Zeralda schrieb:Es können auch drei oder fünf davon beteiligt gewesen sein soweit, dass es reicht, um sich die Hände nervös zu kneten, aber nur einer davon, oder unentwirrbar sogar alle fünf, hat/haben letztlich das Opfer getötet.
Ja und stellt Dir vor, es gibt auch Menschen, die so abgebrüht sind oder die ein derartige Tat so stark verdrängen oder abspalten können, dass sie, wenn man ihnen einen XY-Film von einer Tat, die sie vor über 30 Jahren begangen haben, vorspielen würde, überhaupt nicht reagieren würden.
Aber was soll dieses Argument?
Er hat reagiert und es wurde im Prozess ausgesagt, wie er regiert hat.
Das ist ein Indiz von mehreren und die Richter werden wissen, wie sie es bewerten und gewichten wollen.
quaerere1 schrieb:Und zuätzlich der, was aus den Zeugenaussagen der Friedhofsbesucher und der jungen Mutter im Wald geworden ist, die von zwei Männern sprachen.
Was soll denn damit geworden sein?
Man hat diese Männer nie ausfindig machen können. Vielleicht gab es sie und sie hatten mit der Tat nichts zu tun, sondern waren nur zufällig in der Nähe des Tatortes.
Vielleicht haben sich auch einer oder mehrere der Zeugen geirrt und sich in der Tageszeit oder der Beschreibung der Personen getäuscht.
Dass es diese Zeugenaussagen gab und man diese Männer nicht gefunden hat, ist in meinen Augen kein den Angeklagten entlastendes Indiz. Und es ist auch kein Indiz dafür, dass mehr als eine Person an der Tat beteiligt war.
Es ist einfach eine von vielen Zeugenaussagen, die bei den Ermittlungen nicht weiter geholfen hat.
RedRalph schrieb:Für den Bruder muss es psychologisch sehr schwierig sein, nachdem er Jahrzehnte von einer bestimmten Version der Geschehnisse ausgehen musste und diese praktisch über Nacht von der Polizei über den Haufen geworden ist, jetzt einfach den neuen Sachverhalt zu akzeptieren.
Ja, schön. Er hat also 30 und mehr Jahre lang die Gerüchte verfolgt, die, wie hier im Thread ja schon öfter beschrieben wurde, im Ort kursierten und sich auf jemand anderen eingeschossen.
Aber so ein Prozess ist doch kein Kasperletheater, wo jeder sagen kann "Ich will aber doch viel lieber, dass es der XY und nicht der AB war!"
Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass jemand sagt, ihm sei es wichtig, dass der richtige Täter identifiziert und bestraft wird. Ich habe auch weniger eine Problem mit den Aussagen des Bruders, der ja nun mal Laie ist und wahrscheinlich zum ersten mal im Leben so einen engen Bezug zu einem Prozess hat.
Aber ich verstehe dessen Verteidiger einfach nicht, der eben kein Laie ist und mit dem Ablauf eines Prozesses vertraut sein sollte. Was will der, außer seine 5 Minuten Fernsehruhm, denn damit erreichen, wenn er sich während des Prozesses mit solchen Aussagen in die Kamera reindrückt?