Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
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10.08.2016 um 10:39@y-ray
War Harry Landendonk und/oder seine Familie affin für Musik? Musizierte man in der Familie? Besuchte man Konzerte? Spielten sie Instrumente, bekamen sie Unterricht, spielten sie im Verein oder bekamen sie Privatunterricht, wenigstens die Kinder oder die Enkelkinder?
Warum war er im Besitz einer "wertvollen" Geige? Weil er ein Freund Klassischer Musik war oder war er ein Experte für Antiquitäten, der regelmäßig über Flohmärkte ging, Haushaltsauflösungen oder Auktionen besuchte? Hatte er ein Näschen für Dinge, die er günstig erwarb und mit Gewinn veräußern konnte? Als ehemaligem Geschäftsmann könnte man ihm unterstellen, dass er dafür Spielgeld hatte, derartige Dinge zu kaufen und sie wieder mit Gewinn zu veräußern.
Dann stellt sich die weitere Frage, warum nehme ich eine "wertvolle" Geige mit, wenn ich über 800 km in Urlaub fahre? Nur weil sie Platz im Wohnmobil hatte? Weil ich gezielt in Bayern die Geige einem Geigenbauer zeigen kann, der sie mir eventuell schätzt? Oder der sie mir überarbeitet oder renoviert? Wenn dem so gewesen wäre, dann unterstelle ich Harry Langendonk, dass er vom Wert seiner Geige wusste, denn der Stundensatz eines Geigenbauers ist nicht niedrig und Ersatzteile kosten auch immer eine Stange Geld.
Bleiben wir beim Thema Geige.
Die Langendonks sind mittlerweile in Bayern und haben eine "wertvolle" Geige an Bord ihres Wohnmobils. Vielleicht sind sie in dieser Zeit für das Thema Geige sensibilisiert und man kennt es ja, plötzlich findet und sieht man an jeder Ecke Geigenspieler und Geigen. War dies vielleicht auch so? Traf das niederländische Ehepaar einen Geigenspieler, einen Geigenbauer oder einen Menschen, der vorgenannte gut kannte? Kam man ins Gespräch und man zeigte ihm die Geige? Ließ man ihn sogar darauf spielen? Vielleicht zierte er sich sogar und man nötigte ihn, auf der Geige aus NL zu spielen? Bemerkte dieser Geiger den wahren Wert des Instruments? Vielleicht offerierte Harry Langendonk sie ihm? Es stand ein Geldbetrag im Raum? Vielleicht bot der Geiger den Niederländern an, dass er einen Experten kenne, der sich dieses Instrument anschauen würde und auch eventuell das nötige Kleingeld dafür besäße, sie käuflich zu erwerben? Vielleicht machte Harry Langendonk ein Foto mit Frau, fremden Geiger und Geige?
Vielleicht hatte diese Geige einen außergewöhnlichen Klang und der Geiger wollte sie unbedingt haben? Um dies zu verstehen/hören, unterstelle ich dem Fremden, dass er über mehrere Jahre Geigenunterricht hatte und dass (Klassische) Musik eventuell sein Beruf und Broterwerb ist.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass man den fremden Geigenspieler sympathisch fand und ihm Glauben schenkte. Im sicheren Glaube, dass ein lukratives Geschäft stattfände, händigte man ihm die Geige aus und verabredete sich an einem Platz, wahrscheinlich dort am Flugfeld der Modellflieger, weil der Geiger oder der Experte in der Nähe lebte oder sich aufhielt?
Vielleicht gab er dem niederländische Paar Geld oder ein Ausweispapier als Pfand?
Jetzt stellt sich die Frage: War die Geige wirklich sehr wertvoll oder der Fremde war auch ein Halunke und wollte die Langendonks reinlegen? Kam er mit einer falschen, minderwertigen Geige zurück und es kam zu einem Disput? Oder er forderte gleich bei diesem zweiten Treffen mit vorgehaltener Wumme seinen Pfand (Geld oder Ausweis) zurück? Nach einem Handgemenge erschoss er die beiden?
