Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
26.07.2016 um 22:36
Ich habe nochmal über die Kleidung des Täters nachgedacht.
Da er ja etwas seltsam aussah und weil er mit blutverschmierten Leichen in direkten Kontakt kam, was Spuren an seiner Kleidung hinterlassen haben dürfte, ist ja von vielen (auch von mir) die Vermutung geäußert worden, der Täter habe sich nach dem Transport der Leichen ins Womo umgezogen, habe sich aus dem Koffer von Herrn Langendonk bedient.
Aber je länger ich darüber nachdenke, um so absurder erscheint mir diese Möglichkeit. Ich halte sie mittlerweile sogar für völlig ausgeschlossen. Denn der Täter stand unter höchstem Zeitdruck und unter absolutem Stress. Da bin ich doch froh, wenn ich ein sauberes Hemd finde und suche nicht noch nach Sakko und nach einer Krawatte. In dem Camper ist es eng, ich würde beim Krawattensuchen und -binden ständig über die Leichen der Langendonks stolpern. Außerdem sind solche Klamotten höchst unpraktisch für das, was der Täter noch vorhatte: Brandstiftung und Marsch durch ein anderes Waldstück. Weiterhin bestand die Gefahr, dass das Jacket dem Täter gar nicht passte: Harry L. war groß und schlank, der Täter eher stämmigen Körperbaus. Zuletzt gibt es keinerlei Grund, sich fein zu machen, vielmehr erregt ein solcher Aufzug unerwünschte Aufmerksamkeit, wenn er nicht zum übrigen derangierten Zustand und zum Typ passt. Also, wie gesagt, dass der Täter in den Klamotten von Harry Langendonk steckte, halte ich mittlerweile für völlig abwegig.
Also müsste der Täter von Anfang an diese Kleidung getragen haben? Aber auch da ergeben sich schier unlösbare Probleme: Der Täter hat die Opfer ja - auch wenn das etwas pietätlos klingt - ja regelrecht geschächtet. Juden und Muslime tun das, damit das Tier möglichst alles Blut verliert. Das heißt, auch die Opfer müssen MASSIV geblutet haben! Dabei muss sich der Täter einfach mit Blut besudelt haben, zumal er ja wohl nicht routinemäßig solche Tötungen durchführte. Und auch beim Schleppen der Leichen ins Wohnmobil muss er mit Blut in Berühung gekommen sein, auch wenn dieses eventuell dann schon etwas angetrocknet war. Aber keiner der beiden Taxifahrer, auch der nicht, der ihn bei Tageslicht gesehen hat, hat irgendwelche Blutspuren an seiner Kleidung registriert. Und selbst wenn diese völlig unaufmerksam gewesen wären (was sie nicht waren, immerhin bemerkten sie sogar seine schmutzigen Fingernägel), hätte sich der Täter selbst mit blutverschmierter Kleidung nicht in eine Taxi gewagt. Im übrigen fragt man sich ja sowieso, was ein Mann in Anzug und Krawatte mitten im Wald zu suchen hat.
Die Kleidung stammte also weder von Herrn Langendonk, noch kann der Täter sie beim Mord getragen haben. Wie kann man diesen Widerspruch auflösen??
Meines Erachtens nur so: Der Mörder und der Mann im Taxi waren nicht dieselbe Person!
Natürlich könnte man auch die Hypothese aufstellen, der Mörder ist heimgefahren und hat sich dort umgezogen. Aber damit lösen sich nur wenige der genannten Probleme, vielmehr erhebt sich bloß ein Haufen neuer, bescheuerter Fragen.
Wenn also die beiden Personen nicht identisch waren, könnte es sich so abgespielt haben:
Irgendwas ist am Hölzl eskaliert, so dass sich der Täter dazu gezwungen sah, die Langendonks zu töten. Er verlässt zunächst (wahrscheinlich panisch) den Tatort und ruft in seiner Not den Mann im Taxi an (oder sucht diesen persönlich auf). Er reißt ihn aus seiner beruflichen oder privaten Tätigkeit heraus, wo er halt gerade diesen relativ feinen Zwirn getragen hat. Für den Wechsel der Kleidung bleibt keine Zeit.
Dabei sind zwei Punkte bemerkenswert:
1. Der Mann hilft ihm. Er muss also entweder selbst in der Sache irgendwie mit drinhängen (Bandenmitglied) oder ein wirklich sehr, sehr guter Freund oder Verwandter sein. Ich tippe eher auf Bandenmitglied, denn ich glaube, ich würde nicht meinen ahnungslosen Bruder anrufen in einer solchen Lage.
2. Sowohl der spätere Taxigast als auch der Mörder sind offensichtlich der Meinung, dass man die Situation am Hölzl nicht auf sich beruhen lassen darf. Das Naheliegende, nämlich zu fliehen (vielleicht noch notdürftig belastendes Material vom Tatort verschwinden zu lassen), ist für sie keine Alternative. Sowohl die Leichen als auch das Wohnmobil müssen vom Tatort verschwinden, und zwar möglichst weit. Warum, will ich in diesem Post nicht erörtern, das würde zu weit führen.
Ich bin nicht "überzeugt", dass es zwei Tatbeteiligte gab, aber ich würde persönlich die Chance auf über 90% schätzen.
Übrigens: Immer wieder wurde ja die Vermutung laut, der Taxigast hätte eine Perücke getragen. Wem der Glaube fehlt, dass es früher solch abstruse Frisuren gegeben hat, sollte mal auf diese Seite schauen: :)
http://absolutpro-blog.tumblr.com/post/30035968093/top-bewertet-die-8-besch%C3%A4mendsten-fu%C3%9Fballer