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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.047 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.10.2018 um 03:21
@Kodama
@mattschwarz

Ja, das halte ich auch für plausibler als irgendeinen "professionellen Mordanschlag" auf ganz spezifische niederländische Opfer.

Man darf bei der Sache nicht übersehen, dass es weder irgendwelche Verbindungen zwischen den Opfern und irgendwelchen Kriminellen gegeben hat, und dass der ganze Tatablauf eben eine Reihe von eher dilettantischen Aktionen ergibt, bei welchen der Täter tatsächlich wohl Glück gehabt hat.

Nach wie vor ist unklar, wie alle Beteiligten und warum ins Hölzl gekommen sind, aber ab dort kann man das schon nachverfolgen:

- der Mord spielt sich vor Zeugen ab, jenen "Modellfliegern," von welchen XY berichtet. Nimmt man das für bare Münze, und das müssen wir wohl, dann hat der Täter hier schon Glück gehabt: niemand hat sich für das Wohnmobil am Waldrand interessiert, niemand ist den Schüssen auf den Grund gegangen. Das hätte aber auch ganz anders sein können: Campen am Waldrand ist in der guten bayerischen Provinz nicht erlaubt, schon gar nicht in einer touristischen Gegend wie dem Chiemgau. Selbsternannte Aufpasser hätten neugierig "nach dem Rechten" sehen können. Gassigeher ihre Hundchen am Hölzl entlangbringen können. Usw.

-der merkwürdige Zeitplan spricht von allem nur nicht von profihaftem Gehabe: ich bin zwar extrem skeptisch was die behaupteten Zeiten 16-18-20 Uhr angeht, aber wenn sich der Täter so lange ohne jeden ersichtlichen Zweck rund um das Wohnmobil aufgehalten hat, dann hat er extrem viel Glück gehabt, siehe oben.

-die lange Fahrt nach Nürnberg. Knapp drei Stunden hätte man auf direktem Weg gebraucht. Der Täter soll nach Zeugenangaben aber bis zu 5 Stunden gebraucht haben. 5 Stunden in einem gestohlenen Wohnmobil mit ein paar Leichen darin unterwegs zu sein ist wahrlich kein professionelles Verhalten. Viel zu gross ist das Risiko erwischt zu werden. Und vor allem: es ergibt sich wieder keinerlei Sinn in dem ganzen Unterfangen.

-das Verhalten in Nürnberg: Nach Brandlegung in Altenfurt hat sich der Täter durchaus noch recht lange in dem sehr ruhigen Wohnviertel aufgehalten, bis er ausgerechnet ein Taxi rief. Man kann kaum deutlicher Spuren legen.

-am Bahnhof: Hier wird es freilich ganz abstrus: die sehr ungewöhnliche Taxifahrt nach Südbayern muss ja geradezu im Gedächtnis des Taxlers bleiben. Hätte der Täter möglichst unerkannt nach Südbayern zurückgewollt, hätte er einfach auf den ersten Zug nach München warten brauchen. Im Umfeld des Nürnberger Hauptbahnhofs ist auch nachts genug los, dass er da gar nicht aufgefallen wäre und im Zug wäre er einer von vielen Reisenden gewesen, die in die bayerische Landeshauptstadt unterwegs waren. In München hätte sich seine Spur endgültig verloren, denn neben der Zugverbindung ins Alpenvorland hätte er sonstwo bleiben können.

Auf diese Weise darf man zweifeln, ob die Polizei überhaupt und so schnell auf den Tatort Hölzl gekommen wäre. Aber nein, unser Täter trägt gewissermassen ein Schild am Körper: "Schaut's her, i bin a Mörder, verhaftet mich."
Zitat von KodamaKodama schrieb:aber im Normalfall ziehen die doch zügig in die Bahnhofsgegend einer Großstadt.
So ist es wohl. Ich habe immer noch das Gefühl, dass unser Täter aus irgendeinem Grund nach Nürnberg oder gar weiter nach Norden wollte. Vermutlich gibt es auf dem Drogenmarkt dort nichts, was es nicht auch in München geben würde. Ich vermute eher, dass er dort Bekannte aufsuchen wollte oder sonst einen persönlichen Grund hatte. Aber abgesehen davon stimme ich Dir zu: ich denke auch, das ist kein Almöhi oder Landei gewesen, jedenfalls jetzt nicht mehr. Ich vermute stark, dass er vor dem Auftreten im Hölzl sich in Salzburg aufgehalten hat. In der Gegend ist es die nächste "Gross"stadt, und ein Drogenproblem hatte es in jenen Jahren durchaus. Vielleicht wurde ihm die Szene dort zu heiss und es zog ihn mehr nach Norden.