Die Situation hat sich schlagartig geändert. Er verfrachtet die Leichen in das Wohnmobil und reflektiert, was geschah. Er überlegt für sich, dass das Wohnmobil vom Platz verschwinden muss. Aber gleichzeitig musste er abends im Umkreis von ca. 30 km anwesend sein und vlt. in einem (kleinen) Orchester bzw. bei einer Probe die Geige spielen? Gleich danach kommt er, ohne sich umzuziehen, an den Tatort zurück und fährt mit dem Wohnmobil der Holländer weg. Irgendwann muss er vlt. noch ein Lebenszeichen gehört haben und schneidet ihnen auch noch die Kehle durch. Irgendwann in diesem Zeitraum hat er auch die Geige gegen eine minderwertige Geige ausgetauscht. Stellt sich die Frage, wo fehlt so eine minderwertige Geige? Nun gut, es gab schon damals chinesische Exemplare, die man für ein paar hundert Mark kaufen konnte.
Er fährt eher zufällig Richtung Norden, diese Entscheidung wird er spontan auf der Autobahn gefällt haben oder er hat sich einfach vom Verkehr treiben lassen. Der Tank war wahrscheinlich voll und bei Nürnberg leuchtete die Tankanzeige auf. Er fährt aus und stellt den Wagen ab. Er zündet das Wohnmobil an, hat vielleicht im Vorfeld einen Brandbeschleuniger besorgt oder eben eine Kartusche Campinggas im Innern gefunden. Jetzt ist das Verbrennen der Leichen nicht erstes Gebot, sondern dass die Geige (aus Holz) bis zur Unkenntlichkeit verbrennt. Jeder soll denken, dass die wertvolle Geige vernichtet wurde und dass der Täter kein Interesse an ihr hegte. Geigen werden meistens in Geigenkästen aufbewahrt. Die sind entweder aus Leder oder aus Kunststoff. Darüberhinaus mussten die Saiten aus Stahl das Feuer überlebt haben.
Er nahm vorher die Wertsachen an sich. Die Geldbörse und den Fotoapparat, vielleicht auch die Handtasche. Er weiß ja, dass der Niederländer ihn fotografiert hatte, als entfernt er den aktuellen Film aus dem Apparat und nimmt eventuell die andere, bereits belichtete Filmrolle an sich. Er hat kein Interesse an den Gulden und an den Wertsachen und wirft alles weg.
Mit Sicherheit kennt er sich nicht in Nürnberg aus, kennt vielleicht den Hauptbahnhof von innen. Vielleicht hat er als Musiker Freunde, Bekannte oder gar ein Familienmitglied in Berlin besucht. Als Musiker könnte er dann schon auch die Berliner Philharmoniker besucht haben? Backstage vielleicht, wenn einer der Vorgenannte dort im Orchester angestellt war/ist? Dem Dialekt nach zu schließen könnte er aus Salzburg oder Umland stammen und bestritt diese Reisen nach Berlin des öfteren mit der Bahn und weil er von B nach Salzburg über München fuhr, machte er unweigerlich in N Station. Weil er vielleicht das eine oder andere Mal abends in B abfuhr, wusste er, dass er bestimmt einen Zug in N auch in der Nacht bekommen würde? Nun gut, es war Wochenende und die Züge fahren nun mal an Samstagen und Sonntagen bei der Bahn anders. Dazu muss man wissen, dass die Bahn AG vielleicht an diesem Wochenende ihren Fahrplanwechsel durchführte? Das macht sie auch heute noch und immer Anfang/Mitte Juni und Mitte Dezember.
Vielleicht fuhr ein Zug, von dem er wusste, dass er fährt, gar nicht oder hatte er gar Verspätung, soll es ja bei der Bahn ab und an ja geben. Er hätte jetzt warten können, aber seine Zeitplanung war anders gelagert. Er musste auf jeden Fall morgens wieder im Chiemgau sein, weil seine Abwesenheit sein Alibi über den Haufen geworfen hätte. Vielleicht gab es im Chiemgau eine Matinee und er war einer der Geiger? Hätte er gefehlt, wäre das sehr auffällig und verdächtig gewesen! Auch hätte er Teil einer Reisegruppe (Orchester fahren zuweilen mit Bussen umher) sein können, die an diesem Sonntagmorgen zu einer festen Uhrzeit wegfahren wollte?
Daher entschloss er sich, mit dem Taxi zu fahren, koste es, was es wolle. Der lästige Schweißgeruch lässt sich mit einem übergroßen Adrenalinausstoss erklären. Er hat einen Doppelmord hinter sich, fuhr mit einem fremden Wohnmobil nach Nürnberg, zündete den Camper an und musste nach Nürnberg an den Hbf gelangen. Es war Sommer und er trug Hemd, Krawatte und u. U. auch noch ein Sakko. Wem dies noch nicht reicht, dem seien Kunstfasern und nicht regelmäßige Körperhygiene als Argument anheimgestellt. Die schmutzigen Fingernägel können viele Gründe haben. Er legte ein Feuer, hantierte sicher mit Brandbeschleunigern, fuhr ein fremdes Wohnmobil, durchsuchte es, verfrachtete zwei Leichname in das Wohnmobil etc.
