Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

bluedeep1 schrieb:Wann ist sie eigentlich gegangen?

Im Zeitungsartikel stand glaube ich ca. 17:45 Uhr.

redsherlock schrieb:Also ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie lange Freibäder früher geöffnet hatten. Bis 19:00 Uhr doch bestimmt, oder?

Kann mich noch erinnern das Fürth bis 19 Uhr offen hatte, das wird für Lindenfels auch so gewesen sein.
Die Freunde von Jutta sind ja kurz vor 18 Uhr noch geblieben. Also werden die die Zeit ausgereizt haben.
Schließung um 18 Uhr dann auf keinen Fall.

redsherlock schrieb:Also denke ich auch, dass die Vergewaltigung tiefer im Wald stattgefunden haben muss. Vielleicht brachte er die Leiche ja zum Vergraben wieder näher Richtung Weg, weil da evtl. bodenmäßig eine geeignete Stelle war.

Die Frage stellt sich doch eigentlich garnicht ob Jutta nicht weit entfernt vom Waldweg lag oder tiefer im Wald. Wer würde eine Frau neben dem Weg vergewaltigen wo jeden Moment jemand kommen kann? Deswegen kann sich das alles nur tiefer im Wald abgspielt haben, und dort dann auch der Fundort. Denn je näher sie am Waldweg gelegen hätte, umso größer die Gefahr das sie gefunden wird.
Ich glaube auch nicht das der TV sie vergraben hat, sondern das er eine Kuhle nutzte die schon da war, und deckte sie dann ab.

Trimalchio schrieb:Mir ist auch immer noch nicht ganz klar, wo diese ominöse Hütte gelegen hat. Den Wa

Wo diese Hütte damals stand würde mich auch interessieren. Denke das ein älterer Einheimischer das bestimmt noch weiß.

Retsiemfoh schrieb:Wer würde eine Frau neben dem Weg vergewaltigen wo jeden Moment jemand kommen kann?

Vielleicht nicht direkt neben dem Weg, da hätte er ja auch gleich AUF dem Weg bleiben können.

Aber wenn man sich die Berichte über den Täter aus Kiel durchliest, haben wir genau so einen Tätertyp vor uns: Extrem triebgesteuert und darin extrem risikobereit.

Also für mich ist das alles kein Wald, wie ich mir einen Wald vorstelle.
Die Fotos und Videos, die ich hierzu in diesem Forum gesehen habe, zeigen allesamt ein
Laubholz-Wäldchen, welches am mutmaßlichen Fundort sowohl 1988, als auch aktuell äußerst spärlich bewachsen war/ist.
Man kann ja quasi durch schauen.
Der mutmaßlich recht rege frequentierte Weg durchschneidet das Wäldchen und Wohnbebauung ist auch immer relativ nah, teilweise
in Sicht- und Rufweite. Dass derartige Verbrechen selbst mitten in der Stadt geschehen, ist jedoch auch Fakt.
Von daher wunder mich nichts, allerdings war mMn. die Risikobereitschaft des Täters in Lindenfels trotzdem extrem hoch,
das Entdeckungsrisiko immens. An jedem anderen Tag im Hochsommer außer dem WM-Finalabend mit deutscher Beteiligung wäre das Verbrechen wohl um Welten unmöglicher gewesen, weil schlichtweg zu viel Fußgängerverkehr gewesen wäre.

APBT schrieb:An jedem anderen Tag im Hochsommer außer dem WM-Finalabend mit deutscher Beteiligung wäre das Verbrechen wohl um Welten unmöglicher gewesen, weil schlichtweg zu viel Fußgängerverkehr gewesen wäre.

Und das sieht ja schon fast wie ein Teil der Planung aus.

Ab 20 Uhr wäre er völlig ungestört gewesen, aber er hätte auch vergeblich auf ein Opfer gewartet. Daher ist die Frage nach dem Schliesstermin des Bades interessant.

Ab Di., d. 2.7.1986 wurden im Schwimmbad Lindenfels die Öffnungszeiten wegen des heissen Sommers extra für Berufstätige erweitert auf 7:00-21:00 Uhr.
D.h. davor waren sie kürzer, Schliesszeit wohl 19 (oder 20?) Uhr.

APBT schrieb:An jedem anderen Tag im Hochsommer außer dem WM-Finalabend mit deutscher Beteiligung wäre das Verbrechen wohl um Welten unmöglicher gewesen, weil schlichtweg zu viel Fußgängerverkehr gewesen wäre.

