Heidi71 schrieb:Interessant wäre, ob dieser Platz am Hölzl auch schon vor der Tat (u. a. von Wohnmobilen) frequentiert wurde und ob es sich hier evtl. um einen nur Eingeweihten bekannten Treffpunkt für eine gewisse Klientel handelt.
Da muss man jetzt nicht unbedingt das Rotlichtmilieu bemühen, um die Anwesenheit der Ls im Hölzl erklären zu können.
Vielleicht wollten die beiden nur etwas Zweisamkeit hinter dem Wohnmobil genießen, die sie auf einem Campingplatz mit einem engen Schlafplatz unter dem Dach nicht hatten. Ein Spanner aus dem Wald kommend, Herr L. will ihn mit einem abgebrochenen Stuhlbein vertreiben, die Situation eskaliert, weil der Täter eine Pistole dabei hatte........ Nur eine Idee von vielen!
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Aber herzlichen Dank euch beiden für die super Recherche. Zeigt, dass alles so simpel gewesen sein könnte wie angegeben. Nichts mit "macht doch keiner" und "gibt es doch nicht".
Der nah gelegene, gut frequentierte Modellflugplatz sowie die Route von Marquartstein her, auf der man sich leicht verfahren konnte, zeigt doch eher, dass die Ls zum Hölzl weder hingelotst noch von einem Ortskundigen hinbestellt wurden. Sie fuhren wahrscheinlich dort hin, um am Waldrand Rast zu machen.
Und dann kommt für mich doch eher ein Raubmord in Frage. Der Täter kam von Norden, sah das für ihn unbeaufsichtigte Wohnmobil, weil die Ls hinter dem Fahrzeug waren, schon von der B304 aus am Waldrand stehen, und wollte dort mal nachschaun.
Und jetzt auch wieder der Sprung nach Nürnberg. Wenn man ein hochwertiges, neues Wohnmobil oder einen neuen Wohnwagen kaufen will, ist man bei den Münchner Händlern gut aufgehoben. Für preiswertere gebrauchte Fahrzeuge muss man nach Nürnberg fahren. Und da die Niederländer die Nation der WoWa- Und WoMO-Fahrer sind, der Markt für Gebrauchtfahrzeuge dort größer ist als bei uns, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, ein gebrauchtes Modell zu erhalten, dass aus den Niederlanden eingeführt wurde.
Könnte sich hier der Kreis schließen? Nicht die mysteriöse Geige oder die Geldtasche der Ls war im Visier des Täters, sondern das unbeaufsichtigte Wohnmobil am Waldrand? Solche Fahrzeuge wurden evtl. geklaut, weil jemand fähig war, gefälschte niederländische Papiere dafür zu besorgen. Geplant war also vielleicht die nächtliche Überführung nach Nürnberg, allerdings nicht mit zwei Leichen im Gepäck. Und als das dem Täter klar war, dass er mit der Verbringung ein Problem hat und das Fahrzeug eigentlich unverkäuflich ist, hat er das Wohnmobil kurz vor dem Ziel abgefackelt.
Täter wäre dann jemand gewesen, der im Chiemgau niederländische Wohnmobile um diese Zeit der 90er Jahre gestohlen hatte und nachts nach Nürnberg überführte an eine Firma, die sie mit gefälschten Papieren weiterverkauft hätte.
Zwei ungleiche Waffen (Pistole gegen Stuhlbein) und die Gefahr, dass die Ls den Täter hätten gut beschreiben können. Also Wegfall einer lukrativen Geschäftsgrundlage. Denn wo, außer vielleicht am Bodensee, gibt es eine so geballte Dichte von Campingplätzen mit Wohnmobilen. Am Waldrand gab es keine Kamera, die den Diebstahl aufgezeichnet hätte, am Parkplatz in Prien vielleicht schon. Diese Gelegenheit am Hölzl wollte sich der Täter vielleicht nicht entgehen lassen.