Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

ExilHarzer schrieb:"Er wird auch beobachtet wie
er verschiedene Gegenstände im Wald wegwirft",

@ExilHarzer
Das ist mir auch aufgefallen und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Es kann ja schon sein, dass er beobachtet wurde und im Nachhinein sich Leute fanden, die bei der Polizei aussagten, dass sie jemanden gesehen hätten, der Dinge wegwarf, dem aber keine Bedeutung begemessen hatten in jenem Moment.

ExilHarzer schrieb:Wenn ich in der "Quelle" in Bezug auf den Taxigast (auf dem Weg vom brennenden Camper zum Taxi) höre: "Er wird auch beobachtet wie
er verschiedene Gegenstände im Wald wegwirft",
-fehlt entweder was in der vorigen Berichterstattung,
-oder die Quelle spielt Bullshit-Bingo

Die Gegenstände wurden erst in mehreren Suchaktionen gefunden. Der in der Doku vorkommende Narrativ kann durchaus bewusst gewählt worden sein, um den Täter zu einer Reaktion zu bringen. Bei manchen Fällen hat so etwas tatsächlich was gebracht.

Ich empfehle dazu:

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/BkaForschungsreihe/2_52_FallanalyseUndTaeterprofile.html

Füchschen schrieb:Die Kette von Frau Langendonk drückt Identität aus, darin besteht ihr Wert, nicht in dem Silber

Das muss ich mal sacken lassen. Gehört auf jeden Fall in das Täterprofil. Ich bin mir nur unschlüssig, ob es dann nicht evt einfach nur ein Beutestück wäre oder die Symbolik tatsächlich Relevanz hat.

Laphroaig schrieb:Die Gegenstände wurden erst in mehreren Suchaktionen gefunden. Der in der Doku vorkommende Narrativ kann durchaus bewusst gewählt worden sein, um den Täter zu einer Reaktion zu bringen. Bei manchen Fällen hat so etwas tatsächlich was gebracht.

Das macht Sat 1 trotzdem nicht zu einer reputablen Quelle.
Die "Doku" ist billig produzierter TV Trash.

Ebenso ist bis heute unklar, ob es nur 1 Täter war. Dann bringt das ganze Profiling und weitere Sternendeutungen auch nichts.
Ist denn bekannt wo die Kette gefunden wurde?

-Camper?
-Litzlwalchen?
-Altenfurt?

Oder ist das ein Vergleichsfoto weil die Kette bis heute fehlt? (Dann wäre aber längst danach gefahndet worden)

ExilHarzer schrieb:Oder ist das ein Vergleichsfoto weil die Kette bis heute fehlt? (Dann wäre aber längst danach gefahndet worden)

Nach der Kette wurde in den Nürnberger Nachrichten vom 15.03.2003 gefahndet. Da sie in der Doku erwähnt wird, ist sie bis heute wohl noch nicht wieder aufgetaucht.

ExilHarzer schrieb:Das macht Sat 1 trotzdem nicht zu einer reputablen Quelle.
Die "Doku" ist billig produzierter TV Trash.

Ich habe bis dato weder eine wirklich gute Doku über diesen Fall gesehen, noch einen guten Podcast dazu gehört. Wichtig waren mir allein die Aussagen von Lydia Benecke.

@cyclic
Vielen Dank für Deine Mühe zwecks Analyse des Campers. Für mich ist aber immer noch nicht verifiziert, ob nicht in Altenfurt auch Diesel aus dem Tank entnommen wurde. Und daran hängt die Frage, ob der Taxifahrer nun einen Bezug zu Nürnberg hat, oder der Ablageort einfach nur eine Notwendigkeit war.

Yin & Yang war ein Trend in den 90ern und auf allerlei Produkten abgebildet.
Kann für Truus oder den Täter eine tiefere Bedeutung gehabt haben, oder einfach nur trendy.

mattschwarz schrieb:Wie ist das zu verstehen? Was soll das heißen? Wieso sollte mehr Restmenge zu erwarten sein? Wenn direkt gefahren wurde, waren halt zuerst etwas mehr als 30 Liter drin. Bei Umwegen halt mehr.

@mattschwarz
Es ist so zu verstehen, wie ich es geschrieben habe. Zur Erläuterung für dich zitiere ich @cyclic und @SpiderWeb (von ihm stammt der 2. Abschnitt: "Für 50 Mark ... "):

SpiderWeb schrieb am 01.07.2023:cyclic schrieb:
Es klang hier kürzlich auch mal wieder an und auch ich hatte Probleme damit, dass der Camper noch kurz vor Erreichen des Hölzls (voll-)getankt worden sein soll und dann in Altenfurt nur noch 3l im Tank gewesen sein sollen.