Ich nehme auch an, dass er nach der Rückkehr an den Tatort dort nicht lang verblieben ist. Ich glaube nicht an ein dort deponiertes Fahrzeug. Ich vermute aber, dass er sich so schnell wie möglich wieder in eine städtische Umgebung begeben hat, die ihm weit grössere Anonymität verspricht und ich tippe, wegen der Nähe, hier wieder auf Salzburg.

Wenn er gar Österreicher ist, dann könnte er sich danach in Richtung Wien aufgemacht haben, falls es ihm in Salzburg immer noch zu heiss war und Deutschland jetzt wegen des Fahndungsdrucks nicht mehr so attraktiv erschien. In Österreich ist Wien immer noch der beste Platz, um in der Menge unterzutauchen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.10.2018 um 10:33
Zitat von CassCass schrieb:Die haben dort auf jemanden gewartet. Das ist doch klar. Vielleicht bekamen sie vorher einen Anruf auf ein Telefonhäuschen. Oder sie hatten eine Nummer,über die sie den Treffpunkt erfuhren.
Nun ja, eigentlich scheint es die Naheliegenste Überlegung zu sein, dass das Hölzel ein Treffpunkt war. Allerdings tu ich mich damit auch schwer. Zum einen müssten die Langendonks einen sehr genauen Ortsbeschrieb vom/zum Hölzl vergelegen haben. Zum anderen sollen sie den Morgen noch in Übersee verbracht haben. Und den Mittag in Marquartstein. Von daher ergibt der Aufenthalt in Marquartstein keinen Sinn. Zumal ich den Aufenthalt in Marquartstein so deute, als dass die Langendonks die Chiemseeregion verlassen wollten.

Etwas anders sieht die Sache natürlich aus, sollten die Langendonks die Mittagszeit in Siegsdorf verbracht haben. Aber selbst dann, ist immer noch offen, warum sie ins Hölzl fuhren. Dort angekommen sollen sie 3 Stunden in den Wald geschaut haben. Bis dann entlich der Verabredete eintrifft. Bei einer so langen Wartezeit müsste dieses Treffen für die Langendonks eine enorme Bedeutung besessen haben.

Ich bin dieser These, dass das Hölzl ein Treffpunkt war dahingehend nicht abgeneigt, als dass die Wahrscheinlichkeit gegeben scheint, dass der Täter auch mit einem Fahrzeug ins Hölzl gelangte. Was dann die Rückkehr geradezu nahelegt. Weiter biedet ein Fahrzeug dem Täter die Möglichkeit an, sich nach der Tat umzuziehen, sowie die Waffen dort zu verbringen an. Was ja auf Grund der beschriebenen Bekleidung welche keine Verschmutzungen irgend welcher Art aufwies anzunehemen scheint. Genauso dürfte der Täter bei der Ausübung der Tat keine Krawatte getragen haben. Demnach zeichnet sich ein Bild, bei welchem der Täter schon im Vorfeld des Treffens eine Eskalation nicht ausschloss.

Letztlich glaube ich nicht, dass ihr ein Jointi oder klein krimineller am Werke war. Welcher dann noch mit Frack und Krawatte in der Wildnis von ober Bayern in der Tasche noch eine Tokarev sein Unwesen treibt. Genau so wenige ergibt sich ein Täter welcher Zorngeladen über Wildcamper die Tat verübt haben soll. Von einem Campen nach 3 stündigem Aufenthalt kann doch keine Rede sein. Zumal sich solche Tätertypen nie und nimmer so verhalten hätten wie es der Täter tat. Dann es noch ferttig bringen keine Spuren zu hinterlassen. Sebst noch die Fähigkeit besitzen sich wie ein Phantom zu bewegen.

Nun man mag das Verhalten des Täters als dilitantisch sehen. Weiter auch noch mit Glück beschreiben. Von alle dem seh ich da nicht wirklich viel vorhanden. Aber sollte es trotzdem so sein, so will ich genau darin auch ein professionalität erkennen. Einer der beim Kartenkauf des Taxifahrers Seelen ruhig sitzen bleibt und zuvor noch eine Doppelmord begangen hat spiel tatsächlich in einer andern Liga. Und zwar in einer welche es gar noch nicht gibt.


