Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

mattschwarz schrieb:"Hallo würde es Ihnen etwas ausmachen, wo anders zu campieren, das ist hier verboten - Privatgrund, Sie verstehen"

"Neej, tait is auck in Duitsland erlaubt, we stand heer noch ne weil"

"Nein, da irren Sie sich, Meister. Ich möchte Sie wirklich bitten, sich woanders hinzustellen. Vielleicht auf einem Campingplatz, es gibt schöne in der Gegend".

"Neej heer is god, schuper Platz zum schtehe"

"Aha, schaut mal, was ich hier hab, überzeugt das?"

Schuper, dat is sou guud!

mattschwarz schrieb:Nicht nur, was wollen die da? Sondern, wenn man es nicht auf L's Eigentum abgesehen hatte, v.a., was wollen die da so lange? Warum verziehen sich die nicht. In dem Fall kann ich mir vorstellen, wenn sich die Laune des Täters allmählich eintrübt.

Durchschnaufen, abwarten. Immer noch da! Lange schau' ich mir das nicht mehr an. 21, 22, 23 ... ne, jetzt haben die auch noch Kaffee gekocht. Jetzt werde ich mal langsam, freundlich aber doch auch verbindlich nachfragen, ob es dem werten Ehepaar evtl. möglich wäre, die Lokalität zu wechseln. Nicht dass die noch beabsichtigen - man beachte das Wortspiel - ihren Lebensabend hier am Hölzl verbringen zu wollen, während ich hier dringend arbeiten muss!

"Hallo würde es Ihnen etwas ausmachen, wo anders zu campieren, das ist hier verboten - Privatgrund, Sie verstehen"

"Neej, tait is auck in Duitsland erlaubt, we stand heer noch ne weil"

"Nein, da irren Sie sich, Meister. Ich möchte Sie wirklich bitten, sich woanders hinzustellen. Vielleicht auf einem Campingplatz, es gibt schöne in der Gegend".

"Neej heer is god, schuper Platz zum schtehe"

"Aha, schaut mal, was ich hier hab, überzeugt das?"

......

Das ist Haargenau wie ich es mir vorstellen könnte, das Motiv heisst kurz "haut sofort ab, sonst mach ich euch beine, ich habe hier sehr wichtige dinge zu erledigen, die keinen was angehen";-)

Wenn sich Täter und Opfer nicht kannten, ist ein Fall auch immer unglaublich schwer zu lösen.

Drosselpart schrieb:das Motiv heisst kurz "haut sofort ab, sonst mach ich euch beine, ich habe hier sehr wichtige dinge zu erledigen, die keinen was angehen"

Schau doch mal die Fotos vom Tatort an. Ein Feld- und Wiesenweg. Das ist Niemandsland. Was soll sich da ereignet haben? Da geht die Phantasie mit euch durch.

Die Eskalation. Der Doppelmord. Das Verbringen nach Nürnberg...
Das ist doch kein Ablauf nach einem zufälligen Zusammentreffen.

Wenn es dort ein Depot o.ä. (direkt am Waldrand?) gegeben hätte, muss der Täter das dann mit einem Doppelmord regeln?

Und noch mal die Frage: Warum stieß die Kripo nicht auf Spuren eines Depots? Die haben sich ja bestimmt den Tatort plus Umgebung ganz genau angeschaut. Die suchen ja wohl schon routinemäßig penibel nach irgendwas, das den Täter verraten könnte.

accattone schrieb:Schau doch mal die Fotos vom Tatort an. Ein Feld- und Wiesenweg. Das ist Niemandsland. Was soll sich da ereignet haben? Da geht die Phantasie mit euch durch.

Die Eskalation. Der Doppelmord. Das Verbringen nach Nürnberg...
Das ist doch kein Ablauf nach einem zufälligen Zusammentreffen.

