Nachtrag zu meiner Hypothese von 0:34:
Als besonders verwunderlich habe ich ja empfunden, dass der Täter am Waldrand wie aus dem Nichts erschienen ist, was einige ja sogar zu der Vermutung verleitet hat, die Langendonks hätten ihn irgendwie dorthin mitgenommen oder er sie sogar entführt. Das schlagende Gegenargument war aber vor allem, was zwischen 15 Uhr und 18 Uhr am Waldrand passiert ist, warum sich der Täter 3 Stunden Zeit genommen hat, die Langendonks zu töten. Das hat mir nie eingeleuchtet und dafür wurde auch nie ein ordentlicher Grund genannt.
Trotzdem ist die Frage natürlich berechtigt, wie er aus dem Nichts auftauchte und ich kann deshalb solche Überlegungen nachvollziehen.
Tatsächlich haben die Augenzeugen zwar einen merkwürdigen Mann am Waldrand gesehen (und zunächst auch noch die Langendonks und ihr Wohnmobil), aber weit und breit kein Auto, das als Täterfahrzeug in Frage kam. Und die Zeugen vom Flugplatz werden, nachdem sie durch die Schüsse aufmerksam geworden war, schon genau hingeguckt haben.
Bei meiner Hypothese oben habe ich ja gemeint, der Täter habe sein Auto im Wald versteckt. Das ist natürlich weiterhin möglich, aber gut denkbar wäre doch auch, dass er gar kein Auto hatte, sondern ein Motorrad! Ein Motorrad nämlich kann man vor dem Waldrand aus größerer Entfernung leicht übersehen, es könnte sogar verdeckt hinter dem Camper abgestellt gewesen sein. Ein Motorrad erscheint mir fast plausibler als ein irgendwo versteckter Pkw.
Man kann den Gedanken dann, wenn man abenteuerlustig ist, sogar noch weiterspinnen. Der Taxigast, der Boss der Bande, "Mr. Wolf", wie ihn
@Tiho genannt hat, plante zunächst zusammen mit dem Mörder, der in Marquartstein wohnte, zum Tatort zurückzufahren. Doch die Vorstellung, auf dem Soziussitz Platz nehmen zu müssen (noch dazu in unpassender Kleidung), bereitete ihm Unbehagen, so dass er schließlich entschied, alleine und direkt zum Tatort zurückzukehren, wo sein eigener Wagen stand.
Auf jeden Fall, wenn ich bei der Polizei wäre, würde ich mal prüfen, wer zur damaligen Zeit in Marquartstein wohnte, ein Motorrad zugelassen hatte und eine entsprechende Vita aufweist.
Allerdings hat meine Hypothese auch einige Schwachpunkte, leider, zwei davon sind mir selber eingefallen:
1. Wenn um 18 Uhr ein Wohnmobil am Waldrand steht, gehe ich doch davon aus, dass die Besitzer sich entweder im oder vor dem Wohnmobil aufhalten oder kurz darauf von einer Wanderung zu diesem zurückkehren, so dass ein Einbruch wenig erfolgsversprechend oder aber sehr risikoreich ist. War das dem späteren Mörder nicht bewusst? Naja, vielleicht wirklich nicht. Aber ich als Wohnmobilknacker hätte mich für
dieses Wohnmobil wenig interessiert, zumal wenn ich niemanden bei mir hatte, der Schmiere stehen konnte.
2. Bedenklicher ist noch dieser Einwand: Nochmals wurde von der Polizei ausdrücklich bestätigt, dass die Schüsse um 18 Uhr fielen, das Wohnmobil sich aber erst um 20 Uhr in Bewegung setzte, wofür es angeblich jeweils Zeugen gebe. Oben habe ich ja vermutet, der Mörder hätte die Leichen unmittelbar nach dem Mord ins Wohnmobil verfrachtet, dann seinen Boss um Hilfe gerufen.
Aber ist das plausibel? Die natürliche Reaktion wäre doch, den Tatort sofort zu verlassen, zumal eventuelle Zeugen in der Nähe waren und der Täter bis zu diesem Zeitpunkt kaum Spuren hinterlassen haben dürfte. Nehmen wir nun an, der Mörder ist tatsächlich sofort geflüchtet. Ist es dann wahrscheinlich, dass er - zusammen mit einem Komplizen - zum Tatort zurückkehrte? In der Zwischenzeit konnte längst jemand die Leichen entdeckt und die Polizei alarmiert haben. Das zumindest wäre viel zu gefährlich, diesen Ablauf kann man praktisch ausschließen. Es sei denn, der Mörder hatte bereits ein Handy und konnte den Tatort jederzeit aus der Entfernung beobachten. Aber irgendwie ist mir das alles zu kompliziert gedacht, hieran knabbere ich noch. Vielleicht hat ja jemand anderes die erlösende Idee. Oder ist diese Hypothese deshalb auch zu verabschieden?
latte3 schrieb:Die Polizei betitelt den gesuchten als Mörder.
Somit ist man sich scheinbar sicher, dass er alles alleine durchgezogen
Nein, denn:
fuhren der oder die Täter mit dem Wohnmobil vom Tatort weg
Quelle: aktuellste Polizeiveröffentlichung (
http://www.polizei.bayern.de/news/presse/aktuell/index.html/253874 (Archiv-Version vom 23.04.2017) )