Warum hat er nicht geschossen, geraubt und ist dann abgehauen? Richtig! Weil er eben gerade kein Fahrzeug vor Ort hatte. Daher kam für ihn nicht in Frage, den Camper samt Leiche vor Ort zu lassen, weil er da nicht unbemerkt weggekommen wäre. Trampen, Taxi oder Laufen wäre zu riskant gewesen.
Warum hat er den Camper dann nicht nur ca. 20 km gefahren und ihn dort abgefackelt? Genau! Weil er eben in die Nürnberger Gegend wollte und daher den Camper soweit als möglich nutzen wollte. Spart Zeit und Geld.
Warum dann die Rückfahrt? Tja, da ist eben was schiefgelaufen. Der Mann hat tatsächlich seinen Geldbeutel nebst Personalausweis in Nürnberg nicht mehr gefunden. Er musste befürchten, dass man doch den eigentlich Tatort noch ausfindig macht und das Auffinden seins Geldbeutels Fragen aufgeworfen hätte.
Cass schrieb:Für mich steht ganz klar fest, dass es eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfern gegeben haben muss.1. Deutet sehr wenig auf einen Raubmord hin:a) Tatort liegt abseits ("Niemandsland") und ist äußerst ungewöhnlichb) Opfer bewegten sich nicht gezielt mit Wohnmobil, und wären deshalb nicht ausrechenbar gewesenc) den Opfern (für mich absolute "Normalos") war auch überhaupt nicht anzusehen, dass sich ein Raubüberfall lohntd) Tat geschah am hellichten Tage) Täter zieht seinen Raub nicht durch und sucht das Weitef) sondern sein Nachtatverhalten ist für einen Raubüberfall total ungewöhnlichg) ebenfalls ist die äußere auffällige Erscheinung für einen Räuber unsinnigh) der Doppelmord steht in keinem Bezug zu einem Raubmotivf) noch dazu gibt der Täter einen großen Teil der Beute postwendend wieder aus
Dass muss mal (folgend Deiner Gliederung) auseinandergepflückt werden:
a) Für welche Art von Tat ist denn der Tatort "gewöhnlich"?
b) Wieso sollte die Route für einen Räuber ausrechenbar gewesen sein?
d) Welche Taten passieren den sonst am "hellichten Tag" üblicherweise?
e) Inwiefern hat er den Raub nicht "durchgezogen"?
f) Für welche Tat wäre das gezeigte Nachtatverhalten nicht ungewöhnlich?
g) Für welche Tat wäre das Erscheinungsbild des Täters weniger unsinnig?
h) Natürlich ist hier ein Bezug Vorhanden, nämlich Mord mit Verdeckungsabsicht.
f) Du sprichst ja selbst von der Beute, als Raub.
Cass schrieb:2. Deutet einiges auf eine Vorbeziehung hina) für mich bewegte sich das holländische Paar in Bayern nicht wie typische Urlauber, sie schienen - was ihre Reise angeht - wie auf "Abruf" zu sein, bzw. auf irgend etwas zu warten, worauf insbesondere die letzten Tage deutlich Hinweis geben (Abstecher nach Litzlwalchen)b) Täter musste wissen, wo sich das holländische Paar aufhält, deshalb gehe ich davon aus, dass vorher Kommunikation stattfand,c) die entweder zu einer Art "Verabredung" führte, oder über die der Täter wissen konnte, wohin sich das Paar bewegen wird (z.B. über direkte Verfolgung)d) Für eine Art "Bestrafung" kommt nur Mord in Frage, da der Täter oder seine Hintermänner Reaktionen des Paars erwartete (Opfer hätten Hinweise auf Täter gegeben)e) Täter versucht den Tatort zu "verlegen", um auch dadurch Rückschlüsse auf Täter schwierig zu machene) der Täter musste eigentlich auch wissen, welchen genauen Bezug die Holländer zur Urlaubsgegend hatten, denn wären die Holländer in der Gegend irgendwie "verankert" gewesen (als "Stammgäste" oder über Freunde und Bekannte), hätte eine Tatortverlegung gar keinen Sinn gemacht
Auch hierzu im Einzelnen:
a)
So, wie bewegen sich denn "typische Urlauber"? Die L's folgten der Alpenstraße und suchten die dortigen Attraktionen auf. Nur weil die L's kurz am Hölzl eine Auszeit nahmen, macht sie das nicht zu "Anti-Urlaubern". Hört sich gut an, dass die L's auf "Abruf" waren, nur spricht hierfür rein gar nichts. Was sind denn das für "deutliche Hinweise" von denen Du sprichst?
b)
Ja warum muss der Täter denn wissen, wo die L's sich aufhalten? Wenn ich jemanden beim Waldspaziergang treffe, hab ich auch nicht gewusst, dass der Typ sich da aufhält, geschweige, dass ich mich mit ihm verabredet habe. Wie wahrscheinlich ist es im Voraus, dass ich genau diesen Mann an dieser Stelle treffen werde? Völlig unwahrscheinlich!
d)
Dass lebende Opfer Hinweise auf einen Täter geben können, liegt in der Natur der Sache, hat aber nichts mit der Art des Delikts zu tun. Das ist kein Argument für eine "Vorbeziehung".
e)
Auch die Verlegung des Tatorts ist bei jedem Delikt gleich sinnvoll oder unsinnig. Auch dies ist kein Argument für eine "Vorbeziehung".
e)
Wieso "verankert"? Wieso musste der Täter das wissen? Wahrscheinlich war ihm das völlig egal, wo die L's herkamen oder hinwollten.
Leider spricht für mich kein einziges Deiner Argumente für eine "Vorbeziehung". Es handelt sich um Scheinargumente.