Nun ja, aber warum sollten sich die Ls mit einem schon fast absurd gekleideten Dritten mit lächerlicher Frisur an einem derart bizarren Ort verabredet haben? Was haben die sympathischen Ls mit Leuten zu tun, die gem. dem Motto sicher ist sicher neben einer Pistole lieber auch noch Messer mitnehmen? Wieso dort? Dieser Ort ist weder Fisch noch Fleisch. Kaum zu finden, aber doch einsehbar und dazu noch die modellfreaks. Hier hinlotsen um ein Verbrechen zu begehen erscheint mit wenig plausibel. Ein normales Treffen, das eskaliert ist aber auch kaum plausibel. Dann hätte der spätere Täter doch sein Fahrzeug auch normal abgestellt. Ich vermute, dass die Ls einfach eine kleine Auszeit nahmen. Chillen und mal nichts ansehen. Einfach mal weg von der Route raus fahren wo nix los ist.
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accattone schrieb:Wenn es dort ein Depot o.ä. (direkt am Waldrand?) gegeben hätte, muss der Täter das dann mit einem Doppelmord regeln?

Es muss sich ja nicht um ein angelegtes Depot gehandelt haben. Vielleicht hätte der T. das zu deponierende Gut bei sich und kam wegen den Ls nicht dazu das Depot anzulegen. Vielleicht nahm er dieses Gut mit nach Nürnberg. Vie gleicht handelt es sich aber auch um keinen Gegenstand, sondern um ein Treffen, das nicht gesehen werden dürfte.

mattschwarz schrieb:mit einem schon fast absurd gekleideten Dritten mit lächerlicher Frisur an einem derart bizarren Ort verabredet haben?

Was soll an diesem Ort bizarr sein?

Warum lächerliche Frisur? Wir sind hier in den 90er Jahren.
Schau dir mal an, wie damals z.B. Fußballer rumgelaufen sind.

Was ist für dich an der beschriebenen Kleidung absurd?
Kannst du das genauer erklären?
Wie gesagt, wir befinden uns in den 90er Jahren.

Darf ich dich fragen, ob du die 90er Jahre erlebt hast?

mattschwarz schrieb:Hier hinlotsen um ein Verbrechen zu begehen erscheint mit wenig plausibel. Ein normales Treffen, das eskaliert ist aber auch kaum plausibel.

Es ist auch möglich, dass der Täter dem Paar - das er evtl. kannte - gefolgt ist. Um es z.B. zur Rede zu stellen.

Vielleicht wollte er was von ihnen. (Ich meine aber nicht Diebesgut.)
Vielleicht haben sie oder einer von ihnen gegen eine Abmachung verstoßen.

Allerdings wurde hier ja schon öfters die Reiseroute diskutiert.
Es gibt auch die Meinung, dass der Schlenker nach Litzlwalchen im Sinne der Reise nicht schlüssig ist.

accattone schrieb:Was soll an diesem Ort bizarr sein?

Warum lächerliche Frisur? Wir sind hier in den 90er Jahren.
Schau dir mal an, wie damals z.B. Fußballer rumgelaufen sind.

Was ist für dich an der beschriebenen Kleidung absurd?
Kannst du das genauer erklären?

Es handelt sich um eine Prinzeisenherzspezialfrisur, die weder in den 90ern noch sonst im 20. Jhd in war. Dagegen ist die Rudi Voller Matte ein Quell der Innovation.

Wenn man zu dieser Friese dann noch am Waldrand einen offenbar völlig unpassenden Anzug mit Krawatte trägt, wirkt das auf mich fast grotesk.

accattone schrieb:Was soll an diesem Ort bizarr sein?

Mit bizarr meine ich den Ort als Tatort für ein Verbrechen zu wählen. Der Ort hat .... richtig: nichts. Er ist weder gut erreichbar, noch völlig abgeschieden.

accattone schrieb:Es gibt auch die Meinung, dass der Schlenker nach Litzlwalchen im Sinne der Reise nicht schlüssig ist.

Das mag sein, aber andere Meinungen lass ich nicht gelten 😊ist

Für mich ist ein möglicher Schlüssel immer noch das Wohnmobil selber.

Der Täter verbrachte ja scheinbar nach den Morden noch erheblich viel Zeit am oder im Camper.
Was hat er da gemacht?
Hat er was gesucht?

Vielleicht hatte er ursprünglich vor, den Camper stehen zu lassen und zu verschwinden.
Dann fand er das was er suchte aber nicht (sofort).
Er bemerkte, dass er immer mehr Spuren hinterlassen hatte.

