personen so, dass Sie sich nicht in Deutschland aufhalten.
Gibt es dafür irgendwelche Quellen oder ist das reines Bauchgefühl?
maxvonfax schrieb:Jedenfalls könnte ich mir gut vorstellen, dass das Entdeckungsrisiko im Osten noch geringer ist, da die RAF dort nicht so einen großen Platz im kollektiven Gedächtnis einnimmt, wie in West-Deutschland. Das könnte eine Erwägung sein, die die drei bei der Wahl des "Wohnorts" in Betracht gezogen haben.
Das finde ich tatsächlich eine interessante Überlegung. Wir hatten hier ja schon häufiger diskutiert, wo und wie sie leben könnten und die Vorstellung dass sie irgendwo in einer dünn besiedelten Gegend untergekommen sind wurde wenn ich das richtig erinnere von einigen geteilt. Bin besiedelte Gegenden findet man natürlich auch in den östlichen Ländern.
itfc schrieb:Kann mir gut vorstellen das sie in dem Chaos damals dort mit einer neuen
Identität auftauchten und echte Pässe bekamen.
In der Regel sind die Leute doch damals mit ihren eigenen Papieren eingereist.
Zum Abholen der 100 Mark Begrüßungsprämie musste der Ausweis vorgelegt werden. Mir ist nicht bekannt, dass es im größeren Ausmaß Probleme mit Ausweispapieren gab.
Und mir ist auch nicht bekannt, dass Ausweispapiere direkt in den Aufnahmelagern ausgestellt wurden.
In der Regel muss man dazu ganz normal zu einer Behörde. Sollte das in der Zeit anders gewesen sein hätte ich dazu gerne eine Quelle.
Thordis schrieb:Damals gab es aber kaum einen Ossi, der nicht sächselte.
Nein, da ist für dich.
In Mecklenburg-Vorpommern wird nicht gesächselt.
Und auch in Brandenburg nicht.