Zu guter Letzt: Er fährt in Deu. mit dem Taxi, hat aber nur Schillinge und franz. Franken dabei. Ein gewagtes Unternehmen. Mit der Kreditkarte bringt er die Taxifahrer dazu, die ausländischen Devisen zu akzeptieren. Es spricht aber dafür, dass er sich in der Welt schon ein wenig auskennt. Mit Sicherheit hätte er auch kein Geld am Automaten gezogen, denn das hätte man im Nachhinein zurückverfolgen können. Gerade weil er Österreichischer Bürger sein müsste.
Auch der hohe Betrag von ca. 500 DM im Gegenwert ausländischer Devisen bezeugt doch, dass er wirklich zu einem festen Zeitpunkt am Sonntagmorgen anwesend sein musste und dass er auch diesen Betrag tatsächlich besaß, auch wenn er ihn nur geliehen oder ihn heimlich entwendete, um ihn hernach unbemerkt wieder zurücklegen konnte? Des weiteren hat man ja nicht ohne weiteres französische Franken im Geldbeutel, wenn man sich im Chiemgau oder an der Salzburger Seite befindet!
Zu seiner Verschleierungstat: Unterstelle dem Täter ein fundamentales Wissen, was die Verschleierung der Spuren anbelangte. Er wusste genau, was er tat und er ist intelligent genug, dies zu realisieren. Wahrscheinlich war diese ungewöhnliche Aktion seine erste und einzige Tat, denn sie mutet schon sehr abenteuerlich an. Wohnmobil und Leichen weit weg vom Tatort verbringen, aber jeder sollte mitbekommen, dass die "wertvolle" Geige verbrannt ist. Aus wahrscheinlich einem Grund, dass man sie als anderes Original bedenkenlos veräußern konnte?
Erklärungsversuche ausländische Devisen:
a. der Täter (im Taxi) ist Deutscher. Er hat Schillinge, weil er nach Österreich fahren will. Wieso hat man dann noch franz. Franken dabei? Eher unwahrscheinlich. Hätte er mit DM bezahlt, wäre er dem Taxifahrer nicht unbedingt aufgefallen.
b. der Täter (im Taxi) ist Österreicher. Es ist normal, dass man als Ösi Schillinge mit sich führt. Warum aber hat er franz. Franken dabei? War er oder wollte er nach Frankreich fahren? War es dann nicht zu wenig? Sonst hätte er den zweiten Taxler auch in FF bezahlt?
c. war die Bezahlung in ausländischen Devisen nur eine Finte? Eher nicht, denn er bewegte sich hierbei auf einem ganz schmalen Grat. Was, wenn einer der beiden Taxifahrer die Fremdwährung nicht akzeptiert hätte? Hätte es ein Disput gegeben? Der Taxler hätte die Zentrale oder gleich die Polizei anrufen können?
d. Franz. Franken könnten von einem Aufenthalt der jüngeren Vergangenheit stammen.
Oder er bekam sie von einem Bekannten, der entweder Franzose ist und etwas in seiner Landeswährung bezahlt hatte oder er schuldete einem Franzosen (oder einem Ösi, der hauptsächlich in F lebt) einen Betrag, den er gerade mit sich führte?
Wenn es sich um Musiker handeln sollte, so sind diese in aller Welt angesiedelt, gerade dort, wo es freie Stellen in einem Orchester gibt.
y-ray schrieb:Ich finde es sehr gut, dass Du so ausführlich die Geige in's Spiel bringstVielleicht sollten wir das Feld von ganz hinten aufrollen?
War Harry Landendonk und/oder seine Familie affin für Musik? Musizierte man in der Familie? Besuchte man Konzerte? Spielten sie Instrumente, bekamen sie Unterricht, spielten sie im Verein oder bekamen sie Privatunterricht, wenigstens die Kinder oder die Enkelkinder?
Warum war er im Besitz einer "wertvollen" Geige? Weil er ein Freund Klassischer Musik war oder war er ein Experte für Antiquitäten, der regelmäßig über Flohmärkte ging, Haushaltsauflösungen oder Auktionen besuchte? Hatte er ein Näschen für Dinge, die er günstig erwarb und mit Gewinn veräußern konnte? Als ehemaligem Geschäftsmann könnte man ihm unterstellen, dass er dafür Spielgeld hatte, derartige Dinge zu kaufen und sie wieder mit Gewinn zu veräußern.