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02.10.2018 um 11:18
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:die lange Fahrt nach Nürnberg. Knapp drei Stunden hätte man auf direktem Weg gebraucht. Der Täter soll nach Zeugenangaben aber bis zu 5 Stunden gebraucht haben
Naja, er wird wohl so lange nicht gebraucht haben. Ich gehe weiter davon aus, dass unser Mann nicht zum Spaß nach Nürnberg gefahren ist und da zufällig anhalten musste, weil der Sprit zu Neige geht. Unser Mann wollte nach Nürnberg und das schlichte Argument für diese These ist: er IST nach Nürnberg gefahren. Er hatte vor dem Abfackeln genug Zeit, seine Geschäfte zu tätigen. Ich denke dabei daran, dass er sich von der Urlaubskasse bei einem ihm bekannten Dealer Nachschub geholt hat. Vielleicht bzw. wahrscheinlich hat er auch sein Aussehen verändert bevor er die Rückfahrt antrat.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Nun man mag das Verhalten des Täters als dilitantisch sehen. Weiter auch noch mit Glück beschreiben. Von alle dem seh ich da nicht wirklich viel vorhanden. Aber sollte es trotzdem so sein, so will ich genau darin auch ein professionalität erkennen
Du meinst Dilettantismus als Beweis für eine besondere Professionalität? Ich weiß nicht so recht …


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02.10.2018 um 11:40
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb: Einer der beim Kartenkauf des Taxifahrers Seelen ruhig sitzen bleibt und zuvor noch eine Doppelmord begangen hat spiel tatsächlich in einer andern Liga
Dies ist schon sehr bemerkenswert. Keine Nervosität. pinkelpause verboten.


Übrigens:
Heute gibt's wieder (allgemein) was neues.

NÜRNBERG - Seit 1986 sind in Bayern 4459 Menschen getötet worden. 189 Fälle sind bis heute ungeklärt. Doch Mord verjährt nicht und daher suchen Ermittler immer wieder nach neuen Ansätzen. Die SPD fordert für Bayern nun eine Spezialeinheit, die sich um ungeklärte Altfälle kümmert.

http://www.nordbayern.de/region/fast-200-cold-cases-in-bayern-spd-will-spezialeinheit-1.8142157


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02.10.2018 um 16:04
Manche sind ja der Meinung, unser Täter sei ein Kleinkrimineller gewesen.

Für mich haben Kleinkriminelle folgende Merkmale:

1. Sie haben keinen besonders großen Aktionsradius.
2. Sie sind bereits wegen diverser kleinerer Delikte aktenkundig geworden, meist schon im Jugendalter. (Unser Täter war übrigens nicht mehr der Allerjüngste.)

Beides trifft auf den Blonden offenbar nicht zu. Die Polizei in Traunstein kennt ihn nicht, auch in ganz Oberbayern scheint er völlig unbekannt zu sein. Dabei hat er ein recht charakteristisches Aussehen und die beiden Personenbeschreibungen dürften nicht die schlechtesten gewesen sein. Allein das spricht für mich gegen einen "Kleinkriminellen" bzw. gegen einen stümperhaften Gelegenheitsräuber. Wäre er das, hätte man ihn nach dem Mord mal wegen irgendeiner Kleinigkeit erwischt. Aber selbst wenn man annimmt, dass ihm gleich am Tag nach dem Mord ein Dachziegel auf den Kopf gefallen ist, wäre er bereits wegen VORHERIGER Vergehen in den Datenbanken der Polizei gewesen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.10.2018 um 17:07
Allerdings muss ich zugeben, die Tokarev TT-33 scheint tatsächlich nicht gerade ein Profi-Werkzeug zu sein (hab mal ein bisschen recherchiert).


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.10.2018 um 18:32
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Beides trifft auf den Blonden offenbar nicht zu.
Sicher?
Ich finde immer noch der hier könnte unser Mann sein.

raub-f10

Quelle: http://nemesis-cooperation.forumieren.com/t53-kriminalfalle

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Typ im Chiemgau falls schon nicht wohnhaft, doch zumindest häufiger aktiv war.


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02.10.2018 um 19:57
Zitat von KodamaKodama schrieb:Sicher?
Ich finde immer noch der hier könnte unser Mann sein.
Der ist von der Polizei bestimmt tausend Mal überprüft worden.
Oder hat man den nie gefasst?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.10.2018 um 20:30
Ja, wurde wohl nie gefasst. Der könnte es wirklich gewesen sein.
Aber bei einer halben Million Beute kann man dann auch nicht mehr direkt von einem "Kleinkriminellen" sprechen, oder? Ist dann schon eine größere Hausnummer.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.10.2018 um 22:01
tbcfae1 raub-f10

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Nun ja, so grosse Unterschiede vom Aussehen her will ich da nicht erkennen. Allerdings vom Tatverhalten her nicht vergleichbar. Den Raub beim Juwelier verübten 3 Personen. Sollte der Typ im Bild 1 unser Täter sein, so würde ich ein zwei Täterthese im Fall Langendonk nicht ausschliessen. Gut denkbar, dass sich diese Person während der Tat im Hölzl in Nürnberg aufhielt. Also er demnach nur der Taxigast war.


