Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")
17.11.2023 um 20:09frauZimt schrieb:Die DNA des Verdächtigen liegt der Polizei aufgrund früherer ähnlicher Straftaten vor-
In den Asservaten steht der Spaten, mithilfe dessen Juttas Leiche verbuddelt wurde, aber man kümmert sich erstmal um andere Spuren. Man hätte den Verdächtigen Jahrzehnte früher ermitteln können. Fast ein Wunder, dass ihre Eltern heute noch leben.
frauZimt schrieb:Als ein Abgleich technisch möglich gewesen wäre (ab den 90ern?), waren die beteiligten Ermittler vielleicht schon pensioniertIch denke, dass es um die Abklebefolien ging.
und die aktuellen Teams haben den Spaten übersehen.
Immerhin wurde dieser Spaten ja mal sehr ernst genommen und entsprechend aufbewahrt.
In Köln wird gerade der Prozess zum Mordfall Petra Nohl verhandelt, da war das Vorgehen der Ermittler auch so.
Die Möglichkeit, DNA aus einzelnen Hautschuppen gewinnen, gibt es noch nicht so lange. Zu Beginn der DNA-Analyse hat man noch größere Mengen zellhaltiges Material benötigt und die Methodik wurde erst im Laufe der Zeit immer mehr verfeinert.
Die Klebefolien wurden damals genommen, um Fasern nachzuweisen. Dass man sie einmal zur DNA-Analyse verwenden können wird, daran hat damals noch niemand gedacht, nicht mal denken können.
Altfälle werden in gewissen regelmäßigen Abständen ja immer mal wieder durchgeschaut, ob es neue Ermittlungsansätze gibt. Das passiert aber eben nicht alle 2 oder 3 Jahre, sondern in größeren Abständen.
D.h. erst mal musste die Analysetechnik soweit sein, dann musste dieses Wissen bei der Kriminalpolizei ankommen und dann musste der Fall zur Wiedervorlage kommen. Und jemand musste die Idee haben, dass das vielleicht ein Untersuchungsansatz sein könnte.
Im Endeffekt ist es vielleicht gut, dass die Polizei dafür so lange gebraucht hat. Hätte man sich die Spuren vor 20 oder 15 Jahren vorgenommen, wäre wahrscheinlich nichts dabei rumgekommen, weil die Methodik noch nicht so sensitiv war. Dann wären die Spurenträger aber vielleicht damit verbraucht gewesen.