Ich habe mir noch einmal Gedanken über den Fluchtweg des Blonden in Altenfurt gemacht. Ich zweifle mittlerweile wieder daran, dass der Mann in Nürnberg besonders ortskundig war. Begründung:
Original anzeigen (0,7 MB)Der rote Pfeil zeigt an, von woher er kam. Südlich des Kartenausschnitts hat er an der St2401 auf einem Wanderparkplatz im Wald den Camper abgefackelt.
Der Fluchtweg des Blonden kann recht genau nachvollzogen werden. Anscheinend hat er eine regelrechte Spur gelegt, da er die ihn belastenden Gegenstände NACH UND NACH entsorgte. Denn die Polizei weiß sogar, wo er die Straße überquert hat: auf der Höhe des Tennisplatzes (ganz unten im Ausschnitt "TSV Altenfurt").
Ich finde es erstens bemerkenswert, dass er die Gegenstände nicht zusammen, sondern in räumlichem und zeitlichem Abstand wegwarf. Warum eigentlich?
Wie auch immer, wo die grünen Pfeile sind, stand er am Scheideweg. Erstens befand sich dort früher eine Telefonzelle, er hätte sich dorthin ein Taxi bestellen können, was er nicht getan hat. Denn er hatte wohl schon die Einsatzfahrzeuge wahrgenommen. Er entschied sich, den längeren Weg zur Löwenbergerstraße anzutreten und dorthin ein Taxi zu bestellen (roter Punkt in der Karte). Die Löwenbergerstraße ist sozusagen die Hauptstraße von Altenfurt, dort gibt es natürlich auch Telefonzellen. Wenn der Blonde die Autobahn bei der Anschlusstelle Nürnberg-Fischbach verlassen hat, müsste er durch die Löwenbergerstraße gekommen sein, hatte sich also schon ein grobes Bild machen können.
So, aber welchen Weg wählte er nun an dieser Stelle? Er hätte rechts abbiegen können und durch die Siedlungsstraßen zur Löwenbergerstraße gehen können. Was tat aber der Blonde: Er ging geradeaus, weiter der St2401 entlang (im Ortsgebiet "Oelserstraße" genannt). Das wissen wir, weil er von dort aus einen Geldbeutel über eine Hecke in einen Garten geworfen hat (das berichtete hier einmal ein Anwohner).
Meiner Meinung nach war dieser Weg aber eine schlechte Entscheidung, was man auf dem Bild unten auch unmittelbar erkennt:
Original anzeigen (0,4 MB)An dieser Straße gibt es keinen Fußweg, normalerweise geht dort auch niemand entlang, tagsüber nicht und nachts schon gar nicht. Die Leute spazieren entweder durch die Siedlung rechts oder über die Wiese links. Aber niemals entlang der stark befahrenen Straße. Ein Einheimischer würde NIEMALS so gehen; abgesehen davon, dass es unbequem ist, fällt man eben auch auf. Zwar war es Nacht, aber im Scheinwerferkegel hätten sich ja deutlich die Umrisse eines rennenden Mannes abgezeichnet. An der Straße gibt es streckenweise auch keinerlei Sichtschutz (kaum Bäume), und die Zäune, Hecken, Mauern sind ein schier unüberwindliches Hindernis (diese Häuser erreicht man nur über die andere Seite, von den Nebenstraßen aus).
Dazu kommt noch, dass die Polizei etc. entlang der St2401 zum Brandort steuerte. Der Blonde hatte ja sogar schon Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht an dieser Straße entlangfahren gesehen, er musste davon ausgehen, dass noch weitere folgen würden.
Warum nahm der Blonde trotzdem diesen Weg? Ich vermute, weil er ihn schon kannte, weil er die Straße eine Stunde vorher mit dem Auto entlanggefahren ist. Vermutlich fürchtete er, er könnte sich in der Siedlung verlaufen bzw. man käme dort nicht durch bis zur Hauptstraße.
Ein Ortskundiger käme aber NICHT EINMAL AUF DIE IDEE, diesen Weg zu Fuß zu benutzen. Erst recht nicht unter diesen Umständen.
Was meint ihr?
medardus schrieb:Auf Foto 72 ist die Entfernung genau angegeben: 474 m. Gibt es Gründe, an der Zahl zu zweifeln?
Nicht einmal die Zahl von Personen ist dann wohl erkennbar.
Okay, fast 500 m, überzeugt!
;) Aber Zeugen wollen gleichwohl die Zahl der Personen (2-4) erkannt haben. Aber das ist ja eine recht schwammige Angaben und es dürfte - gerade vor dem Hintergrund des dunklen Waldes - wirklich schwierig gewesen sein.