Für 50 Mark soll man getankt haben.
Die Frage bleibt ob der Camper dann tatsächlich voll war, oder eben nicht.
Ich zieh vom möglichen Gesamtvolumen ja gern mal 5 Liter ab. Hätten wir aber immer noch 65 Liter.
Entweder der Verbrauch war wirklich erschreckend hoch, oder man wäre einen Umweg gefahren.
Hierbei darf man aber nicht vergessen das man den Camper schon 1 Stunde vor dem Brand am Brandort hat stehen sehen wollen.
Ein Umweg passt da dann auch nicht mehr richtig von der Zeit.

Laut ADAC lag der durchschnittliche Dieselpreis 1997 bei 1,244 DM/ Liter.

Quelle: Kraftstoffpreise in D seit 1950.

Also war der Tank noch sehr voll, als getankt wurde oder die Tankstelle hat SEHR günstige Preise oder

was ich für nicht unwahrscheinlich halte, es wurde nicht vollgetankt.

Ferlinggeti schrieb:um 09:31
Yin & Yang war ein Trend in den 90ern und auf allerlei Produkten abgebildet.
Kann für Truus oder den Täter eine tiefere Bedeutung gehabt haben, oder einfach nur trendy

Die Kette hatte vielleicht für Fr. Langendonk eine Bedeutung, aber für den Täter bestimmt nicht außer dafür noch ein paar Mark zu bekommen. Oder er hat sie irgendwann verschenkt. Ich denke in dessen Kreisen fragt keiner wo die Kette herkommt.

Laphroaig schrieb:Ich habe bis dato weder eine wirklich gute Doku über diesen Fall gesehen, noch einen guten Podcast dazu gehört.

Da gehe ich voll mit. Und es gibt auch seitens der Ermittler keine These was letztlich zur Tötung geführt hat. Noch über das Nachtatverhalten der Täterschaft.

Laphroaig schrieb:Ich habe bis dato weder eine wirklich gute Doku über diesen Fall gesehen, noch einen guten Podcast dazu gehört. Wichtig waren mir allein die Aussagen von Lydia Benecke.

Ich hoffe, dass das ZDF denn Fall irgendwann für seine Podcastserie aufgreift. Und dann die Dichte der Beamten, die am Fall dran waren höher ist als die der "Experten".

Basti1212 schrieb:Laut ADAC lag der durchschnittliche Dieselpreis 1997 bei 1,244 DM/ Liter.

Quelle: Kraftstoffpreise in D seit 1950.

@Basti1212
Danke für die Recherche!

Die Strecke von Siegsdorf (wo anscheinend für 50,-- DM getankt wurde) bis nach Altenfurt über Litzlwalchen sind ca. 290 km, wenn man von Litzlwachen zuerst nach Süden wieder zurück zur A8 und bei der Anschlußstelle Winkl auf die Autobahn fährt. Wenn man annimmt, dass ca. 40 Liter Diesel getankt wurden ( 50 DM/1,25 DM pro Liter) und sich vor dem Tanken noch ca. 10 Liter Diesel in Tank befunden haben, wurden auf der Gesamtstrecke ca. 47 Liter Diesel verbraucht (3 Liter Diesel waren ja noch im Tank).

Das ergibt einen Verbrauch von ca. 16,2 Liter Diesel auf 100 km. Mir erscheint das ziemlich hoch.

Sherlock_H schrieb:Das ergibt einen Verbrauch von ca. 16,2 Liter Diesel auf 100 km. Mir erscheint das ziemlich hoch.

Nein. Der Spritverbrauch dürfte zwischen 16 und 18 Liter gelegen haben ? Das ist für die Modelle nicht ungewöhnlich.
Ich kenne Modelle die auf dem Camper basieren als Transporter, bin Mitte - Ende 90er , und darüber hinaus täglich ähnliche Modelle gefahren.
Meine Tagestrecken waren ca. 70 - 80 Kilometer am Tag. War der Tank Montags morgens voll, musste ich Freitags morgens tanken gehen, da er fast leer war. Tankfüllung insgesamt ca. 65 Liter. Nachgetankt hab ich dann immer so um die 58 Liter.
Mein Verbrauch lag bei 100 Kilometer Strecke bei ca. knappen 20 Liter, wobei ich aber auch viel Stop and Go hatte. Also etwas mehr Beanspruchung und Belastung.

Sherlock_H schrieb:Die Strecke von Siegsdorf (wo anscheinend für 50,-- DM getankt wurde

In Absprache mit @SpiderWeb hier kurz eine Korrektur zu den 50 Mark zum Tanken:

Gegen 17.30 Uhr - drei Stunden nach
ihrem letzten Anruf bei einer Tochter in Holland - tankten sie an einer Servicestation in Altenmarkt bei Trostberg nördlich des Chiemsees.
Nach den Erinnerungen des Tankwarts füllten sie Dieselkraftstoff für genau 50 Mark in ihr Fahrzeug. Die Beobachtung paßt zu den Schilderungen der Angehörigen. Sie hatten angegeben, daß ihre Eltern stets mit Bargeld (in diesem Fall
ohne Zwang zum Wechseln) gezahlt und sparsam gewirtschaftet hatten. Auf dem Waldparkplatz befanden sich noch
fünf Liter im Tank.

