Jomiko schrieb:@APBT
Erläutere noch mal kurz deine Mutmaßungen!
Hier mein schon etwas älterer, jetzt leicht abgeänderter, Post zu dem Fall:
Beim Täter handelte es sich um einen Arbeitslosen (evtl. Gelegenheitsarbeiter) ohne festen Wohnsitz. Das, was man früher
Landstreicher genannt hat. Dieser bewegte sich in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen geografischen Regionen,
wahrscheinlich vor allem zu Fuß. Eventuell hat sich über seine sich wiederholenden Aufenthalte in bestimmten Regionen ein
gewisser Bezug zu diesen ergeben, ohne ein "Local" zu sein.
Typ Einzelgänger, der auch gerne mal im Wald, Scheunen, etc. nächtigt. Aus heutiger Sicht ist einem dieser Typus eher
unbekannt, zumindest noch vor 30 Jahren war er aber gar nicht so selten, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann.
Ihr Leben haben diese Menschen über Gelegenheitsarbeit, Betteln/Hausieren und mutmaßlich auch kleinere Diebstähle bestritten.
In unserem speziellen Fall hatte dieser "Landstreicher" offensichtlich eine Schusswaffe, von der er meinem Gefühl nach
wohl eher nicht regelmäßig Gebrauch gemacht hat. Ansonsten hätte es wahrscheinlich auch mehrere ähnlich gelagerte Fälle
gegeben, zumindest aber bewaffnete Raubdelikte, etc., die man hätte in Verbindung bringen können.
Der Täter trieb sich in der Region Traunstein herum, es kam zu einem zufälligen Aufeinandertreffen mit den späteren Opfern,
die Situation (Raub?) eskalierte.
Von dieser Situation überfordert und weil eben doch das Risiko bestand, bei Auffinden der Leichen mit der Tötung vor Ort in Verbindung
gebracht zu werden, fährt er einfach mal los. Ich glaube nicht, dass es sich um einen Plan gehandelt hat, in Richtung Nürnberg
zu fahren, das Wohnmobil anzuzünden und mit dem Taxi zurück zu fahren.
Vielmehr glaube ich, dass ein gewisser, loser Bezug zur Region Franken bestand (siehe oben).
Er fährt vom Tatort weg, bis der Tank fast leer ist. Nun muss er ein weiteres Mal flüchten. Diesmal weg vom Ort der Vertuschung, wieder zurück in Richtung Traunstein.
Unterm Strich glaube ich schlichtweg, dass einem bis dahin maximal Kleinkriminellen mächtig was aus dem Ruder lief.
Diese Annahme erklärt den ganzen (irrationalen) Ablauf noch am ehesten, denke ich.
An den Tatort zurückgekehrt könnte er sein, weil er in der Chiemsee-Region Verpflichtungen in Form von Gelegenheitsarbeit
oder persönliche Gegenstände hatte. Die Landstreicher-Theorie wäre auch evtl. eine Erklärung dafür, dass er sich scheinbar
schlecht ausgekannt hatte, was die Straßenführungen betraf, andererseits aber wieder sehr firm war, was die Örtlichkeiten betrifft.