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03.10.2018 um 00:18
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aber selbst wenn man annimmt, dass ihm gleich am Tag nach dem Mord ein Dachziegel auf den Kopf gefallen ist, wäre er bereits wegen VORHERIGER Vergehen in den Datenbanken der Polizei gewesen.
Moment, Moment. Ich glaube, Du gehst da von falschen Voraussetzungen aus. Es mag ja gut sein, dass unser Chiemgaumann in mehreren Datenbanken gelistet ist. Nur, wer da mal einen Betrug begeht und dort mal in eine kleine Schlägerei verwickelt ist oder auch mal klaut, taucht doch mit keinem Lichtbild in einer Datenbank auf. Im übrigen kann ich nicht verstehen, warum ein Kleinkrimineller altbekannt sein sollte und ein dicker Fisch eine reine Weste haben sollte. Ganz im Gegenteil: ein richtig heftiger Berufskrimineller dürfte zuerst wohl mal seine Meriten als kleiner Anfänger im Bagatellbereich verdient haben. Im übrigen haben wir es hier ganz sicher nicht mit einem Elitesupersoldier zu tun. Die greifen nämlich keine Rentner an und vergreifen sich auch nicht an bescheidenen Urlaubskassen. Noch weniger betreten diese so offensichtlich eine Bühne, bei der alles beobachtet werden kann. Auch die Bewaffnung scheint mir fast eine Beleidigung für einen Spitzenmann. An der Tat war nichts aber auch gar nichts effizient.

Zu den Phantombildern: Wer sagt uns, dass diese nicht einfach nur schlecht oder gar schlichtweg falsch sin? Ein Taxifahrer dürfte hunderte Kunden im Monat haben. Taxifahrer 1 hat eine Kurzfahrt unternommen. Warum sollte er besondere Erinnerungen an den Gast haben? Taxler 2 war zwar lange mit unserem Mann zusammen. Nur der saß hinten. Wahrscheinlich auch verkleidet. Wie leicht kann man da mit einer Beschreibung danebenliegen. Tja und nichts kommt einem Täter gelegener als ein falsches Phantombild. Ich befürchte unser Mann sieht ganz anders aus.

Im Endeffekt glaube ich tatsächlich an einen Dilettanten der an sich alles falsch macht, was man falsch machen kann, dann aber riesen Glück hatte. Er hatte einen Lauf, der ihn gerettet hat. Nicht auszuschliessen, dass er aufgrund der Tat, die erkennbar ein paar Nummern zu gross für ihn war, selbst so geschockt war, dass er eben keine krummen Dinge mehr drehte. Vielleicht wurde er vom Saulus zum Paulus und predigt noch heute das hohe Lied der Friedfertigkeit und Nächstenliebe.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.10.2018 um 02:33
Ich mische mich hier mal noch ein.... ;)

@mattschwarz
@schluesselbund
@Menedemos
Euch kenne ich "näher"... ;)
@alle anderen