Quelle: Nürnberger Nachrichten vom 17.06.1997

Berechnungen, die auf 50 Mark beruhen, sind also zu verwerfen, da die Zeugenaussage sich nicht auf die Langendonks bezieht.

Sherlock_H schrieb:Es ist so zu verstehen, wie ich es geschrieben habe. Zur Erläuterung für dich zitiere ich @cyclic und @SpiderWeb (von ihm stammt der 2. Abschnitt: "Für 50 Mark ... "):

Über die 50 Mark müssen wir nochmal nachlesen und ggf. reden und korrigieren.
Sind gerade beim recherchieren in alten Berichten.

Ein Tankwart will Langendonks ja um 17.30 in Altenmarkt an der Alz wahrgenommen haben.
Und der behauptete (so mein ich) das man für 50 Mark getankt hätte ?
Leztendlich hat sich das ja so nicht bestätigt.

Beim Tankvorgang in Siegsdorf gegen 14.30 Uhr (so mein ich) war keine Rede mehr von 50 Mark.

@Laphroaig

Ah, Vielen Dank ! Zu spät gesehen das Du das erledigt hast !

Leider haben wir das auch immer wieder durcheinander gewürfelt.

SpiderWeb schrieb:Über die 50 Mark müssen wir nochmal nachlesen und ggf. reden und korrigieren.

Was ist denn wen Harry an der Tankstelle den Blechkanister, der auf den Brandfotos zu sehen ist befüllt und dann bis Summe X den eigentlichen Tank?
Hat der James Cook eigentlich solche Fächer die nicht mit dem Innenraum in Verbindung stehen wo man Gasflaschen und ähnliches verwahren kann?

ExilHarzer schrieb:Hat der James Cook eigentlich solche Fächer die nicht mit dem Innenraum in Verbindung stehen wo man Gasflaschen und ähnliches verwahren kann?

Nein

Laphroaig schrieb:Berechnungen, die auf 50 Mark beruhen, sind also zu verwerfen, da die Zeugenaussage sich nicht auf die Langendonks bezieht.

Die sich widersprechenden Aussagen sind ewas verwirrend, aber unser Wissenstand ist dann also wie folgt (bitte korrigieren, wenn ich falsch liege):

1. Langendonks haben um ca. 14:30 Uhr in Siegsdorf getankt und 2 Eis bei der Kassiererin gekauft. Wir wissen nicht, wieviel Liter sie getankt haben bzw. wie hoch der Betrag war, den sie bezahlt haben.

2. Die Zeugenaussage des Tankwarts in Altenmarkt an der Alz, dass die Langendonks um ca. 17:30 Uhr in seiner Tankstelle für 50,-- DM getankt hätten, hat sich als falsch erwiesen.
(Ich denke, 2x so kurz hintereinander hätten die Langendonks ohnehin nicht getankt.)

Auch wenn wir nicht wissen, wieviel Diesel die Langendonks in Siegsburg getankt haben, dürfen wir meiner Meinung nach davon ausgehen, dass sie von dort mit einem annähernd vollen Tank weggefahren sind. Ich denke nicht, dass die Langendonks aus Geldmangel den Tank ihres Wohnmobils nur halb gefüllt haben.

Insgesamt gesehen, also für die Identifizierung des Täters bzw. der Täter, dürfte die Frage nach den getankten bzw. verfahrenen Litern Diesel allerdings keine Rolle spielen. Ich denke, es ist also eher ein Erkenntnisinteresse, das uns auch über solche nebensächlichen Fragen diskutieren läßt.

Sherlock_H schrieb:Insgesamt gesehen, also für die Identifizierung des Täters bzw. der Täter, dürfte die Frage nach den getankten bzw. verfahrenen Litern Diesel allerdings keine Rolle spielen. Ich denke, es ist also eher ein Erkenntnisinteresse, das uns auch über solche nebensächlichen Fragen diskutieren

Jeden Stein drehen und wenden!

Die Frage ist nicht nebensächlich, da damit eine Theorie über Ortskenntnisse des Taxigastes steht und fällt.

Aber die Lage und teilweise Nutzung des Parkplatzes (Hat man eigentlich auch mal in Prostituiertenkreisen ermittelt?) lassen auch darauf schließen. Beim schnellen Durchqueren des Nürnberger Bahnhofes bin ich mir nicht sicher. Kommt darauf an, wie und ob der Weg zum Taxistand ausgeschildert war.

Apropos Ortskenntnisse: Der Nürnberger Nordostbahnhiof

In den 1990er Jahren wurde die Güterverladung aufgegeben, die Gleisanlagen nach und nach zurückgebaut und das Stationsgebäude abgerissen.

Quelle: Wikipedia: Bahnhof Nürnberg Nordost

Gerne PN an mich, wer herausfinden konnte, welche Firmen daran beteiligt waren.