Und ihm kam die Idee, den Wagen in Brand zu setzen. Was er aber - aus seiner Sicht - schlechterdings vor Ort machen konnte.
Er muss sich in Nürnberg gut auskennen. Denn er steuerte bewußt eine geeignete Stelle an.
Und zwar eine, die ihm einen guten und relativ schnellen Rückweg erlaubte.

mattschwarz schrieb:Es handelt sich um eine Prinzeisenherzspezialfrisur, die weder in den 90ern noch sonst im 20. Jhd in war.

In Osteuropa gab es z.B. ganz andere Frisur-Konventionen.

Ich war zu dieser Zeit in Ungarn, in Kroatien und in der noch CSSR.
Dort war die Mode und die Frisurenmode ganz anders als im Westen. Noch "sozialistisch" geprägt.

Nimm doch mal Pavel Nedved. Der Fußballprofi, der für Juventus bis vor 10 Jahren spielte,
trug auch eine Prinzeisenherzfrisur.

accattone schrieb:Nimm doch mal Pavel Nedved. Der Fußballprofi, der für Juventus bis vor 10 Jahren spielte,
trug auch eine Prinzeisenherzfrisur.

Ok da hast Du recht. Nedved dürfte als Täter allerdings ausscheiden. Der wollte sicher auch nicht beim FCN anheuern. Ich finde auch die Frisur von Luca Modric grenzwertig.

Einigen wir uns darauf, dass die Frisur in Bayern eher selten vorkam? Osteuropa macht Sinn und passt zur Waffe. Auch eine Verrohung im Balkankrieg würdeins bild passen. Es spricht mE viel den T.dort zu verorten.

mattschwarz schrieb:Osteuropa macht Sinn und passt zur Waffe. Auch eine Verrohung im Balkankrieg würdeins bild passen.

Das sind auch meine Gedanken.

Mal ein anderer Gedanke. Wäre es nicht denkbar, dass der Taxifahrer nicht zum Hölzl zurück wollte, sondern hin? Vielleicht als "Aufräumdienst".

Zur Tatzeit hatte er ja ein Alibi und das würde erklären, warum er so auffällig sein konnte, ohne dass man ihm was anhaben konnte.

DON

accattone schrieb:mattschwarz schrieb:
Osteuropa macht Sinn und passt zur Waffe. Auch eine Verrohung im Balkankrieg würdeins bild passen.
Das sind auch meine Gedanken.

Angenommen der Täter hätte irgendetwas mit dem Balkankrieg/ Jugoslawienkrieg zu tun gehabt...

1995 war das schlimme Massaker von Srebrenica. Holländische Blauhelm-Soldaten standen damals extrem in der Kritik für ihr (Nicht-)Eingreifen. "Den Haag: Gericht gibt Niederlande Mitschuld am Massaker von Srebrenica"
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-06/den-haag-niederlande-massaker-srebrenica-mitschuld

"insgesamt wurden im Juli 1995 etwa 8.000 männliche Muslime von bosnischen Serben aus Srebrenica verschleppt und ermordet. Das Massaker gilt als das grausamste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und wurde als Völkermord eingestuft."

Könnte es sein, dass der Täter im Fall Langendonk irgendwie (als Täter oder Opfer, z.B. in seiner Familie) von den Ereignissen rund um Srebrenica betroffen war?
Könnte er deshalb eine pauschale Aggression gegen Holland im allgemeinen & die Holländer im Chiemgau im spzeziellen gehabt haben? Könnte "es" deshalb am Hölzl eskaliert sein?

No-mystery

don-2 schrieb:Mal ein anderer Gedanke. Wäre es nicht denkbar, dass der Taxifahrer nicht zum Hölzl zurück wollte, sondern hin? Vielleicht als "Aufräumdienst".

Zur Tatzeit hatte er ja ein Alibi und das würde erklären, warum er so auffällig sein konnte, ohne dass man ihm was anhaben konnte.