Ich bin, und obwohl ich hier seit langem mitlese, vielleicht nicht ganz up to date, aber ich habe auch hierzu Jarow's Kapitel in seinem Buch gelesen. Extra zum Thread hier. Ich bin eigentlich, vor allem wg. der Kehlenschnitte, auch wenn das erstmal unlogisch klingt, davon fast überzeugt ( ganze 100% traue ich mir nicht ;) ), dass das "was Persönliches" war. Ihr dürft mich da nicht drauf festnageln, aber für mich sieht es danach aus, als hätte der Täter vorher eine Art "Beziehung" zu den Opfern gehabt. Gut, kann sein, er hatte sie mit samt Camper "gekapert" ( natürlich auf die "nette Art", wie hier auch schon angedacht wurde im Thread), oder eben nicht. Also, imho, der Typ wurde erwartet von den Beiden, warum ( und wo, weiß ich momentan nicht) auch immer, er fuhr mit ihnen mit.... und i-wo sollte etwas passieren, was von den Langendooks und dem Typ vorher ausgemacht wurde. Die Langendooks entschieden sich um, und der Täter ( der in meiner Version mitfuhr), dirigierte die Leuts ins Hölzl, evtl. unter i-einer Ausrede. Sie sollten dann dort das "Szenario" basteln mit dem fast völligem Sichtschutz seitens der Modellfleger. Es gab dann noch Gequatsche, und i-wann entschied der Typ, die beiden abzuknallen, weil er mit keiner Einigung rechnete. Nun war er aber, wahrscheinlich weil kein Profi ( entgegen der Meinung vieler hier), nicht zufrieden mit dem Ergebnis und musste ihnen noch die Kehlen durchschneiden, damit sie auch wirklich nicht mehr auf ihn zeigen konnten. Für mich ist dieser leichte "Overkill" ein Zeichen für eine "Beziehung", auch, wenn sie nur kurz und keineswegs "gut" war. Ein Profi hätte weiter geschossen! Und nicht extra noch die Kehlen durchgeschnitten. Das zeigt für mich auch auf nicht so ( vermeintlich) gute Schießkünste und dass der eben nicht "professionell" agierte. Und ein Profi hätte nie auch nur eine Minute gezögert, alle Spuren dort zu verwischen, anstatt noch rum zu fahren mit dem Camper.... und dann der ganze Quatsch mit den Taxis.
Gut, er hat für sehr viel Verwirrung gesorgt, und wurde bis heute nicht gefasst, aber Hallo, er reiht sich damit in eine "illustre" Runde von Tätern ein, die bisher nicht gefasst wurden. So "ungewöhnlich" ist er demnach nicht.
Nein, das war kein Profi!


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.10.2018 um 02:54
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Im Endeffekt glaube ich tatsächlich an einen Dilettanten der an sich alles falsch macht, was man falsch machen kann, dann aber riesen Glück hatte. Er hatte einen Lauf, der ihn gerettet hat. Nicht auszuschliessen, dass er aufgrund der Tat, die erkennbar ein paar Nummern zu gross für ihn war, selbst so geschockt war, dass er eben keine krummen Dinge mehr drehte. Vielleicht wurde er vom Saulus zum Paulus und predigt noch heute das hohe Lied der Friedfertigkeit und Nächstenliebe.
So eine kleinen Jungen wie du ihn siehst nicht zu schnappen gibts ja gar nicht. Und sollte diese Einschätzung nahezu richtig sein, so dürfte das für die Ermittlern eine doppelte Blamage sein.

Nein im Ernst, du vergreifst dich da selbst mit deiner Einschätzung. Zumal man diese Gedanken fast bei jedem nicht gelösten Fall annehmen kann.

Weiter scheint auch klar Zusein, dass der Täter absolut Fehlerfrei gearbeitet hat. Und das wiederum deutet auf einen Typen mit Eliteausbildung hin.

Nach meiner Auffassung geht es bei einer Tätereinschätzung nicht darum wie ein anderer Täter gehandelt hätte. Oder man es selbst für richtig findet. Man muss aus dem wie der Täter gehandelt hat ein Profil erstellen. Zwar hat unser Täter nicht "alltags üblich" gehandelt, aber sicher mit viel Logik. Ansonsten wäre er gefasst worden.


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03.10.2018 um 03:07
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:wäre er bereits wegen VORHERIGER Vergehen in den Datenbanken der Polizei gewesen.
Man darf nicht vergessen, wir befinden uns hier wenige Kilometer von einer Grenze entfernt und der Täter kann österreichischen Dialekt gehabt haben. Trotz EU usw. und recht guter persönlicher Zusammenarbeit zwischen österreichischer Bundesgendarmerie bzw. -polizei und bayerischer Landespolizei wird die Sache beim Abgleich von Datenbanken schon recht schwierig. Das kann dem Täter hier durchaus Vorteile gebracht haben.

Und dann hat @mattschwarz hier Recht: es gibt ja keine bekannten Spuren, die man mit einer Datenbank abgleichen könnte. Nur ein recht vages Phantombild. Zwar sind Bilder Teil einer Datenbank, aber braucht ja nur eine andere Frisur gehabt haben, als er eingefahren ist, und schon gibt es da keine Übereinstimmung.