Dann stellt sich die weitere Frage, warum nehme ich eine "wertvolle" Geige mit, wenn ich über 800 km in Urlaub fahre? Nur weil sie Platz im Wohnmobil hatte? Weil ich gezielt in Bayern die Geige einem Geigenbauer zeigen kann, der sie mir eventuell schätzt? Oder der sie mir überarbeitet oder renoviert? Wenn dem so gewesen wäre, dann unterstelle ich Harry Langendonk, dass er vom Wert seiner Geige wusste, denn der Stundensatz eines Geigenbauers ist nicht niedrig und Ersatzteile kosten auch immer eine Stange Geld.
Bleiben wir beim Thema Geige.
Die Langendonks sind mittlerweile in Bayern und haben eine "wertvolle" Geige an Bord ihres Wohnmobils. Vielleicht sind sie in dieser Zeit für das Thema Geige sensibilisiert und man kennt es ja, plötzlich findet und sieht man an jeder Ecke Geigenspieler und Geigen. War dies vielleicht auch so? Traf das niederländische Ehepaar einen Geigenspieler, einen Geigenbauer oder einen Menschen, der vorgenannte gut kannte? Kam man ins Gespräch und man zeigte ihm die Geige? Ließ man ihn sogar darauf spielen? Vielleicht zierte er sich sogar und man nötigte ihn, auf der Geige aus NL zu spielen? Bemerkte dieser Geiger den wahren Wert des Instruments? Vielleicht offerierte Harry Langendonk sie ihm? Es stand ein Geldbetrag im Raum? Vielleicht bot der Geiger den Niederländern an, dass er einen Experten kenne, der sich dieses Instrument anschauen würde und auch eventuell das nötige Kleingeld dafür besäße, sie käuflich zu erwerben? Vielleicht machte Harry Langendonk ein Foto mit Frau, fremden Geiger und Geige?
Vielleicht hatte diese Geige einen außergewöhnlichen Klang und der Geiger wollte sie unbedingt haben? Um dies zu verstehen/hören, unterstelle ich dem Fremden, dass er über mehrere Jahre Geigenunterricht hatte und dass (Klassische) Musik eventuell sein Beruf und Broterwerb ist.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass man den fremden Geigenspieler sympathisch fand und ihm Glauben schenkte. Im sicheren Glaube, dass ein lukratives Geschäft stattfände, händigte man ihm die Geige aus und verabredete sich an einem Platz, wahrscheinlich dort am Flugfeld der Modellflieger, weil der Geiger oder der Experte in der Nähe lebte oder sich aufhielt?
Vielleicht gab er dem niederländische Paar Geld oder ein Ausweispapier als Pfand?
Jetzt stellt sich die Frage: War die Geige wirklich sehr wertvoll oder der Fremde war auch ein Halunke und wollte die Langendonks reinlegen? Kam er mit einer falschen, minderwertigen Geige zurück und es kam zu einem Disput? Oder er forderte gleich bei diesem zweiten Treffen mit vorgehaltener Wumme seinen Pfand (Geld oder Ausweis) zurück? Nach einem Handgemenge erschoss er die beiden?
Die Situation hat sich schlagartig geändert. Er verfrachtet die Leichen in das Wohnmobil und reflektiert, was geschah. Er überlegt für sich, dass das Wohnmobil vom Platz verschwinden muss. Aber gleichzeitig musste er abends im Umkreis von ca. 30 km anwesend sein und vlt. in einem (kleinen) Orchester bzw. bei einer Probe die Geige spielen? Gleich danach kommt er, ohne sich umzuziehen, an den Tatort zurück und fährt mit dem Wohnmobil der Holländer weg. Irgendwann muss er vlt. noch ein Lebenszeichen gehört haben und schneidet ihnen auch noch die Kehle durch. Irgendwann in diesem Zeitraum hat er auch die Geige gegen eine minderwertige Geige ausgetauscht. Stellt sich die Frage, wo fehlt so eine minderwertige Geige? Nun gut, es gab schon damals chinesische Exemplare, die man für ein paar hundert Mark kaufen konnte.