DON

Ich denke, da auch nicht (sorgfältig) aufgeräumt wurde, gab es auch keinen Tatort-Putzer, keinen "Aufräumdienst", es war aus irgendeinem Grund nicht wichtig (hatte keinen WERT) die belastenden Dinge verschwinden zu lassen, nur der Camper sollte von der Bildfläche verschwinden, die Einstiegshilfe wurde dann noch lieblos in den Wald geschleudert und das wars.

accattone schrieb:Vielleicht hatte er ursprünglich vor, den Camper stehen zu lassen und zu verschwinden.
Dann fand er das was er suchte aber nicht (sofort).
Er bemerkte, dass er immer mehr Spuren hinterlassen hatte.

Und ihm kam die Idee, den Wagen in Brand zu setzen. Was er aber - aus seiner Sicht - schlechterdings vor Ort machen konnte.

Warum konnte der Täter, aus seiner Sicht, den Camper nicht einfach im Hölzl abfackeln, sagen wir mal so zwischen 02:00 - 05:00 Uhr, und sich dann einfach verdrücken, warum hat er sich die risikobehaftete Tortour mit Nürnberg angetan. Es ist doch scheinbar ein Ort wo keinen etwas besonders kümmert, selbst nach Schüssen und Schreien ist nachweislich nichts passiert, keiner kam vorbei, kein Anwohner, keine Polizei, einfach niemand, warum der ganze Aufwand?

mattschwarz schrieb:Mit bizarr meine ich den Ort als Tatort für ein Verbrechen zu wählen. Der Ort hat .... richtig: nichts. Er ist weder gut erreichbar, noch völlig abgeschieden.

Der Ort (Tatort) scheint für geplante oder ungeplante Verbrechen mit eingeplantem oder ungeplantem Schusswaffeneinsatz sehr ungeignet zu sein, es gibt zu viele potentielle Augen - und Ohrenzeugen in der Nähe, Häuser, Modellbauleute usw. , daher denke ich das der Schusswaffeneinsatz ungeplant war, eher aus einer Not heraus getriggert wurde, der Täter scheint soetwas wie eine Art Notbremse gezogen zu haben, es ging nicht anders, es war der letzte Ausweg für den Täter um aus der Situation bezüglich des "Kerngeschäftes" unbeschadet davonzukommen.
Den Kollateralschaden musste er dafür in Kauf nehmen.

Drosselpart schrieb:Warum konnte der Täter, aus seiner Sicht, den Camper nicht einfach im Hölzl abfackeln, sagen wir mal so zwischen 02:00 - 05:00 Uhr, und sich dann einfach verdrücken,

Der Tathergang mit Schüssen etc. (womöglich nach lautem Wortgefecht) war schon für den Täter äußerst riskant.
Dann bleibt er auch noch lange am Tatort. Ein Wunder dass bis dahin nicht Polizei anrückte.
Hätte vielleicht schon gereicht wenn ein Landwirt vorbeigefahren wäre.

Und danach den Camper mit zwei Leichen noch stundenlang herumstehen lassen?
Finde ich zu viel des Guten.

Ich glaube, das relativ lange Verweilen am Tatort war nicht zufällig. Und so lange nicht eingeplant.
Vielleicht musste noch weiter gesucht werden oder etwas entladen werden.

Drosselpart schrieb:die Einstiegshilfe wurde dann noch lieblos in den Wald geschleudert und das wars.

Foto 105 zeigt aber, dass die Einstiegshilfe sehr weit in den Wald hineingetragen und sicher 500 m entfernt vom Tatort abgelegt wurde. Dorthin und wieder zurück zu kommen brauchte mindestens 20 bis 30 Minuten.

medardus schrieb:Foto 105 zeigt aber, dass die Einstiegshilfe sehr weit in den Wald hineingetragen und sicher 500 m entfernt vom Tatort abgelegt wurde. Dorthin und wieder zurück zu kommen brauchte mindestens 20 bis 30 Minuten.

Wichtiger Hinweis, danke!

Ob man das tut, während das Wohnmobil und zwei Leichen noch immer am Tatort herumstehen?

Das spricht doch eher dafür, dass das Wohnmobil bereits nicht mehr dort stand. Und wenn wir von einem Täter ausgehen, kann er das eigentlich nur getan haben, nachdem er mit dem Taxi wieder zurückgereist worden war.