Ich kann mir gut vorstellen, dass unser Täter schon seit vielen Jahren in einer oder mehrerer Datenbank europäischer Justizbehörden schlummert. Ich nehme es sogar an. Ein Gelegenheitsmörder beginnt seine Karriere selten mit einem Mord.
Zitat von KodamaKodama schrieb:Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Typ im Chiemgau falls schon nicht wohnhaft, doch zumindest häufiger aktiv war.
Das Verbrechen in Obing geschah knapp 3 Jahre nach dem Mord an den Holländern. Die Phantombilder sind sich tatsächlich sehr ähnlich, aber wenn man genau hinschaut, dann vor allem wegen der langen Haare. Beides sind keine sehr guten Phantombilder, geben kaum wirkliche Einzelheiten der Gesichter wieder. Die Vorstellung, dass unser Täter hier, drei Jahre nach der Tat und der Veröffentlichung der Phantombilder immer noch nahezu die gleiche Frisur trägt und dann in der Nachbarschaft wieder eine Straftat begeht - das wäre allerdings schon eine arge Herausforderung seines Glücks. Normalerweise würde man vermuten, dass, wenn der Täter sich weiterhin im Chiemgau aufgehalten hat und die Veröffentlichung des Phantombilds mitbekommen hat, er sich wenigstens eine neue Frisur zugelegt hätte.

Interessant ist allerdings, dass auch im Fall von Obing wieder niemand den Täter erkannt hat. Langhaarige Blonde aus dem Chiemgau werden nach beiden Fällen sicherlich von Nachbarn und Behörden etwas argwöhnisch beäugt worden sein.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Nein, das war kein Profi!
Nein, ein Profi war das sicherlich nicht. Auch der "overkill" ist fraglich. Wir wissen, der Täter benutzte eine uralte Pistole, und er hatte höchstwahrscheinlich mit einer Ladehemmung zu kämpfen, denn man fand auch vollständige Patronen am Tatort. Das allein könnte dazu geführt haben, dass der Täter sich auch des Messers bediente. Oder er wollte vermeiden, zuviele Schüsse abzugeben, aus Lärmgründen, um Munition zu sparen... es kann eine ganze Reihe Gründe geben. Tatsache ist allerdings, dass ein echter "Profikiller" hier wohl effizienter und sauberer gemordet hätte. Hier fragt man sich, ob dieser Täter je zuvor gemordet hat. Vorstellbar ist, dass er Taten begangen hat, bei denen er mit seiner Waffe gedroht hat, aber es ist gut möglich, dass dies das erste Mal gewesen ist, dass er sie eingesetzt hat. Und dabei hat er sich unsicher verhalten. Und dann zum Messer gegriffen, wenn die Polizei hier richtig liegt und er dieses nach den Schüssen eingesetzt hat.

Interessanter ist die Frage: warum das Hölzl? In der Tat, ich halte das für die entscheidende Frage. An eine Verabredung an einem so exponierten Ort glaube ich nicht: zum einen sehr exponiert, zum anderen im Detail für Ortsfremde sehr schwer zu finden und zum Dritten: wozu? Er liegt weitab der bekannten Route der Langendonks.

Ich kann mir allerdings durchaus vorstellen, dass der Täter bereits an Bord war, als die Langendonks in diesen Feldweg einbogen. Dann hätte man sich wohl in Siegsdorf begegnen müssen. Undenkbar ist das nicht. Nur die lange Zeit am Hölzl passt nicht recht zu diesem Szenario, denn dass die Langendonks ausgerechnet da ein gemütliches Picknick mit ihrem neuen Urlaubsbekannten abhalten wollten... das glaube ich weniger. Aber die Zeitangaben der Zeugen bezweifle ich eh.


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03.10.2018 um 12:03
@IamSherlocked

Mir ist auch bekannt, dass Krimilogen bei Schnittverletzungen eine Beziehungstat als wahrscheinlich annehmen. Die Kehlenschnitte passen nicht ins Bild eines Raubmordes. Da hast du völlig Recht. Allerdings tu ich mich in dem Fall schwer von einer Beziehungstat zu sprechen. Von daher sehe ich bei den Kehlenschnitten eher Wut, Hass, und Zorn. Überhaupt scheint mir die Tat mehr ein Racheakt/Abrechnung zu sein. Was auch nahelegt, dass sich Täter und Opfer kannten. Nur so findet auch ein Treffpunkt oder ein an Bord mit fahern des Täters eine Erklärung.


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04.10.2018 um 00:06
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich kann mir allerdings durchaus vorstellen, dass der Täter bereits an Bord war, als die Langendonks in diesen Feldweg einbogen.
Ok, wenn unser Mann nicht zufällig des Weges kam, lassen wir ihn halt vorher in den Camper einsteigen. Wie wär's damit: der gute Mann reist ohne Fahrkarte mit der DB und zwar Richtung Nürnberg. Leider bemerkt er einen Fahrrkartenkontrolleuer. Er steigt daher in Siegsdorf aus. Dort sieht er die Ls. Er schleicht sich entweder heimlich ins innere des Campers oder er bringt die Ls dazu ihn mitzunehmen. Dann dirigiert er die Ls ins Hölzl. Peng und er setzt die Fahrt im Camper fort.


