Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
24.08.2019 um 09:27@Rick_Blaine
du sprichst hier indirekt einen wichtigen aspekt in diesem fall an:
was hat der täter eigentlich durch die hier so überzeugt angenommene verschleierung überhaupt gewonnen?
a) hätte er nach der tötung einfach das wohnmobil samt leichen am hölzl stehen lassen, wäre die tat wohl nach 12-48h entdeckt worden, aber eine aufklärung wäre letztlich nicht möglich, weil es keine zeugen hinsichtlich der tat selbst, aber eben auch nicht bezüglich eines tatverdächtigen gibt. einziger nachteil wären evtl. spuren (fingerabdrücke (dna war damals kaum ein thema)) gewesen, wobei aber auffällig ist, dass auf den (zeitnah) in altenfurt gefundenen gegenständen gerade keine solchen vorhanden waren und wir dem täter hier deshalb auch schon das tragen von handschuhen unterstellt haben, die er dann unauffindlich entsorgt hat).
b) hätte er das wohnmobil am hölzl angezündet zwecks spurenbeseitigung, wäre die tat binnen stunde(n) entdeckt worden, aber auch hier hätte es keinen tatverdächtigen gegeben und die ermittlungen wären genauso ins leere verlaufen. evtl. wäre aber eine flucht durch die zeitnahe endeckung erschwert worden.
c) hätte er das wohnmobil in altenfurt samt leichen einfach stehen lassen, so wäre auch dort die tat erst nach 12-48h (evtl. sogar noch später, weil unauffälligerer platz als am hölzl) entdeckt worden. ansonsten s. a).
d) durch das anzünden in altenfurt fiel die tat binnen stundenfrist auf und zwang den täter wohl sogar zu übereilter flucht unter hinterlassen von "beute"gegenständen auf dem fluchtweg (was ich eigentlich für eine gewaltige dummheit (oder eben bewusste inszenierung) halte - ansonsten wäre sogar die verbindung zum ersten taxi in der löwenberger str. sehr schwer herstellbar gewesen). letztlich wäre sogar durch die urbane dichte die alarmierungszeit und damit der zeitrahmen für seine flucht noch geringer gewesen, als am hölzl, wo die feuerwehr sicherlich länger für ihre reaktion gebraucht hätte.
wenn man argumentieren will, dass altenfurt tatsächlich nur ablenkung vom hölzl war, dann muss man aber auch einsehen, dass der täter hier eine "brotkrumenspur" legt, angefangen von den periodisch abgeworfenen beutestücken vom brandort bis zur löwenberger str., dort der telefonische taxiruf, das auffällige zahlen in fremdwährung inkl. umtausch, der taxiwechsel ohne zwischenzeitliche reinigung / veränderung des äußeren trotz der am hbf. durchaus bestehenden möglichkeiten (was viele hier durch zeitdruck erklären), die erinnerliche irrfahrt durch bayern, der kartenkauf und letzlich das absetzen mitten in der pampa an der bushaltestelle in direkter tatortnähe.
es scheint halt manchmal schon so, dass der täter bewusst die rekonstruktion seiner "flucht", bzw. rückkehr ins hölzl, ermöglichen wollte, was aber der idee der tatortverschleierung zwecks ablenkung komplett widerspricht. ich denke, in diesem krassen widerspruch liegt auch die besondere schwierigkeit dieses falles.
du sprichst hier indirekt einen wichtigen aspekt in diesem fall an:
was hat der täter eigentlich durch die hier so überzeugt angenommene verschleierung überhaupt gewonnen?
a) hätte er nach der tötung einfach das wohnmobil samt leichen am hölzl stehen lassen, wäre die tat wohl nach 12-48h entdeckt worden, aber eine aufklärung wäre letztlich nicht möglich, weil es keine zeugen hinsichtlich der tat selbst, aber eben auch nicht bezüglich eines tatverdächtigen gibt. einziger nachteil wären evtl. spuren (fingerabdrücke (dna war damals kaum ein thema)) gewesen, wobei aber auffällig ist, dass auf den (zeitnah) in altenfurt gefundenen gegenständen gerade keine solchen vorhanden waren und wir dem täter hier deshalb auch schon das tragen von handschuhen unterstellt haben, die er dann unauffindlich entsorgt hat).
b) hätte er das wohnmobil am hölzl angezündet zwecks spurenbeseitigung, wäre die tat binnen stunde(n) entdeckt worden, aber auch hier hätte es keinen tatverdächtigen gegeben und die ermittlungen wären genauso ins leere verlaufen. evtl. wäre aber eine flucht durch die zeitnahe endeckung erschwert worden.
c) hätte er das wohnmobil in altenfurt samt leichen einfach stehen lassen, so wäre auch dort die tat erst nach 12-48h (evtl. sogar noch später, weil unauffälligerer platz als am hölzl) entdeckt worden. ansonsten s. a).
d) durch das anzünden in altenfurt fiel die tat binnen stundenfrist auf und zwang den täter wohl sogar zu übereilter flucht unter hinterlassen von "beute"gegenständen auf dem fluchtweg (was ich eigentlich für eine gewaltige dummheit (oder eben bewusste inszenierung) halte - ansonsten wäre sogar die verbindung zum ersten taxi in der löwenberger str. sehr schwer herstellbar gewesen). letztlich wäre sogar durch die urbane dichte die alarmierungszeit und damit der zeitrahmen für seine flucht noch geringer gewesen, als am hölzl, wo die feuerwehr sicherlich länger für ihre reaktion gebraucht hätte.
wenn man argumentieren will, dass altenfurt tatsächlich nur ablenkung vom hölzl war, dann muss man aber auch einsehen, dass der täter hier eine "brotkrumenspur" legt, angefangen von den periodisch abgeworfenen beutestücken vom brandort bis zur löwenberger str., dort der telefonische taxiruf, das auffällige zahlen in fremdwährung inkl. umtausch, der taxiwechsel ohne zwischenzeitliche reinigung / veränderung des äußeren trotz der am hbf. durchaus bestehenden möglichkeiten (was viele hier durch zeitdruck erklären), die erinnerliche irrfahrt durch bayern, der kartenkauf und letzlich das absetzen mitten in der pampa an der bushaltestelle in direkter tatortnähe.
es scheint halt manchmal schon so, dass der täter bewusst die rekonstruktion seiner "flucht", bzw. rückkehr ins hölzl, ermöglichen wollte, was aber der idee der tatortverschleierung zwecks ablenkung komplett widerspricht. ich denke, in diesem krassen widerspruch liegt auch die besondere schwierigkeit dieses falles.