Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
02.10.2018 um 03:21@Kodama
@mattschwarz
Ja, das halte ich auch für plausibler als irgendeinen "professionellen Mordanschlag" auf ganz spezifische niederländische Opfer.
Man darf bei der Sache nicht übersehen, dass es weder irgendwelche Verbindungen zwischen den Opfern und irgendwelchen Kriminellen gegeben hat, und dass der ganze Tatablauf eben eine Reihe von eher dilettantischen Aktionen ergibt, bei welchen der Täter tatsächlich wohl Glück gehabt hat.
Nach wie vor ist unklar, wie alle Beteiligten und warum ins Hölzl gekommen sind, aber ab dort kann man das schon nachverfolgen:
- der Mord spielt sich vor Zeugen ab, jenen "Modellfliegern," von welchen XY berichtet. Nimmt man das für bare Münze, und das müssen wir wohl, dann hat der Täter hier schon Glück gehabt: niemand hat sich für das Wohnmobil am Waldrand interessiert, niemand ist den Schüssen auf den Grund gegangen. Das hätte aber auch ganz anders sein können: Campen am Waldrand ist in der guten bayerischen Provinz nicht erlaubt, schon gar nicht in einer touristischen Gegend wie dem Chiemgau. Selbsternannte Aufpasser hätten neugierig "nach dem Rechten" sehen können. Gassigeher ihre Hundchen am Hölzl entlangbringen können. Usw.
-der merkwürdige Zeitplan spricht von allem nur nicht von profihaftem Gehabe: ich bin zwar extrem skeptisch was die behaupteten Zeiten 16-18-20 Uhr angeht, aber wenn sich der Täter so lange ohne jeden ersichtlichen Zweck rund um das Wohnmobil aufgehalten hat, dann hat er extrem viel Glück gehabt, siehe oben.
-die lange Fahrt nach Nürnberg. Knapp drei Stunden hätte man auf direktem Weg gebraucht. Der Täter soll nach Zeugenangaben aber bis zu 5 Stunden gebraucht haben. 5 Stunden in einem gestohlenen Wohnmobil mit ein paar Leichen darin unterwegs zu sein ist wahrlich kein professionelles Verhalten. Viel zu gross ist das Risiko erwischt zu werden. Und vor allem: es ergibt sich wieder keinerlei Sinn in dem ganzen Unterfangen.
-das Verhalten in Nürnberg: Nach Brandlegung in Altenfurt hat sich der Täter durchaus noch recht lange in dem sehr ruhigen Wohnviertel aufgehalten, bis er ausgerechnet ein Taxi rief. Man kann kaum deutlicher Spuren legen.
-am Bahnhof: Hier wird es freilich ganz abstrus: die sehr ungewöhnliche Taxifahrt nach Südbayern muss ja geradezu im Gedächtnis des Taxlers bleiben. Hätte der Täter möglichst unerkannt nach Südbayern zurückgewollt, hätte er einfach auf den ersten Zug nach München warten brauchen. Im Umfeld des Nürnberger Hauptbahnhofs ist auch nachts genug los, dass er da gar nicht aufgefallen wäre und im Zug wäre er einer von vielen Reisenden gewesen, die in die bayerische Landeshauptstadt unterwegs waren. In München hätte sich seine Spur endgültig verloren, denn neben der Zugverbindung ins Alpenvorland hätte er sonstwo bleiben können.
Auf diese Weise darf man zweifeln, ob die Polizei überhaupt und so schnell auf den Tatort Hölzl gekommen wäre. Aber nein, unser Täter trägt gewissermassen ein Schild am Körper: "Schaut's her, i bin a Mörder, verhaftet mich."
Ich nehme auch an, dass er nach der Rückkehr an den Tatort dort nicht lang verblieben ist. Ich glaube nicht an ein dort deponiertes Fahrzeug. Ich vermute aber, dass er sich so schnell wie möglich wieder in eine städtische Umgebung begeben hat, die ihm weit grössere Anonymität verspricht und ich tippe, wegen der Nähe, hier wieder auf Salzburg.
Wenn er gar Österreicher ist, dann könnte er sich danach in Richtung Wien aufgemacht haben, falls es ihm in Salzburg immer noch zu heiss war und Deutschland jetzt wegen des Fahndungsdrucks nicht mehr so attraktiv erschien. In Österreich ist Wien immer noch der beste Platz, um in der Menge unterzutauchen.
@mattschwarz
Ja, das halte ich auch für plausibler als irgendeinen "professionellen Mordanschlag" auf ganz spezifische niederländische Opfer.
Man darf bei der Sache nicht übersehen, dass es weder irgendwelche Verbindungen zwischen den Opfern und irgendwelchen Kriminellen gegeben hat, und dass der ganze Tatablauf eben eine Reihe von eher dilettantischen Aktionen ergibt, bei welchen der Täter tatsächlich wohl Glück gehabt hat.
