latte3 schrieb:Ich kanns mir eher so vorstellen, nachdem man ja gerade vom Mittagessen kam (vom Schlossstein oder sonstwo) und auch dort noch ein Kaffee \ Tee \Espresso zum Schluss genossen hatte, wollte man erstmal IM Wohnmobil Mittagsschlaf halten. Zumindest einer von beiden. Da will man seine Ruhe, vor wind, Mücken und anderen Plagegeistern.
Könnte eine gute Möglichkeit sein, warum die Flugplatzzeugen keine Campingmöbel gesehen haben. Vielleicht wurden die erst aufgebaut, als die letzten Hobbyflieger den Platz bereits verlassen hatten.
latte3 schrieb:Ich hab nicht gesagt dass eine Sonnenbrille wahrscheinlich zur Verteidigung eingesetzt wurde.
Das stimmt, du hast nur gesagt, dass das
Tischbein zur Verteidigung benutzt worden sein könnte. Hmm, Tischbein gegen Tokarev, wer da wohl gewinnen wird??
;) Nein, ich will den Gedanken nicht ins Lächerliche ziehen - wenn man nichts anderes hat, verteidigt man sich vielleicht wirklich sogar mit einem Tischbein. Aber ich glaube es trotzdem nicht, ich glaube weiterhin, das Tischbein lag im Gras, weil dort einfach ein Campingtisch stand. Du hast ja selbst eine nachvollziehbare Begründung geliefert, warum die Flugplatzzeugen keine Campingmöbel gesehen haben könnten.
Mal ein paar andere Gedanken, die jetzt vielleicht nicht ganz zum aktuellen Diskussionsverlauf passen, aber sie sind mir eben aktuell gekommen.
Zum Raubmordmotiv: Wir haben ja schon öfters angemerkt, dass es höchst ungewöhnlich anmutet, dass jemand, der wegen ein paar zu erwartender Kröten ein Urlaubspaar abschlachtet, sich dann ohne mit der Wimper zu zucken eine sündteure Taxifahrt leistet.
Der ergänzende Gedanke ist: Der Taxigast hätte ja auch den Taxifahrer ermorden können, um sich das Fahrgeld zu sparen und zusätzliches zu rauben, oder er hätte ihn zumindest bedrohen und zum Aussteigen zwingen und selbst weiterfahren können. Aber nein - er hat anstandslos bezahlt. Und es gab anscheinend nicht einmal eine Feilscherei oder sonstige Versuche, den Fahrpreis zu drücken!
Verhält sich so ein Mann, dem es in erster Linie ums Geld ging? Ich meine: eindeutig nein! Deswegen kann ich auch unmöglich an einen Casinospieler glauben, über den die Polizei ja spekuliert. Und auch nicht an einen Drogenabhängigen. Solche Leute morden vielleicht für ein paar DM, aber sie geben das Geld dann auch nicht großzügig aus - außer für ihre Sucht. Und es gibt ja noch weitere Hinweise, dass das Geld keine zentrale Rolle spielte. So warf der Blonde Geld sogar weg!
Ich will das Raubmotiv noch nicht KOMPLETT ausschließen, aber ein normaler Raub war es dann jedenfalls nicht.
Weitere Überlegung: Warum stieg der Blonde an der Raststätte eigentlich nicht aus? Jeder normale Mensch hätte den Stop genutzt, um einmal frische Luft zu schnappen. Oder die Chance zu nutzen, um aufs Klo zu gehen. Oder sich etwas zu trinken zu kaufen. Der Blonde musste gewiss aufs Klo und er hatte bestimmt Durst, nach den Ereignissen dieser Nacht. Doch er stieg nicht aus. Warum nicht?
Ich glaube nicht, wegen der angeblichen Tatwaffe unter seinem Sakko, wie der Taxifahrer vermutete. Da war keine Waffe mehr. Ich glaube, dass sie nicht einmal mehr auf der Fahrt nach Nürnberg dabei war, denn das Magazin war leer. Und wenn doch, hätte er sich im Wald bei Altenfurt weggeworfen oder zumindest versteckt. Er entledigte sich ja allem, was ihn hätte belasten können, da wäre es widersinnig gewesen, ausgerechnet die Tatwaffe weiter mit sich herumzuschleppen.
Nein, ich denke, weil er sich wohl bewusst war, dass an Raststätten Kameras angebracht sind. Aus Sicherheitsgründen hat er sein Bedürfnis zu urinieren unterdrückt. Ein Durchschnittsbürger oder auch ein Kleinkrimineller hätte an so was nie gedacht. Der Blonde dachte daran - und nur deshalb haben wir keine Filmaufnahme von ihm.
Wie ihr merkt, halte ich den Blonden für einen Profi. Die Schießerei in Litzlwalchen dagegen mutet zunächst einmal eher amateurhaft an. Daher haben wir ja die Zwei-Täter-Theorie entwickelt, daran gedacht, dass der Blonde so eine Art "Ausputzer" gewesen sein könnte.
Aber spinnen wir diese Theorie einmal weiter: Nehmen wir an, der Täter in Litzlwalchen war ein Trottel, brutal, aber unprofessionell. Und dann holt er seinen Kumpel (den Blonden) dazu, der die Spuren verschleiert und ihm damit aus der Patsche hilft.
Ich frage mich: Welcher amateurhafte Kriminelle kennt so einen Vollprofi? Nun ja,
kennen vielleicht schon, aber welcher Profi ist auch dazu bereit, einem Trottel zu helfen? Gleich und gleich gesellt sich gern, daher denke ich, dass das kriminelle und intellektuelle Niveau zwischen Leuten, die sich gegenseitig helfen, nicht allzu weit auseinander liegen kann, man hilft nur Leuten, die einigermaßen in derselben Liga spielen.
Daher scheint mir die (von mir selbst vor einiger Zeit aufgestellte) Rechnung "hier der Trottel - dort der helfende Profi" momentan nicht ganz aufzugehen oder nicht ganz plausibel zu erscheinen...