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04.10.2018 um 00:36
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Überhaupt scheint mir die Tat mehr ein Racheakt/Abrechnung zu sein. Was auch nahelegt, dass sich Täter und Opfer kannten. Nur so findet auch ein Treffpunkt oder ein an Bord mit fahern des Täters eine Erklärung.
So ist es! Das war nie und nimmer zufällig.

Wenn es ums Stehlen gegangen wäre, wäre gestohlen worden.
Wenn es nur ums Morden gegangen wäre, hätte man sich als Mörder nicht die ganze Mühe gemacht.

Die Theorie "Depot", ist abwegig:
Wenn man sich schon die Mühe macht, ein Depot anzulegen, dann doch nicht dort, wo man jederzeit beim Zugang beobachtet werden kann.

Die Theorie "Landschaftsschützer" ist abwegig:
Bayern ist schon seit Jahrzehnten Urlaubsland, und man ist dort an Urlauber gewöhnt.
Und was sollen die L. schon schlimmes gemacht haben?

Die Theorie "Tramp" ist abwegig:
So einer muss sich ebenfalls nicht die Mühe machen, die Leichen nach Nürnberg zu bringen.
Es gibt scheinbar auch keine Zeugen, die so eine Person gesehen haben. In den 90er Jahren waren solche Typen ja schon selten und daher bemerkenswert.
Aber vor allem stellt sich die Frage, warum so ein Tramp dringend wieder in die Tatortgegend zurückkehren muss. Und dafür hunderte DM verkloppt.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Wie wär's damit: der gute Mann reist ohne Fahrkarte mit der DB und zwar Richtung Nürnberg. Leider bemerkt er einen Fahrrkartenkontrolleuer. Er steigt daher in Siegsdorf aus. Dort sieht er die Ls. Er schleicht sich entweder heimlich ins innere des Campers oder er bringt die Ls dazu ihn mitzunehmen. Dann dirigiert er die Ls ins Hölzl. Peng und er setzt die Fahrt im Camper fort.
Was will er im Inneren des Campers???
Warum sollte er die L. irgendwo hindirigieren? Weil er gerade Lust dazu hat?
Und vor allem (siehe Argument Tramper): warum kehrt erumgehend in die Tatortgegend zurück?

Das macht doch nur Sinn, wenn der Täter dort wohnt (was offensichtlich nicht der Fall war) oder
dort sein KfZ stehen hatte.


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04.10.2018 um 00:44
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wir wissen, der Täter benutzte eine uralte Pistole, und er hatte höchstwahrscheinlich mit einer Ladehemmung zu kämpfen, denn man fand auch vollständige Patronen am Tatort. Das allein könnte dazu geführt haben, dass der Täter sich auch des Messers bediente. Oder er wollte vermeiden, zuviele Schüsse abzugeben, aus Lärmgründen, um Munition zu sparen... es kann eine ganze Reihe Gründe geben.
So eine Waffe kann man doch bewußt nutzen, wenn man vorhat, jemanden umzubringen.
Das hat nichts mit dem Alter oder der Qualität der Waffe zu tun.
Ich kann auch mit einer Luger 08 heute noch jemanden töten.

Es wäre gerade nicht proffessionell, eine neuere Waffe zu benutzen, die auf einem Radar erkennbar wäre.


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04.10.2018 um 03:35
Zitat von CassCass schrieb:Es wäre gerade nicht proffessionell, eine neuere Waffe zu benutzen, die auf einem Radar erkennbar wäre.
Genau so ist es.
Klar ist eine Tokarev keine Scharfschützenwaffe. Nur sowas braucht unser Täter auch nicht. Ich bin mir aber sicher, der Täter kennt sich im Umgang mit Waffen aus. Von daher verwundert mich die Einschätzung der Täter sei kein Profi. Um eine Tätereinschätzung zu erlangen reicht eine Waffe nicht aus. Da spielen noch eine Menge anderer Faktoren mit. Aber natürlich ist der Täter in dem Sinne kein Profikiller. Da diese Tat sicher kein Auftragsmord war.


