Menedemos schrieb:Aber dann steht natürlich wieder die Klamottenfrage im Raum. Hat er sich den Anzug zuhause besorgt oder ist er im Camper herumgestolpert, um Sachen von Harry Langendonk zusammenzusuchen? Und warum ausgerechnet ein Anzug mit Krawatte? Ist doch unpraktisch und auffällig bei dem, was er noch vorhatte (Brandstiftung, Weg durch den Altenfurter Wald)?
Glaube kaum, dass er diesen Aufzug schon bei der Tat anhatte. In der Tat absurd. Also hat er sich erst umgezogen, als die Opfer bereits tot waren. Dabei fällt mir auf, dass er ja nicht nur einen Anzug, sondern auch eine Krawatte anhatte. Dafür braucht man auch ein passendes Hemd. Freizeitklamotten und Krawatte passt gar nicht. Das Anziehen benötigt Zeit.
Hätte es Sinn gemacht, sich bereits vor der Fahrt nach Altenfurt noch in Tatortnähe umzuziehen? Nein, ein Anzugträger im Wohnmobil auf der Autobahn ist schon etwas sehr Ungewöhnliches. Es war ja auch warm an diesem Abend, also das macht keinen Sinn. Also vermute ich, dass er sich erst umgezogen hat, als er in Nürnberg angekommen war. Es war dunkel, kühler. Am Wahrscheinlichsten: Kurz bevor das Wohnmobil in Flammen aufgeht und kurz, nachdem er dafür gesorgt hat, dass der Brand alle Spuren verwischen wird. Vorteil: Seine eigene - blutbeschmierte und stinkende - Kleidung ging mit in Flammen auf. Nun konnte er den Anzug anziehen.
Und er konnte sich - auf Geschäftsmann gemacht - ein Taxi suchen, dass ihn zum Nürnberger Hauptbahnhof bringt. An mehr - glaube ich - hatte er erst mal nicht gedacht. Er wollte anders aussehen als das, was er war. Duschen konnte er nicht mehr.
Gehen wir mal davon aus, dass er mit seinem eigenen Fahrzeug in der Nähe des Tatorts war, dann könnte er dort einen Anzug gehabt haben. Mit Hemd und Krawatte. Nicht gerade üblich, wenn nicht gerade eine Firmung oder Hochzeit droht. Außer beruflich - oder "beruflich". Er müsste die Kleidung nach dem Mord aus dem Wagen geholt und auf der Fahrt auf dem Beifahrersitz gehabt haben.
Ich glaube aber, er hat erst in Altenfurt im Wohnmobil nach Alternativklamotten gesucht und ist dort auf die Kleidung des Herrn Langendonk gestoßen. Ob sie ihm gepasst hat, ist jetzt eine Frage der Figur und Größe. Aber angesichts des Alters der Opfer halte ich es jedenfalls nicht für ganz abwegig, dass man im Alter über 60 für eine längere Reise nach Deutschland einen Satz ordentlicher Kleidung einpackt, wenn man ihn bequem im Wohnmobil transportieren kann.