Das Spiel fing damals um 20 Uhr an, stundenlange Vorberichterstattungen wie heute gab es ohne die Privatsender noch nicht.
Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, daß gerade um 17:45 Uhr auf diesem Weg die Hölle hätte los sein müssen, weil alle Interessierten aus dem Freibad sich auf den Weg machten, um zeitig zu Hause zu sein, vielleicht noch zu duschen ( wenn nicht im Schwimmbad geschehen), Grill anschmeißen, Vorbereitungen für die Gäste treffen , usw.
Was der Durchschnittsgucker halt so vor wichtigen Spielen macht...

JestersTear schrieb:Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, daß gerade um 17:45 Uhr auf diesem Weg die Hölle hätte los sein müssen,

Seh ich genauso. Vielleicht aber wirklich erst ab 18 Uhr, weil das mehr so ein Aufbruchtermin ist. Aber wir wissen ja nicht, wie lang er schon auf den geeigneten Moment gelauert hat. Vielleicht sind ihm die Tage davor schon andre entkommen, weil da der Besucherverkehr etwas regelmäßiger war? Oder der Druck war inzwischen so gross, dass ihm diese winzige Spanne an diesem Tag genügte.

APBT schrieb:Die Fotos und Videos, die ich hierzu in diesem Forum gesehen habe, zeigen allesamt ein
Laubholz-Wäldchen, welches am mutmaßlichen Fundort sowohl 1988, als auch aktuell äußerst spärlich bewachsen war/ist.
Man kann ja quasi durch schauen.

Der Wald wird aber im Hochsommer viel dichter bewachsen sein. Die Fotos vom Fundort sind ja im Februar (?) gemacht worden.

APBT schrieb:An jedem anderen Tag im Hochsommer außer dem WM-Finalabend mit deutscher Beteiligung wäre das Verbrechen wohl um Welten unmöglicher gewesen, weil schlichtweg zu viel Fußgängerverkehr gewesen wäre.

Aber ich könnte mir vorstellen, dass sich zu der Tatzeit (um 18:00 Uhr) noch viele Personen im Freibad befunden haben und ein Teil dieser auch durch den Waldweg gegangen ist. Schön um 19:00 Uhr nach Hause, dann mit Essen und Bier vor den Fernseher das Endspiel gucken. Oder so. Ich denke nicht, dass dieser Tag "besser" geeignet war als ein anderer, bei dieser Tatzeit. Höchstens, wenn er später noch am Abend oder in der Nacht die Leicht noch mehr mit Erde bedeckt hat.

Ich denke ansonsten auch, dass er eine schon vorhandene Kuhle o. ä. verwendet hat und dann gffs. nur etwas Erde drüber werfen musste.

Soweit ich verstanden habe, wurde gestern bei xy verkündet, dass der Täter gefasst wurde. Er ist wegen anderer Delikte in einer Psychiatrie.

@Loveme100

Loveme100 schrieb:Soweit ich verstanden habe, wurde gestern bei xy verkündet, dass der Täter gefasst wurde. Er ist wegen anderer Delikte in einer Psychiatrie.

Das ist ja schon eine Weile bekannt:
Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels") (Seite 199)

sooma schrieb:Das ist ja schon eine Weile bekannt:

Das schon. Aber richtig ist, das Rudi Cerne in der neuen Sendung gestern bestätigt hat, dass die Festnahme auch durch Hinweise der XY-Zuschauer erfolgen konnte [Sendung vom 12.04.2023, min 0:49 bis 1:40]:

"Fast 6 Millionen Menschen haben unsere letzte Sendung vor drei Wochen gesehen, und viele von ihnen konnten tatsächlich Hinweise geben zu einem Fall, der 37 Jahre ungeklärt geblieben war.
Es geht um den Mord an der 15jährigen Jutta Hoffmann aus Lindenfels, in dem die Kripo nun einen Ermittlungserfolg verzeichnen konnte. Das Mädchen, das damals auf dem Heimweg vom Freibad ermordet wurde, war vermutlich einem Serien-Sexualtäter zum Opfer gefallen. Die Schülerin soll von einem heute 61jährigen Mann getötet worden sein, der bereits wegen mehrerer Sexualdelikte verurteilt wurde und derzeit in der Psychiatrie sitzt.
Nach der erneuten Untersuchung von fallrelevanten Gegenständen, auf denen auch die DNA des Mannes gefunden wurde und aufgrund von Zeugenaussagen nach der XY-Sendung konnte vor Kurzem ein Haftbefehl gegen den Mann erwirkt werden."