Er fährt eher zufällig Richtung Norden, diese Entscheidung wird er spontan auf der Autobahn gefällt haben oder er hat sich einfach vom Verkehr treiben lassen. Der Tank war wahrscheinlich voll und bei Nürnberg leuchtete die Tankanzeige auf. Er fährt aus und stellt den Wagen ab. Er zündet das Wohnmobil an, hat vielleicht im Vorfeld einen Brandbeschleuniger besorgt oder eben eine Kartusche Campinggas im Innern gefunden. Jetzt ist das Verbrennen der Leichen nicht erstes Gebot, sondern dass die Geige (aus Holz) bis zur Unkenntlichkeit verbrennt. Jeder soll denken, dass die wertvolle Geige vernichtet wurde und dass der Täter kein Interesse an ihr hegte. Geigen werden meistens in Geigenkästen aufbewahrt. Die sind entweder aus Leder oder aus Kunststoff. Darüberhinaus mussten die Saiten aus Stahl das Feuer überlebt haben.
Er nahm vorher die Wertsachen an sich. Die Geldbörse und den Fotoapparat, vielleicht auch die Handtasche. Er weiß ja, dass der Niederländer ihn fotografiert hatte, als entfernt er den aktuellen Film aus dem Apparat und nimmt eventuell die andere, bereits belichtete Filmrolle an sich. Er hat kein Interesse an den Gulden und an den Wertsachen und wirft alles weg.
Mit Sicherheit kennt er sich nicht in Nürnberg aus, kennt vielleicht den Hauptbahnhof von innen. Vielleicht hat er als Musiker Freunde, Bekannte oder gar ein Familienmitglied in Berlin besucht. Als Musiker könnte er dann schon auch die Berliner Philharmoniker besucht haben? Backstage vielleicht, wenn einer der Vorgenannte dort im Orchester angestellt war/ist? Dem Dialekt nach zu schließen könnte er aus Salzburg oder Umland stammen und bestritt diese Reisen nach Berlin des öfteren mit der Bahn und weil er von B nach Salzburg über München fuhr, machte er unweigerlich in N Station. Weil er vielleicht das eine oder andere Mal abends in B abfuhr, wusste er, dass er bestimmt einen Zug in N auch in der Nacht bekommen würde? Nun gut, es war Wochenende und die Züge fahren nun mal an Samstagen und Sonntagen bei der Bahn anders. Dazu muss man wissen, dass die Bahn AG vielleicht an diesem Wochenende ihren Fahrplanwechsel durchführte? Das macht sie auch heute noch und immer Anfang/Mitte Juni und Mitte Dezember.
Vielleicht fuhr ein Zug, von dem er wusste, dass er fährt, gar nicht oder hatte er gar Verspätung, soll es ja bei der Bahn ab und an ja geben. Er hätte jetzt warten können, aber seine Zeitplanung war anders gelagert. Er musste auf jeden Fall morgens wieder im Chiemgau sein, weil seine Abwesenheit sein Alibi über den Haufen geworfen hätte. Vielleicht gab es im Chiemgau eine Matinee und er war einer der Geiger? Hätte er gefehlt, wäre das sehr auffällig und verdächtig gewesen! Auch hätte er Teil einer Reisegruppe (Orchester fahren zuweilen mit Bussen umher) sein können, die an diesem Sonntagmorgen zu einer festen Uhrzeit wegfahren wollte?
Daher entschloss er sich, mit dem Taxi zu fahren, koste es, was es wolle. Der lästige Schweißgeruch lässt sich mit einem übergroßen Adrenalinausstoss erklären. Er hat einen Doppelmord hinter sich, fuhr mit einem fremden Wohnmobil nach Nürnberg, zündete den Camper an und musste nach Nürnberg an den Hbf gelangen. Es war Sommer und er trug Hemd, Krawatte und u. U. auch noch ein Sakko. Wem dies noch nicht reicht, dem seien Kunstfasern und nicht regelmäßige Körperhygiene als Argument anheimgestellt. Die schmutzigen Fingernägel können viele Gründe haben. Er legte ein Feuer, hantierte sicher mit Brandbeschleunigern, fuhr ein fremdes Wohnmobil, durchsuchte es, verfrachtete zwei Leichname in das Wohnmobil etc.
Zu guter Letzt: Er fährt in Deu. mit dem Taxi, hat aber nur Schillinge und franz. Franken dabei. Ein gewagtes Unternehmen. Mit der Kreditkarte bringt er die Taxifahrer dazu, die ausländischen Devisen zu akzeptieren. Es spricht aber dafür, dass er sich in der Welt schon ein wenig auskennt. Mit Sicherheit hätte er auch kein Geld am Automaten gezogen, denn das hätte man im Nachhinein zurückverfolgen können. Gerade weil er Österreichischer Bürger sein müsste.