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04.10.2018 um 05:23
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Ok, wenn unser Mann nicht zufällig des Weges kam, lassen wir ihn halt vorher in den Camper einsteigen. Wie wär's damit: der gute Mann reist ohne Fahrkarte mit der DB und zwar Richtung Nürnberg. Leider bemerkt er einen Fahrrkartenkontrolleuer. Er steigt daher in Siegsdorf aus. Dort sieht er die Ls. Er schleicht sich entweder heimlich ins innere des Campers oder er bringt die Ls dazu ihn mitzunehmen. Dann dirigiert er die Ls ins Hölzl. Peng und er setzt die Fahrt im Camper fort.
Durchaus denkbar.

Die L.s sind in Marquartstein und fragen dort nach dem Weg nach Reit im Winkl. Aus einem uns unbekannten Grund fahren sie aber offensichtlich dort schon in die Gegenrichtung. So etwas kann natürlich schon durch einmal falsch abbiegen ausgelöst werden.

Ausgerechnet Siegsdorf ist zwar von Marquartstein auch nicht einfach so zu erreichen, die Bundesstrasse durch den Ort führt auch da wieder genau in die Gegenrichtung, aber wir müssen ja nun offensichtlich den Fakt zur Kenntniss nehmen, dass die L.s in Siegsdorf gewesen sind. Am Bahnhof.

Unterstellen wir nun einmal, dass sie inzwischen wirklich ziemlich verpeilt sind, hinsichtlich der Frage, wie sie nun nach Reit im Winkl kommen, dann kann es sein, dass sie dort auf unseren Täter gestossen sind. Der will eigentlich nach Nürnberg, aber dieses Ehepaar kommt ihm in gewisser Weise gerade Recht. Es hat ein Wohnmobil, Touristen auf der Reise, Leute, die sich hier offensichtlich nicht so gut auskennen. Fremde. Willkommene Opfer. Sie mögen vielleicht nicht viel Geld haben, aber mehr als er gerade. Und dieses Geld möchte er ihnen gerne abnehmen. Sie sprechen ihn vielleicht gar an, fragen nach dem Weg. Er antwortet spontan: Och, da will ich auch hin, wenn Sie mich mitnehmen, zeige ich Ihnen den Weg.

Eigentlich hat er aber eine ganz andere Intention. Man biegt wieder in die Gegenrichtung ab, aber die L.s wissen das nicht. Sie folgen seinen Anweisungen. Nach ein paar Kilometern ist Schluss. Vielleicht will der Täter hier die Sache beenden, die Reisekasse an sich nehmen. Vielleicht auch das Wohnmobil. Vielleicht haben aber auch die L.s. inzwischen bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Vielleicht hat einer von ihnen inzwischen mal auf die Landkarte geschaut und bemerkt, dass Traunstein, an dem man eben vorbeigefahren ist, nicht auf dem Weg nach Reit im Winkl liegt und man will nun umdrehen. Und den Fahrgast loswerden. Auf der Bundesstrasse kann man nicht einfach wenden, also biegt man in den Feldweg ein...

Da sind einige Szenarien denkbar. Bis zum Beweis des Gegenteils bleibe ich davon überzeugt, dass die L.s vorher vom Hölzl noch nie gehört hatten. Dass sie dort keine Verabredung oder sonst etwas hatten. Ich denke, sie sind dort entweder selbst ganz zufällig gelandet, oder dorthin von einem "Fahrgast" dirigiert worden. Eventuell ebenfalls zufällig, also dass auch dieser Fahrgast das Hölzl selbst gar nicht kannte sondern irgendeinen Feldweg aussuchte.

Und in diesem Feldweg eskalierte die Sache dann. Logisch, dass so oder so die L.s nicht erbaut von all dem waren. Vielleicht weit mehr Widerstand leisteten, als der Täter erwartete. Und das wiederum löst bei ihm mehr Gewalt aus, als er sonst angewendet hätte. Vielleicht hatte er erst geplant, sie einfach in ihrem Wohnmobil zu fesseln, die Reisekasse an sich zu nehmen und sich dankend zu verabschieden. Irgendjemand hätte sie sicher in ein paar Stunden befreit. Aber nein, die machen einen Riesenaufriss. Da platzt ihm der Kragen.

Aber da er eben kein Profi hinsichtlich perfekten Morden ist, passieren ihm auch das eine oder andere Missgeschick. Eines unter anderem, wegen dem er gegen seine ursprüngliche Planung aus Nürnberg wieder so schnell wie möglich zum Tatort zurück muss.

Oder so. Vermutlich werden wir es nie erfahren. Daher ist es egal, andere mögen eben in dem Täter einen präzise planenden Profikiller sehen, der die Opfer schon lange kannte und aus Holland verfolgt hatte. Es macht auch keinen Unterschied daran, dass dieser Fall wohl nicht geklärt werden wird.


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