Nach wie vor ist unklar, wie alle Beteiligten und warum ins Hölzl gekommen sind, aber ab dort kann man das schon nachverfolgen:
- der Mord spielt sich vor Zeugen ab, jenen "Modellfliegern," von welchen XY berichtet. Nimmt man das für bare Münze, und das müssen wir wohl, dann hat der Täter hier schon Glück gehabt: niemand hat sich für das Wohnmobil am Waldrand interessiert, niemand ist den Schüssen auf den Grund gegangen. Das hätte aber auch ganz anders sein können: Campen am Waldrand ist in der guten bayerischen Provinz nicht erlaubt, schon gar nicht in einer touristischen Gegend wie dem Chiemgau. Selbsternannte Aufpasser hätten neugierig "nach dem Rechten" sehen können. Gassigeher ihre Hundchen am Hölzl entlangbringen können. Usw.
-der merkwürdige Zeitplan spricht von allem nur nicht von profihaftem Gehabe: ich bin zwar extrem skeptisch was die behaupteten Zeiten 16-18-20 Uhr angeht, aber wenn sich der Täter so lange ohne jeden ersichtlichen Zweck rund um das Wohnmobil aufgehalten hat, dann hat er extrem viel Glück gehabt, siehe oben.
-die lange Fahrt nach Nürnberg. Knapp drei Stunden hätte man auf direktem Weg gebraucht. Der Täter soll nach Zeugenangaben aber bis zu 5 Stunden gebraucht haben. 5 Stunden in einem gestohlenen Wohnmobil mit ein paar Leichen darin unterwegs zu sein ist wahrlich kein professionelles Verhalten. Viel zu gross ist das Risiko erwischt zu werden. Und vor allem: es ergibt sich wieder keinerlei Sinn in dem ganzen Unterfangen.
-das Verhalten in Nürnberg: Nach Brandlegung in Altenfurt hat sich der Täter durchaus noch recht lange in dem sehr ruhigen Wohnviertel aufgehalten, bis er ausgerechnet ein Taxi rief. Man kann kaum deutlicher Spuren legen.
-am Bahnhof: Hier wird es freilich ganz abstrus: die sehr ungewöhnliche Taxifahrt nach Südbayern muss ja geradezu im Gedächtnis des Taxlers bleiben. Hätte der Täter möglichst unerkannt nach Südbayern zurückgewollt, hätte er einfach auf den ersten Zug nach München warten brauchen. Im Umfeld des Nürnberger Hauptbahnhofs ist auch nachts genug los, dass er da gar nicht aufgefallen wäre und im Zug wäre er einer von vielen Reisenden gewesen, die in die bayerische Landeshauptstadt unterwegs waren. In München hätte sich seine Spur endgültig verloren, denn neben der Zugverbindung ins Alpenvorland hätte er sonstwo bleiben können.
Auf diese Weise darf man zweifeln, ob die Polizei überhaupt und so schnell auf den Tatort Hölzl gekommen wäre. Aber nein, unser Täter trägt gewissermassen ein Schild am Körper: "Schaut's her, i bin a Mörder, verhaftet mich."
Kodama schrieb:aber im Normalfall ziehen die doch zügig in die Bahnhofsgegend einer Großstadt.So ist es wohl. Ich habe immer noch das Gefühl, dass unser Täter aus irgendeinem Grund nach Nürnberg oder gar weiter nach Norden wollte. Vermutlich gibt es auf dem Drogenmarkt dort nichts, was es nicht auch in München geben würde. Ich vermute eher, dass er dort Bekannte aufsuchen wollte oder sonst einen persönlichen Grund hatte. Aber abgesehen davon stimme ich Dir zu: ich denke auch, das ist kein Almöhi oder Landei gewesen, jedenfalls jetzt nicht mehr. Ich vermute stark, dass er vor dem Auftreten im Hölzl sich in Salzburg aufgehalten hat. In der Gegend ist es die nächste "Gross"stadt, und ein Drogenproblem hatte es in jenen Jahren durchaus. Vielleicht wurde ihm die Szene dort zu heiss und es zog ihn mehr nach Norden.
Ich nehme auch an, dass er nach der Rückkehr an den Tatort dort nicht lang verblieben ist. Ich glaube nicht an ein dort deponiertes Fahrzeug. Ich vermute aber, dass er sich so schnell wie möglich wieder in eine städtische Umgebung begeben hat, die ihm weit grössere Anonymität verspricht und ich tippe, wegen der Nähe, hier wieder auf Salzburg.
Wenn er gar Österreicher ist, dann könnte er sich danach in Richtung Wien aufgemacht haben, falls es ihm in Salzburg immer noch zu heiss war und Deutschland jetzt wegen des Fahndungsdrucks nicht mehr so attraktiv erschien. In Österreich ist Wien immer noch der beste Platz, um in der Menge unterzutauchen.