Auch der hohe Betrag von ca. 500 DM im Gegenwert ausländischer Devisen bezeugt doch, dass er wirklich zu einem festen Zeitpunkt am Sonntagmorgen anwesend sein musste und dass er auch diesen Betrag tatsächlich besaß, auch wenn er ihn nur geliehen oder ihn heimlich entwendete, um ihn hernach unbemerkt wieder zurücklegen konnte? Des weiteren hat man ja nicht ohne weiteres französische Franken im Geldbeutel, wenn man sich im Chiemgau oder an der Salzburger Seite befindet!
Zu seiner Verschleierungstat: Unterstelle dem Täter ein fundamentales Wissen, was die Verschleierung der Spuren anbelangte. Er wusste genau, was er tat und er ist intelligent genug, dies zu realisieren. Wahrscheinlich war diese ungewöhnliche Aktion seine erste und einzige Tat, denn sie mutet schon sehr abenteuerlich an. Wohnmobil und Leichen weit weg vom Tatort verbringen, aber jeder sollte mitbekommen, dass die "wertvolle" Geige verbrannt ist. Aus wahrscheinlich einem Grund, dass man sie als anderes Original bedenkenlos veräußern konnte?
Erklärungsversuche ausländische Devisen:
a. der Täter (im Taxi) ist Deutscher. Er hat Schillinge, weil er nach Österreich fahren will. Wieso hat man dann noch franz. Franken dabei? Eher unwahrscheinlich. Hätte er mit DM bezahlt, wäre er dem Taxifahrer nicht unbedingt aufgefallen.
b. der Täter (im Taxi) ist Österreicher. Es ist normal, dass man als Ösi Schillinge mit sich führt. Warum aber hat er franz. Franken dabei? War er oder wollte er nach Frankreich fahren? War es dann nicht zu wenig? Sonst hätte er den zweiten Taxler auch in FF bezahlt?
c. war die Bezahlung in ausländischen Devisen nur eine Finte? Eher nicht, denn er bewegte sich hierbei auf einem ganz schmalen Grat. Was, wenn einer der beiden Taxifahrer die Fremdwährung nicht akzeptiert hätte? Hätte es ein Disput gegeben? Der Taxler hätte die Zentrale oder gleich die Polizei anrufen können?
d. Franz. Franken könnten von einem Aufenthalt der jüngeren Vergangenheit stammen.
Oder er bekam sie von einem Bekannten, der entweder Franzose ist und etwas in seiner Landeswährung bezahlt hatte oder er schuldete einem Franzosen (oder einem Ösi, der hauptsächlich in F lebt) einen Betrag, den er gerade mit sich führte?
Wenn es sich um Musiker handeln sollte, so sind diese in aller Welt angesiedelt, gerade dort, wo es freie Stellen in einem Orchester gibt.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 11:05Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 11:18Weil öfter die Frage aufkam, warum man eine wertvolle Geige mit in den Urlaub nimmt - Mittenwald war die Stadt der Geigenbauer, viele davon sind heut noch in der x. Generation dort ansässig. Hatten die Langendonks zB eine Geige aus dem Hause Klotz, so kann diese um die 25.000 Euro wert gewesen sein. Allerdings auch reichlich weniger, je nach Zertifikat, Herstellungsjahr usw, also macht es Sinn, mit einer Geige nach Deutschland zu fahren, um diese schätzen zu lassen und dies mit einem Urlaub zu verbinden.
Quellen: http://www.br.de/themen/bayern/inhalt/unterwegs-in-bayern/isar-stradivari-mittenwald100.html
http://www.corilon.com/shop/de/produkt1349_1.html (Archiv-Version vom 06.07.2016)
http://www.geigenbaumuseum-mittenwald.de
Quellen: http://www.br.de/themen/bayern/inhalt/unterwegs-in-bayern/isar-stradivari-mittenwald100.html
http://www.corilon.com/shop/de/produkt1349_1.html (Archiv-Version vom 06.07.2016)
http://www.geigenbaumuseum-mittenwald.de
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 12:09@Noella
Noella schrieb:Ich glaube ich verstehe was du meinst. Wir reden über Willem L., geboren 1911?Das wäre der Vater vom Opfer Hr. Langendonk?