Auf jeden Fall ein Paradebeispiel für die Nutzung von xy als ermittlungstaktisches Mittel.

Nicht ganz klar war mir warum dieser Fall vollständig ohne Ankündigung behandelt wurde. Aber vielleicht hatte man Angst, dass der TV dann nicht gemeinsam vor den Fernseher zu bekommen wäre? Zudem: Er war ja eigentlich bekannt, wieso diese kryptische erste "Zeugenaussage" mit dem genannten Vornamen? Mir erschließt sich das irgendwie nicht.

Phisch schrieb:Aber vielleicht hatte man Angst, dass der TV dann nicht gemeinsam vor den Fernseher zu bekommen wäre?

Wie kommst Du darauf, dass es darum ging, den TV vor den Fernseher zu bekommen? Welchen Nutzen soll die Polizei davon haben, dass er sich die Sendung anschaut?

Ich meine hier gelesen zu haben, dass er derzeit in einer Psychiatrie ist. Und da könnte er ja auf Reaktionen beobachtet worden sein. Ansonsten hätte der XY Beitrag doch überhaupt keinen Sinn gemacht!? Nicht angekündigt, 37 Jahre her. Da hilft auch das andere Setup mit den neuen Erkenntnissen nicht viel, meiner Meinung nach.

Phisch schrieb:Ich meine hier gelesen zu haben, dass er derzeit in einer Psychiatrie ist.

Nicht in irgendeiner, sondern in der Forensik. Nur als Anmerkung.

Trimalchio schrieb:Das schon. Aber richtig ist, das Rudi Cerne in der neuen Sendung gestern bestätigt hat, dass die Festnahme auch durch Hinweise der XY-Zuschauer erfolgen konnte

Ach so, ok... das hatte ich schon den Pressemeldungen entnommen und auch nicht weiter angezweifelt.

cododerdritte schrieb:Wie kommst Du darauf, dass es darum ging, den TV vor den Fernseher zu bekommen? Welchen Nutzen soll die Polizei davon haben, dass er sich die Sendung anschaut?

Viele User hier hatten nach der AZ XY-Sendung vom 22.03.23 den Eindruck, es handele sich um eine durchchoreografierte Inszenierung: Von der Personenbeschreibung über die "Spur nach Norddeutschland" bis hin zur Nennung des Namens "Peter".

Hinterher wurde deutlich, dass der Täter den Ermittlern längst bekannt war. Da drängt sich ja schon die Vermutung auf, dass diese Show bei AZ XY auch oder sogar insbesondere für den Täter gemacht wurde und er (mit richterlicher Anordnung) abgehört/überwacht wurde, um ggf. eine verräterische Reaktion einzufangen.
Das wäre auch nicht das erste Mal, im Fall Lolita Brieger wurden die Telefone von Tatverdächtigen und Mitwissern ebenfalls mit Ausstrahlung der XY-Sendung abgehört.

Palio schrieb:Da drängt sich ja schon die Vermutung auf, dass diese Show bei AZ XY auch oder sogar insbesondere für den Täter gemacht wurde und er (mit richterlicher Anordnung) abgehört/überwacht wurde, um ggf. eine verräterische Reaktion einzufangen.

ich vermute das auch.. - es war trotzdem schlecht gemacht. Einfach zu offensichtlich.

Palio schrieb:Viele User hier hatten nach der AZ XY-Sendung vom 22.03.23 den Eindruck, es handele sich um eine durchchoreografierte Inszenierung: Von der Personenbeschreibung über die "Spur nach Norddeutschland" bis hin zur Nennung des Namens "Peter".

Ja, so kam es einem vor. Nur: wieso dann diese ungewöhnliche absolute Verschwiegenheit, keinerlei Ankündigung, nichts dergleichen. Der Täter würde doch sicher zuschauen, wenn im Vorfeld "neue Spuren, Wiederaufnahme des Falls" angekündigt würden. So ust ea doch eher Zufall, es sei denn, in der Forensik wird Mittwochs immer gemeinsam XY geschaut.

Meist ist ja ziemlich offensichtlich, was die Macher von XY bezwecken, hier bin ich etwas am Rätseln.