@orakel09 ich kann nach wie vor nicht an ein eigenes auto des täters am tatort litzlwalchen glauben.
hätte er ein eigenes transportmittel vor ort gehabt, so gäbe es aus meiner sicht eigentlich kein zwingendes motiv, diesen zu verschleiern und er hätte das wohnmobil, wenn überhaupt nötig - höchstens zur spurenbeseitigung (fingerabdrücke) - bereits am hölzl anzünden können.
im falle eines depots hätte man den inhalt per kofferraum entsorgt, was sicherlich mindestens genauso wenig aufdeckungsverdächtig gewesen wäre, wie mit zwei leichen im geklauten camper durch halb bayern zu gurken. das depot wäre dann "verbrannt" gewesen, doch finden sich alleine in der näheren umgebung sicherlich etliche ähnlich geeignete verstecke für was auch immer.
eine ortsansässigkeit ist aus meiner sicht inzwischen eher unwahrscheinlich, zumal es dann auch nicht unbedingt eines zu entfernenden pkw bedarft hätte, womit auch diesbezüglich die tatortverschleierung keinen sinn ergibt.
welchen vorteil hatte also der täter daraus, den camper vom ersten tatort über 250km durch die gegend zu fahren und dann erst dort anzuzünden, wo er von der autobahn aus deutlich sichtbar, zumindest aber nicht unauffälliger als am hölzl, und mindestens ebenso nah an einer wohnlage (der täter soll ja den herannahenden rettungskräften sogar noch "begegnet" sein!) war?!
meiner meinung nach war der einzige bestehende vorteil die möglichkeit, relativ unerkannt vom anzündeort zu entkommen. während er sich am hölzl hätte in den wald schlagen müssen, um in einem winzigen dorf zu landen, wo jede abreise aufgefallen wäre, oder über offenes gelände nach nußdorf hätte gelangen müssen, konnte er in altenfurt doch recht einfach im wohngebiet verschwinden und hätte (so zumindest m.m.n. sein ursprünglicher plan) mit der s-bahn unerkannt entkommen können.
dass er überhaupt aufgefallen ist, lag v.a. an der unwägbarkeit, dass er ein taxi nehmen musste (warum auch immer) und sich der fahrer im nachhinein sogar noch an ihn erinnern konnte. (vielmehr sogar beide fahrer! schon ein bemerkenswerter zufall.)
nur setzt dies eindeutig eine kenntnis der gegebenheiten in altenfurt voraus. er wäre ja, hätte er eben nicht unbemerkt verschwinden können, immer noch zumindest erstmal mit dem brand in verbindung gebracht werden können, unabhängig von der vorausgegangenen bluttat. also musste er sich sicher sein, einen platz zu finden, wo dies möglich war, was für mich vorausgehende ortskenntnis impliziert.
tut sich nun die frage auf, wie der täter zum hölzl kam...
ich gehe inzwischen relativ fest davon aus, dass er bereits (spätestens) in siegsdorf "zugestiegen" ist, womöglich direkt nach dem telefonat.
wäre er bereits vorher in der begleitung der l.s gewesen, so wäre dies wahrscheinlich (aber auch nicht sicher) gegenüber der tochter erwähnt worden, wobei ich da aber auch meine zweifel habe, sollten die l.s diese mitnahme nicht als besonders erwähnenswert aufgefasst haben, was wiederum vertrauen in den mitgenommenen voraussetzt.
schlüsselaussage hierzu könnte auch die immer wieder gern zitierte "kontaktfreudigkeit" der l.s sein, was auch bedeuten könnte, dass ihnen durchaus zuzutrauen war, z.b. einen tramper oder eine dessen bedürftige kurzzeitige bekanntschaft mitzunehmen.
dass dieser dann plötzlich womöglich unter waffenvorhalt die änderung der route und das anhalten am hölzl erzwingt, wurde so evtl. gar nicht vorausgesehen.
dem widerspräche höchstens der aufbau von campingstühlen, was ich aber auch immer mehr anzweifele, und für eine insezenierung durch den täter halte, wobei er die "geiseln" zum aufbau und platz nehmen in den stühlen (evtl. fesselung?) gezwungen haben könnte während er mit ihnen unter vorgehaltener waffe stritt, bis schließlich die schüsse fielen.
dass ein psychopathischer oder auch nur auf raub ausseiender krimineller am ziemlich gottverlassenen hölzl auf dort rastende touristen lauert, die noch dazu auf einen nicht unbedingt öffentlich zu nennenden, eher versteckten waldweg einbiegen und dann noch mit einem ausreichend großen gefährt, um die ganze szenarie vor neugierigen blicken aus richtung flugplatz zu verdecken, halte ich doch schon für sehr unrealistisch...
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@Mc_Manus es zeugt erstmal nur davon, dass er sich in münchen nicht auskannte. wenn er aber quasi ausschließlich auf der strecke ...-nbg-traunstein-... unterwegs war, kann man das auch nicht unbedingt erwarten. jemand, der jährlich zehntausende kilometer per bahn reist, kennt auch nicht alle bahnhöfe in allen großstädten automatisch.