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 15:32@Tiho
Das weiß ich nicht, ich hatte nur den Eindruck, dass @y-ray verklausuliert auf Beutekunst oder ein Kriegsverbrechen anspielte und fand eine Liste von Holländern, die unter anderem in der Wehrmacht waren und deswegen später von den Niederlanden ausgebürgert wurden.
Aber stichhaltig finde ich die Idee eigentlich nicht.
Das weiß ich nicht, ich hatte nur den Eindruck, dass @y-ray verklausuliert auf Beutekunst oder ein Kriegsverbrechen anspielte und fand eine Liste von Holländern, die unter anderem in der Wehrmacht waren und deswegen später von den Niederlanden ausgebürgert wurden.
Aber stichhaltig finde ich die Idee eigentlich nicht.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 15:58Noella schrieb:Beutekunst oder ein Kriegsverbrechen anspielte und fand eine Liste von Holländern, die unter anderem in der Wehrmacht warenIch kann deinem Gedankengang leider nicht folgen. Ich habe bei y-ray Theorien über den möglichen Wert der Geige und deren möglichen Zusammenhang zum Fall rausgelesen. Wie kamst du denn zu Beutekunst der Wehrmacht?
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 16:08@Destinova
Ich meinte diese Passage:
Ich meinte diese Passage:
y-ray schrieb:Stell Dir doch mal (rein spekulativ!!!) vor, Du bis Besitzerin einer relativ wertlosen, aber richtig gut klingenden Geige. Ich erfahre davon, weil ich mich "im Geschäft" auskenne und interessiere mich für Deine Geige. Ich stelle fest, dass an Deiner Geige "Blut klebt", und dass Dein Vater am 13.09.19xx in der Stadt war, in welcher ich aufgewachsen bin. Am selben Tag wurden meine Eltern "hingerichtet".Um dieses Datum herum, den 13. September, gab es mindestens zwei Massaker der deutschen Wehrmacht, eines, wenn ich mich nicht irre, in Griechenland.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 16:16@Noella
Danke, man lernt nie aus.
Schade das man wirklich keine genaueren Informationen zu dieser Geige findet. Zumal die Geige angeblich in Mittenwald geschätzt wurde. Aber genau da liegt auch für mich das Problem, da diese Geige nie wieder erwähnt wurde, obwohl sie dann doch so wichtig für den Fall wäre und um evtl. Spuren zum Täter zu finden.
Danke, man lernt nie aus.
Schade das man wirklich keine genaueren Informationen zu dieser Geige findet. Zumal die Geige angeblich in Mittenwald geschätzt wurde. Aber genau da liegt auch für mich das Problem, da diese Geige nie wieder erwähnt wurde, obwohl sie dann doch so wichtig für den Fall wäre und um evtl. Spuren zum Täter zu finden.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 16:42@Tiho
Vielleicht spielt er auch Oboe und ist in der Nürnberger Gegend aufgewachsen.Könnte auch sein. Aber eher ungewöhnlich, denn ein Oboist kennt sich naturgemäß weniger mit Geigen und deren Klangverhalten aus. In der Nürnberger Gegend aufgewachsen? Kann sein, der Taxler attestierte, dass der Taxifahrgast eher einen österreichischen Dialekt sprach. Franken reden anders?
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 16:49grabowsky schrieb:Kann sein, der Taxler attestierte, dass der Taxifahrgast eher einen österreichischen Dialekt sprach. Franken reden anders?Als Franke kann ich dir garantieren, dass man zwischen Fränkisch und Österreichisch sicher unterscheiden kann. Vielleicht kann man es nicht zw. Österreichisch und Bayerisch. Aber auch da denke ich, dass es in der Regel möglich ist, auch wenn diese beiden Dialekte angeblich übergangslos ineinander übergehen. Aber ich war gestern im Grenzland und irgendwie ist der Tonfall einfach ein anderer dieseits und jenseits der Grenze, obwohl Grammatik und Vokabular wahrscheinlich übereinstimmen. Und als Taxifahrer hat man ja auch mehr Erfahrung mit "Fremden" wie Otto Normalfranke. Deshalb glaube ich, der Fahrgast war zu:
95% Österreicher
5% Bayer
0% Franke
Jetzt nur anhand des Dialekts, die Tatsache, dass er vor allem Schillinge hatte, erhöht noch die Wahrscheinlichkeit seiner Herkunft aus Österreich. Allerdings könnte sich der Taxifahrer durch die Währung auch zu diesem Schluss haben verleiten lassen. Deshalb bleibt es bei den 95%.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 16:50@grabowsky
ich kann auch einige dialekte nachmachen...
Aber Grundsätzlich hsst Du schon recht.
Das mit der Oboe war nur ein Beispiel hoffe keiner von den Berlinern Oboisten sieht dem Täter ähnlich.
ich kann auch einige dialekte nachmachen...
Aber Grundsätzlich hsst Du schon recht.
Das mit der Oboe war nur ein Beispiel hoffe keiner von den Berlinern Oboisten sieht dem Täter ähnlich.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 18:08Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 18:15So ein (österreichischer) Ganove ist wahrscheinlich nicht besonders wählerisch wenn es ums Geld geht, da ist jede Währung willkommen. Warum er allerdings die holländischen Gulden verschmäht hat ist zumindest für mich ein weiteres Rätsel in diesem Fall.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 18:55@HerculePoirot
Vielleicht hat er die holländischen Gulden verschmäht, weil er Angst hatte, dass sie die Polizei auf seine Spur führen könnten?
Irgendwo hätte er die ja einwechseln müssen, um was damit anfangen zu können, und vielleicht hatte er Angst, dass er in einer Bank gefilmt würde oder die Polizei Banken bitten würde, auf das Wechseln von Gulden zu zu achten?
Vielleicht hat er die holländischen Gulden verschmäht, weil er Angst hatte, dass sie die Polizei auf seine Spur führen könnten?
Irgendwo hätte er die ja einwechseln müssen, um was damit anfangen zu können, und vielleicht hatte er Angst, dass er in einer Bank gefilmt würde oder die Polizei Banken bitten würde, auf das Wechseln von Gulden zu zu achten?
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 21:25@Noella
Noella schrieb:Vielleicht hat er die holländischen Gulden verschmäht, weil er Angst hatte, dass sie die Polizei auf seine Spur führen könnten?das kann ich mir bei der kriminellen ernergie die er an den tag legte ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen. ein unauffälliger umtausch wäre doch das geringste problem gewesen
Irgendwo hätte er die ja einwechseln müssen, um was damit anfangen zu können, und vielleicht hatte er Angst, dass er in einer Bank gefilmt würde oder die Polizei Banken bitten würde, auf das Wechseln von Gulden zu zu achten?
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
10.08.2016 um 21:26@Noella
Den 13.09.xxxx habe ich ebenfalls fiktiv angesetzt, Massacker gab es im 2.WK nahezu täglich. Richtig, das wolte ich suggerieren mit Punkt 2. und 3. - späte Rache / ideeller bzw. Beweiswert.
Den 13.09.xxxx habe ich ebenfalls fiktiv angesetzt, Massacker gab es im 2.WK nahezu täglich. Richtig, das wolte ich suggerieren mit Punkt 2. und 3. - späte Rache / ideeller bzw. Beweiswert.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
11.08.2016 um 14:58@Menedemos schreibt: Ein Wunder überhaupt, dass er eine Waffe griffbereit hatte.
Dies ergibt sich ja gezwungener Massen.
Ich finde den Denkansatz von @y-ray sehr interessant. Da er von einer Beziehungstat ausgeht. Allerding würde ich da nicht so weit in der Geschichte zurück blicken. Auch müsste die Geige nicht als Motiv zur Tat herangezogen werden.
Dies ergibt sich ja gezwungener Massen.
Ich finde den Denkansatz von @y-ray sehr interessant. Da er von einer Beziehungstat ausgeht. Allerding würde ich da nicht so weit in der Geschichte zurück blicken. Auch müsste die Geige nicht als Motiv zur Tat herangezogen werden.
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
11.08.2016 um 15:22@schluesselbund
schluesselbund schrieb:Ich finde den Denkansatz von @y-ray sehr interessant. Da er von einer Beziehungstat ausgeht.Der Täter war nach Aussage der Taxifahrer ca. 30 Jahre alt. Von welcher Beziehung sollte man da ausgehen?
Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
11.08.2016 um 15:26@Destinova schreibt:
Der Täter war nach Aussage der Taxifahrer ca. 30 Jahre alt. Von welcher Beziehung sollte man da ausgehen?
Das könnte Wirtschaftlich Beziehungen neuerem Datums sein.
Der Täter war nach Aussage der Taxifahrer ca. 30 Jahre alt. Von welcher Beziehung sollte man da ausgehen?
Das könnte Wirtschaftlich Beziehungen neuerem Datums sein.